Beiträge von Azichan

    Original von FrankfurterJunge
    Im Allgemeinen erstaunt die Qualität diverser Hochrechnungen aus einem minimalen Anteil des Ganzen immer wieder, allerdings stellt sich diese Art der Hochrechnung für mich als äußerst zweifelhaft dar. Faktoren wie bspw. Feste auf und in naher Umgebung besagter Straßen könnten die Werte doch deutlich beeinflussen. Wie sieht es mit der Wetterlage aus...?


    Da muß ich zustimmen. Diese Schätzungen kann man getrost komplett vergessen. Wissenschaftliche Kriterien sehen anders aus, dass kann ich als Naturwissenschaftler aus meiner Sicht so schreiben.


    Eine S-Bahngroßstörung, die Wetterlage, Feste, all dies kann bei einer einmaligen Zählung (nur eine Stunde!) einfließen und die Daten doch arg beeinflußen. Wichtigster Richtfaktor ist und bleibt der Umsatz der Geschäfte dort!

    Nach einer Ruhephase, davor wurde die Kreuzung gebaut, scheint es wieder rege Geschäftigkeit zu geben. Der Termin scheint machbar zu sein. (Sollte meine Digicam mal bei Gelegenheit spazieren führen!)


    Ich bin persönlich darauf gespannt inwieweit die Vorgaben des Schallschutzes umgesetzt werden. Goldstein an sich ist ziemlich gut durch eine Schallmauer geschützt und man hört meistens nur ein leichtes Hintergrundbrummen. Das Hauptproblem ist jedoch die Autobahnbrücke über der Straßburger Str., von der der Schall schön in die Gehry-Siedlung dringt. In der Siedlung ist es schwer nachts die Fenster offen zu lassen, an Schlaf ist nur mit guten Nerven zu denken, besonders wenn vereinzelt Raser nachts extrem auf die Tube drücken.

    Original von tscheibörd
    Die Abhängigkeit Frankfurts von der Finanzindustrie ist m.E. ein Fehler, der Petra Roth anzuhängen ist. Ich bin sehr zufrieden mit der von ihr geleisteten Arbeit - aber ein wirkliches wirtschaftliches Konzept neben "Bankfurt" ist mir nicht wirklich aufgefallen. Und somit hat sie ein Stück weit die Abhängigkeit Frankfurts zu verantworten. Ich denke man wird in diesem Forum nicht darüber streiten, dass so eine Abhängigkeit kein Vorteil Frankfurts.


    Bravo! Sehr schön ausgedrückt. Mir fehlt in Frankfurt ein wenig Diversität und hängt die alleinige Fixierung auf den Bankensektor ein bischen zum Hals heraus. Frankfurt ist vorallem in Wirtschaftskrisen sehr anfällig. Dabei hat Frankfurt alles was eine Stadt braucht um produzierende Betriebe anzulocken, jedoch ist die einzigste wirklich große Neuansiedlung Ticona im Industriepark und auch nur, weil sie praktisch vertrieben wurden, von ihrer alten Produktionsstätte.


    Was ist mit Unternehmenshauptsitzen? Hier konnte Frankfurt in den letzten Jahren fast gar nicht punkten. Mal abgesehen von der hohen Gewerbesteuer zählen ja auch softe Faktoren, mit denen Frankfurt punkten könnte, da muß sich die Stadt einfach viel besser verkaufen. Vielleicht ist Eschborn günstiger bei der Gewerbesteuer, aber die Aufenthaltsqualität für Mitarbeiter und die Infrastruktur sind in der Großstadt doch besser, so etwas muß man auch gekonnt vermarkten.


    Original von Luke13
    Auf die schnelle fallen mir die BayernLB, WestLB, LBBW und die HSH Nordbank ein. Das die KfW sich in diversen Fällen nicht mit Ruhm bekleckert hat, ist hinlänglich bekannt. Im EBA Stresstest vor einem Jahr sind auch die NordLB und die Helaba mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Und viele andere sind sicher heil froh, dass sie nicht getestet wurden und andere im Rampenlicht stehen.
    Gute Nacht.


    Ja, aber diese Banken haben die Krise nicht verursacht, sondern sich dummerweise in den Abgrund ziehen lassen. Die amerikanische Immobilienkrise von 2007 war eine Krise der amerikanischen "Bausparkassen" und Banken, leider wurde viele andere Banken durch ihre "Investments" belastet.


    Wenn man den genannten Landesbanken etwas anlasten kann, dann das sie nicht schnell genug reagiert haben, denn die Krise zeichnete sich schon ab 2005 ab und die Banken wie die Deutsche Bank haben sich einfach nur schnell genug aus dem amerikanischen Immobilengeschäft zurückgezogen. Diejenigen Banken, wie die "Lehman Brothers" Bank die noch groß zu Beginn der Krise in 2007 investierten fielen in den absoluten Abrund. Fannie Mae, eine reine Hypothekenbank, machte im Jahr 2008 dezente 59 Mrd. $ Verlust, das muß man sich mal vor Augen halten. Nur Fannie Mae und Freddie Mac alleine haben in den USA über 200 Mrd. $ bislang "verbrannt".


    Original von tscheibörd
    Azichan möchte ich dahingehend allerdings korrigieren, dass mit der WestLB in der Tat eine Landesbank am Anfang der Krise in Schieflage geriet. Aber man muss "fairerweise" sagen, dass diese Bank seit den Achtzigern ein Musterbeispiel für schlechtes Management darstellt


    Bei der WestLB verhielt es sich ein bischen komplizierter, sie ist nicht nur durch die Immobilienkrise in eine Schieflage geraten. Zu den Verlusten haben auch Fehlspekulationen mit verschiedenen Aktien im DAX verzeichneter Unternehmen geführt. Diese schwachsinnige Fehlspekulaton, die mit der Immobilienkrise an sich nichs direkt zu tun hatte, kostete in etwa 600 Mill. €. Die Immobilienkrise war das Sahnehäubchen, dass das Kartenhaus zum Wanken gebracht hat.


    Original von OffenbacherBub
    ...Auch das jüngste spanische Bankenrettungspaket ging fast ausschließlich an Sparkassen, die sich zu neuen Banken fusioniert haben. Große Privatbanken wie die Santander kamen bisher gut durch die Krise (was sich langsam ändert).


    Ja das stimmt, auch wenn ich Bankia nicht unbedingt als eine öffentliche Bank ansehe, mittlerweile ja schon, aber... ;) Santander ist international gut aufgestellt und wird daher nicht so leicht in eine Schieflage kommen.


    Das Problem war, dass alle Banken Kleinverdienern Kredite für Immobilien aufgeschwatzt haben, ohne eine Sicherheit zu verlangen im Gegenzug. Dadurch hat sich eine gewaltige Immobilienblase aufgebaut. In Spanien gab es iregndwann mehr Immobilien als es Interessenten gab, man hat ja teilweise überall gebaut, auch in Lagen, wo man in Deutschland nur mit dem Kopf schütteln kann. Jetzt in der Wirtschaftskrise rächt sich die Kreditvergabe an Kleinverdiener, denn sie sind das Schwächste Glied in der Kette und können bei Jobverlust die Kredite nicht mehr bedienen. Außerdem ist Kreditvergabe in Spanien nicht das Gleiche wie bei uns in Deutschland, denn dort muß man mit variablen Zinsen rechnen, die sogar bei stabilen Einkommensverhältnissen ein Abbezahlen der Kredite unmöglich machen.


    Sorry, das kommt davon, wenn öffentliche Banken versuchen mitzuzocken! Sparkassen sollten sich lieber auf das traditionelle Bankgeschäft konzentrieren, so wie hier in Deutschland, ich meine damit jetzt nicht die Landesbanken, sondern die Sparkassen an sich.

    Sorry, aber lese ich da richtig?


    Wie bitte soll Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Einfluß nehmen auf die globalisierte Finanzwirtschaft die zu einem marginalen Teil hier ansässig ist? Da kann er Reden schreiben und schwingen wie er will, es wäre im Endeffekt nur heiße Luft. In heißer Luft verbreiten sind andere Politiker spitze, da ist mir Feldmann lieber. Mit dem Occupycamp widmet er sich einem aktuellen Thmea, in dem es um reale Einflußnahme geht, etwas wo er was bewegen kann.


    Ich finde den Kommentar völlig deplatziert, da er Feldmann in dem Bereich kritisiert in dem er sich nicht geäußert hat und er Feldmann in eine Ecke drängt in die er nicht gehört.


    Glaubt allen ernstes hier ein einziger User in dem Forum die Deutsche Börse Eschborn würde nach einer schmeichelhaften pro Bankenrede wieder nach Frankfurt zurückkommen? Für Banken zählen knallharte Fakten, der Dollar, der Euro, darauf kommt es an, Reden, Hoffnungen und Weltanschauungen sind völlig fehl am Platz, wenn es um das Verdienen von Geld geht. Peter Feldmann kann in seiner jetzigen Situation als OB leider nur wenig beeinflußen, dazu braucht er eine klare Mehrheit im Frankfurter Stadtparlament, die er aber nicht hat!


    Zu dem Occupycamp nochmal von meiner Seite aus...
    Das Occupycamp ist eine gestalterische Katastrophe und ein Schandfleck, trotzdem darf man es nicht abreißen, da es einen Finger in die Wunde legt und die Wunde heißt Turbokapitalismus und eine gewaltige Umverteilung von unten nach oben in den letzten Jahrzehnten. So wie in dem Occupycamp wenige Protestler campieren werden mit dem Scheitern unseres jetzigen Wirtschaftssystem wohl Millionen Deutsche leben müssen, deswegen ist Protest im Vorfeld wohl angebracht. Eine pluralistische und offene Gesellschaft muß so etwas wie das Occupycamp vertragen, genauso wie man Obdachlosigkeit nicht bekämpft, in dem man Obdachlose wegsperrt oder vor die Stadtmauern verbannt.


    Original von Ahligator
    ...wo es doch ausgerechnet Staatsbanken waren die zu allererst in Schwierigkeiten kamen


    Welche Staatsbanken sind bitte zuerst in die Krise geraten? Das hätte ich jetzt allzu gerne gewußt! Die Landesbanken sind am Ende der amerikanischen Immobilienkrise ins Wanken geraten, weil sie sich schwachsinnige Derivate amerikanischer Finanzinvestoren haben aufschwatzen lassen, wie zum Beispiel Lehmann Papiere. Die HRE und die IKB sind private Institute gewesen die verstaatlicht wurden und ihre Rettung hat massive Kosten verursacht.


    Institute wie die Deutsche Bank haben ihre giftigen Papiere damals noch rechtzeitig abstoßen können, wie zum Beispiel an...oh Wunder, genau die bösen Landesbanken. Man darf nicht außer acht lassen, dass die Deutsche Bank einer der Hauptbeteiligten der amerikanischen Immobilienkrise war, sie gehört jetzt mit zu den größten Immobilienbesitzern der USA, weil sie reihenweise Häuser pfänden lässt und die ehemaligen Besitzer auf die Straße setzt, was sogar für die USA eher unüblich ist, da Bank und Schuldner sich in den USA normalerweise erstmal zusammensetzen und eine Lösung für das Abzahlen der Kredite suchen.


    Probleme der Krise sind nicht die Sparkassen oder Volksbanken, sondern das aus dem Ruder gelaufene Investmentbanking!

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    Scheint ja schon ein systematisches Problem in Frankfurt zu sein, dass die Technik neugestalteter Plätze und Parkanlagen schnell versagt und nicht wieder instandgesetzt wird.


    Persönlich sehr schade finde ich das komplette Versagen der Stadt am Willy-Brandt-Platz, die leuchtenden Glasbodensteine und die LED-Leiste in der Sitzmauer nicht wieder zum Leuchten zu bringen. Leider wurde die Plastikabdeckung der LED-Leisten immer weider zerstört, jedoch könnte man sich für eine dickere und härtere Leiste entscheiden. Wieso die Glassteine nur kurze Zeit geleuchtet haben ist mir bis heute ein Rätsel. Es wurde ja eigens ein Lichtkonzept für den Willy-Brandt-Platz erarbeitet, komisch das man jetzt davon irgendwie nichts mehr weiß. In Teilen ist der Willy-Brandt-Platz ja noch dezent illuminiert, zum Beispiel die Glasflächen der Straßenbahnwartehäuschen, wäre aber auf jeden Fall schön mal das fertige Gesamtkonzept nachts in Natura bewundern zu können.


    Es dürfte den Verantwortlichen der Stadt Frankfurt auch klar sein, dass man eventuell mehrmals Ausbessern muß und Technik beim ersten Anlauf nie einwandfrei funktioniert.


    Ich hoffe, dass die Probleme am Goetheplatz nur von kurzer Dauer sind und sich bald was regt, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ;)

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    Ja so ungefähr funktioniert die Datierung, wie OllaPeta geschrieben hat ;)


    Eine Altersdatierung durch Jahresringe an Bäumen ist immer sehr spekulativ, da es in der Geschichte immer wieder Phasen von Nullwachstum gab und dementsprechend sind dann keine Ringe zu finden. Ohne Anhaltspunkt, in welche Epoche das Holz passt kann man sich auch mal um Jahrhunderte verschätzen.


    Hier in dem konkreten Fall erleichtert der historische Background die Suche und daher die genaue Altersbestimmung, da die Mauer nur in eine historische Frankfurter Epoche passt. Dann gelingen Altersbestimmungen mit der Jahresringmethode sehr gut.

    frank353


    Zu Nr. 4):
    Wozu mehr Bänke? Auf dem neugestalteten Goetheplatz gibt es mehr als genug Sitzmöglichkeiten, sowohl Betonklötzchen als auch richtige Bänke.


    Zu Nr. 3):
    Teure Schuhe sollten ein bischen Kies überleben dürfen, ansonsten falsche Wahl. Das die Menschen den den Kiesbereich meiden liegt wohl eher am Laufgefühl und Laufgeräuschen, dass von einigen als eventuell unangenehm empfunden wird, mir persönlich machts nichts aus.


    Zu Nr. 5):
    Ich persönlich erachte den Ist-Zustand als nicht so wild, die meisten Touris sind doch sehr respektvoll und ich bezweifel, dass Touris hier Graffitis anbringen, den Schmierern sollte man aber an den Kragen und die Schmierereien entfernen. Ich laufe einmal die Woche am Denkmal vorbei und mir fällt es nicht auf ganz ehrlich, ist aber auch weil ich wegen der Gewohnheit nicht auf das Denkmal an sich achte. Sollten Schmierereien vorhanden sein, sollte man die schnellstmöglich entfernen.


    Zu Nr. 1):
    Das sollte natürlich nicht sein, denn der Brunnen ist wirklich das Highlight des Platzes.

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    Ich glaube wir schreiben aneinander vorbei!


    Hier der Wohnungsmarktbericht 2011 der Stadt Frankfurt am Main, bezugnehmend natürlich auf 2010!


    http://www.frankfurt.de/sixcms…ungsmarktbericht_2011.pdf (Lesen natürlich auf eigene Gefahr ;) !)


    Im Jahre 2010 wurden insgesamt 2.669 Wohnungen genehmigt, davon entfielen 1.852 Wohnungen auf Objekte mit 3 oder mehr Wohnungen. Im Jahre 2010 wurden in der Stadt Frankfurt Bundes- und Landesmittel für 183 Wohnungen und städtische Mittel für 615 Wohnungen bewilligt. Insgesamt also 798 geförderte Wohnungen. Setze ich die Zahl der geförderten mit den insgesamt durch Investoren zu bauenden Wohnungen in Relation, so hat die Stadt einen erheblichen Anteil am Wohnungsbau im Stadtgebiet!


    Original von tunnelklick
    Von 2009-2012 dürfte die Förderquote nicht gestiegen, eher noch gesunken sein, weil der "Pegel" in den staatlichen Fördertöpfen stagniert oder sogar schrumpft, die Baukosten aber steigen. Kurzum: der öffentlich geförderte Wohnungsbau spielt wohnungspolitisch und städtebaulich keine Rolle (mehr).


    Das Jahr 2008 markiert eher einen Tiefpunkt im geförderten Wohnungsbau und sagt nichts aus.


    Ich verlinke mal die Seite der Stadt Frankfurt am Main, Amt für Wohnungswesen, dort sind die Wohnungsmarktberichte der letzten Jahre zu lesen! http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=4708675


    Original von tunnelklick
    Ich weiß nicht wie viele Wohnungen MTK und HTK (bzw. die dortigen Gemeinden) gefördert haben, aber in Frankfurt sieht es derzeit so aus:


    Die Zahl liegt so ziemlich bei null für die beiden Kreise!


    Original von tunnelklick
    Heute haben wir einen Gesamt-Wohnungsbestand von rd. 363.000 WE (Stand 2010) und einen Bestand von rd. 32.000 Sozialwohnungen (1. Förderweg plus angekaufte Belegungsrechte), also eine Quote von 8,9% (hinzu kommen noch rd. 2.500 Wohnungen und Belegungsrechte außerhalb der Stadtgrenzen z.B. in Schwalbach-Limesstadt).


    Ich wollte nicht auf die reinen Sozialwohnungen aus! Ich wohne auch in einer ehemals geförderten Wohnung aber keiner Sozialwohnung.


    Wie ich geschrieben habe sind etwa 70.000 Wohnungen im Bestand von ABG Holding und Nassauischen Heimstätten und auch die Wohnungen die eben nicht den Sozialwohnungen zuzuschreiben sind, sind meist billiger als die von privaten Investoren.


    Ich will jetzt nicht pauschalisieren, ich kenne nämlich auch Beispiele, da wohnen Freunde in Bornheim in 3 - 4 Zimmerwohnungen, Altbau in Bornheim, und zahlen gerade mal 600,-€ Miete. Aber in Schnitt sind die Wohnungen der ABG und der Nassauischen Heimstätte billiger als die von privaten Investoren, insoweit sind die ABG und die Nassauischen Heimstätten ein Mittel der Wohnungspolitik der Stadt Frankfurt, das ist nicht wegzudiskutieren.


    Original von tunnelklick
    Bis 1989 gab es zwei Sorten von Sozialwohnungen: zum einen diejenigen, deren Bau mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden, zum anderen diejenigen, die – ohne Förderung – zum Bestand gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaften gehörten; darunter ein Großteil des Wohnungsbestandes aus den 20er und 30er Jahren, z.B. einige May-Siedlungen. 1987 gehörten zur ersteren Sorte rd. 101.800 Wohnung, zur zweiten Sorte rd. 23.000 Wohnungen; es gab in der Spitze also rd. 125.000 Sozialwohnungen in Frankfurt. Bei einem Gesamtwohnungsbestand von rd. 315.800 Wohnungen war das eine Sozialwohnungsquote von knapp 40%.


    Ich weiß jetzt nicht genau ob du 125.000 Sozialwohnungen meinst oder eben diese Wohnungen nur im Bestand öffentlicher und gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaften, da ist auf jeden Fall ein Unterschied. Wie ich schon geschrieben habe, besitzen ABG und Nassauische Heimstätte immer noch etwa 70.000 Wohnungen im Stadtgebiet, kleinere Gesellschaften nicht mit einbezogen.


    Der Rückgang der Sozialwohnungen liegt darin, dass ein großer Teil dieser Wohnungen eben nicht mehr von "sozial schwachen Menschen" bewohnt wird und ein weiteres Führen als Sozialwohnung schwachsinnig wäre. Sollte man jetzt einer normalen Familie die Wohnung kündigen, nur damit ein Sozialfall einziehen kann, mal davon abgesehen das es nicht geht? Insoweit sind sie Umwidmungen verständlich, auch da die Fehlbelegungsabgabe in Hessen abgeschafft wurde.
    Ein Teil der Wohnungen wurde auch verkauft, mit eben besonderen Konditionen für die langjährigen Mieter dieser Wohnungen, das ist nichts Verwerfliches.


    Insoweit ist der Rückgang der Wohnungen bei öffentlichen und/oder gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften zu verstehen, es ist auf keinen Fall eine Resignation oder ein komplettes Zurückziehen der Politik in diesem Bereich, zumindest in Frankfurt nicht. Es gibt Defizite und in Frankfurt könnte mehr gemacht werden, es ist aber wichtig das überhaupt etwas gemacht wird!


    Dieser wahnsinnige Druck der Nachkriegszeit ist eben nicht mehr vorhanden, denn damals herrschte wirkliche Wohnungsnot. Geförderter Wohnungsbau ist aber immer noch ein Instrumentarium Frankfurter Kommunalpolitik.


    Original von tunnelklick
    Um aber noch mal auf die Zeil und ihre Nebenstraßen zurückzukommen, ich denke in diesem Bereich ist mit direktem finanziellen Eingriff effektiv nichts zu bewirken (wär ich auch absolut dagegen). Kleine Oasen gedeihen am besten dort, wo der Veränderungs- und Investitionsdruck gering ist und die Logik von Zins und Tilgung nicht einzieht; zarte Pflänzchen sind m.E. die Bereiche Töngesgasse/Hasengasse/Berliner Straße, Alte Gasse, nördl. Brückenstraße, Oeder Weg. Platt gesagt: Nischen gedeihen nur dort, wo's nicht chic ist, vielleicht um den Preis von mehr oder weniger Schmuddeligkeit.


    Da haben wir eben wieder das Problem einer öden Zeil und ihren Nebenstraßen. Eine Stadt hat auch die Verpflichtung städtische Fehlentwicklungen zu korrigieren, ansonsten kann man sich auch die Kommunalpolitiker gänzlich sparen und alles dem Chaos des Zufalls überlassen.


    Wieso wäre mit einem finanziellen Eingriff nichts zu bewirken? Die Stadt hätte genug Möglichkeiten kulturelle Einrichtungen in der Nähe der Zeil zu platzieren und damit mehr Leben und Abwechslung reinzubringen, auch ist der Bauernmarkt eine wirkliche Aufwertung der Konstablerwache.


    Als positives Beispiel nehme ich mal das Gelände der neuen Stadtbibliothek, ehemals Sparkasse, ein altes Gebäude in neuem Glanz und der kleine Platz vor dem Gebäude mit einem Cafe aufgewertet, geniales Konzept einfach und vorallem hat es Leben in eine sonst tote Ecke reingebracht. Es dürfte wohl klar sein, dass dieses Projekt nicht für umsonst zu haben war, aber insgesamt eine richtige Aufwertung gebracht hat, auch mit dem jämmerlichen Zustand der Bibiothek vorher in der östlichen Zeil verglichen.


    Eins ist klar, wenn man etwas bewegen will, dann muß man das Geld in die Hand nehmen!

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    Du bist sicher das wir vom gleichen Land leben und die gleiche Stadt meinen!? Welchen Niedergang des sozialen Wohnungsbaus meinst du denn? Die ABG Holding hat 50.000 Wohnungen im Bestand und die Nassauischen Heimstätten etwa 16.000 in Frankfurt, kleinere Gesellschaften lasse ich jetzt mal weg. Etwa 1/3 aller Frankfurter Wohnungen sind wohl im geförderten Bereich anzusiedeln.


    Leben wir auch in der gleichen Zeit? Soweit ich weiß baut die ABG Holding wie wild in Frankfurt, sogar Wohnungen im gehobenen Segment sind dabei. Die ABG Holding tritt dabei nicht als Samariterverband an und legt Wert nur auf reine Kostendeckung, das erwartet ja auch keiner, aber jetzt kommts...


    ...Immobilien sind in der heutigen Zeit keine reine klassische Wertanlage mehr, sondern leider auch pure Spekulationsobjekte! Der Wert einer Immobilie beruht nicht nur auf Lage und Zustand, sondern auf Gerüchten. Diese Gerüchte sind eine überzogene Nachfrage, die eine Deckelung des Angebots nach sich ziehen, um die im Bestand befindlichen Immobilien im Wert explodieren zu lassen, auf gut deutsch die Immobilien in Frankfurt sind vom Wert komplett überzogen. Der öffentliche Wohnungsbau nimmt den Druck aus dem Immobilienkessel, so können sich Vermieter mit komplett überzogenen Mieten nicht behaupten, da es noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Ich selber wohne in einer geförderten neuen Wohnung und spare gegenüber einer normalen vergleichbaren privaten Immobilie etwa 200,-€, zusätzlich habe ich, dank ordentlich Mineralwolle vor der Hütte, nur 50,-€ monatliche Kosten für Warmwasser und Heizung und das alles macht sich jeden Monat in meinem Geldbeutel bemerkbar, da ich bislang noch kein Lottojackpot geknackt habe und mir meine Brötchen hart verdienen muß :cool: wenn ich die Wahl habe, dann ist eine günstigere Wohnung doch ein schlagendes Argument und ich gehe nicht jedem spinnerten Vermieter mit überzogenen Mietvorstellungen auf den Leim.


    Ich hoffe du kannst deine Argumente auch den Millionen von Deutschen verständlich machen, die ohne den öffentlich geförderten Wohnungsbau unter Freiem Himmel oder unter einer Autobahnbrücke leben müssten. Der öffentlich geförderte Wohnungsbau spiegelt auch eine soziale Komponente wieder, ohne die wir uns wohl eher mit Ländern wie Kongo oder Afghanistan vergleichen müssten. Es ist wichtig allen Deutschen Wohnraum zu ermöglichen und wenn das Entgelt aus einer Beschäftigung nicht für den Lebensunterhalt und die Bezahlung von Wohnraum reichen, so darf man guten Gewissens den Wohnraum über öffentlich geförderten Wohnungsbau subventionieren.


    Na klar ist die Luft raus aus dem geförderten Wohnungsbau, da muß ich dir recht geben, aber das hat damit zu tun, dass Politiker absichtlich den öffentlich geförderten Wohnungsbau zurückfahren, um Immobilieninvestoren hohe Gewinnmargen zu ermöglichen, das nennt man Interessenspolitik und ist in Deutschland gang und gäbe. Vergleiche mal, wieviel geförderte Wohnungen im MTK und Hochtaunuskreis gebaut werden und wieviel in Frankfurt gebaut werden und wie ticken der Hochtaunuskreis und MTK politisch schon seit Jahrzehnten, vielleicht eher konservativ? Auch ein Grund ist die demografische Entwicklung Deutschlands, denn was nutzen jetzt Millionen neuer Wohnungen obwohl in den nächsten Jahrzehnten die Zahl der Einwohner dieses Landes drastisch schrumpfen wird, das darf man nicht vergessen.


    Original von tunnelklick
    Die Geschäfte der ABG Frankfurt Holding werfen im Gesamtergebnis auch nur deshalb Gewinne ab (zur internen Quersubventionierung von defizitären Bürgerhäusern, Parkhäusern und Sozialwohnungen), weil sie eben gewinnorientiert am Markt teilnimmt. Insofern profitiert gerade auch die Stadt als Eigentümerin der ABG Frankfurt Holding von den derzeitigen Marktverhältnissen.


    Die ABG Holding wirft Gewinn ab und das soll sie auch! Aber die Mieten der ABG-Holding haben doch nichts zwangsläufig mit den jetzigen Marktverhältnissen zu tun. Viele Siedlungen sind schon alt, genauso wie die Mieter und insoweit ist auch die ABG an geltendes Recht gebunden und kann nicht willkürlich Mieten anheben und festsetzen. Im übrigen unterscheiden sich die Mieten von Altmietern und Neumietern in den Siedlungen nicht stark voneinander, ein Indiz dass sie ABG kein Abzockverein ist.


    Es ist höchstwahrscheinlich andersum, nämlich dass die ABG Holding die Richtlatte für die Mieten in einigen Stadtteilen ist und nachhaltig den Mietspiegel in der ganzen Stadt, mit ihrer Mietpolitik, beeinflußt und nicht umgekehrt, dass die ABG sich nur an dem Markt orientiert und danach die Mieten festsetzt!


    Original von tunnelklick
    Die Behauptung, wenn die Stadt nur in Eigenregie baute, nur die Kostenmiete einnähme und aus den Objekten keine Gewinne herauszöge, wären die Mieten deutlich niedriger, ist ein Mythos. Man kann im Ballungsraum unter gewissen Gestehungskosten nicht bauen. Für Wunder ist der Magistrat nicht zuständig. Und was an Kostenmiete herauskommt ist einfach teuer – und für viele anscheinend zu teuer. Neubau ist deshalb mit Sicherheit nicht der richtige Weg.


    Du hast leider die Kernaussage meiner Ausführung nicht verstanden! Ich will nicht, dass die Stadt Frankfurt als Entwickler und Betreiber von Geschäftshäusern/Shoppingcentern auftritt und maßig Gewinn macht. Ich will auch nicht, dass die Stadt Frankfurt als Entwickler und Betreiber von Geschäftshäusern/Shoppingcentern die Immobilie für umsonst H&M zur Verfügung stellt!


    Es geht darum wenige exponierte Stellen sich herauszussuchen in der Nähe der Zeil oder sogar auf der Zeil, eben die besprochenen Problemstellen, die Immobilie zu erwerben und dann so zu entwickeln, dass in oberen Etagen sich Wohnungen oder Büros einfinden und in den unteren Etagen Ladenfläche für innovative Geschäftskonzepte entstehen. Die Mietverträge kann man so ausfertigen, dass eine Beteiligung am Gewinn die Miete darstellt und oder eine geringere Grundmiete für die erste Jahren. Na klar würden die Gewinnmargen nicht denen eines Betreibers ala ECE entsprechen, aber es geht ja um ein Gesamtkonzept und das sieht vor die Innenstadt zu beleben und dabei trotzdem einen Gewinn zu machen, eben die WinWin-Situatiion zu erzielen von der OffenbacherBub schrieb.


    So etwas ähnliches hat die Stadt Frankfurt doch schon mal unternommen, jedoch in ziemlich stümperischer Art und Weise, als Beispiel zu nennen wäre die Anmietung von Immobilien des Rotlichtskönigs Hersh Beker, in eine davon ist ja damals das English Theatre gekommen. Wahrscheinlich waren da einige Mitarbeiter der Stadt wohl zu sehr mit dem Rotlichtmilieu verquickt, anders kann ich mir die damaligen Mietpreise die ausgehandelt wurden nicht erklären.


    Im übrigen stimmt es nicht, dass die Baukosten alleine für die Miete verantwortlich sind, sie fließen natürlich maßgeblich mit ein, jedoch verbucht jeder privater Investor satte Gewinne aus seinen Immobilien, sonst würde man ja nicht bauen. Insoweit kann ein öffentlicher Träger bauen und trotzdem günstigere Mieten feilbieten, wenn er die Gewinnmargen nicht so hoch ansetzt, die Realität bestätigt dies!


    So und jetzt komme ich zu dem "Träum' weiter!", dass mich doch ein wenig sauer macht :mad: ich finds einfach nicht höflich!

    Zitat von mir!
    Theoretisch könnte man den gesamten Bereich umgestalten und jetzt kommen wir zur Realität. Sollte die Stadt Frankfurt auch wirklich Unmengen an Geld einsetzen, um diese Bereiche aufzuwerten? Auch wenn ich es mir von Herzen wünschen würde, so gibt es in Frankfurt wichtigere Baustellen als die Zeil. Jedes Engagement der Stadt hier verschlingt unverhältnismäßig viel Ressourcen, was an anderer Stelle viel viel mehr bringt. Leider hat die Stadt nicht Geld wie Heu und druckt es auch nicht, deswegen sollte man behutsam vorgehen und mit kleinen Projekten ein Zeichen setzen, kosten sollte es dabei wenig, eine richtige Nutzung der Konstablerwache zum Beispiel würde wenig kosten und viel bringen, der Platz ist leider die meiste Zeit der Woche leer und tot.


    Zitat von mir!
    PS: Ich meine jetzt nicht, dass die Stadt als Entwickler aktiv auftreten soll, aber sie könnte


    Wo habe ich geschrieben, dass ich so etwas effektiv in Frankfurt sehen will? Mir ist die finanzielle Lage der Stadt Frankfurt bewußt! Aber gehen tut es, wie wir in anderer Form in Frankfurt schon mal gesehen haben, ich verweise nur auf die Anmietung von Immobilien, um sie einer kulturellen Nutzung zu widmen, Hersh Beker Immobilien, Naxos Halle, etc.


    Von meiner Seite aus war es nur ein Gedankenspiel, also bitte ich euch dies nicht überzubewerten, bleibt bitte fair ;)

    Original von tunnelklick
    Ist ja schön, dass du ihr solche Kompetenzen einräumst, aber sag doch mal konkret, welche Mittel und Wege sie eigentlich hat, außer Straßenmöblierung und Verkehrsberuhigung.


    Welche Möglichkeiten hat die Stadt denn Einfluß auf die Mietpreisgestaltung im Stadtgebiet zu nehmen? Ganz einfach über die städtischen Wohnungsbaugesellschaften ABG und Nassausische Heimstätte, an der die Stadt einen Anteil hält. Je mehr Wohnungen die Stadt in Eigenregie baut und günstige Mieten zementiert, desto mehr Druck nimmt sie vom Mietmarkt und hilft damit aktiv den einkommensschwachen bis normal verdienenden Bürgern. Auf gut deutsch nicht jeder Vermieter wird sich dann mit irrealen Mietvorstellungen durchsetzen können.


    Und jetzt kommts, wieso soll das was im Wohnbereich möglich ist, auch nicht in anderen Bereichen passen? Wieso kann die Stadt keine Gesellschaft gründen die ihreseits einen Bereich oder ein Zentrum entwickelt, nach ihren Gestaltungsgrundsätzen. Klar sind Risiken dabei, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Auch ein Joint-Venture mit einem privatwirtschaftlichen Betreiber wäre möglich, weil die Stadt höchstwahrscheinlich nicht das komplette Know-How dafür hat.


    Wo Defizite bestehen, aber eine gewisse Nachfrage besteht, da kann die Kommune eben auch korrektiv tätig sein. Als Beispiel sind die Smart Supermärkte der Stadt Frankfurt zu nennen, die immerhin sich sogar halten können und Umsatz machen und vorallem die Nahversorgung der Bürger in einigen Stadtteilen sicherstellen. Es gibt immerhin schon drei Märkte, angeblich laufen sie sehr gut und erwirtschaften Profit.


    Original von tunnelklick
    Wir brauchen uns sicher keine Gedanken über Aldi und Rewe zu machen, aber wo diese sich ansiedeln, wird sicher zu allerletzt im Römer entschieden. Nur: wenn die örtlichen Gegebenheiten nicht zu deren Konzept passen, sind die Läden weg und mit ihnen die Kunden, sprich deren Kaufkraft. Bekanntlich kann der Euro, der bei Aldi und Lidl in der oberen Friedberger Landstraße oder auf der Hanauer ausgegeben wird, nicht andernorts noch mal ausgegeben werden.


    Was ist jetzt mit dem REWE in der City, konkret in MyZeil? Zieht der Euros aus dem Aldi und Lidl aus der Friedberger ab oder nicht? Gehen die Leute nach ihrem Bummel auf der Zeil vielleicht lieber schnell hier einkaufen, als mit dem Auto in die Peripherie zu fahren?
    Pech gehabt ALDI und schlau von REWE!


    Als Stadt kann man korrektiv tätig sein und Anbieter gegeneinander ausspielen ;) Man muß bauliche Konzepte nicht zwingend so auslegen, dass sie genau auf den einen Mieter zugeschnitten sind! Wenn ALDI sich niemals in der Frankfurt Innenstadt niederlassen will, "who cares"!?


    Original von tunnelklick
    Im hier, etwa von Goldfischbauch u.a. angesprochenen Kontext ist Kommune natürlich nicht "Gesellschaft", sondern zu verstehen als politische Gemeinde, bzw. Gemeindeebene, als lokale Gebietskörperschaft und damit zugleich unterste räumlich-administrative Staatsgliederung. Und als solche hat sie Aufgaben und Zuständigkeiten, die gesetzlich klar definiert sind; diese Kompetenzen sind weder dazu bestimmt noch geeignet, mit oder gegen gesellschaftliche Trends die Ladengrößen vorzugeben.


    Wer will den hier die Ladengröße vorgeben oder gesetzlich die Mieten festschreiben? Die Stadt muß selber aktiv werden und kleinen Startups aktiv unter die Arme greifen, begrenzt in kleinem Maße Ladenflächen schaffen und ihnen günstig zur Verfügung stellen. Wir reden hier nicht über "MyZeilStadtFrankfurtamMain", sondern über einige exponierte Stellen die Magnetkraft entwickeln könnten. Wenn die Stadt selber aktiv wird und Flächen zur Verfügung stellt, so kann sie insgesamt die Mieten drücken, Angebot und Nachfrage und da muß die Stadt aktiv werden!


    Es ist auch peinlich, dass die Stadt Areale in Erbpachtrecht auf x Jahre verpachtet, aber die Gestaltungsgrundsätze und Nutzung des Areals praktisch alleine der Profitgier einiger Investoren opfert. Das Turmkino ist jetzt als Beispiel zu nennen, was nützt mir eine zukünftige Hochglanzfassade, wenn ich diese Areal nicht mehr durch eine Nutzung erleben kann, ich dort nicht einkaufe, diniere oder anderweitig mich dort aufhalte!


    PS: Ich meine jetzt nicht, dass die Stadt als Entwickler aktiv auftreten soll, aber sie könnte ;)

    Der Entwurf sieht aus wie langweiliger Abakus. Leider alles andere als ein Hingucker, langweilig, schnöde und viel zu kubisch für sein Umfeld!


    Ich hoffe, dass der Rest es raushaut, aber irgendwie scheinen mir diese kleinen Visualisierungen nicht mehr recht zu gefallen. Man erkennt zu wenig Details und das Gebäude hebt sich doch recht extrem von seinem Umfeld ab, anstatt sich einzufügen. Da haben mir die alten Visualisierungen bei weitem besser gefallen.


    Jetzt sollte man die Erwartungen runterschrauben, nicht das man im Endeffekt enttäuscht ist. Vielleicht hatte man doch zu viele Hoffnungen am Anfang in das Projekt investiert.

    PS: Danke für die Visualisierungen Schmittchen

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    Unrecht hast du da jetzt natürlich nicht, jedoch lässt die Dichte der Geschäfte, der allgemeine Zustand der Straßen oder Passagen arg zu wünschen übrig.


    Als Beispiel die Ostzeil, also alles östlich der Konrad-Adenauer-Str., dort gibt es eigentlich nur Dönerläden und Asiabistros, wobei die Dönerien sehr gepflegt und edel wirken. Der TVM Markt hat zugemacht, wobei dieser Markt das unterste Ramschniveau repräsentierte, existieren tut noch die Expo-Zeil und der Kik, wobei die Expo-Zeil, obwohl auch das Ramschniveau repräsentierend doch einen gewissen Charme versprüht ;) Also die Ostzeil ist als Einkaufsstraße komplett zu vernachlässigen, als Gastronomiestraße halbwegs ok, kleinere Geschäfte existieren dort eigentlich nicht, es sind auch Filialen von Ketten, ob jetzt Kik oder sogar DoyDoy. Sozusagen gekrönt wird das Ende der Zeil durch den Zeeman, bei dem sich sich sicher nicht nur mein Magen umdreht, durch die überbunten Wühltischauslagen.
    Positiv an der Ostzeil ist der Strauss, Anatolia Restaurant und das Four Star Geschäft, auch ist in der Klingerstr. ein Fachgeschäft für juristische Literatur zu finden, aber das wars leider schon.


    Natürlich ist in Frankfurt nicht alles schlecht, was für ein Frankfurter wäre ich, wenn ich alles schlechtreden würde in der Stadt ;) Die Liebfrauenstr. und die Freßgass sind toll und die Fahrgasse repräsentiert genau das, was ich mir mehr für Frankfurt wünschen würde, zwar ist die Dichte an Geschäften sehr gering, aber vom Mineraliengeschäft bis hin zum Fachgeschäft für Ungeziefervernichtung ist hier wirklich Vielfalt vorhanden. Übrigens gibt es in der Fahrgasse ein aisiatischen Markt, in dem man auch wirklich gut essen kann!


    Die Fahrgasse ist leider unglaublich hässlich, von der Strasse und dem Belag bis hin zur Bausubtanz, auch wenn ich die Geschäfte hier liebe, nur vom Charme, ich kaufe ja nicht jeden Tag irgendwelche Mineralien ;)


    Bei dem Besuch anderer europäischer Städte werde ich zumindest jedes mal traurig, wenn im Innenstadtbereich gefühlt fünfmal mal mehr Geschäfte und Läden existieren als in Frankfurt innerhalb des Anlagenrings. Dieses Leben und diese Quirligkeit würde ich mir auch für Frankfurt wünschen.


    So jetzt zu meiner eigentlichen Aussage die ich nicht wirklich in meinen vorherigen Postings auf den Punkt bringen konnte. Hat die Stadt die Mittel die Zeil und ihre Nebenstraßen effektiv aufzuwerten und auch mit mehr Leben zu füllen? Ja das hat sie und ich gestehe ihr weit aus mehr Möglichkeiten und Kompetenzen ein, als zum Beispiel tunnelklick oder OffenbacherBub. Theoretisch könnte man den gesamten Bereich umgestalten und jetzt kommen wir zur Realität. Sollte die Stadt Frankfurt auch wirklich Unmengen an Geld einsetzen, um diese Bereiche aufzuwerten? Auch wenn ich es mir von Herzen wünschen würde, so gibt es in Frankfurt wichtigere Baustellen als die Zeil. Jedes Engagement der Stadt hier verschlingt unverhältnismäßig viel Ressourcen, was an anderer Stelle viel viel mehr bringt. Leider hat die Stadt nicht Geld wie Heu und druckt es auch nicht, deswegen sollte man behutsam vorgehen und mit kleinen Projekten ein Zeichen setzen, kosten sollte es dabei wenig, eine richtige Nutzung der Konstablerwache zum Beispiel würde wenig kosten und viel bringen, der Platz ist leider die meiste Zeit der Woche leer und tot.


    peace

    ^
    Naja, hier widersprichst du dir in einer Aussage selber, nämlich du stellst kommunale Einflußnahme der gesellschaftlichen Entwicklung entgegen. Andersum gefragt, was ist die Kommune? Die Kommune ist wortwörtlich übersetzt die Gesellschaft, also gehen kommunale Einflußnahme und gesellschaftliche Entwicklung immer Hand in Hand. Die Gesellschaft wird immer Grundbedürfnisse haben, derer die Kommunalpolitik gerecht werden muß, ob das eine lebenswerte Innenstadt ist oder einfach ein Schwimmbad, ich muß hier keine Beispiele mehr auflisten, der Gedankengang dürfte ja klar sein.


    Ich muß dir in einem Punkt recht geben, nämlich die Kommunalpolitik hinkt schnellen gesellschaftlichen Entwicklungen immer ein wenig hinterher, man bedenke einfach seit wann es das Internet gibt und bei der Stadt Frankfurt sind immer noch nicht alle wichtigen Formulare, auf der Homepage, zum Download erhältlich. Hier wiehert der Bürokratenschimmel noch sehr laut und es gibt eine gewisse Zeitverzögerung zwichen den Wünschen der Bürger und dem Bewußtsein in der Kommunalpolitik.


    Original von tunnelklick
    Ein anderes Beispiel ist der Buchhandel: über Wohl und Wehe kleiner Buchläden entscheidet in erster Linie der Fortbestand der Buchpreisbindung (nach Ansicht der EU-Kommission ein klarer Verstoß gegen europäisches Recht), die Zunahme digitaler Medien (eBooks, Hörbücher, die nicht der Buchpreisbindung unterliegen) und die Vorteile des E-Commerce; eine günstige Ladenmiete zögert das Sterben der kleinen Buchläden nur hinaus, aber es ist bereits in vollem Gange. Wie wollte man das kommunal beeinflussen? Mit subvenbtionierten Ladenmieten?


    Sorry, aber das ist ganz schlechtes Beispiel! Ich konnte jetzt kein massiges Sterben von Buchläden beobachten. Entweder sie machen ihr Business wie eh und je oder sie sind so extrem spezialisiert, dass sie keine Konkurrenz aus dem Internet fürchten müssen.
    Die Buchpreisbindung deutscher Bücher ist eben auch ein Grund wieso der Konkurrenzdruck der kleinen Läden, gegenüber dem Internet, nicht so stark ist und Faktoren wie eben die Ladenmiete viel viel stärker ins Gewicht fallen. Und wenn wir mal ehrlich sind, wer liest sich Bücher mit einem Reader durch? Sogar absolute Technikfreaks und Nerds, zu denen ich mich auch zu zähle, lieben den Geruch eines frischen Buches, das Erleben einfach eines dicken Wälzers, wenn man sich Seite für Seite durcharbeitet, kein LCD-Display ersetzt dieses Buch.
    Nehmen wir mal den Onlinebuchhändler Nummer 1, nämlich Amazon, der macht ja nur einen Bruchteil seines Umsatzes mit Büchern, den meisten Umsatz macht Amazon mit Elektronik. Amazon gibt es nicht seit gestern und Buchläden existieren immer noch, übrigens auch für nichtdeutsche Literatur, wo die Buchpreisbindung nicht existiert.


    Original von tunnelklick
    Die Fa. Aldi - ihr Fall ist mehr oder weniger bekannt geworden, aber andere trafs genauso...


    ALDI ist es mehr oder weniger egal eine Filiale in einem Ortskern oder Fußgängerzone zu haben. Für ALDI ist echt wichtig am Kunden dran zu sein und im Endeffekt bedeutet das, nicht in einer Fußgängerzone ansässig zu sein, sondern seine Filiale in der Nähe von Wohngegenden zu haben und die Filiale verkehrsgünstig zu platzieren. Diese krasse Standardisierung ist eben das Konzept von ALDI! Ich kaufe bevorzugt bei ALDI ein, aber vermisse jetzt ALDI sicher nicht in der Innenstadt. Es gibt andere Anbieter, die genau die Lücke erkannt haben, die ALDI, LIDL, Netto und Co. hinterlassen haben und genau diese Lücke ausfüllen, da nehmen sie auch eine kompliziertere Anlieferung in Kauf, das wäre in dem Fall REWE. Der REWE auf der Zeil brummt so mächtig, dass mir schwindelig wird, wenn ich an den Umsatz denke. Hier sind die Kassen von morgens bis abends um 22 Uhr so vollgestopft, dass der Laden einfach eine riesige Goldgrube ist, wenn ALDI sich den Umsatz entgehen lässt, Pech gehabt!


    Apropos, auch ALDI hat umgedacht und hat nicht nur Filialen auf der Grünen Wiese, sondern versucht auch in letzter Zeit zentral vertreten zu sein. Natürlich nur in neuen Immobilien, die ihren Bedürfnissen gerecht werden. Beispiel sind der Riedberg, die Königsteiner Innenstadt, die Darmstädter Innenstadt usw.


    Original von OffenbacherBub
    Uhm...ich habe doch auch gar nicht gesagt, dass die hohen Mieten attraktiv für Ladenbesitzer sind. Natürlich sind die hohen Mieten für die Gegenseite - den Immobilieninvestoren - interessant. Und deswegen können wir hier als Architekturfans froh darüber sein, denn dadurch investieren sie in Immobilien hier in Frankfurt. Dies führt wie oben erwähnt zu Sanierungen oder Neubaumaßnahmen, die wiederum für Diskussionsstoff hier im Forum sorgen und dieses Architekturforum beleben.


    Die Sanierungen sind eher zu vernachlässigen in Frankfurt, der dickere Batzen sind die Neubauten. Hier gibt es zugegebenermaßen sehr schöne Projekte wie das Kap Europa. Aber du und ich, wir alle wissen, was für Läden in das Kap Europa reinkommen werden, es sind die x-ten Filialen der Metrogruppe, von C&A, H&M usw. Es sind die beliebigen Filialen der großen Handelsunternehmen und das unterscheidet ein Einkaufszentrum in Deutschland, von einigen großen Shoppingmalls in den USA, wo es ab und an mal vorkommt kleinere Einzelhändler zu finden, die eben nicht beliebig sind. Das ist auch das Tolle an der Zeilgalerie immer gewesen, weil sie auch Läden aufwies die nicht nur Mainstream waren und Filialen einer große Kette, leider haben aber auch eben viele dieser Geschäfte zugemacht, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten konnten oder wollten ;)


    Klar hast du nicht unrecht, die vielen Investoren sorgen manchmal für schöne architektonische Hingucker in Frankfurt, insgesamt ist die Stadt aber sehr öde vom Flair verglichen mit anderen europäischen Städten, die Goethestrae ist ein positiver Aspekt. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, so hauen mich die Frankfurter Einkaufszentren und Einkaufstraßen vom architektonischen Standpunkt und der Aufenthaltsqualität nicht unbedingt vom Hocker, die Zeil ist einer der hässlichsten Einkaufstraßen weltweit, da konnten auch MyZeil und Zeilgalerie nur wenig daran ändern und die Einkaufszentren bestechen auch nicht gerade durch tolle Architektur, wie man am HessenCenter sieht, ich hoffe, dass zumindest das Kap Europa oder wie auch immer es jetzt heißen mag ein Schmankerl für Augen und Seele wird.


    Kleinere Geschäfte haben gar nicht die Möglichkeit auf der Zeil, oder in der Nähe der Zeil vertreten zu sein, weil die Ladenmieten so hoch sind, aber gerade das würde die Zeil als Ganzes extrem aufwerten. Hauptproblem was nicht zu lösen sein wird, wie sollte die Stadt in den Besitz der Immobilien kommen, wie sollte sie die Immobilien umwandeln und die Straßen entwickeln!? Es hängt alles an den privaten Investoren und die werden bestimmt nicht an die Stadt und die Bürger denken, sondern an den Profit, was zu dem Einerlei führt das wir aus dem MTZ, MyZeil, NWZ und Hessencenter kennen! Es wird so bleiben wie es ist und damit sollten wir uns abfinden, nur ein Sinken der Mieten würde die Problematik lösen, aber selbst wenn die halbe Zeil leerstehen würde, selbst dann würden die Ladenmieten nicht um einen Cent sinken. Aber wirtschaftspolitische Entwicklungen können manchmal die Dynamik einer Lawine entwickeln, wie wir an der Eurokrise noch sehen werden und man müsste ein Narr sein an die Unverückbarkeit der Verhältnisse hier bei uns zu glauben, manchmal können Krisen der Nährboden für einen Neuanfang sein.


    PS: Auf das Kap Europa werde ich mich natürlich freuen, egal was da an Geschäften reinkommt ;)


    PPS: Soll natürlich Skyline Plaza heißen ;D ich und Namen, sorry!

    Original von OffenbacherBub
    PS: Wir können froh sein, dass in Frankfurt so hohe Mieten erzielt werden. Gerade das macht Frankfurt für Investoren so attraktiv und führt zu den vielen Investitionen (Baumaßnahmen, Sanierungen) die wir zurzeit in der Innenstadt bis hin zur Kaiserstraße erleben.


    Sorry, aber genau in dem Punkt muß ich dir widersprechen! Die hohen Mieten machen Frankfurt vielleicht attraktiv für Immobilieninvestoren, aber nicht für Ladenbesitzer.


    Ich bin regelmäßig in Südosteuropa unterwegs und ziehe jetzt als Vergleich mal Belgrad heran. In Belgrad ist die längste Straße der "Bulevar Kralja Aleksandra" und man findet auf ungefähr auf 5 km Straßenlänge fast kein einziges Haus das im Erdgeschoß kein Geschäft beherbergt und es ist keine Einkaufsstraße an sich. Die Straßen in der Innensatdt platzen vor Leben und Geschäftigkeit, dabei ist der Durchschnittslohn dort bei 370,-€ anzusiedeln und die Preise für Lebensmittel im Schnitt nur 20% billiger als in Deutschland, Elektronik- und Textilprodukte kosten dort mindestens so viel wie in Deutschland! Wieso können sich diese tausenden von Geschäfte dort halten??? Es sind die Mieten, die dort bei weitem niedriger sind als im Westen Europas und damit den Ladenbesitzern Luft verschaffen.


    Auf der Berger Straße gab es mal das "Teelirium", es füllte eine Lücke aus und war vom Konzept her genial. Der Laden brummte und machte auch ordentlich Umsatz, jedoch konnte und wollten sich die Inhaber aber nicht die unverschämt steigenden Mieten mehr leisten. Ich weiß nicht ob der Laden neueröffnet hat unter gleichem oder neuem Namen. Aber es zeigt das Grundproblem auf. Die Besitzer hatten einfach kein Bock mehr auf einen Neuanfang und wer kann es ihnen verübeln alle 3-5 Jahre umzuziehen und unzählig viel Geld für die Inneneinrichtung auszugeben. Es ist einfach ein verdammter Streß, besonders wenn Läden familiengeführt sind oder einer Gemeinschaft aus Freunden gehört.


    Die hohen Mieten im gesamten Stadtgebiet machen es sehr sehr schwer für Startups die über kein großes finanzielles Polster verfügen, besonders in der Anfangszeit, die ersten zwei Jahre sind sehr hart, bis sich ein Laden etabliert hat. So findet man in Frankfurt leider zu oft die Filialen von großen Ketten die Frankfurt den Charme des x-beliebigen verpassen.


    Die Berger Str. ist die einzigste Einkaufsstraße die Frankfurt etwas Individuelles verleiht, sozusagen eine Seele, hier sind C&A, H&M weit weg und die kleinen Geschäfte schmücken die Straße wie Blumen eine Wiese. Und sowas fehlt Frankfurt noch an anderen Stellen.


    Um auf das Problem Zeil zurückzukommen, die Stadt Frankfurt müsste erst einmal die Infrastruktur aufwerten, denn in den Nebenstraßen der Zeil fühlt man sich entweder wie in der Dritten Welt oder im Herz eines Hochofenkomplexes, hier lädt nichts zum Verweilen ein. Hier müssen Straßen und Fassaden aufgewertet werden! Die Stadt sollte auch die eine oder andere Immobilie übernehmen und die unteren Geschoßflächen als günstige Ladenflächen für Startups zur Verfügung stellen, man kann alles genau vertraglich regeln, zum Beispiel die Miete gewinnabhängig machen und somit das Anfangsrisiko der Ladenbesitzer minimieren. Auch eine eher kulturelle Nutzung wäre vielleicht eine Abwechslung zur reinen Konsummeile Zeil.
    Den Markt auf der Konstablerwache finde ich im übrigen großartig, der Platz ist hässlich wie die Nacht dunkel, aber der Bauernmarkt dort wertet den Platz richtig mit Leben auf, was zu einer Stadt gehört. Eigentlich könnte man die Kleinmarkthalle schließen und den größten Teil auf die Konstablerwache umlegen, vielleicht auch mit ein paar festen Geschäften direkt an der Konstablerwache. So ein großer täglicher Markt im orientalischen auch "Basar" genannt hätte wirklich Charme ;)


    Original von OffenbacherBub
    Deswegen muss die Stadt gar nicht eingreifen. Frankfurt bietet genug Raum für Läden. Ehrlich gesagt kenne ich sogar keine Straße innerhalb des großen Alleenrings, in der nicht irgendwelche Läden sind. Und den Rest löst die Privatwirtschat schon von allein. Schließlich lässt sich mit der "Niesche" Existenzgründer in Frankfurt Geld verdienen und so werden Win-Win-Situationen für beide Parteien geschaffen.


    Welche WinWin Situation meinst du? Die für den Kreditgeber Bank und für den Vermieter der Ladenimmobilie? Läden die Nischen ausfüllen machen in der Anfangszeit fast immer Verlust und müssen so lange überleben, bis sich ihre Existenz herumgesprochen hat, das geht teilweise schnell, teilweise dauert es auch.
    In Frankfurt machen besonders viele neueröffnete Läden wieder dicht, mal abgesehen von Wettgeschäften, Friseurgeschäften und Internetcafes, die aber wirklich zu einem guten Teil zum Geldwaschen der Mafia dienen, die brauchen sich um Kundschaft keine Gedanken zu machen.
    Sorry für meinen etwas provozierenden Schreibstil, aber ich will die Problematik verdeutlichen. Es ist doch mehr als peinlich, dass es innerhalb des Anlagenringes nur drei Supermärkte gibt, das sollte zu denken geben.


    Um nochmal auf die Aussage "Ehrlich gesagt kenne ich sogar keine Straße innerhalb des großen Alleenrings, in der nicht irgendwelche Läden sind" zurückzukommen, da kenne ich leider dutzende Straßen! Als Beispiel zu nennen wären die liebreizenden Straßen "Neue Rothofstraße" und "Junghofstraße" die du für immer komplett sperren könntest und keinem Frankfurter, der nicht dort arbeitet ,würde es jemals aufallen.

    Akademix
    Du hast hier ja richtig ein Sturm an Antworten auf dein Posting losgetreten, da will ich natürlich auch meinen Teil dazu beitragen und antworten ;)


    Zu den Leuchtturmprojekten äußere ich mich mal direkt, in dem ich Bezug nehme auf das Original, nämlich dem Leuchtturm, ein großes auffälliges Objekt mitten im Nirgendwo und so ist es auch im Städtebau, es sind wenige extravagante oder formschöne Gebäude die sich eben von der Masse abheben, im Umkehrschluß bedeutet das, dass man eben eine schlichte Masse braucht, um ein Leuchtturmprojekt als solches zu erkennen.


    Ich finde die Wohnbebauung im Europviertel West und Ost eigentlich ziemlich schlüssig und passend. Wie ich schon mal vorher geschrieben habe, hätte ich mich für Staffelgeschosse als Abschluß nach oben hin entschieden.


    Original von Akademix
    Die hier errichteten Bauten werden in der Tat ihre Patina bekommen. Insbesondere die vielen weißen „Styroporfassaden“ werden bald ein Eigenleben entfalten. Ich befürchte jedoch, dass die Entwicklung dieser Fassaden mangels Dachüberstand mehr in die Richtung „Nässeflecken auf Waschbeton“ geht.


    Das ist es eben, der Eindruck täuscht! So viele "weiße Styroporfassaden gibt es eben nicht am Europaboulevard, sondern eigentlich überwiegen die Fassaden mit Natursteinen. Der Naturstein ist sehr hell und von einfachem Verputz aus der Entfernung so gut wie nicht zu unterscheiden, aber wie richman2 schon geschrieben hat, wird dieser eben eine Patina bekommen und die Strukturen werden sichtbar werden, zum Beispiel die der scharrierten Natursteine.


    Original von Akademix
    Hier in einem Neubauviertel auf Fassadenerneuerung im Sinne eines organischen weiteren Entwicklungsprozesses zu setzen ist schon eine recht skurrile Angelegenheit. Was soll sich den hier noch entwickeln. Die Strukturen sind geschaffen und werden sich in absehbarer Zeit nicht verändern.


    Die einzigste Strukturen die geschaffen wurden, sind die Gebäude an sich, denn ich denke nicht das man die Gebäude in Zukunft abreißt. Aber mal davon abgesehen hält eine Fassade nicht ewig, sie muß gestrichen werden, im Falle von Naturstein aufwendig gereinigt werden, es lassen sich zierende Ornamente im Nachhinein anbringen. Beachte doch einfach mal wie das Bahnhofsviertel vor 20 Jahren aussah und jetzt aussieht und es wurden nicht wirklich viele Gebäude abgerissen und neugebaut. Es gibt tausende Möglichkeiten mit einfachsten Mittel viel Wirkung zu erzielen und wenn das Einfachste nur Farbe ist, so hilft das schon Kontrast reinzubringen.


    Original von Akademix
    In der Tat, ich halte die Planer des Ben-Gurion-Rings als wesensverwandt mit denen des Europaviertels (und vielleicht sogar noch mehr mit denen am Riedberg). Auch der Ben-Gurion-Ring wurde seinerzeit als State-of-the-Art-Projekt der Stadtplanung entworfen und durchgeführt. Sicherlich galten damals andere stadtplanerische Paradigmen. So galt weniger eine Bockrandbebauung als Mittel der Wahl, sondern es wurde eine durch weitläufiges Grün aufgelockerte Riegelbauweise bevorzugt. Hier wirkte wohl der Stadtplanungsgedanke der 50er- und 60er-Jahre nach. Dennoch darf man sich durch die geänderte Formensprache nicht täuschen lassen (kein Waschbeton, dafür großflächiger weißer Putz und unter Umständen Natursteinfassaden). Die so gut wie nicht durch die diversen Stilmittel der Architektur aufgelöste großflächige (Block-)Struktur der Bauten sind das Problem und hier sehe ich tatsächlich viele Analogien zwischen dem Ben-Gurion-Ring und dem Europaviertel.


    Du kannst den Ben-Gurion-Ring eben nicht einfach so 1:1 mit dem Europaviertel vergleichen. Bei dem Einen handelt es sich eindeutig um Stadtperipherie, das Andere ist mehr oder weniger das Herz der Stadt. Der Ben-Gurion-Ring ist natürlich State-of-the-Art gewesen und ich gewinne ihm sogar richtig viel Charme ab. Das Hauptproblem ist aber nicht nur die Errichtung von Vierteln, sondern auch ihre Pflege und ihr Erhalt, hier sind die Siedlungen im Norden Frankfurts leider komplett verlottert. Damals lebte Menschen gern im Ben-Gurion-Ring, die Wohnungen galten als modern und zeitgemäß, die Farben hell und ansprechend, die Grünanlagen weit ausladend mit vielen Spielmöglichkeiten für die Kinder. Heute ist es zwar kein Ghetto an sich, aber eben die Wohnstätte vieler sozial schwacher Menschen die nicht wirklich im Fokus der Politik sind und demenstprechend sieht man hier auch nicht den politischen Willen etwas zu verändern oder zu investieren. Im Europaviertel wird aber die gutbürgerliche Mitte einziehen, nicht das ich den Kontrast zwischen beiden Vierteln gutheiße, aber man muß der Realität ins Auge schauen. Die Gefahr, dass das Europviertel verlottert sehe ich in den nächsten 30-40 Jahren nicht.


    Was die meisten hier als schön und romantisch abtun, nämlich mittelalterliche Altsädte, das waren am Anfang des 20Jhdts. nicht mehr als Slums. Die Fassaden waren komplett heruntergekommen, es stinkte an allen Ecken und Enden, in den Häusern lebten unzählig viele Menschen, so dass die kleinen Gassen vor spielenden Kindern und Anwohnern nur so platzten, im Winter legte sich dicke Luft über die Dächer, weil alle mit Holz heizten. Vielleicht kann man verstehen wieso viele Politiker nach dem Krieg ein Cut ziehen wollten. Das Ideal der Wohnbebauung sah damals anders aus als heute, auch wenn die mittelalterlichen Altstädte zwar für uns recht ansprechend wirken, wichtig sind eben auch andere Kriterien die den Wert einer Immobilie bestimmen und genau das ist es auch beim Europviertel, die Käufer werden sich nicht nur an den Fassaden orientieren, sondern vorallem auf den Schnitt der Wohnungen und den technischen Stand eben dieser achten.


    Original von Akademix
    Der Vergleich mit der Frankfurter bzw. Karl-Marx-Allee in Berlin ist gar nicht so falsch. Diese verfügt über einen Grünstreifen der meines Erachtens auch noch breiter ist als der des Europaboulevards, allerdings lässt die Frankfurter- und Karl-Marx-Allee mehr architektonischen Gestaltungswillen erkennen wie der Europaboulevard. Wer hätte das gedacht, dass einmal kapitalistischer Wohnungsbau in unserem „pluralistischen System“ mehr Eintönigkeit produziert als sozialistische Zentralplanung.


    Ich bin halb Serbe und halb Deutscher und besuche 3-4 mal im Jahr die Heimat meiner Mutter in der ich noch sehr viel Familie habe. Als ehemals sozialistisches Land, eingebettet im ehemals existierenden sozialistischen Jugoslawien, kann ich in Serbien sehr viel von der sozialistischen Architektur bewundern. Wenn man hier abwertend vom "sozialistischen Plattenbau" spricht, so entspricht dies leider nicht der Realität, denn der Wohnungsbau dort ist teilweise atemberaubend schön gewesen. Es gibt natürlich auch einfach nur Klötze die irgendwo in der Pampa stehen, diese sind aber die Ausnahme. Leider sind die meisten Wohnungen in Serbien Eigentumswohnungen und jeder Besitzer hat das Recht mit seinem Eigentum zu machen, was er will, so kommt es, dass man alleine an einem Haus 20 unterschiedliche Fenstertypen findet und das an der Hälfte aller Wohnungen unterschiedliche Arten von Klimanalgen außen angebracht sind, der ästhetische Eindruck leidet dadurch immens. Insoweit vergleiche bitte nicht pauschal "sozialistischen Wohnungsbau" mit dem Europaviertel, dass ist wie Äpfel und Autoreifen miteinander zu vergleichen :cool:

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    Stadtbahn und Straßenbahn unterscheiden sich in der Regel nicht sehr und beide Bahntypen in Frankfurt kommen vom gleichen Hersteller, nämlich von Bombardier. Ich glaube bei den "Flexity" Straßenbahnen und den "Flexity Swift" Stadtbahnen hat man sehr auf das Corporate Design geachtet, beide Typen kommen vom gleichen Hersteller und wurden vielleicht auch von gleichen Designteam konzipiert, die Ähnlichkeiten sind sehr auffallend.


    Mir persönlich gefallen weder die Straßenbahnen des Typs S noch die neuen U5-Wagen, da die Wagen nach außen hin eher bullig funktional statt elegant aussehen. Auch verströmen beide Typen einen gewissen billigen Plastiktouch, man beachte nur die dicke Fenstergummidichtung der Frontscheibe des Führerstandes und das irgendwie unpassende schwarze Fensterband. Naja, ist nur meine persönliche Wahrnehmung, denn an sich sind beide Typen zuverlässig und im Innenraum sehr gut gestaltet.

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    Ich weiß leider nicht wie du zu der Einschätzung kommst!? Erstens wollen wir mal fetshalten, dass im MyZeil keine Geschäfte im Premiumsegment angesiedelt sind und die Kundschaft hier genau auch den Geschäftstypen entspricht. In genau diesem Falle bedeutet eine hohe Laufkundschaft auch eine hohe Zahl konsumbereiter Menschen. Schaut man sich die Geschäfte mal genauer an, so stellt man eine hohe Zahl konsumierender Kunden fest, ob es der Saturn, der REWE, LEGO-Store, Hollister oder eben die anderen kleineren Geschäfte sind.


    Bei der Schließung des Mustang-Stores habe ich mich mit ein paar Schnäppchen eingedeckt und mich dabei in aller Ruhe mit der Belegschaft unterhalten. Auf die Frage wieso der Laden schließe, "seien die Geschäfte schlecht gelaufen", hatten sie erwidert, dass die Geschäfte gegenteilig sehr gut liefen, also muß es im Endeffekt an der Miete oder nicht erreichten sehr hohen Gewinnzielen gelegen haben.


    Also das Konzept von MyZeil geht schon auf, besonders die kleinen Specials die hier saisonell aufgebaut werden finde ich meist sympathisch und erhöhen immens die Aufenthaltsqualität. Das einzigste was ich dem Center negativ ankreide ist eine teilweise schlechte bauliche Ausführung, die aber die Masse der Kundschaft nicht stören dürfte und der planerische Fehler eines geschwungene Trichters, der dazu führt, dass im hinteren Teil, zur Großen Eschenheimer Str., sich eigentlich fast nie Kunden hinverirren.


    Ich trenne MyZeil strikt von den zwei Hochhäusern, denn während MyZeil noch eine Daseinsberechtigung hat, finde ich diese zwei Hochhäuser zwar architektonisch nicht schlecht, aber vom Ort mal absolut deplatziert. Man hätte das Ensemble meiner Meinung nach ja dann genau so gut auf dem Gelände des ehemaligen Technischen Rahthauses bauen können, soviel Rücksicht hat man auf die Innenstadt genommen, also wieso hat man so etwas wie einen Rahmenplan für den Hochhausbau erstellt, wenn es im Endeffekt sowieso niemanden interessiert?!

    Ich sehe die jetzige "Dämmwut" mit Polystyrol und anderen organischen Materialen nur als eine kurzzzeitige Etappe.


    Das Dämmen wird sich in Zukunft auf Vakuumplatten hin orientieren, da man auch nur mit eben diesen dem Passivhausstandard oder dem Plus-Energie-Haus-Standard gerecht wird. Bei Vakuumplatten ist zumindest das Kernmaterial nicht brennbar. Bei der Ummantelung gibt es noch einige Varianten, aber hier sollte sich das Sicherste durchsetzen.


    Blöd nur die eventuelle Gefahr, die man sich jetzt in die Städte geholt hat.