Jägerstraße
Fünf Wochen später und das dritte Obergeschoss ist fertig:
Fünf Wochen später und das dritte Obergeschoss ist fertig:
Es folgen drei Bildchen aus dem Schlossgarten (letzter Post #21).
Die neun historischen Pflanzfelder sind alle fertiggestellt und die Bepflanzung läuft auf Hochtouren.
Noch ein Blick von der Schlossbrücke in den Garten:
Die Grepelstraße 1 wurde entrüstet (letzter Post #22).
Ich hatte mir vorher keine genauen Vorstellungen darüber gemacht, wie das Ergebnis aussehen könnte. Aber ich bin mit dem Neubau ganz zufrieden. Er passt sich bezüglich der Geschosshöhen eher seinem linken als seinem rechten Nachbarn an. Durch die zurückgesetzte Loggia im zweiten Obergeschoss wirkt das Dach etwas erdrückend, aber die Ausrichtung nach Süden kann ich auch nachvollziehen. Die Loggien lockern die Fassade jedenfalls kräftig auf.
Sehr erstaunt war ich über die rückwärtige Fassade, bei welcher man die Fachwerkkonstruktion sichtbar gelassen hat.
Alles in allem ein gelungener Neubau, der ja auch noch nicht komplett fertig ist. In ein paar Wochen kommt dann sicher nochmal ein abschließender Post
Das Projekt „Sonnenhof“ (letzter Post #23) ist an der Ecke Baustraße/Armesünderstraße mittlerweile im ersten Obergeschoss angekommen.
Ein zweites Obergeschoss kommt noch hinzu. Dieses wird laut Bauschild leicht zurückgesetzt und farblich anders gestaltet werden.
Weiter die Straße runter nimmt der bauliche Fortschritt dann stetig ab:
Im zweiten Bauabschnitt werkelt man noch im Erdgeschoss.
Der dritte Gebäudeteil erhebt sich gerade auch dem Erdreich. Dieser soll sich laut Ansicht auf dem Bauschild am Ende optisch stärker von allen anderen Gebäuden unterscheiden. Wie das genau aussehen soll, darüber kann ich aber nichts sagen.
In Richtung der Ecke Schnoienstraße/Armesünderstraße ist man noch im Anfangsstadium. Zwei Bauabschnitte werden hier noch verwirklicht sowie ein weiteres Gebäude an der Schnoienstraße (also im Prinzip auf dem nächsten Foto auf der Fläche vor dem Backsteingebäude).
Das Projekt am Pferdemarkt (letzter Post #24) scheint jetzt richtig loszugehen.
Die archäologischen Grabungen sollen in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Hierbei hat sich das Grabungsteam Fläche für Fläche vorgearbeitet. Die untersuchten Bereiche konnten anschließend an die Bautrupps übergeben werden.
Die Flächen zu den Brandwänden der Nachbargebäude hin wurden scheinbar zuerst freigegeben, da hier bereits zukünftige Kellerräume fertiggestellt worden sind (im nächsten Bild links zu sehen).
Weiter nach links geschwenkt:
Die fertiggestellte Deckenplatte wird jetzt als Lagerungsfläche für Baumaterial genutzt.
In Richtung Pferdemarkt standen die Archäologen und Arbeiter gerade um einen noch bestehenden alten Keller, der wohl erhalten bleiben wird.
Mal direkt ins Loch geschaut:
Die restlichen Fundamente der ursprünglichen Bebauung wurden abgetragen. Die Erhaltung des Kellers finde ich aber sehr interessant. Ich muss Saxonia recht geben, dass man hier anscheinend mit sehr viel Fingerspitzengefühl agiert und auch etwas mehr Geld investiert. Und die historischen Kellerräume zu integrieren, bedeutet mit Sicherheit einen erhöhten finanziellen Aufwand.
Über die Straße Krönchenhagen werden die Baumaterialien angeliefert. Hier steht auch der Kran.
So viel erst einmal zu diesem Projekt.
Ich möchte jetzt einmal Fotos der Baustelle zeigen. Bin heute extra deswegen in Stralsund gewesen naja, und weil die Stadt jederzeit einen Besuch wert ist!
Die Innenstadt ist wirklich traumhaft schön.
Ecke Heilgeiststraße/Ossenreyerstraße:
Die Entscheidung, dass man die Fassaden optisch in kleinere Einheiten aufteilt, finde ich für die Innenstadt von Stralsund goldrichtig. Nicht vorrangig, weil die ehemalige Bebauung ebenfalls so kleinteilige Fassaden hatte, sondern weil auf diese Weise einfach am angemessensten auf die noch vorhandene historische Bebauung reagiert wird.
Die Straßen sind auch recht schmal, sodass der Neubau mit einer einzigen, gesamten Fassade (gleich wie die Architektur auch sein würde) nicht wirklich zur Geltung kommen könnte.
Blick Ossenreyerstraße Richtung Süden:
Situation an der Ecke Badenstraße/Ossenreyerstraße, an welcher zwei Bestandsgebäude von den neuen Gebäuden umschlossen werden:
Vom selben Standpunkt (aber weiter nach rechts geschwenkt) aus habe ich vom August 2010 noch ein Foto gefunden, auf dem man ansatzweise einen Eindruck davon bekommt, wie die Situation vorher aussah (links wird jetzt alles bebaut):
Und hier sieht man die Situation in der Badenstraße. Das Foto ist vor den beiden Bestandsgebäuden in Richtung Osten aufgenommen worden. Die umzäunte Fläche rechts gehört zum Projekt:
Und zum Schluss noch ein Foto (auch von 2010) aus dem Turm der Marienkirche in Richtung Nicolaikirche. Das Areal des Projektes befindet sich direkt vor den Türmen der Kirche, also dort, wo man diese gelbe Gerätschaft erkennen kann.
Liebe Grüße zurück! Ich muss auch mal in Braunschweig vorbeischauen.
„Schönheitskur für graue Maus“ war heute die Schlagzeile eines Artikels im Güstrower Anzeiger. Die graue Maus, damit ist das Gebäude Domstraße 21 gemeint, welches ab nächstem Jahr saniert werden soll. Ich freue mich riesig!
2009 wollte der damalige Besitzer das Gebäude abreißen lassen und durch einen Neubau ersetzen. Viele Bürger protestierten und laut dem Artikel soll das auch dazu geführt haben, dass es nicht zum Abriss kam.
Aus aktuellem Anlass kommen daher jetzt einige Fotos dieses in meinen Augen sehr beeindruckenden Gebäudes, das um das Jahr 1910 gebaut wurde.
Allein aus städtebaulichen Gründen finde ich dieses Gebäude enorm wichtig. Es steht an der Ecke Domstraße/Grüner Winkel, zwei Straßen, die an der Südwestecke auf den Markt führen. Das Haus rechts auf dem ersten Bild hat bereits die Adresse Markt 29.
Durch seine Größe bzw. Höhe sticht es hier sofort heraus. Seine Größe war wohl aber bisher auch der Grund, weshalb sich keiner eine Sanierung zugetraut hat. Zudem besetzt es im Prinzip das gesamte Grundstück. Es gibt also keine Möglichkeit, Parkplätze einzurichten.
Den neuen Bauherren scheint das nicht abzuschrecken.
Als nächstes nochmal ein Foto, auf dem das Gebäude mit seiner gesamten Länge zu sehen ist.
Ein Bauunternehmer aus Rostock hat das Haus gekauft und soll Erfahrung mit Gebäuden aus den 10er und 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts haben. Auf einer Fläche von 800 m² werden insgesamt acht Mietwohnungen entstehen.
Der bauliche Zustand ist natürlich miserabel. Umfangreiche Bauarbeiten stehen also an.
Jetzt kommen noch drei schlimme Fotos. Die ganze Ecke sieht noch sehr traurig aus. Das nächste Foto ist aufgenommen aus dem Grünen Winkel in Richtung Domstraße. Rechts steht der Glückspilz, links und hinten warten noch weitere denkmalgeschützte Gebäude auf ihre Auferstehung.
Ein Foto mit der Eingangstür:
Und ein Foto des großen Rundgiebels im mittleren Bereich der Fassade:
Ich kann auch etwas zu baugeschichtlichen Details erzählen:
Das Gebäude ist der erste stilechte Bau der Neuen Sachlichkeit im Güstrower Stadtzentrum. Die Seite zum Grünen Winkel wurde durch den Architekten so aufgelöst, dass die gesamte Fassade dadurch kleinteiliger wirkt. Die helle Farbgebung (jetzt nicht mehr vorhanden) unterstützte diesen Eindruck und sollte die Höhe optisch vermindern. Der große Giebelbogen und die gebogene Überdachung über der Haustür (original erhalten) deuten noch auf den vergangenen Jugendstil hin. An den oberen Abschlüssen der erkerartigen Gliederungselemente lassen sich hingegen bereits die typischen Stufenelemente des Expressionismus erkennen (auf dem obigen Foto zu sehen).
2009 sollte es abgerissen werden, ein Jahr vor seinem hundertsten Geburtstag. Zum Glück wird es jetzt mindestens noch weitere hundert Jahre hier stehen.
Und weil in der Domstraße dieses Jahr unheimlich viel gebaut und verschönert wurde, steht sie auf meiner Liste der vorzustellenden Straße jetzt auch ganz oben.
Und weil ich im Moment wieder zu Hause bin, kommen ab dem nächsten Montag erstmal wieder die neuesten Fotos von den aktuellen Projekten.
Grüße und ein schönes Wochenende an alle.
Gestern habe ich dem Tieranatomischen Theater der Humboldtuni einen Besuch abgestattet. Dieses wurde bereits am 15. Oktober nach 8 Jahren Sanierungstätigkeit feierlich eröffnet.
Bis zum 14. April kann das Gebäude und eine Ausstellung, die sich dem Gebäude, seinem Architekten Carl Gotthard Langhans sowie der Restaurierung widmet, besichtigt werden.
Und ich muss sagen, dieses Gebäude ist wirklich beeindruckend!
Deshalb kommen jetzt ein paar Fotos. Ich empfehle aber jedem, sich selbst auf den Weg zu machen.
Der zentrale Hörsaal mit markantem Geländer und aufwendig bemalter Decke:
In der Mitte des Raumes befindet sich eine Hubbühne, mit der Tierkadaver aus dem Untergeschoss in den Hörsaal gehoben werden können.
Die Sanierung ist wirklich großartig geworden. Weitere Details aus anderem Räumen:
Der angrenzende Gerlach-Bau soll in den nächsten Jahren saniert werden und wird vermutlich weitere (aber gut angelegte) Millionen verschlingen.
Die Sanierung des Tieranatomischen Theaters hat insgesamt 8 Millionen Euro gekostet, von denen 3 Millionen durch Spenden zusammenkamen.
Wer noch mehr wissen möchte, der kann diesen Artikel auf der Seite der Humboldtuniversität lesen. Weitere Fotos gibt es auch auf der Seite von MüllerReimannArchitekten, die für die Planung der Restaurierung zuständig waren.
Fünf Wochen nach dem letzten Update durch Backstein fallen die ersten Gerüste. Impressionen von der Baustelle:
Richtung Süden stehen die Gerüste noch:
Württembergische Ecke Düsseldorfer Straße:
Es folgt noch ein Foto auf die rückwertige Bebauung:
Bei dem letzten Projekt, das ich vorstellen möchte, handelt es sich um einen großen Lückenschluss am Pferdemarkt, der wichtigsten Einkaufsstraße in der Innenstadt. Als allererstes ein Blick auf das zu bebauende Grundstück am Pferdemarkt Nummer 18:
Seit ich denken kann, besteht diese Lücke im Prinzip schon. Soweit ich weiß, wurde die ehemals vorhandene Bebauung bereits Anfang der 90er Jahre abgerissen. In den Folgejahren wurde das Areal regelmäßig mit Blümchen punktuell verschönert. Das Grundproblem der Baulücke bestand jedoch über Jahre hinweg.
Jetzt hat sich die OstseeSparkasse Rostock dazu entschieden, das Grundstück zu kaufen und an dieser Stelle ihre neue, zentrale Einrichtung in Güstrow zu errichten. Die Ospa war bisher immer direkt am Markt gegenüber des Rathauses untergebracht. Der Altbau hatte aber immer gewisse Nachteile, die zu der Entscheidung für den Neubau führten. Unteranderem war das Erdgeschoss nicht ebenerdig und die oberen Geschosse nur über die Treppe zu erreichen. Diese Tatsachen waren vor allem für behinderte Kunden ein großes Manko. Gespräche, die Diskretion erfordern, mussten stets am Schalter und somit in aller Öffentlichkeit geführt werden.
Vielleicht zeige ich doch nochmal ein Foto des Altbaus direkt am Markt:
Zurück zum Neubauvorhaben, mit dem die Ospa in Zukunft ihrer gesamten Kundschaft gerecht werden will. Dafür nimmt das Unternehmen auch den Nachteil in Kauf, nicht mehr direkt am Markt zu sein, was schon ein nicht zu unterschätzender Nachteil ist. Der Pferdemarkt ist Fußgängerzone, der Markt dagegen mit Auto und Bus ganz schnell zu erreichen. Jetzt müssen die Kunden erst einmal eine relativ weite Strecke zur neuen Filiale zurücklegen.
Aber man wird sich das schon gut überlegt haben. Städtebaulich und architektonisch freue ich mich jedenfalls unglaublich über den Neubau. Die letzte Lücke am Pferdemarkt wird geschlossen. Und das mit einem Neubau, der sich bewusst an der vorhandenen Bebauung orientiert.
Erstmal ein Bild des Bauschildes:
Das zuständige Architekturbüro sitzt auch in Güstrow und heißt Schmidtsdorf. Auf deren Internetseite kann man zwei aussagekräftige Visualisierungen ansehen (das letzte Projekt in deren Liste). Ich werde mich demnächst nochmal darum bemühen, beide Perspektiven auch hier veröffentlichen zu dürfen.
Ich zeige zum Schluss nochmal Fotos von Anfang September, als die Ärchäologen noch am Werk waren. Fotos gibt es dann wieder, wenn ich vor Ort bin. Im nächsten Herbst möchte man mit dem Projekt fertig werden. Dann sollen neben der Sparkassen-Filiale auch 14 altengerechte 2-Raumwohnungen mit barrierefreiem Zugang, eine 3-Raum-Wohnung, drei 4-Raum-Wohnungen sowie Büroflächen bezugsfertig sein.
Damit wäre ich endlich mit allen aktuellen Bauvorhaben im Zentrum von Güstrow durch. Wie immer waren alle Bilder von mir. Tschüss
In der Armesünderstraße im Norden des Zentrums läuft im Moment das größte Projekt im ganzen Innenstadtgebiet. Dementsprechend lang ist auch die Vorgeschichte. Ich versuche es mal kurz zu machen. Vor zwei Jahren stand auf der gesamten Ostseite der Armesünderstraße noch ein Ensemble aus überwiegend Lagerhäusern. Klingt erstmal uninteressant. Dabei handelte es sich aber um uralte Fachwerk- und Massivhäuser mit bewegter Geschichte.
Der bauliche Zustand war sehr schlimm, in meinen Augen aber nicht bei allen Gebäuden gleich. Drei Beispielfotos, die ersten vom Hof der Häuserzeile, das dritte von der Straße aus:
Leider kam es schließlich zum Abriss aller Gebäude. Das Problem bestand darin, dass sich keine vernünftige Nutzung für das Gebiet finden ließ. Dennoch wurde in meinen Augen die Flinte zu hastig ins Korn geworfen.
Andererseits ist das jetzige Projekt auch sehr zu begrüßen, da es frischen Wind in die gesamte Ecke bringen wird. Die andere Seite der Armesünderstraße gibt nämlich ebenfalls noch ein ganz schlimmes Bild ab. Die dortigen heruntergekommenen Barackenbauten hätte ich viel lieber fallen sehen als die oben gezeigten Gebäude.
Machen wir mal mit der aktuellen Situation weiter.
Zunächst ein Foto der Ecksituation Armesünderstraße - Baustraße, wo vorher ein Gebäude stand, dessen Kern bereits aus dem Mittelalter stammte. In diesem Haus befand sich einst das Gasthaus "Zur Sonne". Aus diesem Anlass wird das jetzige Projekt als "Sonnenhof" vermarktet.
Weiter die Straße runter:
Schaut man sich die Bilder an, wird einem wieder bewusst, welche Ausmaße das Projekt hat.
Nachdem die Fläche von den Altbauten beräumt war, wurden archäologische Untersuchungen durchgeführt, sowie als Grundlage einer weiteren Ausschreibung ein Bebauungsplan durch die Stadt erstellt. Die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft Güstrow erwarb schließlich 2011 das gesamte Gelände und will dort bis 2015 den sogenannten "Sonnenhof" in drei Bauabschnitten errichten. 56 Wohneinheiten für seniorengerechtes Wohnen, aber auch für Familien sollen entstehen.
Das Bauschild:
Und weitere Bilder von der Baustelle:
Ich habe grad noch ein super Foto von einem anderen Bauschild gefunden, welches zum besseren Verständnis sehr gut ist. Die große, rote Fläche in der Mitte ist das Projekt "Sonnenhof". Die anderen Projekte lasse ich jetzt mal unbeachtet, weil teils beendet, teils noch nicht angefangen.
Nochmal der Entwurf des Sonnenhofs etwas größer (oben abgebildet):
Die abgebildete Ansicht finde ich irgendwie nicht sehr aussagekräftig. Aber auch auf der Internetpräsenz des Güstrower Ingenieurbüros Baupartner GbR ist das Projekt komischerweise nicht aufgelistet, dabei werden sie auf dem ersten Bauschild als Fachplaner für Planung, Bauleitung und Statik ausgewiesen. Und da kein Architekturbüro angegeben ist, vermute ich, dass auch die Planung der Fassade in den Händen des Ingenieurbüros liegt.
Na, ich lasse mich überraschen. Vielleicht machen die Fassaden am Ende doch wirklich mehr her als das Bauschild vermuten lässt. Noch sieht es teilweise stark nach Typus Pflegeresidenz aus
Bei der Baustelle in der Grepelstraße hätte ich echt gerne ein brandaktuelles Foto gezeigt, aber auch ich muss mich bis zum nächsten Besuch mit dem folgenden von Anfang September begnügen:
Da war sogar schon das Dach drauf.
Bei der anderen Sanierung Nummer 13 ist mittlerweile auch die Tür eingesetzt worden. Auch das Erdgeschoss wurde noch gelb angestrichen.
Noch ein Bild von der Tür:
Ein farbiger Schlusspunkt sozusagen dieser gelungenen Sanierung.
Midas: Ich freue mich auch, wie viele sich für Güstrow und meine Berichte interessieren. Ich bin jedenfalls sehr gerne der Spezialreporter. Man könnte fast sagen, die Heimatliebe treibt mich an. Ich bin so selten zu Hause, da kann ich nicht anders, als darüber zu berichten
Gleichzeitig bin ich natürlich auch ein fleißiger Leser anderer Forumsstränge. Deshalb mal ein großes Dankeschön an alle anderen Schreiber!
Ich habe es am Wochenende nicht geschafft, noch die restlichen Projekte vorzustellen. Damit soll es jetzt weitergehen. Es fehlten noch das Neubauprojekt in der Grepelstraße und zwei weitere große Projekte, die ich bisher noch gar nicht gezeigt habe. Und nicht zu vergessen, die Sanierung des Schlossgartens, von der ich zunächst ein paar Fotos zeigen möchte. (Weitere kleine Baustellen möchte ich zunächst weglassen, ebenso wie Straßensanierungen.)
Bei der Sanierung des Schlossgartens ist man mittlerweile ein großes Stück weitergekommen. Die historischen Pflanzfelder werden angelegt. Der Laubengang wurde sehr stark gestutzt. Das gesamte Blattwerk wurde entfernt, wie man auf dem folgenden Foto rechts gut sehen kann:
Durch die gestutzte Hecke hindurch geguckt:
Anfang September war bereits ein Teil der Beeteinfassungen angelegt. Es sind insgesamt neun Felder, also 3x3. Die äußeren bestehen aus geometrisch angelegten Lavendelfeldern. Das mittlere wird als rotes Herz gestaltet werden. Diese Fassung orientiert sich am Vorzustand, der bereits nach historischem Vorbild zur DDR-Zeit wieder hergerichtet worden war.
Ich habe bisher noch gar nicht das Bauschild gezeigt:
Auch in anderen Bereichen wird gearbeitet, wie etwa im Schlosshof:
Zum Schluss noch ein Blick in den östlichen Teil des Gartens, der ja auch stark verändert werden soll:
Die großen Veränderungen werden wohl im nächsten Frühjahr und Sommer erst so richtig zu sehen sein, wenn es wieder grünt und gedeiht. Vorausgesetzt, die Arbeiten im Garten werden nächstes Jahr auch wirklich abgeschlossen.
Vielleicht muss ich hierbei eine kurze Erklärung geben:
Güstrow hatte bis vor einigen Jahren noch drei Gymnasien (John-Brinckman-Gymnasium, Ernst-Barlach-Gymnasium, Gymnasium am Distelberg), von denen nur noch eins übrig geblieben ist, das John-Brinckman-Gymnasium. Die beiden anderen wurden vor Jahren schon zusammengelegt; das gebildete Gymnasium wurde jedoch vor zwei Jahren auch geschlossen, da durch das weitere Sinken der Schülerzahlen der Erhalt von zwei eigenständigen Gymnasien in Güstrow nicht mehr möglich war.
Man entschied sich, in der Innenstadt einen zentralen Campus für die Gymnasiasten zu schaffen, bestehend aus zunächst zwei Gebäuden. Das Hauptgebäude des John-Brinckman-Gymnasiums für die höheren Klassenstufen am Domplatz:
Das zweite Gebäude für die jüngeren Schüler an der Hansenstraße:
Die Kapazitäten reichten aber durch die Auflösung des zweiten Gymnasiums nicht mehr aus. So entschied man sich beim Landkreis, als Träger des Gymnasiums, die ungenutzte Domschule (die sich auch am Domplatz befindet) in den Campus zu integrieren. Die befindet sich jedoch im Besitz der Stadt. Also wurde der Beschluss gefasst, dass die Stadt Güstrow die anspruchsvolle Sanierung der Domschule in Angriff nimmt und daraufhin das Gebäude für zunächst 20 Jahre an den Landkreis vermietet, um so die Kosten der Sanierung wieder ausgleichen zu können. Diese belaufen sich auf 3,8 Millionen Euro.
Die Fassade des Hauptgebäudes der Domschule wurde vor einigen Jahren bereits saniert, ein Nutzungskonzept fehlte jedoch bis heute. Ein zufriedenstellender Kompromiss also auf beiden Seiten. Die Stadt hat eine sinnvolle Nutzung gefunden und der Landkreis schafft die erforderlichen Kapazitäten für die Schüler.
Jetzt kommen erstmal Fotos von der Domschule:
Die Fassade in Richtung Domplatz präsentiert sich so:
Die Domschule wurde von 1575 bis 1579 errichtet und ist damit der älteste erhaltene Schulbau in Mecklenburg.
Die Hauptfassade:
Das Gebäude besitzt zudem noch einen größeren Anbau jüngeren Datums:
Am 13. August starteten die Bauarbeiten, die etwa 2 Jahre dauern sollen. Nach der Fertigstellung werden den Schülern weitere Klassenräume, aber auch Fachräume für Zeichen-, Musik- und Medienunterricht zur Verfügung gestellt werden können.
Die Sanierung wird die ganze Ecke extrem aufwerten. Die Idee des Schulcampus mit Integrierung der Domschule war mir vor Jahren auch schon gekommen, insofern bin ich froh, dass sie auch andere hatten und es nun so umgesetzt wird.
Die Giebelhäuser sind mittlerweile bezogen worden. Was jetzt noch fehlt, ist die Sanierung der Straße.
Auf der Rückseite hat man sich auch viel Mühe gegeben. Die Kombination von Altem und Neuem wurde in meinen Augen sehr gut hinbekommen.
So sah es vorher dort aus:
Ich zeige gleich mal ein Bild des Derz'schen Hauses (Mühlenstraße 48):
Man hat in den letzten Monaten einen modern gestalteten Anbau auf dem Hinterhof errichtet (auch auf der Internetseite der Schelfbauhütte zu sehen; ich habe von dem noch kein eigenes Foto).
Das Derz'sche Haus wurde 1535 zur Zeit der Frührenaissance errichtet und gilt als eines der ältesten Bürgerhäuser der Stadt. Der Name entstand durch die hier einmal ansässige Brauereifamilie Derz.
Sobald man die umfangreiche Sanierung geschafft hat, möchte der Eigentümer auch die benachbarte Nummer 47 sanieren. Hoffentlich wird das auch wirklich passieren. Ein Foto des Bestands:
Wir werden mal schauen, wie das weitergeht. Die Mühlenstraße wird eh noch einmal Thema sein.
Weiter geht es mit dem bereits vorgestellten Projekt in der Langen Straße (Thema in #5). Zur Erinnerung: In einem ersten Bauabschnitt wurden drei Bestandsgebäude auf Vordermann gebracht. Dabei handelt es sich um die Nummern 1 bis 3. Nochmal ein Beweisfoto der Situation:
Der zweite Bauabschnitt ist bereits recht weit fortgeschritten. Er umfasst einen Neubau in der Nummer 4 sowie die Sanierung der Nummer 5. Die folgenden Fotos sind alle von Anfang September.
Ich vermute mal, dass man mittlerweile den Rohbau fertig haben müsste. Einmal näher rangeschaut:
Zu sehen ist auch eine Visualisierung, wie sich beide Gebäude in Zukunft präsentieren. Die Planung und Bauleitung hat das Architekturbüro Kruse und Fliege übernommen, ein Güstrower Büro, das recht aktiv ist in der Stadt.
Es gibt noch ein Foto von der Rückseite, bei der offensichtlich wird, wie viel von der Altbausubstanz am Ende doch abgetragen worden ist. Der bauliche Zustand der Nummer 5 muss anscheinend schon sehr schlecht gewesen sein. Das Gebäude hatte auch einen Anbau, der ebenfalls verschwunden ist.
So sah es vorher in etwa dort aus:
Soweit ich das in Erinnerung habe, ist dieser schreckliche Mülltonnenstellplatz mittlerweile zum Glück auch Geschichte.
Anfang des Jahres habe ich noch gedacht, es würde in der Langen Straße bei diesem Projekt bleiben. Allerdings hat man mit der Sanierung eines weiteren Gebäudes begonnen. Dieses steht im Prinzip genau gegenüber des eben gezeigten Projektes.
Einmal ein Blick in die Straße:
Hinten rechts das Projekt mit Sanierung und Neubau. Gegenüber drei ergraute Fassaden. Das mittlere wird es sein. Ein sehr schlichtes, aber für Mittel- und Kleinstädte in Meck-Pomm typisches Häuschen, aus dem man einiges herausholen kann (etwas zweideutig, der Schuttcontainer war an diesem Tag jedenfalls voll):
Das Gebäude wird durch das Schweriner Unternehmen Schelfbauhütte saniert, die das Projekt auch auf ihrer Internetseite aufgelistet haben.
Kurz zur Erklärung: In der benachbarten Mühlenstraße steht das Derz'sche Haus, ein imposanter Backsteinbau, welchen die Schelfbauhütte vor einiger Zeit erworben hat. Zu diesem Gebäude gehört ein großes Areal, das im Prinzip noch weitere Gebäude mit einschließt, wie unter anderem das in der Langen Straße. Ich weiß von zahlreichen Hofgebäuden, weiteren Häusern in der Langen Straße, eines in der Hollstraße und ein Nachbarhaus in der Mühlenstraße, die alle dazugehören.
Im und um das Haupthaus herum wurde in den letzten Monaten auch einiges geschafft. Dazu möchte ich mal den Artikel abschließen und im nächsten weitermachen, weil das Derz'sche Haus wie bereits gesagt ja in der Mühlenstraße steht.
Gern geschehen und vielen Dank!
Ich wollte als nächstes einmal einen Rundumüberblick über die aktuellen, wichtigsten Bauvorhaben in der Innenstadt von Güstrow geben. Mein Plan war, das bereits Anfang September zu tun, weil ich zu der Zeit das letzte Mal Fotos gemacht habe. Aber ich möchte das trotzdem noch nachholen, auch wenn diese jetzt nicht super aktuell sind.
Ich fange mal mit einem interessanten Projekt am Domplatz an, bei dem ich gar keine aktuellen Bilder liefern kann oder brauche. Bauliche Tätigkeiten sind im Prinzip erst vor einigen Tagen mit der offiziellen Grundsteinlegung (23.09.2012) begonnen worden. Die Domgemeinde hat am Domplatz die Absicht, im Garten ihres Gebäudes mit der Hausnummer 6 einen Anbau zu errichten, der in Zukunft als Gemeindesaal genutzt werden soll.
Das Haupthaus präsentiert sich straßenseitig so:
Der Garten befindet sich zwischen Haus und historischer Stadtmauer. Durch den Anbau wurde es notwendig, große Teile des Gartens von Vegetation zu befreien und Bäume zu fällen. Diese Maßnahmen führten bereits Anfang des Jahres zu heftigen Protesten, weil die mutwillige Zerstörung des historisch gewachsenen Gartens nicht von allen akzeptiert wurde.
Mittlerweile sind diesbezüglich alle Messen gelesen; die Gemeinde hat sich nicht mehr umstimmen lassen, die Fläche ist beräumt. Das Vorhaben wurde stets damit begründet, auf diese Weise den Domplatz Nummer 6 als Gemeindezentrum auszubauen und so das Haupthaus einer langfristigen Nutzung zuzuführen, was andernfalls womöglich nicht hätte erreicht werden können.
Der Entwurf für den Anbau stammt von dem Architekturbüro Johannsen und Partner aus Hamburg, die mir die folgende Perspektive für die weitere Publikation zur Verfügung gestellt haben:
Architektonisch erstmal für Güstrow sehr ungewöhnlich und fast ein wenig schade, dass es am Ende kaum einer zu sehen bekommt. Die Stadtmauer ist an dieser Stelle doch recht hoch und unzugänglich. Dahinter verlaufen die dicht bewachsenen Wallanlagen. Also werde ich es doch in naher Zukunft versuchen müssen, direkt auf das Grundstück zu gelangen, um Bilder zu machen (sowie die Erlaubnis einzuholen, diese zu veröffentlichen )
Bei den vorangegangenen Protesten und der Größe des Anbaus wird es auch interessant sein, zu sehen, wie viel vom ursprünglichen Garten noch übrig ist. Für den Rest wurde übrigens extra eine Landschaftsarchitektin beauftragt.
Neues Bildmaterial gibt es jetzt von der Baustelle Brandenburgische Strasse 49/50, Ballenstedter Strasse 18, Münstersche Strasse 10. Ein Bild von diesem Projekt hatte bereits Kleist im Post #125 geliefert. Die gesamte Ecke ist im Moment eine Baustelle.
Die Ecke Ballenstedter Brandenburgische Straße sah gestern so aus:
Das Werbeschild in Nahaufnahme:
Die Perspektive zeigt im Übrigen die Rückseite des sich im Bau befindlichen Gebäudes. Die Baustelle entlang der Brandenburgischen Straße:
An der Ecke Brandenburgische Münstersche Straße steht auch ein Bauschild mit einer Perspektive der Straßenansicht:
Den Entwurf hat das Architekturbüro Rudolph, Lo & Partner geliefert. Ich habe gerade mal gegoogelt. Das Büro hat zwar eine Seite, allerdings enthält diese bisher nur das Impressum. Über dieses Projekt oder andere kann man leider (noch) nichts erfahren.
Noch ein Foto von dieser Ecke:
Und direkt auf der anderen Straßenseite gibt es eine weitere Baustelle. Hier errichtet der evangelische Kirchenkreis Wilmersdorf eine evangelische Grundschule:
Die Architekten sind zoomarchitekten. Auf deren Seite kann man auch weitere Ansichten und einen Grundriss der Schule finden.
Zum Schluss noch ein Foto des bereits fertiggestellten Neubaus:
Ich habe mir gestern mal die Projekte rund um den Nordbahnhof angesehen. Die Straße selbst sieht ja aus wie ein Schlachtfeld. Ich wusste an einigen Stellen nicht, wo ich als Fußgänger langgehen darf oder nicht. Für die Autofahrer ist das da sicher auch eine spannende Strecke
Die Invalidenstraße 32/33 ist im Prinzip fertig.
Die neue farbliche Gestaltung sieht jedenfalls etwas ansprechender aus als die knallbunte Vorversion. Und um Meilen besser als sein westlicher Nachbar.
Nebenan, jetzt aber in östlicher Richtung (31 bis 29):
Und noch ein genauerer Blick auf die noch eingerüstete Fassade des künftigen Büro- und Gewerbegebäudes:
Lange kann die Fertigstellung jedenfalls nicht mehr dauern.