Beiträge von Saxonia

    Den Schalenbrunnen finde ich persönlich jetzt nicht so knallermäßig, aber viele Dresdner haben ihn offensichtlich vermisst. Grundsätzlich habe ich Verständnis dafür, bei neuen Brunnen Zurückhaltung zu üben. Die Frage der Folgekosten schwebt über allem. Nun muss man der Post-Wende-Stadt ja zu gute halten, dass der Investitionsbedarf in bestehende Brunnenanlagen ganz erheblich war. Man denke hier nur an die Rekonstruktion der "Stürmischen Wogen" auf dem Albertplatz, die aufwendige Instandsetzung des Delphinbrunnens oder auch die Rekonstruktion des Mozartbrunnens.


    Aber archo hat natürlich insofern nicht unrecht, als dass die tatsächlich originären Neuanschaffungen nicht der Knüller sind. Mir fallen dazu auch nur spontan die Panzerdusche und die Sprudelsteine auf dem Altmarkt ein.


    Die schönsten "DDR-Brunnen" hat meiner bescheidenen Meinung nach übrigens Halle.

    Na also ganz ehrlich, da krieg ich ja nur vom durchzappen Zustände. Sichtbeton, freiliegende Leitungen - und was soll diese Bandnische neben dem Bett? Dazu noch gefließt im 90er Jahre Kleinformatstil und eine Lichtröhre, damit es erst wirklich aussieht wie im Sanatorium. Wems gefällt, bitteschön. Aber ein Modell für gefragten Wohnraum ist das für mich keinesfalls. So will doch (fast) keiner wohnen.

    Ja wer macht denn in einem Wettbewerb die Vorgabe, ein denkmalgeschütztes Vorkriegshaus abzureißen, in der damit ja nicht wirklich gesegneten Chemnitzer Innenstadt? Da hab ich absolut kein Verständnis für. Ist auch kein Einzelfall, wenn ich an die Pläne zum Abriss der Leipziger Straße 17 denke. Vollendete DDR-Stadtplanung ist das.

    Völlig unverständlich ist, dass man es nicht schafft, auf einer riesigen Freifläche einen Schulneubau zu planen, ohne dabei das einzige (noch dazu denkmalgeschützte!) Gebäude weit und breit abreißen zu müssen. Das ist in meinen Augen armselig. Da geht die öffentliche Hand wiedermal nicht mit gutem Beispiel voran. Private Bauherren hätten wahrscheinlich aufwendig umplanen müssen (korrekterweise).

    Ich mach ja keinen Hehl draus, dass ich die recht gut erhaltene Ruine in dieser arg geschundenen Ecke lieber ordentlich wiederaufgebaut gesehen hätte. Insofern kann ich dem ganzen Projekt nicht allzu viel abgewinnen. Aber wenn es der Bestandsherhaltung dient...

    Der Golda-Meir-Steg ist leider ein ziemlicher Reinfall. Aus dem halbtransparenten, dezent metallisch glänzendem Steg, den die Visualisierung versprochen hatte, ist eine knallgelbe, fast blickdichte Augensäge im Stil einer Baustellenbrücke geworden.

    Ich kann die Kritik am Neubau nicht wirklich nachvollziehen. Was man hier als Rohbau sieht, gefällt mir ganz gut, gerade die abgerundeten Balkone. Eine geschlossene Brüstung ist in meinen Augen auch besser, als eine hässliche Vergitterung, welche die Mieter dann noch hässlicher individuell verkleiden. Balkone zur Straße sind in einer Großstadt immer mit Abstrichen in Sachen Privatsphäre verbunden. Immer noch besser, als keinen zu haben. Da die Ampel offenbar auch nicht regelmäßig umgenietet wird, halte ich Befürchtungen dahingehend für eher unbegründet.

    Nun ist es ja offiziell. Schade Schade. Man reißt mit dem Arsch wieder ein, was über Jahre mühsam ausgehandelt worden ist. Das macht einen schon etwas sprachlos und Chemnitz sollte sich nicht wundern, wenn ihm nun sowohl von Seiten des Freistaates als auch der Bahn die kalte Schulter gezeigt wird. Die TU Chemnitz ist die wichtigste Institution was die Zukunftsfähigkeit dieser Stadt angeht. Wie man ihr so vor den Bug schießen kann, ist mir völlig schleierhaft.

    Ich halte das für zu kurzsichtig gedacht. Der Busbahnhof kann dort nicht bleiben. Ich war vor ein paar Wochen dort. Die herrliche neue Universitätsbibliothek und davor dieser Busbahnhof, wo im schlimmsten Fall in Minutenabständen die Busse losdonnern - das ist nicht akzeptabel.

    Der Kardinalfehler war die teilweise Sanierung der Platten Anfang der 2000er. Damit war ja klar, dass es hier keine grundsätzliche Änderung der städtebaulichen Situation geben wird. Man hätte sich frühzeitig auf einen Abriss verständigen müssen. Aber seinerzeit lag der Fokus eher in der Altstadt.

    Stellen sich unsere "Freunde" in diesen Foren eigentlich auch ab und an die Frage, warum sie ihre zahllosen Objekte in so einem sauischen Zustand hinterlassen haben? Das waren ja im Grunde arme Schweine, die mussten in dem Dreck leben. Was ich da so von Handwerkern gehört habe, die in solchen Objekten nach 89 noch vorm Abzug mal die Ehre hatten. Da rollen sich einem die Fußnägel hoch.