Um dann mal bei Berlin zu bleiben. Die Einschränkungen und Auswirkungen der Coronakrise haben in Berlin bis Mitte April schon nahezu 30.000 Arbeitsplätze vernichtet, wenn man die Arbeitslosenstatistik ansieht.
Mittlerweile dürfte die Zahl noch deutlich weiter geklettert sein.
Die Kosten für den Wegfall der Arbeitsplätze, für Soforthilfen, Kredite, Steuerausfälle, ... wird die Gesellschaft tragen müssen. Ich will daran erinnern, dass das Geld, das die Politik derzeit verteilt nicht das Geld der Politiker, sondern unser aller Geld ist.
Die Kosten die dadurch in Zukunft entstehen, werden vor allem von Jüngeren getragen, während es bei den Maßnahmen vorwiegend um den Schutz von Älteren geht. (Die Gefahr an oder mit Covid-19 zu sterben lag bei den über 80jährigen in Deutschland bis 4. April etwa bei 2 Fällen von 10.000, lt. Ionnadis, und hat sich seitdem auf etwa 4-5 erhöht.)
Den Schutz der Älteren halte ich für richtig, das möchte ich betonen. Die Maßnahmen müssen allerdings angemessen sein.
Worauf ich nun hinaus will, ist dass nicht einseitig die Bedürfnisse der Älteren beim Handeln im Vordergrund stehen dürfen, wie ich finde. Es werden in Berlin und Deutschland gerade viele Weichen für die Zukunft gestellt, dass ich unbedingt dafür bin die Herausforderungen, die auf die Jüngeren warten, genauso zu wahren, wie den Schutz der Älteren vor einer Coronainfektion.
Das bedeutet in erster Linie natürlich den drohenden Klimakollaps im Blick zu haben. Die Trockenheit der Bäume in Berlin sehe ich als Zeichen in dieser Hinsicht. Deshalb wäre es für Berlin wichtig, dass Maßnahmen getroffen werden die Spree und Havel, das Grund- und Trinkwasser zu schützen. So als einen Punkt. So wie z. B. München mit dem Flächenankauf im Umland und entsprechender Bewirtschaftung lange schon seine Trinkwasserqualität schützt.
Oder bei der Unterstützung von Verkehrsträgern mit Steuermitteln darauf zu drängen, dass sich z. B. Flugverkehr auf Kurzstrecken auf die Schiene verlagert. Individualverkehr weniger wird und keine Abwrackprämie reloaded die Berliner dazu animiert neue Autos zu kaufen, sondern das Geld für bessere Radwege, Parkhäuser für Fahrräder, einen komfortableren ÖPNV und etc. pp investiert wird. Mit Maßnahmen die den Wechsel sozial begleiten.
"Back to normal" halte ich für einen Fehler, weil "normal was already a crisis", eine Krise die vor allem die Jüngeren betrifft, die nun auch noch die Kosten der Coronakrise zusätzlich schultern müssen.