Beiträge von BerlinExCinere

    Das ist ja durchweg grauenhaft, was ich hier sehe. Wann verbietet man den Architekten endlich, unsere Städte zu verschandeln, was sie seit 1933 tun. Die müssten alle mal Nachhilfe in Sachen differenzierte und harmonische Fassadengestaltung bekommen. Bloss, von wem? Es sind ja nur wenige, die es können, und die kommen nicht an gegen die Flut junger, ignoranter, selbstherrlicher Architelten, die immer einen Schritt cooler sein wollen als ihre Kollegen...
    Die brauchen sich dann nicht wundern, dass immer mehr Leute nach Rekonstruktionen schreien.


    Eines Tages wird die Boyenstrasse vielleicht für eine zukünftige, kultiviertere Architekten- und Bauherrengeneration als abschreckendes Beispiel für kaltherzige Investorenarchitektur dienen....

    Noch kann man sagen, in dieser Ecke ist eh "Hopfen und Malz verloren", also was solls. Aber in zehn Jahren wird gegenüber das neue Klosterviertel stehen, und dann wird man es vielleicht bereuen, diesen Klotz noch zugelassen zu haben....
    Und ob dann noch so viele Motel Ones gebraucht werden, ist auch fraglich. Der Tourismusboom ist ja vielleicht auch irgendwann mal vorbei, spätestens wenn Berlin nur noch eine ganz gewöhnliche deutsche Stadt voller Investorenklötze ist. Und genau dahin entwickelt sich Berlin in Riesenschritten.

    Das auf der Website des gleichen Investors vorgestellte "Museumskonzept für Taubenstr. 51-53/ Glinkastr. 17,19,21" ist vermutlich beim Denkmalschutz durchgefallen, so dass der Investor jetzt das beste draus macht, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Vielleicht ist das Museumskonzept auch nur ein Hirngespinst eines Ausstellungsmachers, der für historische Bausubstanz nichts übrig hat.
    das werden wir wohl nie erfahren.
    Auf jeden Fall schient sich der Investor besonnen zu haben und zitiert sogar Hermann Hesse, um den Wert des alten Gemäuers herauszuarbeiten. Da scheint wohl ein bemerkenswerter Bewusstseinswandel in wenigen Monaten vor sich gegangen zu sein.


    Das Patzschke-Projekt wird mit "coming soon" ja ganz konkret angekündigt, aber abwarten. Was wurde in Berlin nicht schon alles angekündigt.....

    Übersicht von der Humboldt-Box aus gesehen - man sieht im Vordergrund auch sehr schön, dass der U-Bahn-Zugang zur künftigen U5 weiter ausgeschachtet wurde.


    Kann hier jemand auch was zu der dreieckigen Ausbuchtung sagen, die in den Kupfergraben ragt und die ja wieder verschwinden müsste, wenn die Uferwand am Ende wieder so dastehen soll wie bisher (die Steine dafür werden ja direkt neben der Humboldtbox gelagert).


    Danke!

    Leider auch nicht Molktemarkt, sondern MOLKENMARKT!
    Als echter Berliner sollte man das aber drauf haben, bevor man andere belehrt ;)
    Hier kann man lesen, woher der Name kommt:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Molkenmarkt#Name


    Laut Tagesspiegel gibt es wohl eine sichere Rechtsgrundlage für den Auszug der letzten widerständigen Mieter. Der Senat unterstütze den Abriss und Neubau einer teuren, repräsentativen Wohnanlage. Die Baugenehmigung solle noch modifiziert werden, mit dem Abriss sei wohl dieses Jahr zu rechnen:


    http://www.tagesspiegel.de/ber…tatt-platte/11335828.html


    Der Patzschke-Entwurf hat was von Karl-Marx-Allee. Vielleicht kommt man ja auf den Geschmack und ersetzt die anderen Plattenbauten sukzessive durch solche Patzschkes. Dann sieht es zumindest wieder aus wie eine Regierungsmeile...

    Warum eigentlich auch hier wieder dümmlichtstes Lüscher-Bashing? Das ist sowas von irrational.


    Soo irrational nun auch wieder nicht. Ein(e) Senautsbaudirektor(in) hat doch keinen unwesentlichen Einfluss auf das Baugeschehen in der Stadt, zumal Frau L. oft Wettbewerbs-Juries vorsteht, die sie dann beeinflusst.
    Ich denke aber, dass sie jegliche Kritik kalt lässt, wenn sie so kalt ist, wie sie wirkt und wie die von ihr genehmigten Bauten wirken.

    An Hines wird es sicher nicht liegen, dass es so lange dauert, eine Lösung zu finden... der sitzt bestimmt schon auf heissen Kohlen. Aber die Berliner Mühlen arbeiten eben langsamer als die im Rest der Welt.... wie viel Investoren mögen wohl deswegen schon entnervt einen Rückzieher gemacht haben in den letzten 25 Jahren?

    Ich glaube, ich werde das gesamte Europacity-Projekt bis zur Fertigstellung nicht weiter verfolgen, weil es mich langweilt, die immer gleichen Kästen zu sehen. Hier wäre ja nun wirklich mal die Chance gewesen, etwas mehr zu wagen. Hier ist nun wirklich weit und breit nichts, auf das man Rücksicht nehmen müsste..... man könnte also auch mal den rechten Winkel verlassen und organische Formen wagen, so was wie "The Gurkin" in London. Aber dazu ist man in der Senatsbauverwaltung zu ängstlich. Warum eigentlich?

    Der Laternenentwurf von Bernd Albers ist ja eine einzige Frechheit!
    Die Laterne war ja eine Zutat der Gründerzeit und bestand nur von 1887 bis 1945. Wenn überhaupt, ist nur eine Rekonstruktion der Laterne von 1887 akzeptabel, es gibt aber aus meiner Sicht keinen Grund für eine Wiederherstellung, da sie nicht im Sinne Friedrichs oder Knobelsdorffs wäre.


    Bernd Albers meint wohl, originell sein zu müssen. Wenn seine Laterne tatsächlich gebaut würde, würe ich vollends vom Glauben abfallen....

    Wie vermessen dieser Künstler ist, wenn er sagt "Wir wollten diese Street Art lieber vernichten, bevor sie die fortschreitende Gentrifizierung noch fördert“, so Henke. Die Streetart-Szene dürfe nicht „zum Vergnügungspark für jene werden, die sich extrem verteuerte Wohnungen leisten könnten“.


    Der meint tatsächlich, dass die zukünftigen Bewohner den Anblick dieser extrem hässlichen Malereien genossen hätten. Dabei werden diese Brandwände doch sehr wahrscheinlich ohenhin zugebaut werden, oder etwa nicht?
    Lachhaft auch das Anliegen, die Kritzeleien unter Denkmalschutz zu stellen. Dann könnten ja einige Künstler mit Eimer und Farbe binnen Kurzem eine Stadt unbebaubar machen....
    Der "Künstler" soll dankbar sein, dass man seine Malerei an der Wand so lange geduldet hat. Aber nun wird es höchste Zeit, dass dort gebaut wird, bevor dort das nächste Slum entsteht.

    Sehr gut!
    Ich wage zu prophezeien, dass der Strassenstrich in ein paar Jahren verschwunden sein wird, weil es den Spiessern dann zu peinlich sein wird, dabei beobachtet zu werden, wie sie die Situation der überwiegend osteuropäischen Zwangsprostituierten ausnutzen.


    Auch der Potsdamer Strasse ist so eine Entwicklung zu wünschen, die einst sicher prächtig war und heute doch in einem recht erbärmlichen Zustand ist, wie ich heute wieder bei einer Fahrt mit dem Bus M48 dachte. Dass sich dort ein paar Galerien angesiedelt haben, reicht noch nicht. Hier müssen Investoren massiv investieren und einige der hässlichsten Gebäude aus den 50ern bis 70ern durch hochwertige Architektur ersetzen, auch wenn es dadurch ein paar Spielhallen und Gemüseläden weniger geben wird.