Das kannst gern so denken - aber allein schon die Tatsache, dass immer noch mehr davon angesiedelt werden, offenbart die krasse Fehleinschätzung. Merke: Qualitätstouristen sind immer eine vernachlässigbare Minderheit. Sie müssen lediglich ihr Geld hier lassen.
Stimmt schon. Qualitätstouristen sind genauso eine vernachlässigbare Minderheit wie Qualitätsanwohner. Eigentlich überall…
Das ist allerdings kein Grund, Stadtplanung und die Vorgabe von Rahmenbedingungen durch die Politik zu vernachlässigen - auch wenn diese Instrumente nur eine langfristige und sehr indirekte Lenkungswirkung zeigen können (und langfristige Planung oft den kurzen Zyklen der politischen Mandatsausübung und den klammen Stadtkassen zum Opfer fällt).
Ich bin der Überzeugung, dass ein Laden zB von Claudia Skoda für Berlin wichtiger ist als eine Boss-Filiale. Auch wenn er geringeren Umsatz macht. Dass eine Kunstbuchhandlung in einem S-Bahn-Bogen eine positivere Wirkung entfaltet als ein Alkoholiker-Fachgeschäft. Auch wenn beide Geschäfte ihre Miete zahlen. Dass ein Museum eine Umgebung anders prägt als ein Multiplex-Kino. Ich denke, dass zB die Kreuzberger Markthallen mit ihrer bunteren Geschäftsmischung wertvoller sind als die überall gleichen Malls.
Durch die einseitige Ausrichtung auf billigen Kommerz ist der Alexanderplatz nicht nur unschön, sondern auch ein sozialer Brennpunkt geworden. Weder noch mehr Kommerz, noch Bürobauten werden da einen positiven Einfluß haben.