Beiträge von BerlinExCinere

    Ich finde nach wie vor erstaunlich, wie weit das Bauwerk in den Kupfergraben hineinragt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das so bleiben soll. Am Ende wird das ursprüngliche Bild sicher wieder hergestellt sein.
    Hätte man die Station nicht ausgerechnet unter den Kupfergraben gelegt, hätte man wohl einigen Aufwand sparen können....
    Weiss dazu jemand Näheres?

    "Nach dem Umbau" ist gut. Der ist ja noch in vollem Gange. Man hat aber offenbar bei der Aussenhaut Gas gegeben, um den Frust über die Bauverzögerung schnell vergessen zu machen und den Berlinern wie Touristen den Anblick des Betonskeletts niciht unnötig lange zuzumuten. Auf jeden Fall ist dieses Tempo für Berliner Verhältnisse beachtlich.

    Vor 10 Jahren habe ich 1. noch nicht in Berlin gelebt, und war 2. die Verschandelung durch Raster-Massenarchitektur noch nicht so augenfällig. Damals war man noch begeistert von so individuellen Bauformen wie dem Sony-Center-Dach, dem Gürteltier oder dem jüdischen Museum.


    Und was heisst "Lüscherverschwörung". Ist die Senatbaudirektorin nicht massgeblich richtungsbestimmend, insbesondere als Jury-mitglied oder gar -vorsitzende, die sie oft genug ist?


    Wer sonst könnte noch verantwortlicih sein für das, was momentan passiert, wenn nicht sie und die Architekten, und natürlich die Bauherren?

    In einem derart intakten Ensemble sollte eine Rekonstruktion des Originals eigentlich selbstverständlich sein. Warum darüber hjahrelang diskutiert wird, verstehe ich nicht. was sagen denn die Potsdamer dazu? Wollen die nicht den alten Glanz zurück? Sind die durch 40 Jahre DDR so dermassen verbildet, dass sie immer noch Ressentiments gegen die historische Architektur haben? Denen solte man sagen: Hallo: die alte Post von Unger hat nichts mit Krieg und Faschismus zu tun, wenn man sie im alten Stil wieder aufbaut, gibt es keinen dritten Weltkrieg und passiert auch sonst nichts Schlimmes.
    Liebe Potsdamer: Mehr Mut zur Schönheit, bitte!

    Ich habe grade dem Büro gegenüber meinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht. Das sollten eigentlich viel mehr Bürger tun, warum wehrt sich bloss keiner gegen die zunehmende Verschandelung der Stadt durch solche Kisten? Es ist doch nicht Frau Lüscher allein für all das verantwortlich, die Architekten sind doch willfährige Gehilfen, ohne die Frau Lüscher ihr Machwerk nicht voran bringen könnte.

    2 Bilder von heute:


    Bärlinde wird wieder zusammengesetzt (oder ist es der zweite Bohrkopf, der angeblich kommen sollte, der dann auch Bärlinde heisst? Links unten der Info-pavillon zur Funktionsweise de Maschine)


    und das Spreebett wird mit sandgefüllten Säcken aufwändig gefestigt in dem Bereich, in dem die Bohrmaschine langgeht. Offenbar eine Vorsichtsmaßnahme ...




    eigene Bilder

    Auch ich war heute bei dem Kaiserwetter unterwegs und habe noch ergänzend diese Bilder beizusteuern:
    An allen drei zu rekonstruierenden Seiten beginnt man nun mit der historischen Fassade


    etwa in der Mitte der Südfassade zum Schlossplatz hin:


    hier die südliche Westseite mit den Steinen, die gestern diskutiert wurden:


    und auch an der Lustgartenseite gehts los (Gerüst ganz unten) Hier sind auch die zuvor diskutierten Dachaufbauten zu sehen


    eiegen Bilder

    Was soll man noch Anderes erwarten?


    Ich habe eine neue Theorie für dieses Phänomen: Der Senat für Stadtentwicklung und 80 % der in und für Berlin tätigen Architekten haben Ihre Fantasielosigkeit erkannt und bauen in Demut vor der Baukunst vergangener Jahrhunderte nur noch Loch- oder Rasterfassadenkisten. um die historischen Bauwerke hervorzuheben.


    Oder hat jemand eine bessere Erklärung?


    ;)

    Zumindest weiss der Mann vom Vertrieb es nicht oder will/darf es nicht sagen. Er hat mir erläutert, warum sich am Aussehen bis zum letzten Moment noch was ändern kann.
    Der Architekt weiss bestimmt mehr, aber der ist nicht zu sprechen, zumal der Vertriebler nicht weiss, von wem der Entwurf ist.
    Ja, mangelhafte Informationspolitik von Bauwert.
    Aber ich war angeblich der erste Anrufer in drei Jahren, der wissen wollte, wie die Fassade wird. Dann braucht man sich nicht wunderm, dass die Aktualisierung der Website als nicht notwendig erachtet wird.

    Ein Herr vom Vertrieb hat mich heute netterweise angerufen. Offenbar steht das finale Fassaden-Design immer noch nicht fest, aber der Chipperfield-Entwurf mit den Bögen wirds jedenfalls nicht. Das sieht man ja auch schon am Rohbau...
    vielleicht bekomme ich noch eine verbindlichere Antwort auf meine schriftliche Anfrage....

    Meine Prophezeiung: Während die Russen am Alex schon längst bauen, werden die Amis genervt hinschmeissen. Der an diesem Platz ohnehin völlig unpassende Gehry-Tower wird meiner Meinung nach nicht kommen. Zumindest nicht an dieser Stelle.
    Und wenn doch, wird es schwer werden, dafür Käufer zu finden. Wer will an diesem todhässlichen, gemeingefährlichen Platz schon so viel Geld für eine Wohnung hinlegen, solange es noch so viele andere tolle Lagen in Berlin gibt?

    Das ist genau der Punkt, der mich bei dem Projekt am meisten aufregt. Hier sieht man deutlich, wie absurd es ist, drei Seiten zu rekonstruieren und die vierte Seite modern zu gestalten. Der runde Turm, der früher mal eine Ecke verschönert hat, klebt jetzt am Kasten wie ein überflüssiger Furunkel. Er wird missbraucht, um den Übergang von der historisierenden zur modernen Fassade zu kaschieren, der auf der Nordseite so lächerlich aussieht.


    Aber Stella wollte den Turm ja auch gar nicht, der wurde dem Bauherrn ja quasi aufgedrängt durch die 2 Mio-Spende eines älteren Ehepaars, die den unbedingt haben wollten. (Vielleicht, weil sie sich unter dem Turm zum ersten Mal geküsst haben?)