Zum Thema Omegabrücke wäre noch nachzutragen, dass die Stadt im Wege der Verhandlungsvergabe ohne Wettbewerb bei der Ing-Ges. Vössing mbH, NL Frankfurt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat, die bis Ende Juni 2024 vorliegen soll. Eine Machbarkeitsstudie braucht man nicht, wenn man das alte Bauwerk 1:1 wieder errichtet. Vielleicht sollen auch Alternativen untersucht werden und es kommen andere und vielleicht auch bessere Lösungen heraus.
Beiträge von tunnelklick
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Güterstrecke (Planänderung zur Bauweise)
Man konnte sich fragen, warum seit dem vergangenen Herbst am Gütergleis und den Brücken an der Golfstraße nicht weiter gebaut wurde. Der Grund lag in einer Planänderung der Bauweise des neuen Damms für die Güterstrecke, die bekanntlich über die neuen Fernbahngleise hinweg führen muss. Das Eisenbahnbundesamt hat dieser Tage einen diesbezüglichen Planänderungsbeschluss vom 13.3.2024 veröffentlicht. Darin heißt es zur Bauweise:
Nach dem Planfeststellungsbeschluss vom 04.10.2021 war die Ausführung der „Güterzugrampe“ als WIB-Träger-Konstruktion mit zweifeldrigen Überbauten vorgesehen, die auf Stahlbetonpfeilern auflagerten. Vor Herstellung der Pfeiler war der Untergrund mittels Bohrpfählen zur sicheren Lastabtragung zu ertüchtigen. Für die Tiefbauarbeiten waren zur Sicherung der Gleise zu den angrenzenden Strecken 3520 und 3624 bauzeitliche Spundwände vorgesehen. Nach den Tiefbauarbeiten sollten die Spundwände wieder gezogen werden. Zur Herstellung der WIB-Träger sollten die Stahlträger eingehoben und anschließend mit Hilfe von Schalelementen einbetoniert werden. Das abfallende Gelände von der Strecke 3520 und der neuen Strecken 3624 sollte durch eine neu angelegte Böschung abgefangen werden. Das anfallende Regenwasser sollte über Fallrohre in der Tiefenentwässerung der Strecke 3520 geleitet und von dort aus in das Versickerungsbecken an der Adolf-Miersch-Straße geleitet werden.
Die Güterzugrampe soll nunmehr als Fangedammkonstruktion mittels Spundwandverbauten und aufgesetzter Brückenkonsole hergestellt werden. Hierbei werden die zur Sicherung der angrenzenden Strecken 3520 und 3624 einzubringenden Spundwände länger als bisher angedacht ausgebildet und verlaufen bis zur Traufhöhe bzw. bis zum neuen Auflagerpunkt der Brückenkonsolen. Auf ein nachträgliches Ziehen der Spundwände wird verzichtet. Die Spundwände werden über Ankerstäbe quer versteift. Zwischen den Spundwänden wird Bodenmaterial eingebracht. Die Änderungen wirken sich lediglich auf räumlich und sachlich abgrenzbare Teile gegenüber der bisherigen Planung aus. Umfang, Zweck und Auswirkungen des Ursprungsvorhabens bleiben unverändert.
Änderungsbeschluss S. 8
Das geänderte Verfahren kommt mir einfacher vor als das ursprüngliche, irgendwie naheliegend.
Hiervon ist die Rede, Bautenstand Juni 2023:
eigenes Bild
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Wieso Bauruine? Und was heißt handfest? Es handelt sich um eine Baustelle, die vorübergehend ruht. Nach einem halben Jahr Bauunterbrechung kann man noch nicht von einer Bauruine sprechen. Davon würde ich erst sprechen, wenn die Baustelle dauerhaft eingemottet würde: Kräne weg, Baustelleneinrichtung weg, Baugeräte weg, Zugänge dicht gemacht, Baugenehmigung abgelaufen. Solange noch eine gültige Baugenehmigung besteht, würde ich nicht von Bauruine sprechen.
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Roßmarkt 12a (ex U60311) update
Der Club U60311 am Roßmarkt ist 2012 geschlossen worden, nachdem ein Besucher der Disco von einem Türsteher zu Tode geprügelt worden war. Seit dem stehen die Räume leer, aus dem Januar 2017 gibt es eine Bilderstrecke im Journal Frankfurt. Seit dem sind verschiedene Nutzungen erörtert werden. Zuletzt war 2020 eine Nutzung durch das MOMEM als Veranstaltungsfläche vom Liegenschaftsamt abgelehnt worden. Stattdessen sollte zur künftigen Nutzung ein öffentlicher Ideenwettbewerb ausgelobt werden. Im Juni 2021 teilte der Magistrat mit, der Ideenwettbewerb sei zurückgestellt worden, weil die VGF Badarf an der Fläche angemeldet habe. Aus einer aktuellen Ausschreibung von Abbrucharbeiten ergibt sich, dass die VGF dort unten eine neue Notstromanlage für die U-Station Hauptwache einrichten will; die an anderer Stelle bestehende Notstromanlage, bestehend aus zwei U-Boot-Dieselmotoren aus den 1960er Jahren ist abgängig (das Bild entstammt einer Bilderstrecke der Bild-Zeitung aus dem Jahr 2016). Dazu muss aber erst mal das Gerümpel des ehem. Clubs raus, was nun zwischen Mitte Mai und Ende Juni 2024 passieren soll.
Ob Im Zuge dessen auch beiden verbliebenen Abgangsbauwerke geschleift werden, ist den vorliegenden Informationen nicht zu entnehmen. Dem Platz würde es gut tun.
Bild: geoportal.frankfurt.de, Schrägluftbild 2023
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Anknüpfend an den Beitrag von main1a wollen wir mal einen Blick auf den Stadtplan werfen. Nachstehender Plan ist der Regionale Flächennutzungsplan (RegFNP) mit einmontierter RTO-Trasse gemäß RMV-Machbarkeitsstudie, was so viel heißt wie "kann man machen, muss man aber nicht so machen"; der Untersuchungsraum erstreckte sich sehr weit nach Osten, denkbar sind also auch weiter östlich gelegene Trassen.
Grafik: RegFNP mit einmontierter RTO-Trasse gem. RMV-Machbarkeitsstudie
Der Unterschied zur "Gürtelbahn-Idee" aus den 1920 Jahren liegt darin, dass die RTO nicht in Bad Vilbel-Süd an die Main-Weser-Bahn anknüpft, sondern an die Niddertalbahn ("Stockheimer Lieschen" Bad Vilbel - Glauburg). Um aber überhaupt dort eine Bahnstrecke zu bauen, ist ein Raumordnungsverfahren, mindestens aber die Änderung des RegFNP erforderlich, der im fraglichen Trassenbereich keine Bahnstrecke, sondern Vorrangflächen für Landwirtschaft, Klima, Naturschutz usw. vorsieht. Über die erforderliche Änderung des RegFNP entscheidet die Planungsversammlung des Planungsverbandes Frankfurt-Rhein-Main, ein Gremium in dem alle Gebietskörperschaften des Verbandsgebietes vertreten sind - das wird nicht lustig.
Ein Beispiel für ein Raumordnungsverfahren eines neues Schienenverkehrsweges biete die NBS Gelnhausen-Fulda durchs Kinzigtal. Das von DB Netz initiierte Dialogverfahren zur Trassenfindung begann im Juli 2014 und endete nach 23 Sitzungen im September 2023, der Raumordnungsbeschluss erging im Dezember 2023. Die RTO ist weniger komplex, der Prozess könnte schneller gehen oder sogar ins PFV eingebunden werden, wenn die Strecke nicht als Bundeseisenbahn geplant und gebaut wird; denkbar, weil es ein Vorhaben des regionalen Schienenpersonenverkehrs in der Verantwortung des RMV ist.
Überträgt man die Planungszeiten der RTW hierauf, wären Bauvergaben nicht vor Mitte der 2030er Jahre denkbar. Die RTW hat 2008 angefangen zu planen, die PFV wurden 2018 beantragt, bislang liegt erst ein PFB (von vier) vor. Die RTO ist weit weniger komplex, weshalb Hoffnung besteht, dass es schneller gehen könnte - allein, mir fehlt der Glaube.
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Bauschutzbereich um Flugplatz Egelsbach wurde erweitert
Auf Antrag der TRIWO Egelsbach Airfield GmbH hat das RP Darmstadt den Bauschutzbereich um den "Verkehrslandeplatz Frankfurt-Egelsbach" (so heißt der kleine Flugplatz offiziell) erheblich erweitert. Grund für die Anpassung war der verstärkte Bau großer Vorhaben und Windkraftanlagen in der Umgebung des Flugplatzes. Der bisher sehr kleine Bauschutzbereich wurde erheblich ausgeweitet, aber dafür nach Höhenbegrenzungen differenziert. Der Bescheid ist schon über ein Jahr alt, war aber hier noch nicht Thema, dürfte aber durchaus von Interesse sein, liefert er doch einen Beleg für die mantraartig behauptete "Überregulierung" des Bauens an sich. Die Anlagen 1 und 2 des Bescheides zeigen den neuen und den alten Bauschutzbereich.
Die in dem beschränkten Bauschutzbereich festgelegten Höhen sind nicht als Bauverbotshöhenzu verstehen, sondern stellen lediglich die Auslösegrenzedar, ab welcher die zuständige Genehmigungsbehörde (also Bauaufsichtsbehörde für den Kreis Offenbach) für Bauwerke und sonstige Hindernisse zwingend die vorherige Zustimmung der Luftfahrtbehörde einholen muss. Interessant auch zu lesen, was gegen den Antrag eingewendet wurde.
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InterXion „Digital Park Fechenheim“ (update)
Der Digital Park Fechenheim (vulgo: Neckermann-Gelände) ist ein RZ-Campus von wirklich großem Ausmaß. Ermessen lässt sich das anhand der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung der Notstromdieselanlagen für die Endausbaustufe, die das RP Darmstadt Mitte November 2023 genehmigt hat.
Allgemeine Vorhabenbeschreibung
Die InterXion Real Estate XXII BV, Scorpius 30 Hoofddorp 2132 LR, The Netherlands, beabsichtigt die Errichtung und den Betrieb von insgesamt 64 Notstromdieselmotoren (NDMA) mit einer Gesamtfeuerungswärmeleistung von 459 MW inklusive der erforderlichen dienenden Nebeneinrichtungen (Kamine, Tanks, Abfüllplatz, Abgasreinigungseinrichtung zur Entstickung, zugehörige Verrohrung und Pumpen, zugehörige MSR Technik). Bei dem verwendeten Kraftstoff handelt es sich um Heizöl EL schwefelarm. Die NDMA versorgen bei Ausfall der öffentlichen Stromversorgung die Rechenzentren FRA17, FRA18, FRA20, FRA23 und FRA27 mit Strom. Bisher sind für den Fall, dass die örtliche Energieversorgung ausfällt, 9 NDMA für FRA17 sowie 7 NDMA für FRA18 baurechtlich genehmigt. Die Planung für den Digital Park Fechenheim sieht im Endausbau 11 Rechenzentren mit dazugehörigen NDMA vor. Gegenstand des vorliegenden Antrags ist die Errichtung und der Betrieb der NDMA für die Rechenzentren FRA17, FRA18, FRA20, FRA23 und FRA27 auf dem Gelände „Digital Park Fechenheim“.
Hierzu hat die InterXion Real Estate XXII BV einen Antrag auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung gestellt.
Bei der Anlage handelt es sich um eine Anlage nach der Industrieemissionsrichtlinie.
Dieses Vorhaben bedarf nach § 4 Abs. 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) in Verbindung mit Nr. 1.1 des Anhangs 1 der Vierten Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen (4. BImSchV) der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung.
An anderer Stelle in diesem Forum war die Frage aufgeworfen worden, was genau eigentlich den Rechenzentren ihre industrielle Anmutung verleiht. Die Antwort kann man auf den ersten Seiten des Genehmigungsbescheids (vor allem S. 2-9) für den Digital Park Fechenheim detailliert nachlesen.
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Das ist ein kleineres RZ mit einer Wärmeleistung < 50 MW; dafür brauchen sie keine immissionsschutzrechtliche Genehmigung, müssen aber die Einhaltung aller Schadstoffgrenzwerte gem. 44. BImschV turnmäßig nachweisen. Die industriell anmutende Installation enthält vor allem Filtertechnik für Kohlenmonoxid (CO), PM/HC (Feinpartikel und Kohlenwasserstoffe) und Stickstoffdioxid (NO₂). Dazu kommen Harnstoff-, Diesel- und Ammoniaktanks; letzteres entsteht als Abfallprodukt bei der Abgasreinigung. Da die Diesel stets kalt starten und nur kurz laufen, emittieren sie besonders viel Schadstoffe.
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Bodenrichtwertkarte 2024
Seit letzter Woche (14.3.) steht im Geoportal die Bodenrichtwertkarte 2024 online. Bemerkenswert sind teilweise starke Rückgänge der Bodenrichtwerte. Es ist schwer, nur anhand der Karte lokale Trends auszumachen, aber schon der stichprobenartige Vergleich von Nordend, Westend , Bornheim zeigt, dass die Bodenpreise auf das Niveau von 2020 gesunken sind, teilweise auch darunter.
Quelle: geoportal.frankfurt.de >Themen >Fachdaten >Planen und Bauen >Bodenrichtwerte
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Niemand hat die Banken oder sonst wen gezwungen, Benko und seinem Netzwerk Geld zu leihen. Wer es trotzdem getan hat, hat es in der Hoffnung getan, erstens sein Geld zurückzubekommen und zweitens noch ein bißchen mehr und alles werde schon gut gehen. Sie haben Benko & Co geglaubt, deshalb heißen sie Gläubiger. Sie haben sich getäuscht und dafür bluten sie jetzt. Soweit eigentlich alles ok, ich kann die Aufregung darüber nicht nachvollziehen. Wer sich jetzt beschwert, getäuscht worden zu sein, hat nur nicht richtig hingeschaut, hat sich täuschen lassen oder wollte getäuscht werden. Das Benko-Netzwerk war bekannt, das intransparente Firmengeflecht auch, wer schlau war, hat seine Forderung besichert, wer nicht so schlau war, geht vielleicht leer aus. Ansonsten muss jeder Geldgeber sein Risiko selbst ermitteln, große Geldgeber haben dafür interne Regeln und Verfahren. Am Ende steht Vernunft gegen Gier, Vorsicht gegen Hoffnung, Wissen gegen Glauben. Immerhin gab es genügend Geldgeber und Banken, die Benko nicht gelaubt haben und ihr Engagement (= Risiko) entsprechend gering gehalten haben oder es gar nicht erst eingegangen sind. Einer derjenigen, die vorsichtig waren, dürfte Herr Kühne gewesen sein, der seine Beteiligung in einem Rahmen gehalten hat, in dem der Totalverlust ärgerlich ist, ihn aber nicht gefährdet (früher nannte man das "die Sorgfalt des hanseatischen Kaufmanns", das ist so was wie die schwäbische Hausfrau).
Dass Häuslebauer den Preis für die Benko-Pleite bezahlen, würde ich bezweifeln. Die Risikobewertung und Kreditvergabe für selbstgenutzte Wohnimmoblilien folgt völlig anderen Regeln, um genau das zu vermeiden, was bei Gewerbeimmobilien droht, nämlich die Zwangsversteigerung. Um sie zu vermeiden, dürfen bei privaten Immobilienkrediten nicht nur die Wohnimmoblien zu Besicherung herangezogen werden, sondern es muss die gesamte Einkommens- und Vermögenssituation der Kreditnehmer über den gesamten Finanzierungszeitraum betrachtet werden (vgl. §§ 505a ff. BGB, geht auf eine entsprechende EU-Verbraucherschutz-Richtlinie zurück und war die Reaktion auf die Verwerfungen infolge der Finanzkrise nach 2008, es wurde das Prinzip Hoffnung gestutzt und die Gier der Geldgeber gedämpft).
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Halbzeitbilanz des Schuldezernats
Die Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, Sylvia Weber, hat eine Halbzeitbilanz vorgelegt; ob es eine Erfolgsbilanz ist oder eine solche des politischen Versagens und der Mängelverwaltung liegt im Auge des Lesers. Aber im Kontext dieses Forums von Interesse dürfte die Liste der Vorhaben sein, die verwirklicht oder begonnen wurden und geplant sind. Darunter auch solche, die nicht Schulbauten sind und ggf. in anderen Foren besprochen werden.
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Zech Hochbau AG baut Hybrid-Schule
In einer aktuellen Auftagsbekanntmachung lesen wir, dass die Ausschreibung der NH (Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH) für den Bau der Hybrid Schule auf dem Baufeld G (Lageplan), zuletzt in #65 und #103 erwähnt, zu einem Bauauftrag für die Zech Hochbau AG als Generalunternehmer geführt hat. Der Vertrag ist wirksam, Baubeginn ist mit 1.3.2024 angegeben, Fertigstellung soll Ende Februar 2027 sein.
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ehem. Postgebäude Saalburgallee 15-19
Die FNP berichtet heute ausführlich über den Stand der Dinge. Demnach liegt seit 2015 sowohl eine Abrissgenehmigung für das Gebäude vor als auch eine Baugenehmigung für 136 Wohneinheiten, Laden- und Gewerbeflächen; erst kürzlich seien beide Genehmigungen verlängert worden.
Die Postbank habe intern noch nicht entschieden, ob sie die Bornheimer Filiale ganz und gar aufgibt oder einen neuen Standort sucht. DHL wiederum unterhält im 1. OG noch einen Zustellstützpunkt, für dessen Verlegung sie dringend einen Ersatzstandort suche.
Zur Frage eines Datums für einen Baubeginn seien Auskünfte von Bauherrschaft und Architektenbüro nicht zu erlangen.
Die Hängepartie ist also noch nicht zu Ende.
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Der Unterschied zwischen Vorkriegs- und Nachkriegsgestaltung im Vergleich zum heutigen Zustand liegt auch darin, dass bis zum S- und U-Bahnbau die Straßenbahn sowohl in der Düsseldorfer als auch in der Baseler Straße nicht mittig angeordnet war, sondern westlich, also unmittelbar vor den Häusern verlief. Der Autoverkehr lief in beiden Richtungen gebündelt auf der Mitte und Ostseite von Düsseldorfer, Basler Straße und Hauptbahnhofsvorplatz.
Das könnte man im Prinzip heute wieder so machen, nur: ist das sinnvoll? Die Verkehre Friedrich-Ebert-Anlage - Bahnhof - Friedensbrücke müssten dann einander häufiger kreuzen als heute, nicht nur in Abbiegebeziehungen, sondern generell. Nicht zuletzt, um das zu vermeiden, wurde die Lösung der mittigen Gleisführung gewählt.
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Mörfelder Ldstr. 16 ff (Abbruch)
Der Abbruch der Shell-Tankstelle am Anfang der Mörfelder Landstraße ist schon weit fortgeschritten. Tätig ist ein britisches Fachunternehmen, das u.a. auf Rückbau von Tankstellen und Sanierung von Altlasten-Verdachtsflächen spezialisiert ist (RSK Alenco GmbH). Das Verschwinden der Tankstelle eröffnet vorübergehend neue Ausblicke.
eigene Bilder
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^ Den Vorkriegszustand mit zwei räumlich entfernt liegenden Haltestellen wieder herzustellen ist eine Schnapsidee und geht auch gar, wegen der Fußgängerunterführung in die Kaiserstraße; die Tram wieder durch die Kaiserstraße zu führen, steht auch gar nicht zur Debatte.
Bliebe der Nachkriegszustand ab etwa 1954. Nach Eröffnung der Friedensbrücke war der Vorplatz 3-gleisig mit ebenfalls räumlich entfernt liegenden Bahnsteigen.
Nach Schließung der Baugrube für den S- und U-Bahnhof wurde der Bahnhofsvorplatz 1975 so hergestellt, wie wir ihn heute kennen.
Wenn man zusätzliche Kapazität für die Straßenbahn herstellen will kommt nur der 4-gleisige Ausbau in Betracht, also weder der Vorkriegs- noch der Nachkriegszustand. Das Argument mit längeren Fußwegen zu den Gleisen leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ein.
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Omegabrücke Griesheim, Provisorium wird gebaut
Nachdem im vergangenen September die Omegabrücke in Griesheim abgebrochen werden musste, war der Stadtteil auf dramamtische Weise zerschnitten, der südlich der Bahn gelegene alte Ortskern weitgehend von allem abgeschnitten. Zu allem Verdruss für die Griesheimer haben inzwischen auch die mit ihrer Sperrung verbundenen Arbeiten zur Sanierung der Bahnunterführung begonnen. Gestern nun hat der Magistrat eine überraschende Zwischenlösung angekündigt: es soll eine Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer über die Gleise geschlagen werden, wie wir sie von den Arbeiten an der Main-Weser-Bahn in Bad Vilbel-Süd kennen. Ein stabiles, aber laut klapperndes Alu-/Stahl-Konstrukt mit Radfahrrampen und Treppen, nicht barrierefrei, aber barrierearm. Die Behelfsbrücke soll bis zur Inbetriebnahme einer neuen Omegabrücke stehen bleiben und nicht schon nach Fertigstellung der Bahnunterführung abgebaut werden. Grund: die neue Unterführung wird nicht für Radfahrer benutzbar sein, deshalb werden sie weiterhin die Rampen des Behelfsbaus nutzen können. Anscheinend können Teile der Vilbeler Brücke, die in diesen Tagen abgebaut wird, in Griesheim verwendet werden.
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Der langjährige Berliner Senatsbaudirektor Hans Stimmann hat heute im Feuillton der FAZ einen langen Artikel zur derzeitigen Berliner Stadtplanung veröffentlicht:
Unüberlegte Stadtplanung : Das Zentrum Berlins bleibt eine Leerstelle
Das Bild des Hochhauses der Senatsbauverwaltung kommentiert er mit dem Satz "Lieber sanieren statt neu denken: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bleibt, wo sie war." Seine These: In der Sanierung ihres Hochhauses spiegelt sich die fortdauernd westdeutsche Perspektive der Berliner Planungsverwaltung – und zeugt damit von einem offenkundig fehlenden Gespür für das Ganze.
Für mich als Nicht-Berlin-Kenner ist das ein überaus interessanter Artikel, weil er auf Entwicklungen und Tendenzen in der Vergangenheit verweist, die mir als interessiertem Laien weitgehend nicht bekannt waren; ein sehr fachkundiger Blick eines Insiders eben. Mir ist durchaus bewusst, dass Stimman sicher auch nicht unumstritten war, aber trotz interessant, was er schreibt. Unbedingt lesenswert!
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Fraport hat kürzlich das Video eines Drohnenfluges durchs T3 online gestellt; ist zwar nur ne knappe Minute lang, enthält aber einige sehr schöne Bilder:
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Die Forderung nach einem Kostendeckungsvorschlag in der hessischen Regelung des Bürgerbegehrens ist umstritten, in anderen Bundesländern wurde dies wieder gestrichen. Hierzulande steht sie noch drin, also kann das Gericht sie nicht ignorieren.
Das war der Unterschriftsbogen, der gestern zur Entscheidung stand: "Rettet das Schauspielhaus".
Der Satz "Es überdauerte den Krieg nur beschädigt" ist eine beschönigende Beschreibung der Tatsache, dass es bis auf die Grundmauern ausgebrannt war; andere Gebäude in diesem Zustand sind als Totalschaden bezeichnet und behandelt worden. Von den ausgebrannten Resten wurden große Teile für den Bau der heutigen Doppelanlage Anfang der 1960er jahre abgerissen. Federn lasse musste die historische Bausubstanz ferner nach dem Opernbrand von 1987, so dass heute noch schätzungsweise 10% der ursprünglichen Bausubstanz vorhanden sind, Inwieweit die unter statischen oder konstruktiven Aspekten brauchbar sind, ist offen. Da hätten sie mal ruhig reinschreiben können, dass sich die Rettung auf diese 10% bezieht und der Rest Neubau ist. Ich hab kein Problem damit, in dem Satz "es handelt(e) sich um das letzte historische Theater Frankfurts" eine Irreführung zu sehen; es handelt sich eben nicht mehr um ein historisches Theatergebäude, sondern um ein zusammengestückeltes Theatergebäude, das noch 10% der ursprünglichen Bausubstanz beinhaltet; wie kann man retten, was es gar nicht mehr gibt?
Man könnte auch sagen, schlecht gemachtes Bürgerbegehren, sie ham's vergeigt.