Beiträge von Dunning-Kruger

    Die Vorgaben mit der Höhenbegrenzung auf 130 m durch die damalige Senatsbaudirektorin Fr. Lüscher könnten je nach Wahlergebnis schon bei den Wiederholungswahlen gekippt werden, da sie vor allem politischer Natur sind. Deshalb würde ich entspannt bleiben.


    In Bau ist aktuell allein der Mynd Tower. Ich persönlich finde diesen elegant und mir gefällt auch grundsätzlich die Einbettung in das Gebäude der Galeria (Kaufhof).

    Bedenken habe ich bei der Wahl des Fassadensteins, da dieser in seinem dunkleren grauen Farbton sich vom helleren Stein der Galeria (Kaufhof) absetzen soll, während die beiden Fassadensteine in Struktur und Charakter sich sehr ähnlich sein werden. An sich finde ich ist dies keine schlechte Idee, um den Turm vom restlichen Gebäude abzusetzen. Doch ich empfinde Skepsis: farblich harmonieren die Fassaden nicht gut miteinander, der Grauton, so fürchte ich, passt nicht zur hellen beigafarbenen Kaufhausfassade.

    Ansonsten wird das ein elegantes Gebäude und mit der Höhe von 134 m ist es auch ganz ordentlich in seinen Proportionen, schlank genug.


    Die 134 m sind 9 m mehr als das Park Inn Gebäude. Rechnet man die Dachaufbauten des Park Inn dazu (ohne Antenne), dann sind die Gebäude etwa gleich hoch.


    Die Gefahr für die Hochbauten am Alexanderplatz, dass die Gebäude uniform die gleiche Kubatur und gleiche Höhe erhalten könnten teile ich, aber bin gleichzeitig entspannt. Der Alexander-Tower (sofern er mal gebaut würde) wäre mit 150 m sichtbar höher und der Turm von Hines könnte es nach der Wahl auch einfacher haben bei den ursprüngliuchen 150 m zu bleiben. Zudem ist er nicht so rechteckig von der Form, er würde im Ensemble auflockernd wirken. Und beide Gebäude nehmen in ihrer Gliederung aufeinander Bezug, das könnte reizvoll wirken.


    Der Covivio Turm hingegen scheint mir in seiner Wirkung etwas blasser und dem Park Inn zu ähnlich. Es wird den Hines Turm als Nachbarn brauchen damit dies gefälliger wirken kann, als wenn die Vierkantbolzen nebeneinander stehen.


    Für mich ist aber noch lange nicht ausgemacht, dass der zweite Turm von Covivio wieder 130 m hoch wird. Das wird von den Vorgaben abhängen, die von der Senatsbaudirektion in Zukunft an den Turm gestellt werden. Da würde ich einfach mal abwarten, da liegen noch Wahken dazwischen.

    Ähnlcih beim TLG Riegel.


    Man stelle sich mal vor, ein Mynd von 134 m, ein Park Inn von 125 (134) m, Covivio No. 1 mit 130 m, Alexander-Tower mit 150 m, Hines mit 150 m, beide TLG-Türme und Covivio No. 2 auch 150 m, wenn die Lüscher'schen Vorgaben abgelegt werden.

    Da kann man ja froh sein, dass da ein bisschen Abwechslung in der Höhengestaltung dabei ist. Und dann öfters mal mit Sockel aber auch mal ohne. Und eventuell werden ja auch die beiden TLG-Türme und Covivio No. 2 nicht so rechteckig in ihrem Grundriss.


    Das einzige was ich wirklich bedaure, und da sehe ich schlechte Chancen, wäre das Fehlen einer Staffelung der Gebäude nach oben hin bei allen Bauprojekten. Aber wer weiß schon was die Zukunft bringt?

    Das ist ein komplexes Thema.


    Zu Scoot, eine LCC-Tochter von Singapore Airlines, die 3 x Woche nonstop nach Berlin fliegt. Es gibt eine Kooperation zwischen Easyjet und Scoot und man kann Umsteigeverbindungen über die Platform Worldwide by easyjet verknüpfen. Es ist aber die Verknüpfung zweier unabhängiger Flüge und keine klassische durchgebuchte Umsteigeverbindung bei der z. B. das Gepäck automatisch weitertransportiert wird. Auch die Haftung bei Flugausfall etc. ist eine andere.


    Die Flüge von United Airlines aktuell nach Newark und im Sommer dann zusätzlich nach Washington (IAD) werden von Eurowings auf deren Website und auch auf der Site der Lufthansa nicht als Umsteigeverbindung, z. B. mit MUC oder DUS als Abflugsort angeboten. Anders ausgedrückt, sie werden nicht gefeedert.


    Es ist ganz klar ersichtlich, dass der Lufthansakonzern die Kundenströme über seine Hubs in FRA, MUC, ZRH, BRU und VIE führt.


    Chicago wird von Berlin aus nicht nonstop angeflogen, sondern man muss mindestens einmal umsteigen.

    ^ Zumal Discover ja vermehrt Strecken bedient, die bisher in den Farben der Lufthansa geflogen wurden. Discover ist klar erkennbar eine Stärkung der Hubs. Zum Beispiel der Flughafen Düsseldorf hat mit der Einstellung der (defizitären) Eurowings Langstrecke Verbindungen verloren. Das Konzept diese Strecken in Düsseldorf mit Eurowings-Zubringerflügen zu feedern hat man aufgegeben.

    Damals waren in Düsseldorf deutlich über 30 Maschinen von Eurowings stationiert (Anm.: heute sind es 30).


    Am BER sind nach der Aufstockung dann sechs Maschinen der Eurowings stationiert.


    So als Vergleich: in Stuttgart sind es aktuell 13. Und mit der Verkündung der zusätzlichen Stationierung von insgesamt drei Maschinen hat man bei der Lufthansaführung auch noch einmal klar gesagt, dass man ab Berlin keine Langstrecken anbieten wolle. Deutschland sei zu klein für drei Hubs und um einen Langstreckenflieger zu füllen würde man dreißig Zubringerflüge benötigen, so die inhaltliche Aussage. Da kann man dann von halten was man will, die Botschaft ist deutlich, wie ich finde.

    Die Eurowings Langstrecken gibt es nicht mehr, der Öffentlichkeit wurde dies Ende 2019 mitgeteilt.. Punkt.

    Eurowings besitzt keine Widebodies mehr in ihrer Flotte. Spandauer hat uneingeschränkt recht mit seiner kurzen und knappen Aussage.


    Versuch mal auf der Eurowingsseite eine Langstrecke zu buchen. Eurowings fliegt auch keine Zubringer für Discover. Die beiden haben nichts miteinander zu tun, außer dass sie beide zur LH Group gehören.


    Die Zubringer für Discover fliegt LH selber. Das Discover-Metall ist in FRA und MUC stationiert. Und wenn Du auf der eigenen Website von Discover einen Flug buchen möchtest, dann landest Du auf der Seite der LH. Kannst ja mal probieren. Link


    Das bedeutet, dass es in Berlin keine Eurowings Langstrecken geben wird. Damit also zurück zum Thema des Abends.

    ^ Sie haben auch ein Büro in Berlin (in der Oranienstraße 183) und bei diesem Büro liegt die Federführung bei der Teilnahme am kooperativen Werkstattverfahren, so wie auch Chipperfield über seine Berliner Dependance daran teilnimmt.


    Unnötiges Vollzitat des Vorposts gelöscht.

    Berlin hat mit der Trockenheit ordentlich zu kämpfen und der Grundwasserspiegel, wie auch die Trinkwasserversorgung sind bei bleibender Trockenheit gefährdet. Aber das ist Off Topic. Deshalb gehe ich nicht weiter und auch nicht auf Deinen ersten Satz ein.


    Das Coronakrankenhaus auf der Messe ist fertig. Es bietet zunächst 500 Betten, davon 100 mit Beatmungsgeräten. Die Ausstattung mit Medizintechnik wird 45 Mio. Euro kosten.

    Mitte Mai soll entschieden werden, ob das Provisorium noch vergrößert wird.

    Q: Berliner Zeitung


    Ich erinnere mich noch mit welchen Szenarien der Senat entschieden hat, die Klinik auf der Messe bauen zu lassen.


    Ach ja, das KaDeWE darf auf ganzer Fläche öffnen, nach einer Eilentscheidung des Berliner Landgerichts.

    Um dann mal bei Berlin zu bleiben. Die Einschränkungen und Auswirkungen der Coronakrise haben in Berlin bis Mitte April schon nahezu 30.000 Arbeitsplätze vernichtet, wenn man die Arbeitslosenstatistik ansieht.

    Mittlerweile dürfte die Zahl noch deutlich weiter geklettert sein.

    Q: Berliner Zeitung


    Die Kosten für den Wegfall der Arbeitsplätze, für Soforthilfen, Kredite, Steuerausfälle, ... wird die Gesellschaft tragen müssen. Ich will daran erinnern, dass das Geld, das die Politik derzeit verteilt nicht das Geld der Politiker, sondern unser aller Geld ist.


    Die Kosten die dadurch in Zukunft entstehen, werden vor allem von Jüngeren getragen, während es bei den Maßnahmen vorwiegend um den Schutz von Älteren geht. (Die Gefahr an oder mit Covid-19 zu sterben lag bei den über 80jährigen in Deutschland bis 4. April etwa bei 2 Fällen von 10.000, lt. Ionnadis, und hat sich seitdem auf etwa 4-5 erhöht.)

    Den Schutz der Älteren halte ich für richtig, das möchte ich betonen. Die Maßnahmen müssen allerdings angemessen sein.


    Worauf ich nun hinaus will, ist dass nicht einseitig die Bedürfnisse der Älteren beim Handeln im Vordergrund stehen dürfen, wie ich finde. Es werden in Berlin und Deutschland gerade viele Weichen für die Zukunft gestellt, dass ich unbedingt dafür bin die Herausforderungen, die auf die Jüngeren warten, genauso zu wahren, wie den Schutz der Älteren vor einer Coronainfektion.


    Das bedeutet in erster Linie natürlich den drohenden Klimakollaps im Blick zu haben. Die Trockenheit der Bäume in Berlin sehe ich als Zeichen in dieser Hinsicht. Deshalb wäre es für Berlin wichtig, dass Maßnahmen getroffen werden die Spree und Havel, das Grund- und Trinkwasser zu schützen. So als einen Punkt. So wie z. B. München mit dem Flächenankauf im Umland und entsprechender Bewirtschaftung lange schon seine Trinkwasserqualität schützt.


    Oder bei der Unterstützung von Verkehrsträgern mit Steuermitteln darauf zu drängen, dass sich z. B. Flugverkehr auf Kurzstrecken auf die Schiene verlagert. Individualverkehr weniger wird und keine Abwrackprämie reloaded die Berliner dazu animiert neue Autos zu kaufen, sondern das Geld für bessere Radwege, Parkhäuser für Fahrräder, einen komfortableren ÖPNV und etc. pp investiert wird. Mit Maßnahmen die den Wechsel sozial begleiten.


    "Back to normal" halte ich für einen Fehler, weil "normal was already a crisis", eine Krise die vor allem die Jüngeren betrifft, die nun auch noch die Kosten der Coronakrise zusätzlich schultern müssen.

    Lieber Jan, Danke für Deinen Beitrag.

    Du schreibst, es ließen sich "zur (Über-)Sterblichkeit in Deutschland und gleichermaßen auch für Berlin aktuell noch gar keine qualifizierten Aussagen treffen."

    Doch diese Aussagen in Form von Zahlen gibt es. Die amtlichen Zahlen von Euromomo liegen bis zum Beginn der KW 16 vor und sagen, dass es hier bei uns keine Welle gegeben hat. In Italien bei den Über-65-Jährigen schon und dort ist sie rapide am sinken. In Berlin hingegen gab es keine Welle.


    Bei Euromomo gibt es auch für Berlin eine Karte. Ich habe sie für Dich hochgeladen - Link. Keine Übersterblichkeit erkennbar.


    Zur Auslastung der Intensivbetten:

    In 2017 gab es im Frühjahr bsi etwa zur KW 12 eine Grippeepidemie in Deutschland mit einer Zunahme der Übersterblickeit. Offiziell sind ca. 25.000 Menschen (in D) gestorben und diese Zahlen sind natürlich bei der Gesamtauslastung der Intensivstation im Jahresdurchschnitt einberechnet worden.

    Damals gab es in Berlin 1.450 Intensivbetten, heute sind es in Berlin 1.503.

    So zum einordnen der Zahlen.


    Wenn man jetzt mal reflektiert, dass es keine erste Welle bei uns gibt und zugleich die Reproduktionsrate des Virus schon vor dem Lockdown auf unter Eins gefallen war (lt. dieser Graphik des RKI), dann kann man doch wirklich hinterfragen, ob die Maßnahmen angemessen waren und sind, oder nicht?

    Zumal der Verlauf der Pandemie lt. der Studie wurde von Professor Isaac Ben-Israel immer die gleiche Verlaufskurve nimmt.


    Nach dem wie ich es sehe, waren die Absagen von Großveranstaltungen und Messen sinnvoll. Beim Lockdown hingegen habe ich meine Zweifel an der Verhältnismäßigkeit.


    Und wenn Du schreibst, dass der Lockdown Vorsorge sei, so stelle ich daneben, dass es für viele Familien ein Martyrium bedeutet, für viele das Ende ihrer beruflichen Existenz, soziale Isolation für Ältere, für Schwangere eine Geburt ohne Partner, ... .

    Die Berliner Zeitung benutzt das Wort Panikmache und sagt voraus, dass die Stimmung kippen wird und wirft der Politik die Fehleinschätzung ihrer Maßnahmen vor. Link


    Was mich am allermeisten stört, weil im Grunde stehe ich hinter vielen der einschränkenden Maßnahmen, ist die Aushebelung der Verfassung und Grundrechte über Corona hinaus. Ich habe hier schon über die Verschärfung des Infektonsschutzgesetzes geschrieben. Bei der Corona App wird mir der Datenschutz auch nicht genug geachtet. Ich fürchte sehr, dass eine Überwachung der Gesellschaft mit Hilfe von Corona dauerhaft Wirklichkeit werden könnte. Der Spiegel sagt auch hierzu etwas: Link


    Und ich wünsche mir ein Umdenken für die Zukunft, weil die größte Herausforderung, wenn man zur Wissenschaft zurück kommt, ist der drohende Klimakollaps. Hier ein Bild der abgelegten Schilder im Rahmen des Netzstreiks von u.a. FridaysFor Future, die ja wegen Corona nicht real in Berlin streiken durften, nur Transparnete und Schilder ablegen und Online gehen.

    Ich finde, die Maßnahmen des Berliner Senats und der Regierung bezüglich der Folgen der Corona-Maßnahmen sollte man an der Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit messen.


    Habe die Ehre!

    Die normale Auslastung der Intensivbetten lag 2017 durchschnittlich bei 79% (deutschlandweit, lt. Destatis)


    Ansonsten ist Angst meist kein guter Ratgeber für ein Handeln mit Augenmaß. Es wird schnell irrational. Das sieht man zum Beispiel daran, dass die verschobenen Operationen ab Anfang Mai, relativ gleichzeitig mit den Lockerungen des Lockdowns, nachgeholt werden. Wo man doch auf eine zweite Welle wartet zuvor noch mal schnell die Betten füllen! :/

    Ich persönlich warte ja noch auf die erste Welle, die es in Berlin bisher nicht gegeben hat (nicht im Intensivmedizinischen Bereich und es gab auch keinen Anstieg von Todeszahlen im Vergelich zu den Vorjahren).

    In Berlin hat man auf dem Messegelände für eine zeitlich befristete Zeit eine Klinik für bis zu 1.000 Coronapatienten innerhalb von wenigen Wochen errichtet, mit eigenem Labor und Computertomograph.

    Der Klinkkonzern Vivantes hat die 92,5 Mio. Euro vorfinanziert.


    Da aber aktuell (Stand heute) nur 67% der Intensivbetten in Berlin belegt sind (im Nachbarland Brandenburg sind es 52%), und auch auf den anderen Stationen die Belegungszahlen recht überschaubar sind haben sich nun die grünen Abgeordneten Susanna Kahlefeld und Catherina Pieroth-Manelli zu Wort gemeldet: Sie wollen italiensiche Patienten nach Berlin fliegen lassen.


    Die Senatskanzlei hält hinggen nichts davon, da sich die Lage in Italien entspannt habe, auch im intensivmedizinischen Bereich.


    (Anm.: Im European mortality monitoring, kurz EUROmomo, sieht man, dass es in Italien eine nicht unerheblich erhöhte Sterblichkeit bei den älteren Menschen über 65 J. im Vergelich zu den Vorjahren gegeben hat, die ihren Höhepunkt in der KW 13 hatte und seitdem rapide zurückgeht. In Deutschland gab und gibt es keine Übersterblichkeit und somit bisher auch keine erste Welle.)


    Gesundheitssenatorin Kalayci will trotzdem weitere 300 Betten auf dem Messegelände errichten. Sie begründet dies damit, dass niemand wisse was kommt.


    Q: RBB und Welt

    Laut einer Studie aus Israel ist es fast egal, welche Maßnahmen ein Land ergreift, die Ausbreitung des Covid-19 erreicht nach 40 Tagen ihren Höhepunkt und fällt nach 70 Tagen auf ein Niveau kurz über Null.

    Die Studie kann man hier finden: Link und in Deutsch berichtet auch die Berliner Zeitung darüber: Link


    Die Studie wurde von Professor Isaac Ben-Israel geleitet. Er stellt fest, dass der Verlauf der Infektionsrate grundsätzlich ähnlich verläuft, unabhängig von einem Lockdown oder lockereren Maßnahmen.

    So von wegen Zahlen. Das RKI hat am 15. April ein Epidemiologisches Bulletin veröffentlicht. Darin gibt es auch Informationen zur Reproduktionszahl für Sars-CoV--2. Und diese haben es in sich.

    In der Abb. 4 des Bulletin wird sichtbar, dass die Reproduktionszahl (die Aussage darüber, wie viele Leute durch einen Infizierten angesteckt wurden) schon vor den Maßnahmen vom 23.3. auf unter 1 gefallen war und anschließend nahezu gleich blieb.

    Q: RKI


    Die statistische Abbildung bedeutet inhaltlich, dass die Maßnahmen vom 23. März, der Lockdown und die Kontaktsperren keinen Effekt auf die Reproduktionszahl des Corona-Virus hatten. Die Reproduktionszahl hat sich seit dem Lockdown vom 23.3. kaum verändert, nur in den letzten Tagen ist sie noch leicht gesunken.

    ^ Danke, das die Studie zurückgezogen wurde habe ich übersehen. Als ich sie das erste Mal gesehen habe war das noch nicht so und vorhin gab es nur kurz Copy and Paste.

    Allerdings ist das was anderes als gefühlte Fakten. Das sich die Faktenlage ändert kommt öfters vor, sich Information in ihrer Validität ändern. Fühlen konnte ich den "Withdraw" nicht und mich würde der Grund dafür interessieren.


    Im Grunde werden wir erst rückblickend sehen, in wie weit sich die Coronaausbreitung auf die Sterblichkeitsraten insgesamt ausgewirkt hat. Und ob die Schutzmaßnahmen und vor allem welche davon gegriffen haben oder nicht. Und welche Folgen die Einschränkungen nach sich ziehen lässt sich bisher nur ahnen.


    Info: Die Medizinrechtlerin Beate Bahner aus Heidelberg hat trotz Kritik eine Normenkontrolle gegen die Corona-Verordnung angekündigt. Sie hält die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung für rechtswidrig. Link zur PM

    Immerhin sind wir (hoffentlich) im Konsens, das die Einschränkungen, die fast alle Grundrechte betreffen, einen gesellschaftlichen Dialog erfordern und nicht einfach hingenommen werden sollten.


    Für diesen Dialog ist es nicht schlecht, verschiedene Seiten zu hören und zu lesen, um sich selber eine Meinung zu bilden. Oder nicht?


    Zum Test, hier eine wissenschaftliche Arbeit, die eine Quote von falsch positiven Ergebnissen von bis zu 80% beschreibt. PubMed

    Bei dieser Pandemie basiert ja alles auf diesem Test.


    Ich bilde mir meine Meinung nicht aus blindem Vertrauen, sondern versuche Fakten zu Grunde zu legen.


    Eine Freundin von mir betreut auf der Intensivstation in einem Münchner Krankenhaus am Coronavirus erkrankte Patienten. Es ist wirklich nicht schön, wie die Patienten unter Erstickungsgefühl leiden. So will ich keineswegs etwas kleinreden.


    Doch deshalb höre ich nicht auf zu fragen. Es ist mein Umgang mit der Krise.


    Am meisten bewegt mich die Frage, wie wir uns als Gesellschaft nach der Coronakrise wieder aufstellen wollen. Gerade dafür ist ein gesellschaftlucher Dialog wichtig, nach meiner Meinung.

    Der Historiker René Schlott hat im WDR ein Interview gegeben, schon am 18.03. Ich habe das erst jetzt entdeckt und es ist meiner Meinung nach unverändert aktuell. Link

    René Schlott fragt sich, ob die Regierung sich nur von Virologen beraten hat lassen.

    Sie hat sich anscheinend nicht auch von Soziologen und Soziologinnen, von Psychologen und Psychologinnen, auch nicht von Historikern und Historikerinnen, Politologen und Politologinnen beraten lassen, die darüber nachdenken, was eine Gesellschaft auszuhalten im Stande ist und wo sich eigentlich der Kipppunkt befindet, wo eine Gesellschaft auseinanderbricht.

    Er betont, dass man sehr aufpassen muss, eine Gesellschaft nicht zu erwürgen, indem man sie rettet. In der Vergangenheit sei dies seiner Meinung nach schon geschehen.

    Die einschränkenden Maßnahmen seien auch aus geschichtlicher Sicht sehr kritisch zu beurteilen. Er sieht die Gefahr, dass dadurch eine Bewegung hin zu einem totalitären Staat vollzogen wird.


    Um die Gefährlichkeit des Virus und welche Maßnahmen sinnvoll sind, und welche nicht, besser einschätzen zu können, hier noch ein Interview mit einem Epidemiologen. Link

    Professor Stefan Willich war letzten Donnerstag bei Sandra Maischberger als Gast der Interviewpartner. Er ist für mich ein Beispiel, wie es gelingen kann fachlich über die Covid-19 Ausbreitung zu sprechen und dabei keine Angst, sondern Vertrauen hervorzurufen.

    Er spricht in dem Interview über die Schutzmaßnahmen, die Statistiken, die Unterschiede der Situationen in den verschiedenen Ländern.

    Sehenswert, wie ich finde.

    Schön, dass es bei Dir entspannt aussieht und Deine Nachbarn die Sonne genießen können. Das freut mich.


    Oft sieht es anders aus. Wenn z. B. die demente Mutter aufgenommen werden musste, weil es keine Tagespflege mehr gibt, Gleichzeitig die Kinder zu Hause sind (aufgrund geschlossener Schulen und Kindergärten) und dann noch irgendwie Home-Office stattfinden soll. Vielleicht noch der Partner, Bruder oder sonstwer nahes erlebt, wie die berufliche Existenz als Selbstständiger den Bach runter geht?


    Oder die hochschwangere Partnerin von ihrem Krankenhaus hört, dass sie nur alleine zur Geburt darf (wie aktuell in Leipzig beschlossen), entgegen der Empfehlungen von Fachleuten (z. B. hier oder der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. ) und dabei weiß, dass die Hebamme 3-4 Frauen gleichzeitig betreuen muss, wenn es gut läuft, da der Hebammenmangel sich durch die Coronakrise nicht verbessert hat.

    Eine Begelitperson bei einer Geburt ist ein Grundrecht für das Frauen lange gekämpft haben und das wissenschaftlich positiven Einfluß auf den Geburtsverlauf nimmt.


    ...

    Eine Lösung kann ich nicht bieten. Aber einen anderen Weg wünsche ich mir, bei dem es sinnvolle Einschränkungen gibt und dabei nicht nur die Empfehlungen der Virologen, sondern z. B. auch der Psychoimmunologen einbezogen werden. Die Experten insgesamt breiter gefächert sind und mehr Praxisnähe besteht.

    Und vor allem nicht so viel Angst erzeugt wird. Weil Angst, Erstarrung und Panik wissenschaftlich nachgewiesen derbe Folgen nach sich ziehen.

    Ich kann das jeden Tag in meiner Praxis sehen, aber auch wenn zum Einkaufen aus dem Haus gehe.


    Nun ja!


    Was zum schmunzeln, eine Empfehlung der Schweizerischen Gesellschaft für Psychotherapie:


    Liebe Mitbürger/innen,

    dass Sie in ihrer Quarantäne mit ihren Tieren oder Pflanzen reden, ist völlig normal.

    Deswegen müssen Sie sich nicht bei uns melden!

    Ein fachliche Hilfe sollten Sie erst aufsuchen, wenn diese Ihnen anfangen zu antworten.

    Besten Dank.

    Es ist keine Meinung, sondern eine wissenschaftliche Erkenntnis, dass Angst und Panik

    • die Abwehrfähigkeit des Immunsystems signifikant schwächt und
    • zu unerüberlegten und irrationalen Handlungen führt.

    Im Besonderen, wenn die Angstzustände über einen längeren Zeitraum gehen.


    Und das ist es was ich beobachte, eine kollektive Angst und irrationale Handlungen in denen Panik spürbar ist.

    Helfen würde aus neurobiologischer Sicht Vertrauen. Dazu gibt es drei Möglichkeiten (lt. 'Neurobiologie der Angst - Prof. Dr. Gerald Hüther):

    • man hat ein stabiles Grundvertrauen, eine gesunde psychische Resilienz - aber wer kann das schon von sich sagen, die Mehrheit ist es glaube ich nicht?
    • man hat das Gefühl selber etwas tun zu können - aber bei einem Virus ist das auch schwierig
    • man vertraut jemanden, den man für eine Autorität hält

    Wenn die ersten beiden Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen, dann bleibt nur die dritte Möglichkeit. Deshalb vertrauen die Menschen der Regierung im Moment zumeist nicht aus Überzeugung, sondern es läuft ein archaisches Programm im Überlebensmodus um mit der Angst umgehen zu können.


    Die Menschen aus dem Überlebensmoduns herauszuholen wäre eine der Aufgaben der Regierung. Neben dem Infektionsschutz, der Fürsorge für schwächere Mitglieder der Gesellschaft, etc.

    So am Rande empfinde ich die Schließung von Tafeln, Frauenhäusern, Jugendämtern, etc, als eine Verletzung der Fürsorgepflicht des Staates, mit der Zunahme häuslicher Gewalt und anderen Folgen.


    Das was ich insgesamt beobachte ist, dass von Politikern und Medien, auch öffentlich rechtlichen, weiterhin systematisch, wenn auch nicht unbedingt absichtlich, Angst erzeugt wird und kollektiv die damit verbundene Kontraktion bei den Einzelnen zunimmt. Was das bedeutet ist wissenschaftlich belegt.