Aktive Stadt- und Ortsteilzentren
Hallo Leute!
Zunächst einmal ein frohes Neues an alle mit vielen spannenden Projekten, die uns hoffentlich in diesem Jahr erwarten werden!
So ein Start in das Jahr bietet doch immer eine gute Möglichkeit zu resümieren, aber auch in die Zukunft zu schauen, was gestern auch die lokale Presse getan hat. Es wurde ein Artikel über die Güstrower Stadtsanierung veröffentlicht, in welchem die bisherigen Erfolge und weiteren Planungen des sogenannten „Förderprogramms zur Belebung von Stadt- und Ortsteilzentren“ zusammengefasst worden sind.
Bei Interesse: Ich habe eine Info-Broschüre gefunden, die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung herausgegeben wurde und dieses Förderprogramm thematisiert.
Das Zentrenprogramm bezieht sich generell auf ein bestimmtes Fördergebiet, das im Gegensatz zu einem Sanierungsgebiet wesentlich kleiner ist. In Güstrow gibt es unteranderem das Sanierungsgebiet „Altstadt Güstrow“, das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ bezieht sich dagegen lediglich auf ein Gebiet im Nordosten der Innenstadt mit insgesamt 57 Gebäuden (Eingrenzung der Straßen: Kattrepel im Süden, Gleviner Mauer im Osten, nach Norden Am Berge, Teile der Baustraße und der Straße Flethstaken, im Westen Teile der Mühlenstraße bis Höhe Derz‘scher Hof, Teile der Hollstraße; hier mal eine kleine Abbildung des Gebietes: Planzeichnung). Die Gesamtfläche beträgt 2,5 Hektar.
Unter anderem gehören die Gebäude aus meinem ersten Artikel im Thread zu diesem Gebiet, die ebenfalls Gelder durch dieses Programm bekamen und vorbildlich saniert werden konnten:
2008 waren mehr als 60 Prozent (das entspricht 35 Häusern) sanierungsbedürftig und teilweise vom Verfall bedroht. 13 Gebäude befanden sich im Besitz der Stadt und konnten in den darauffolgenden Jahren komplett privatisiert werden.
Bisher wurden 4,2 Millionen Euro investiert. Das betraf neben der Sanierung von Gebäuden auch den grundhaften Ausbau der angrenzenden Straßen, wie der Langen Straße und der Baustraße, was mit den verkehrsberuhigenden Maßnahmen zu einer enormen Verbesserung der Wohnqualität geführt hat. So steht es im Artikel, aber ich persönlich kann auch sagen, dass allein der geringere Verkehr Wunder bewirkt hat.
Im nächsten Jahr soll also der erste Bauabschnitt der Straße „Am Berge“ saniert werden (die Straße, die auf dem vorigen Bild zu sehen ist). Ist das geschafft, fehlt nur noch die Mühlenstraße, deren Planung und Bau aber erst 2016 angepackt werden wird.
Hier mal ein Foto des Bereichs der Mühlenstraße, das sich im Gebiet des Förderprogramms befindet (also in Richtung Osten geschaut):
Der Vollständigkeit wegen noch ein Blick in den westlichen Teil der Mühlenstraße:
Den zukünftigen Bedarf beziffert Bürgermeister Arne Schuldt mit 3,2 Millionen Euro. Momentan sind weitere Fördergelder in Höhe von 1,6 Millionen Euro gesichert. Dieses Geld fließt in Projekte in der Langen Straße 4, 5 und 50 und der Mühlenstraße 48.
Weitere Projekte werden im nächsten Jahr folgen. Dazu gehört das Haus Hollstraße 17/Lange Straße 44, hier jetzt mal ein besseres Bild:
Bei den nach Norden angrenzenden Gebäuden (rechts im Bild) habe ich mittlerweile auch ein gutes Gefühl, dass hier trotz der desolaten Situation kein Abriss mehr durchgeführt werden wird.
Weiterhin soll das Gebäude Am Berge 1/Mühlenstraße 23 saniert werden, was mich sehr freut. Das Haus sieht wirklich schäbig aus. Aus architektonischer Sicht recht unscheinbar, aber an dieser prominenten Ecke doch sehr gut, dass sich in naher Zukunft Besserung einstellen wird:
Außerdem soll am Gebäude Baustraße 14 eine Sanierung stattfinden:
Mal sehen, wann diese Sanierungen starten. Darüber hat der Artikel nämlich nichts verraten.
Für das Haus Am Berge 2 erarbeitet die Stadt derzeit öffentliche Ausschreibung mit Fördermittelzusage. So sieht das Objekt aus (Nachbar des oben gezeigten hellgelb gestrichenen Eckhauses):
Damit besteht weiterhin Handlungsbedarf bei insgesamt 17 Objekten, anteilig davon 10 mit einer Vollmodernisierung und 7 mit einer Teilmodernisierung.
Abgeschlossen wurde der Artikel mit einer weiteren erfreulichen Nachricht! Für die in ihrem Bestand gefährdeten Gebäude in der Gleviner Straße 23, 24 und 25 (vorgestellt im Post #11) hat sich scheinbar ein Interessent gefunden. Ich hoffe sehr, dass es am Ende zu einer Sanierung der drei Objekte kommt. In den letzten Wochen wurden durch die Stadt für 40 000 Euro umfangreiche Sicherungsmaßnahmen besonders am mittleren Gebäude durchgeführt. Im Moment ist der Verfall dadurch für kurze Zeit gestoppt und die Sicherheit für die Passanten wieder gewährleistet. Aber es muss etwas getan werden. Hier noch jeweils ein Foto der Situation aus jeder Richtung (die Holzkonstruktion stützt den Erker, von dem vor Jahren bereits Teile herabgestürzt waren):
Bei den angekündigten Projekten kann sich Güstrow auf zahlreiche Baustellen freuen, neben den aktuellen Projekten natürlich, die noch weit in das Jahr 2013 hinein laufen werden. Alle Fotos waren wie immer von mir. Bis demnächst