Neubau Innovationspark KI BW (geplant)
Baden-Württemberg soll ein weltweit sichtbares Zentrum für Künstliche Intelligenz werden. Man will neben dem Cyber Valley Tübingen/Stuttgart ein weiteres KI-Cluster schaffen – mit bestmöglichen Bedingungen – an dem sich Unternehmen, Institute, Wissenschaftler:innen, Start-ups, KI-Fachkräfte, Talente, Universitäten und Stiftungen vernetzen. Den Zuschlag im Wettbewerb des Landes Baden-Württemberg zur Standortauswahl erhielt der Standort Heilbronn. Dieses Konsortium besteht unter anderem aus Stadt Heilbronn, Stadtsiedlung Heilbronn und Dieter Schwarz Stiftung. In Heilbronn wird die Ansiedlung als Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandorts gewertet.
An dem Wettbewerbsverfahren beteiligten sich Allianzen, die den Innovationspark KI mit einer Anschubfinanzierung des Landes beschleunigt umsetzen wollen. Auch eine Genossenschaft mit der gemeinsamen Bewerbung von Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen und Reutlingen war am Start. Eine international besetzte, hochkarätige Jury hatte eine Empfehlung zur Standortauswahl ausgearbeitet; von ihr erhielt das Konsortium Heilbronn acht Stimmen, die Genossenschaft zwei Stimmen. Am 27.7.21 entschied die Landesregierung unter Berücksichtigung der Juryempfehlung. Die Heilbronner können nun einen Antrag zur Förderung von 50 Millionen Euro stellen, weitere 50 Millionen müssen selbst investiert werden.
Kurzfristig werden wohl Flächen im Zukunftspark Wohlgelegen zur Verfügung gestellt. Reserviert ist das projektierte Gewerbegebiet Steinäcker; das sind rund 20 Hektar am Industriepark Böllinger Höfe in HN-Neckargartach; vorgesehen ist eine unabhängige Ringerschließung, ein Mobilitätshub und der Anschluss an die Neckartalstraße (als Teil einer größeren Verkehrsplanung). Beim Flächenverbrauch hat die Stadt Heilbronn für mich noch einen kleinen Bonus, da man den Schwerpunkt seit vielen Jahren tatsächlich auf Innenentwicklung legt und vor die Außenentwicklung stellt. Grundsätzlich empfinde ich die fortwährende Bodenversiegelung als beunruhigend. Im Steinäcker sind ja immerhin ein, zwei 50-Meter-Punkte möglich, aber insgesamt sollte man endlich höher bauen!
Informationsquellen: u.a. Wirtschaftsministerium BW; Stadt Heilbronn; Gemeinderat Heilbronn.
» Der Innovationspark KI als Wertschöpfungszentrum im Weltklasse-Format soll optimale Bedingungen dafür schaffen, dass in Baden-Württemberg ein möglichst großer Teil des globalen Wertschöpfungspotenzials realisiert wird und dass das Land zu einem der führenden Entwicklungsstandorte für innovative KI-Produkte und -Dienstleistungen wird. Der Innovationspark KI soll nicht nur einen großen Schub für Innovation und Wertschöpfung bei KI bringen, er soll zugleich international Maßstäbe setzen bei Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Diversity und den wichtigen ethischen Fragen der Künstlichen Intelligenz. «
Auszüge der Juryempfehlung
*** Inhaltlich schlüssiges und konkretisiertes Gesamtkonzept, das die geplante Umsetzung als zentraler Campus zur Schaffung eines Ökosystems mit internationaler Strahlkraft besonders erfolgversprechend erscheinen lässt *** Fokus auf KI in den Bereichen Produktion, Logistik, Handel, Distribution, Public Services, Daseinsvorsorge, Life Science *** Berücksichtigung der gesamten KI-Wertschöpfungskette *** Geschäftsmodell mit einer Vision bis in 2045 *** Finanzierung des Eigenanteils gesichert, durch die Schwarz-Gruppe zu Beginn bereitgestellt *** Weitere 20 Millionen Euro durch die Dieter-Schwarz-Stiftung in Aussicht gestellt, für begleitende gemeinnützige Aktivitäten *** Standort zählt zu den drei dynamischsten Regionen in Deutschland *** Lebenshaltungskosten in der Stadt vergleichsweise gering *** Monozentrischer Ansatz als alleiniger Standort besser geeignet als Modell mit mehreren Standorten *** Konsortium wirtschaftlich und universitär sehr gut vernetzt ***
Jurymitglieder // Artikel Stimme.de
Standort // Bild: Streifen optional
Beteiligungsportal Stadt Heilbronn
Aus einem Meinungsbericht in 'Tony's Thoughts' zu AlphaZero.
Anthony Picciano - CC BY-NC-SA 4.0