Beiträge von Saxonia

    Verstehe die Diskussion gar nicht. Der Kulturpalast ist für viel Geld frisch saniert. Ein Abriss steht die nächsten 30-40 Jahre überhaupt nicht mehr zur Debatte und danach wohl auch nicht. Das Ergebnis der Sanierung ist wirklich hervorragend, das muss man selbst als Kritiker des Gebäudes anerkennen, zu denen ich mich durchaus auch zähle. Die Akustik des Konzertsaals wird weit über die Grenzen der Stadt hinaus gerühmt und die Rückkehr zur originalen Verglasung hat dem Gebäude viel von seiner düsteren Schwere genommen.

    Kein Wunder, der deutlich geringere Lebensstandard zu Zonenzeiten äußerte sich schließlich auch in weniger Wohnraum, der den Menschen zur Verfügung stand. Im Schnitt waren es glaub ich ~10m² weniger pro Kopf als im Westen. Noch dazu in häufig miserablem Zustand.

    Eine Bude hässlicher als die andere. Ein kleiner Trost ist die Tatsache, dass die Eigentümer für diese Landschaftsverschandelung immerhin ein ordentliches Sümmchen abdrücken mussten. Ansonsten bitte weitergehen, zu sehen gibts hier nichts.

    ^^ dabei geht es nicht nur um den Punkt von 'Cowboy' oben. Sondern auch um zwei weitere. Zum einen, dass "Leipzig" auf den Fluren der derzeitigen SAB in Dresden wie ein rotes Tuch gesehen wird und wurde (und das ist mir so von einigen Personen bestätigt worden). Was schon absurd ist. Zum anderen, dass Leipzig zwar nicht nach Verwaltungsstellen lechzt, aber trotzdem jene Stellen auch eine Stabilität in den Arbeitsmarkt bringen. Ein gesunder Anteil am Gesamt-Arbeitsmarkt also nie schlecht sein kann.

    Zeig mir mal einen Verwaltungsangestellten bzw. auch Beamten, der glücklich ist, wenn irgendwo anders eine neue Dienststelle aufgemacht wird. Da jubelt keiner. Das sind immer politische Entscheidungen.

    Lechzt Leipzig denn nach Verwaltungsposten? Glaub ich nicht. Die Zeiten sind vorbei. Prestigeträchtig wie bspw. ein Strafsenat des Bundesgerichtshofes ist es jetzt auch nicht unbedingt. Für den Freistaat insgesamt ist es Jacke wie Hose, ob die in Leipzig oder Dresden sitzen.

    "Bla Bla Blubber" denk ich nur, wenn ich den Teaser lese. Das Humboldtforum mit seinen hervorragenden Sammlungen hätte ein wirklich toller Ort werden können. Kein anderes Museum, das sich außereuropäischen Kulturen widmet, ist jemals mit so einem gewaltigen finanziellen Aufwand in die Mitte einer großen europäischen Hauptstadt gezogen. Aber leider hat der linke Diskurs das Projekt mit seiner naturgemäß langen Planungsphase schon wieder überrollt. Einst als musealer Gegenentwurf zum seit Jahrzehnten geschmähten "eurozentrischen" Weltbild gedacht, ist es jetzt angeblich nur noch ein Sammellager von Raubkunst. Die Revolution frisst ihre Kinder, könnte man fast sagen.

    Schaefers Fassadenentwurf von 1927 ist so stark, er wirkt mit praktisch allen Materialien. Am edelsten würde natürlich eine Natursteinfassade wie am Original aussehen. Aber auch eine Verklinkerung kann ich mit sehr gut vorstellen. Bei der geplanten Sichtbetonfassade hatte ich so meine Bauchschmerzen, wobei auch das (zunächst) sicher beeindruckend ausgesehen hätte.

    Kachelfassade Nordflügel HTW - fertig

    Es gibt drei Abtönungen bei den neuen Kacheln - mir erschliesst sich dies nicht, mochte der Denkmalschutz etwa eine Abgrenzung der Neuerung?

    Es sieht immerhin gut aus, mir wäre die alte Einheitlichkeit doch lieber gewesen. Gemutmaßte 'Abgrenzung' macht hier ja auch nicht ernsthaft Sinn..

    Jesus Maria ....

    Als hätte sich der Bau die Röteln eingefangen. Furchtbar.

    Ich denke für Connewitz ist es für den Moment die bessere Lösung. Ein Parkplatz oder eine Mondlandschaft mit Imbissbude wären es vielleicht - aber eine Grünanlage ist in einer Stadt niemals eine "Vergeudung", wenn noch so viele Parks in der Nähe sind! Es ist immer ein Hinzugewinn. Die Menschen nutzen sie und sie sind übrigens auch nahezu überall stark überfrequentiert (wenn nicht gerade Corona ist).

    Natürlich ist das an dieser Stelle Vergeudung. Das von Verkehrsflächen umschlossene Grundstück drängt sich für eine Bebauung geradezu auf. Wie die Stadt auf die Idee kommt, gerade hier müsse eine Grünfläche hin, ist mir völlig schleierhaft. Es ist auch nicht "ökologisch" oder sonste was. Am Ende muss eine andere Fläche für den benötigten Wohnraum herhalten.

    Mir scheint eher, die Stadt will hier Druck aus dem linksradikalen Kessel nehmen, der mit einem Neubauvorhaben sicherlich steigen würde. Ob vorauseilender Gehorsam im Umgang mit diesem Milieu allerdings der richtige Weg ist, darf bezweifelt werden.

    Was für ein Schwachsinn, dieses Grundstück durch eine Grünanlage zu vergeuden. Das hätte der Point de vue der Liebknechtstraße werden können. Völlig unverständlich. Wiedebachplatz, Herderspielplatz - alles keine 3 Gehminuten entfernt.

    Den Schalenbrunnen finde ich persönlich jetzt nicht so knallermäßig, aber viele Dresdner haben ihn offensichtlich vermisst. Grundsätzlich habe ich Verständnis dafür, bei neuen Brunnen Zurückhaltung zu üben. Die Frage der Folgekosten schwebt über allem. Nun muss man der Post-Wende-Stadt ja zu gute halten, dass der Investitionsbedarf in bestehende Brunnenanlagen ganz erheblich war. Man denke hier nur an die Rekonstruktion der "Stürmischen Wogen" auf dem Albertplatz, die aufwendige Instandsetzung des Delphinbrunnens oder auch die Rekonstruktion des Mozartbrunnens.


    Aber archo hat natürlich insofern nicht unrecht, als dass die tatsächlich originären Neuanschaffungen nicht der Knüller sind. Mir fallen dazu auch nur spontan die Panzerdusche und die Sprudelsteine auf dem Altmarkt ein.


    Die schönsten "DDR-Brunnen" hat meiner bescheidenen Meinung nach übrigens Halle.