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Du bist sicher das wir vom gleichen Land leben und die gleiche Stadt meinen!? Welchen Niedergang des sozialen Wohnungsbaus meinst du denn? Die ABG Holding hat 50.000 Wohnungen im Bestand und die Nassauischen Heimstätten etwa 16.000 in Frankfurt, kleinere Gesellschaften lasse ich jetzt mal weg. Etwa 1/3 aller Frankfurter Wohnungen sind wohl im geförderten Bereich anzusiedeln.
Leben wir auch in der gleichen Zeit? Soweit ich weiß baut die ABG Holding wie wild in Frankfurt, sogar Wohnungen im gehobenen Segment sind dabei. Die ABG Holding tritt dabei nicht als Samariterverband an und legt Wert nur auf reine Kostendeckung, das erwartet ja auch keiner, aber jetzt kommts...
...Immobilien sind in der heutigen Zeit keine reine klassische Wertanlage mehr, sondern leider auch pure Spekulationsobjekte! Der Wert einer Immobilie beruht nicht nur auf Lage und Zustand, sondern auf Gerüchten. Diese Gerüchte sind eine überzogene Nachfrage, die eine Deckelung des Angebots nach sich ziehen, um die im Bestand befindlichen Immobilien im Wert explodieren zu lassen, auf gut deutsch die Immobilien in Frankfurt sind vom Wert komplett überzogen. Der öffentliche Wohnungsbau nimmt den Druck aus dem Immobilienkessel, so können sich Vermieter mit komplett überzogenen Mieten nicht behaupten, da es noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Ich selber wohne in einer geförderten neuen Wohnung und spare gegenüber einer normalen vergleichbaren privaten Immobilie etwa 200,-€, zusätzlich habe ich, dank ordentlich Mineralwolle vor der Hütte, nur 50,-€ monatliche Kosten für Warmwasser und Heizung und das alles macht sich jeden Monat in meinem Geldbeutel bemerkbar, da ich bislang noch kein Lottojackpot geknackt habe und mir meine Brötchen hart verdienen muß
wenn ich die Wahl habe, dann ist eine günstigere Wohnung doch ein schlagendes Argument und ich gehe nicht jedem spinnerten Vermieter mit überzogenen Mietvorstellungen auf den Leim.
Ich hoffe du kannst deine Argumente auch den Millionen von Deutschen verständlich machen, die ohne den öffentlich geförderten Wohnungsbau unter Freiem Himmel oder unter einer Autobahnbrücke leben müssten. Der öffentlich geförderte Wohnungsbau spiegelt auch eine soziale Komponente wieder, ohne die wir uns wohl eher mit Ländern wie Kongo oder Afghanistan vergleichen müssten. Es ist wichtig allen Deutschen Wohnraum zu ermöglichen und wenn das Entgelt aus einer Beschäftigung nicht für den Lebensunterhalt und die Bezahlung von Wohnraum reichen, so darf man guten Gewissens den Wohnraum über öffentlich geförderten Wohnungsbau subventionieren.
Na klar ist die Luft raus aus dem geförderten Wohnungsbau, da muß ich dir recht geben, aber das hat damit zu tun, dass Politiker absichtlich den öffentlich geförderten Wohnungsbau zurückfahren, um Immobilieninvestoren hohe Gewinnmargen zu ermöglichen, das nennt man Interessenspolitik und ist in Deutschland gang und gäbe. Vergleiche mal, wieviel geförderte Wohnungen im MTK und Hochtaunuskreis gebaut werden und wieviel in Frankfurt gebaut werden und wie ticken der Hochtaunuskreis und MTK politisch schon seit Jahrzehnten, vielleicht eher konservativ? Auch ein Grund ist die demografische Entwicklung Deutschlands, denn was nutzen jetzt Millionen neuer Wohnungen obwohl in den nächsten Jahrzehnten die Zahl der Einwohner dieses Landes drastisch schrumpfen wird, das darf man nicht vergessen.
Original von tunnelklick
Die Geschäfte der ABG Frankfurt Holding werfen im Gesamtergebnis auch nur deshalb Gewinne ab (zur internen Quersubventionierung von defizitären Bürgerhäusern, Parkhäusern und Sozialwohnungen), weil sie eben gewinnorientiert am Markt teilnimmt. Insofern profitiert gerade auch die Stadt als Eigentümerin der ABG Frankfurt Holding von den derzeitigen Marktverhältnissen.
Die ABG Holding wirft Gewinn ab und das soll sie auch! Aber die Mieten der ABG-Holding haben doch nichts zwangsläufig mit den jetzigen Marktverhältnissen zu tun. Viele Siedlungen sind schon alt, genauso wie die Mieter und insoweit ist auch die ABG an geltendes Recht gebunden und kann nicht willkürlich Mieten anheben und festsetzen. Im übrigen unterscheiden sich die Mieten von Altmietern und Neumietern in den Siedlungen nicht stark voneinander, ein Indiz dass sie ABG kein Abzockverein ist.
Es ist höchstwahrscheinlich andersum, nämlich dass die ABG Holding die Richtlatte für die Mieten in einigen Stadtteilen ist und nachhaltig den Mietspiegel in der ganzen Stadt, mit ihrer Mietpolitik, beeinflußt und nicht umgekehrt, dass die ABG sich nur an dem Markt orientiert und danach die Mieten festsetzt!
Original von tunnelklick
Die Behauptung, wenn die Stadt nur in Eigenregie baute, nur die Kostenmiete einnähme und aus den Objekten keine Gewinne herauszöge, wären die Mieten deutlich niedriger, ist ein Mythos. Man kann im Ballungsraum unter gewissen Gestehungskosten nicht bauen. Für Wunder ist der Magistrat nicht zuständig. Und was an Kostenmiete herauskommt ist einfach teuer – und für viele anscheinend zu teuer. Neubau ist deshalb mit Sicherheit nicht der richtige Weg.
Du hast leider die Kernaussage meiner Ausführung nicht verstanden! Ich will nicht, dass die Stadt Frankfurt als Entwickler und Betreiber von Geschäftshäusern/Shoppingcentern auftritt und maßig Gewinn macht. Ich will auch nicht, dass die Stadt Frankfurt als Entwickler und Betreiber von Geschäftshäusern/Shoppingcentern die Immobilie für umsonst H&M zur Verfügung stellt!
Es geht darum wenige exponierte Stellen sich herauszussuchen in der Nähe der Zeil oder sogar auf der Zeil, eben die besprochenen Problemstellen, die Immobilie zu erwerben und dann so zu entwickeln, dass in oberen Etagen sich Wohnungen oder Büros einfinden und in den unteren Etagen Ladenfläche für innovative Geschäftskonzepte entstehen. Die Mietverträge kann man so ausfertigen, dass eine Beteiligung am Gewinn die Miete darstellt und oder eine geringere Grundmiete für die erste Jahren. Na klar würden die Gewinnmargen nicht denen eines Betreibers ala ECE entsprechen, aber es geht ja um ein Gesamtkonzept und das sieht vor die Innenstadt zu beleben und dabei trotzdem einen Gewinn zu machen, eben die WinWin-Situatiion zu erzielen von der OffenbacherBub schrieb.
So etwas ähnliches hat die Stadt Frankfurt doch schon mal unternommen, jedoch in ziemlich stümperischer Art und Weise, als Beispiel zu nennen wäre die Anmietung von Immobilien des Rotlichtskönigs Hersh Beker, in eine davon ist ja damals das English Theatre gekommen. Wahrscheinlich waren da einige Mitarbeiter der Stadt wohl zu sehr mit dem Rotlichtmilieu verquickt, anders kann ich mir die damaligen Mietpreise die ausgehandelt wurden nicht erklären.
Im übrigen stimmt es nicht, dass die Baukosten alleine für die Miete verantwortlich sind, sie fließen natürlich maßgeblich mit ein, jedoch verbucht jeder privater Investor satte Gewinne aus seinen Immobilien, sonst würde man ja nicht bauen. Insoweit kann ein öffentlicher Träger bauen und trotzdem günstigere Mieten feilbieten, wenn er die Gewinnmargen nicht so hoch ansetzt, die Realität bestätigt dies!
So und jetzt komme ich zu dem "Träum' weiter!", dass mich doch ein wenig sauer macht
ich finds einfach nicht höflich!
Zitat von mir!
Theoretisch könnte man den gesamten Bereich umgestalten und jetzt kommen wir zur Realität. Sollte die Stadt Frankfurt auch wirklich Unmengen an Geld einsetzen, um diese Bereiche aufzuwerten? Auch wenn ich es mir von Herzen wünschen würde, so gibt es in Frankfurt wichtigere Baustellen als die Zeil. Jedes Engagement der Stadt hier verschlingt unverhältnismäßig viel Ressourcen, was an anderer Stelle viel viel mehr bringt. Leider hat die Stadt nicht Geld wie Heu und druckt es auch nicht, deswegen sollte man behutsam vorgehen und mit kleinen Projekten ein Zeichen setzen, kosten sollte es dabei wenig, eine richtige Nutzung der Konstablerwache zum Beispiel würde wenig kosten und viel bringen, der Platz ist leider die meiste Zeit der Woche leer und tot.
Zitat von mir!
PS: Ich meine jetzt nicht, dass die Stadt als Entwickler aktiv auftreten soll, aber sie könnte
Wo habe ich geschrieben, dass ich so etwas effektiv in Frankfurt sehen will? Mir ist die finanzielle Lage der Stadt Frankfurt bewußt! Aber gehen tut es, wie wir in anderer Form in Frankfurt schon mal gesehen haben, ich verweise nur auf die Anmietung von Immobilien, um sie einer kulturellen Nutzung zu widmen, Hersh Beker Immobilien, Naxos Halle, etc.
Von meiner Seite aus war es nur ein Gedankenspiel, also bitte ich euch dies nicht überzubewerten, bleibt bitte fair 