Beiträge von mmork

    Wobei Dir vielleicht das kleine Detail entgangen ist, dass da unter dem Gerüst auf dem sehr begrenzten Platz eben auch der benutzungspflichtige Fahrradweg von ungefähr 50cm Breite langläuft…


    (was ich sagen will: Kein Fahrradfahrer fährt da freiwillig durch und schreit da rum. Während die Autos mehrere Spuren Platz haben, werden viele Fahrradfahrer und angetrunkene Touristenhorden auf minimalem Platz zusammengequetscht. Das kann nicht gut gehen. Eine Fahrradverkehrsführung über die Warschauer Strasse (mit entsprechender Rampe über den hohen Bordstein und deutlicher Markierung) wäre hier zweifellos besser).


    ...
    Hinter dem Gebäude ist ein befestigter Zaun, der die Grünfläche hinter der East-Side-Galery in zwei Teile zerschneidet, die Wege auf beiden Seiten enden in einer Sackgasse. Ich ging immer davon aus, dass dieser zustand nach Fertigstellung des Hochhauses wieder beseitigt würde, dem ist aber nicht so.


    Ich gehe davon aus, dass der Zaun in Zukunft wieder fällt. Meines Wissens geht das Living Levels-Grundstück nicht bis zum Wasser, sondern lässt einen öffentlichen Uferweg frei. Ich ging also bisher davon aus, dass der Zaun nur deshalb da ist, weil der Uferweg nicht durchgehend realisiert ist (die Kosten muss ja die öffentliche Hand tragen, die in Berlin bekanntermassen klamm und zögerlich ist).

    Geschmäcker sind verschieden und ich sehe es eher wie Bummler oben. Kühl sieht es aus, aber eben auch abwechslungsreich. Sehr schön die Fassade mit den Holz(optik-?)elementen und die Balkone mit den Glasfronten. Nicht gelungen das Gebäude mit den durchgehenden Balkonen - das sieht nach Parkhaus aus. Insgesamt hochwertiger, zeitgenössischer Wohnungsbau (und wie mans deutlich schlechter macht, sieht man auf dem Bild mit direktem Vergleich zur BV Liesenstraße 3-5 im Hintergrund).


    Die hohe Bebauuungsdichte wurde schon erwähnt, die wird meiner Meinung nach durch die unterschiedlich gestalteten Baukörper gut aufgefangen. Und auch kleine Details wie der vier Stockwerke hohe Eingang zum Innenhof vermitteln eine gewisse Grosszügigkeit


    Das Lob der Gründerzeit hätte ich wahrscheinlich vor einzwei Jahren auch noch gesungen. Da ich nach 20 Jahren in einem Gründerzeitgebäude inzwischen in einem Neubau wohne, hat sich das geändert. Moderne Gebäuse funktionieren einfach besser... So ändert sich dann die Wahrnehmung (auch wenn ich das Lob der Gründerzeit(fassade) durchaus nachvollziehen kann).

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    Das finde ich hier gerade nicht. Andere Gebäude an den Kreuzungen der Rother- mit der Ehrenberg- und der Lehmbruckstrasse haben ebenfalls eine betonte Ecke oder mindestens die gleiche Höhe wie die Eckgebäude. Daher finde ich die Betonung der Eckbebauung durch Weglassen des Staffelgeschosses gut und passend. Gliedert auch den Neubaublock zusätzlich (genau wie das zum Projekt gehörige Gebäude ohne Staffelgeschoss, aber mit Ziegelfassade in der Ehrenbergstrasse).


    Hier mal drei Perspektiven (Fotos von mir). Ich finde, ist ok.


    (Ehrenbergstr. Richtung Spree - Neubau links)


    (Rother Str. Richtung Warschauer Platz - Neubau links)


    (Richtung Rudolfplatz - Neubau rechts)



    Was mir weniger gefällt, ist die farbliche Gestaltung. Gerade die Eckgebäude sind durch die Verwendung zweier nur minimal unterschiedlicher Grautöne doch sehr öde geworden. Während des Anstriches sah es so aus, als sollten die Eckgebäude wenigstens in den unteren Geschossen hell abgesetzte Fensterfaschen erhalten - ähnlich des sich an der Ehrenbergstrasse anschliessenden Gebäudes. Das wäre ganz schön geworden, wurde aber leider verworfen (oder das war nur eine Grundierung und nie so vorgesehen).

    Bitte schön. Leider nur Handyqualität… Was man in Natura sieht, aber nicht auf den Bildern, ist der Kontrast zwischen der glatten Balkonaussenwand und dem rauhen Putz. Könnte unschön werden, wenn der Putz vom Strassenschmutz grau wird. Davon abgesehen ist die Anmutung im Neuzustand hochwertig.






    (Bilder von mir)

    Also ich sehe ja recht viel bodentiefe Fenster, innen wie außen. Die horizontale Gliederung ist minimal, aber wirkungsvoll. Ich hoffe, sie bleibt auch während der Ausführung erhalten.


    Dachschrägen (im Gegensatz zu Staffelgeschoss) werden immer wieder als Merkmal harmonischer Stadtbauten genannt. Ich finde sie im typischen Berliner Blockrand überbewertet, da man sie von der Strasse aus ohnehin kaum sieht. An dem visualisierten Neubau hier trotzdem ok.


    Zuletzt: Die Brachen in der Umgebung liegen teilweise Richtung Revaler/Warschauer. Der dort ansässige Ballermann/Technostrich-Betrieb hat in letzter Zeit nur negative Schlagzeilen gemacht, und wird sich ändern müssen. Nicht nur wegen der zuziehenden Neubewohner, sondern weil es auch für viele der Eingesessenen untragbar geworden ist.


    Zum anderen gibt es Clubs/Brachen Richtung Ostbahnhof und in der zukünftigen Stadtautobahnbrache. Die sind wohl von den Projekten in der hier besprochenen Ecke nicht betroffen.


    Soweit zumindest meine Meinung zu Thema.


    M.

    Äh, nö. Die Anwohner kommen nicht wegen des "hippen" oder "internationalen" Flairs. Mal davon abgesehen, dass die dort ansässigen Clubs eher zum Technostrich gehören als irgendwelchen Flair zu verbreiten.
    Die Anwohner kommen, weil's ein bezahlbares Wohngebiet in Innenstadtnähe ist. Trotz, nicht wegen, der Clubs. Genau wie im Prenzlauer Berg sind Clubs in der Ecke eine kurzzeitige Anomalie. Von der zukünftigen Autobahnschneise mal abgesehen. Da werden sie noch 10 Jahre haben...


    PS. Antwort auf 2 drüber. Dass dann gleich noch der Strassenstrich zur Berliner Institution verklärt wird, wundert mich dann auch nicht mehr.

    Es gibt aber auch den Effekt der "mentalen Verkleinstädterung", wenn Leute aus westdeutschen Kleinstadtkulturen zuziehen und irgendwann so viele sind, daß sie den Kiez prägen. Als Ex-Prenzelberger konnte ich das 14 Jahre lang beobachten.


    Biste sicher, dass das in erster Linie an westdeutschen Kleinstädtern liegt? Glaub ich nicht. Ich glaube, dass es in erster Linie eine Frage der altersmässigen Homologie, in zweiter Linie eine Bildungsfrage und in dritter eine Geldfrage ist. Die Herkunft (West/Ost) kommt dann vielleicht an vierter Stelle.


    Einfacher ausgedrückt: sind halt alles Leute, die ungefähr zur gleichen Zeit studiert haben, und dann Kinder gekriegt haben. West- und Ostdeutsche. So zumindest mein Eindruck (in meinem beruflichen Bereich).

    Es sei für die Neueinsteiger in den thread kurz noch erwähnt, dass hier zwei unterschiedliche Projekte wild durcheinander diskutiert werden. Das eine ist das sogenannte Flussbad. Hier geht es um die Idee, eine Badestelle am Spreekanal vor der Museumsinsel zu errichten. Das andere ist das Projekt, das ursprünglich mal "Spree 2011" hiess. Nähere infos in dem von Atze Bauke verlinkten Zeitmagazinbericht zwei posts über dieser.


    Die Notwendigkeit dieses (letzteren) Projektes wurde nach dem Starkregen vor drei Wochen wieder besonders deutlich. Durch den Regen ist erneut das Abwassernetz ungefiltert in die Spree und den Landwehrkanal übergelaufen - die stinkende Brühe war am Ufer überdeutlich zu riechen.


    Warum die Politik, die Anrainer-Unternehmen (Behala und Co.) und sogar der Naturschutzbund BUND dieses Projekt nicht mit offenen Armen empfangen (und sich hinterher medienwirksam gegenseitig auf die Schultern klopfen), sondern eine saubere Spree mit allen Mitteln verhindern, ist mir ein Rätsel. Die öffentlich vorgetragenen Argumente wirken absurd - unter anderem wurde behauptet, die Abwasserauffangbehälter würden den Grundstückswert der Ufergrundstücke mindern, begehbare Abwasser-Auffanginseln würden zu illegalen Parties einladen, begrünte Inseln würden das Stadt- bzw. Landschaftsbild stören etc.. Da alles so schwierig ist, konnte man also als Pilotprojekt nur einen (statt 14) Abwasserauffangbehälter testen. Und da der nicht soviel kann wie 14 dieser Auffanginseln, ist das Projekt zu klein dimensioniert, und muss abgelehnt werden.
    Die absurde Diskussion in der Zusammenfassung hier:


    http://www.parlament-berlin.de…protokoll/su17-056-ip.pdf


    Man sollte meinen, dass begehbare Inseln am Spreeufer die Stadtlandschaft aufwerten, eine saubere Spree dem Grundstückspreis zuträglich ist, und sich auch die angeblich von den Abwasserauffanginseln bedrohte Flora und Fauna im saubereren Spreewasser freier entfalten könnte.

    Bei den Bildern von Casa Onda sieht man gut wie viele Neubauten das EG vernachlässigen. Manchmal wirkt es burgartig wenn dort nur Türen, Einfahrten und Haustechnik oder Sperrmauern wie beim Hochwasserschutz untergebracht sind, jedenfalls nicht urban. Der Gehweg ist durch die Einfahrt unterbrochen, es entsteht der Eindruck man sollte hier nicht zu Fuß gehen.


    Ich will Dir ja nicht schon wieder wegen Kleinkram widersprechen, aber.... ich wohne in einem Altbau von 1912. Da ist die Hofeinfahrt genauso gepflastert. Ich hatte in 20 Jahre nie den Eindruck, dass die Hofeinfahrt beim Benutzen des Fusswegs stört (und eigentlich sieht das bei fast jedem Altbau in meiner Ecke in Pankow so aus). Davon abgesehen, gefällt mir das EG der "Casa Onda" auch nicht. Der Rest schon.


    Und um nochmal kleinlich über den Post vor Deinen beiden zu motzen: Nö. Das können sich nicht nur "westdeutsche Investoren und zugezogene Erben" leisten, sondern auch gutverdienende Einheimische oder sonstige Ostdeutsche. Ob das schlau ist, sich sowas zu leisten, steht auf einem anderen Blatt. Ich finde die Preise auch irrwitzig.


    Ja, 6000Euro/qm sind in dieser Lage für mich persönlich durch nichts zu rechtfertigen. Aber wenn sie irgendwer bezahlt, der dann auch dort wohnt - ist das ein schlechterer Nachbar? Treibt der tatsächlich Deine Miete hoch? Oder entlastet der den Mietmarkt, weil er eine Mietwohnung frei macht und in Eigentum zieht?

    ^Zwei Gewerbeflächen bleiben. Waren es vorher mehr? Fände ich in der Greifswalder komisch, da will man doch nicht im EG wohnen... Ansonsten kann ich Dir zustimmen und es wird auch oft hier im Forum beklagt, dass in Neubauprojekten das EG entweder ganz geschlossen (als Garage etc.) oder als Wohnung geplant ist und so keine Urbanität entsteht. Das trifft meiner Meinung nach weniger auf die Hauptstrassen zu (siehe zB Cantianeck), aber in Nebenstrassen entstehen so oft reine Wohnghettos, die hübsch aber tot erscheinen.


    PS Fotos extern hochladen und dann verlinken (zB über http://www.picr.de)

    Das offensichtliche vorweg: Freie Mietpreise finden sich über Angebot und Nachfrage. Solange ein Investor die Wohnungen vermietet bekommt, ist die Nachfrage nach Wohnungen in dieser Lage offensichtlich groß genug um das Angebot für Berliner mit entsprechendem Einkommen attraktiv zu machen.


    Nun besteht ein (relativ) breiter Konsens darüber, dass sich Mietpreise nicht nur nach Angebot und Nachfrage finden sollen, sondern so, dass die Grundversorgung mit Wohnraum (beileibe nicht an jeder Stelle – das wäre die nächste Diskussion) auch für den schlecht verdienenden Teil der Bevölkerung funktioniert. Idealerweise so, dass möglichst wenige Menschen aus ihrem gewohnten Umfeld wegziehen müssen, die sich plötzlich am unteren Ende der Einkommensskala wiederfinden, wenn sich die Bevölkerungsstruktur geändert hat.


    Das wird momentan in Berlin per Mietpreisbremse versucht. Allerdings nicht, weil das ein *wirksames* Instrument ist, sondern weil es ein *billiges* Instrument ist – Daten aus anderen Ländern zeigen, dass eine Mietpreisbremse eher dazu führt, dass sich Besserverdienende grössere Wohnungen in angesagten Vierteln leisten und dies zu einer weiteren Verknappung des Wohnraums führt.


    Meiner Meinung war es hier ein Fehler, aus dem staatlich subventionierten sozialen Wohnungsbau auszusteigen und bestehende Sozialwohnungen zu verkaufen. Denn: subventioniert gebaut und vermietet werden kann nur vom Staat (oder Land) auf eigenem Grund. Die grossflächige Privatisierung von landeseigenen Wohnungen und Baugrund war ein ebensogrosser Fehler wie die Privatisierung der Pflege, der Wasserversorgung etc. Das von mir bevorzugte System nannte sich früher im Westen mal Soziale Marktwirtschaft. Hat aber nur funktioniert, solange es einen Wettbewerb mit dem Sozialismus jenseits der Grenze gab...


    Hm. Das war jetzt ein bisschen off-topic. Konkret: Wenn an dieser attraktiven Stelle attraktive Architektur entsteht, wird sich ein hoher Mietpreis realisieren lassen. Menschen mit niedrigem Einkommen werden es schwer haben, ebenfalls dorthin zu ziehen und solche die dort schon wohnen irgendwann auch, wenn ihr Vermieter sich stets am oberen Ende des Mietspiegels orientiert. Trotzdem sind die Mieten in Berlin bisher großflächig ok. Wie DerBe weiter oben allerdings anmerkte - die Einkommen teilweise nicht. Ein Vergleich mit London etc. halte ich aber auch für übertrieben. Aber einfache Lösungen der Problematik sehe ich nicht, auch wenn sie von diversen Seiten (von Markt- bis linksradikal) angeboten werden.

    ^ Seit 1997 gibt es in Berlin keine Pflicht zur Schaffung von Kfz-Parkplätzen bei Neubauten mehr - die Stellplatzverordnung fordert lediglich Fahrradstellplätze.


    Und warum sollten die neuen Nachbarn nicht längerfristig dort wohnen?


    Der Mietspiegel berücksichtigt Neubauwohnungen im ersten Jahr nach Fertigstellung nicht. Danach in einer Gruppe der aktuellen Neubauwohnungen (der letzten 10 Jahre oder so ähnlich). Falls Du also in einem Neubau gegenüber wohnst, aber wesentlich weniger zahlst, dann könnte es Dich tatsächlich indirekt betreffen. Falls nicht, klingt das ein wenig nach dem üblichen Gentrifizierungsgejammer...

    ^Mir bist Du hier schon ein wenig zu locker, um nicht zu sagen: Geschmacklos.


    EDIT: Da ich per roter Karte dazu aufgefordert wurde, eine Begründung zu liefern, bitte sehr: Wer dazu anregt, dass Wohnungen in Sichtnähe des Holocaust-Mahnmals doch von "reichen Juden" gekauft werden sollten, zeigt mindestens das Fehlen von Geschmack und Menschlichkeit. Hast Du Dir mal überlegt, was Du da vorschlägst? Dass man sich doch bitte dort Wohnungen kaufen sollte, wo an den grausamen Tod der Eltern/Großeltern/Verwandten/Freunden erinnert wird? Damit man das Andenken an diese Unmenschlichkeit (die einen als Juden wohl wahrscheinlicher als nicht persönlich betrifft) bitte stets vor Augen hat? Und von wem wirds empfohlen? Von einem "Echten Berliner", der im gleichen Atemzug vom Führerbunker schwadroniert.


    So redet normalerweise nur einer daher, der auch die Judenvernichtung für ein "Lügensystem" hält, um mal auf Deine blödsinnige Signatur einzugehen. So, genug gemotzt. Das nächste Mal denk halt nach, bevor Du was schreibst. Wenn Du das kannst.