Beiträge von sipaq

    Rekonstruktion der "Grünen Linde" fraglich

    Wie die FNP bereits am vergangenen Freitag (08.11.2013) berichtete steht die Rekonstruktion der "Grünen Linde" auf der Kippe. Grund sei, daß der originalgetreue Nachbau dem Kaufinteressenten zu teuer sei.


    Das wiederum kommt daher, daß bei der "Grünen Linde" auf der Hühnermarkt-Südseite Schwierigkeiten aufgetreten seien. Das Haus sei wegen des Archäologischen Gartens nicht vollständig rekonstruierbar. Dies wiederum führe dazu, daß gute Wohnungsgrundrisse nur schwer unterzubringen sind und mit Mehrkosten von einer Million Euro gegenüber einem Neubau zu rechnen sei. Nun werde nach neuen Kaufinteressenten gesucht. Laut Dom-Römer-Geschäftsführer Michael Guntersdorf könne ein solches Szenario aber auch noch bei anderen Rekonstruktionen entstehen.


    Laut Architektin Petra Kahlfeldt hat der Altstadt-Gestaltungsbeirat über die „Grüne Linde“ intensiv diskutiert. Einerseits habe das Haus eine außerordentlich bedeutende Fassade. Andererseits hat das im Wettbewerb ausgezeichnete Architekturbüro von Ey seinen zeitgenössischen Entwurf so überarbeitet, daß dieser sich dem historischen Vorbild stark angenähert habe. Die Tendenz im Gestaltungsbeirat gehe mittlerweile in Richtung Neubau. Dies stößt allerdings noch auf Widerstand bei den Stadtverordneten von CDU und Grünen. Eine Entscheidung soll in der nächsten Sitzung des Dom-Römer-Ausschusses fallen.

    Das sind hervorragende Nachrichten. Die Pläne für die B-Ebene scheinen in Richtung der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade/Passerelle in Hannover zu gehen. Dort hat der Umbau einiges zum Positiven bewirkt. Hoffen wir, dass es in Frankfurt ähnlich wird.

    August-Schanz-Straße

    Über das Bauprojekt in der August-Schanz-Straße hatte MathiasM zuletzt in #931 (11.09.2013)und #942 (10.10.2013) berichtet. Inzwischen hat sich einiges getan (Bild-Originale sind verlinkt. Einfach Bilder anklicken).


    Am rechten oberen Rand des Grundstücks wird jetzt auch ebenerdig betoniert:


    Der vordere und hintere Teil erhebt sich bereits deutlich über das Straßenniveau:



    - Bilder: sipaq -

    FAZ spekuliert, dass die EZB-Bankenaufsicht ins Pollux einzieht

    Einen interessanten Artikel zum Thema EZB-Bankenaufsicht gibt es heute in der FAZ. Kurze Zusammenfassung:


    • Die ersten 200-300 Mitarbeiter der Bankenaufsicht (von ca. 1000) sollen bereits bis Ende des 1. Quartals 2014 an Bord sein.
    • Für die ersten 200 Mitarbeiter hat man zum 1. November Büroraum im Japan Tower angemietet.
    • Es werden ca. 25.000 qm an Büroraum nötig sein
    • Der bisherige Eurotower kommt nicht in Frage, da die EZB hieraus nicht schnell genug ins Ostend umzieht
    • Aufgrund von Sicherheitsauflagen scheiden auch der Nextower (wegen der öffentlichen Tiefgarage und das Marriott-Hochhaus (wegen des Hotels und zu wenig freie Fläche) als mögliche Objekte aus
    • Ein mögliches Objekt wäre der Taunusturm, allerdings hätte man den nicht für sich allein (Anmerkung von mir: Und teuer wäre er auch)
    • Eine Erweiterung im Japan-Center wäre nur dann möglich, wenn bisher belegte Mietflächen frei würden
    • Eine weitere Möglichkeit wäre der komplett leerstehende Pollux-Tower an der Messe, der außerdem den Charme hätte, dass die Miete nur ca. halb so hoch wie im Bankenviertel wäre
    • Ebenfalls noch möglich wäre der Einzug ins Cielo in der City-West, dass die DIBA gerade erst geräumt hat (die Commerzbank ist schon vorher ausgezogen)

    Immobilienleerstand auf niedrigsten Niveau seit 2002

    Die FNP berichtet (Vorsicht: Paywall), dass der Immobilienleerstand in Frankfurt auf den niedrigsten Stand seit 2002 gesunken ist. Die Leerstandsquote ist laut den Maklern von Colliers International auf 13,5 Prozent gesunken. Die Konkurrenz von CBRE sieht die Quote hingegen bei 14,6 Prozent. Der Rückgang liege vor allem daran, dass alte, nicht mehr marktfähige Objekte saniert oder abgerissen werden.


    Alle Makler sprechen von einer ungebremsten Nachfrage nach hochwertigen Flächen. Auch deshalb nehmen die Neubauprojekte wieder zu. Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Flächen in den Top-Lagen sei ungebrochen hoch. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden nach Angaben der großen Maklerunternehmen fast so viele Büroflächen vermietet wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Die Nachfrage wirkt sich auch auf die Miete aus, die nach Angaben des Maklernetzwerks Deutsche Immobilien-Partner im Schnitt um 1,4 Prozent gestiegen ist.

    Ich kenne die Verfasserin persönlich. Die ist recht gut verdrahtet in der Branche, aber natürlich kann sich da auch sehr schnell viel ändern (Siehe auch meinen verlinkten Artikel von 2011). Das sehen wir ja auch bei vielen anderen nicht-Hotel-Projekten.


    Vom Courtyard Marriott am Oberforsthaus ist ja z.B. weiterhin nichts zu sehen, obwohl das auch in der aktuellen Studie mit einem Eröffnungszeitpunkt 2014 genannt wird, den ich für nicht mehr realistisch halte.

    Deloitte veröffentlicht Studie zum Frankfurter Hotelmarkt

    Die Beratungsgesellschaft Deloitte hat gestern Ihre Studie "Hotelmarkt Frankfurt 2013" veröffentlicht. Die Studie gibt einen guten Überblick über die vergangenen Neueröffnungen, die kommenden Neueröffnungen und über wesentliche Kennzahlen des Frankfurter Hotelmarkts. Den letzten Bericht gab es 2011, siehe #496.


    Kurz die wichtigsten Infos:

    • Der Übernachtungsrekord des Jahres 2010 wurde 2011 und 2012 jeweils deutlich übertroffen.
    • Auch 2013 kündigt sich ein weiterer Übernachtungsrekord an.
    • Gäste aus China und Hongkong sind mittlerweile die drittgrößte Gruppe von ausländischen Gästen, mit sehr hoher Wachstumstendenz von 20% jährlich.
    • Die Anzahl der Betriebe hat sich in den letzten 10 Jahren um 47% erhöht.
    • Es sind 15000 neue Betten in den letzten 10 Jahren hinzugekommen.
    • Auch im 1. HJ 2013 gibt es einen Bettenzuwachs von 3,6% bei einer durchschnittlichen Auslastung von 48,5%.
    • Die Bettenauslastung ist in den letzten 10 Jahren um 5,4% gestiegen.
    • Frankfurt hat mit 114,91€ immer noch die zweithöchsten Zimmerraten nach München, allerdings knapp 5€ niedriger als noch im 1. HJ 2011. Der durchschnittliche Zimmerertrag liegt mittlerweile bei 76,56€
    • Neue mir noch nicht bekannte Hotelprojekte sind:
      - Innside Hotel auf der Hanauer Landstraße mit Eröffnung in 2015
      - Hotelprojekt Main Square im Honselldreieck mit Eröffnung in 2016
      - Hotelprojekt im Turm-Center

    Die FNP berichtet heute (Achtung: Paywall) über das Bauprojekt in der Ottostraße 16-18 mit einigen neuen Infos. Infos zum Thema gab es von Schmittchen in #152 und #183.


    Was gibts neues:
    - Gerade wurden die Fundamente gelegt
    - Fertigstellung bis August 2016
    - Einziehen soll das Restaurant Ima Kitchen, das von der gegenüberliegenden Straßenseite umzieht
    - Beide Penthouse-Wohnungen plus eine weitere Wohnung sind bereits verkauft
    - Das Investitionsvolumenbeträgt rund 8 Millionen Euro
    - Die Wohnungsgröße beträgt zwischen 95 und 128 Quadratmeter
    - Die Verkaufspreise liegen zwischen 3800 und 5400 Euro pro Quadratmeter
    - Die Wohnungen erhalten zur Straßenseite Loggien und zur Innenhofseite Balkone
    - Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk
    - Passivhausstandard ist wegen der angrenzenden Altbauten nicht möglich
    - 15 Stellplätze werden mit Garagenaufzügen bereitgestellt

    Laut FNP (Vorsicht: Paywall) ist die Sanierung der Heinrich-Lübke-Siedlung mittlerweile weit fortgeschritten. Man sei "Voll im Plan" bei den Neubau- und Sanierungsarbeiten, so Frank Junker, Vorsitzender der ABG Frankfurt Holding.


    Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Sanierung von drei der fünf Höfen fast abgeschlossen. Am vierten Hof wird derzeit gearbeitet, der fünfte wird 2014 realisiert. In beiden Höfen werden insgesamt 42 neue Wohnungen geschaffen, welche nach Fertigstellung frei vermietbar sind — genau wie die 40 neuen Wohnungen und die entstehenden Geschäftsräume im Quartierszentrum. Bereits am 31. Oktober wird die ABG Räumlichkeiten an die Firma Rewe übergeben, die dort die Eröffnung eines Supermarkts plant. Bis spätestens Anfang 2015 sollen alle Bau- und Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sein.

    Wie die FNP heute berichtet spricht sich der Denkmalbeirat der Stadt gegen den Brückenturm aus.


    Gründe hierfür sind zum einen dass das Gebäude von außen als Wohn- oder Bürohaus erkennbar sei. Ein solches "privates" Bauwerk schwäche die Gesamtkomposition aus Brücke und benachbarten Gebäuden. Zudem sei der Turm unverhältnismäßig dominant, da er deutlich höher sei als die Mühle, die sich früher an dieser Stelle befunden hat.


    Prinzipiell hat der Beirat aber nichts gegen ein Gebäude auf der Maininsel einzuwenden. Zusammen mit dem Portikus auf der anderen Seite der Brücke entstehe eine Torsituation. Die Alte Brücke würde so ein ihrer Bedeutung angemessenes markantes Zeichen erhalten.

    Ich sehe das nicht so kritisch.


    Zum einen funktioniert das Ganze mit der Erweiterung der U5 ab dem Frankfurter Berg natürlich nur dann, wenn die Erweiterung auf 4 Gleise mit dem Ausbau der Main-Weser-Bahn kommt. Das soll meines Wissens bald losgehen nachdem alle anhängigen Gerichtsverfahren abgeschmettert wurden.


    Und das Problem im Nordend sehe ich so auch nicht. Durch den Bau der Hochbahnsteige im Nordend wird der Verkehr dort eh zukünftig etwas entflechtet. Als aktueller Nutzer der U5 ab Preungesheim kann ich auch sagen, dass die Linie derzeit überhaupt nicht störungsanfällig ist. Auf der S6 ab dem Frankfurter Berg hingegen gibt es deutlich häufiger Verspätungen, die dann zu Problemen beim Umstieg (z.B. am Westbahnhof auf S3/S4/S5) führen.

    Ich wohne um die Ecke und weiß nur dass das Gebäude auf einer Brache entsteht, die schon seit ewigen Zeit brachliegt. Man sieht das ja am Satellitenbild auf Google Maps sehr schön. Die Website der Architekten gibt leider auch nichts her. Die Projektübersicht hat den Stand 2010/2011. Sofern gewünscht kann ich da demnächst mal öfter vorbeigehen. Liegt in Laufreichweite.

    Damit hier nicht immer nur Kritik steht (was natürlich eine Übertreibung ist) muss ich jetzt einfach mla feststellen, dass die schöpferischen Nachbauten an der Braubachstraße nicht nur einfach gut gelungen sind, sondern richtig klasse geworden sind. Wenn die Bauten in echt nur halb so gut aussehen wie auf den Visualisierungen, dann wird zumindest die Südseite der Braubachstraße eine richtig schöne Ecke.

    Dieser Thread hat es in die Presse geschafft. So beschreibt die FNP das DAF als einen Ort "in dem sich vor allem Rekonstruktions-Befürworter versammelt haben". Baukunsts Artikel in #447 wird sogar in Bezug auf die "Ballung von 3 Missgriffen nebeneinander" (gemeint sind Markt 30, 32 und 34) kurz anzitiert.


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    Mod: Verschoben, der Planungs-Thread zum Dom-Römer-Projekt ist gemeint.

    Dass sich beim nachfolgenden Haus Markt 30 am wenigsten geändert hat, obwohl an dem Entwurf bis auf die Giebelfassade mit Überkragungen eigentlich so ungefähr alles daneben ist, ja, was soll man da noch sagen? War das nicht Thema, sipaq?


    Sorry, da kann ich nichts zu sagen, RMA. Ich hab ja auch nur den FNP-Artikel gelesen ;)


    Grundsätzlich (und damit nicht nur an RMA gerichtet) möchte ich aber zu den (auch aus meiner Sicht nicht guten) Entwürfen für Markt 30 und Markt 7 sagen, das wohl niemand damit rechnen sollte/konnte/durfte, dass diese Entwürfe jetzt massiv überarbeitet. Was wir beim Bundesrechnungshof erlebt haben ist ja eher die Ausnahme.


    Insoweit fände ich es sinnvoll wenn sich die Diskussion bei diesen (wirklich schwachen) Entwürfen darauf konzentriert, was in der Überarbeitung verbessert oder verschlechtert wurde. Die allgemeinen Unmutsbekundungen hatten wir doch schon dutzendweise ein paar Seiten vorher.

    Gestern wurde der Bauantrag eingereicht. Die FNP berichtet heute darüber. Zusätzlich gibts auch eine Bilderstrecke von einer aktualisierten Simulation.


    Anbei die wichtigsten Infos aus dem Artikel:

    • Der Bauantrag wurde für 35 Häuser eingereicht, davon 15 Rekonstruktionen. Er umfasst 200 Ordner.
    • Das Planungsdezernat rechnet mit der Erteilung der Baugenehmigung im Mai 2014. Losgehen mit der Bebauung kann es dann im 2. HJ 2014.
    • Ende 2016 soll die Altstadt dann fertig sein. Aktuell mache man sich keine Sorgen wegen des Zeitplanes.
    • Im Sonderausschuss wurden aktuelle Simulationen der geplanten Bebauung vorgestellt. Viele überarbeitete Entwürfe hatte Schmittchen ja schon in früheren Beiträgen vorgestellt.
    • Generell wurden bodentiefe Fenster verbannt, für die Sockel ist jetzt roter Mainsandstein vorgesehen. Außerdem sind die Entwürfe den Nachbargebäuden angepasst worden, um die Ensemble-Wirkung zu verstärken. In einigen Punkten ist der Gestaltungsbeirat aber noch nicht zufrieden und verlangt weitere Nachbesserungen.
    • Der Verein "Pro Altstadt" will weiterhin mit einem Bürgerbegehren durchsetzen, dass mehr Rekonstruktionen entstehen. Die ersten Unterschriften seien bereits gesammelt.
    • Die Zahl der 15 Rekonstruktionen ist auch noch nicht final. Von den drei Rekonstruktionen, die aus Kostengründen noch einmal näher betrachtet wurden, steht allerdings nur noch eine auf der Kippe: Die „Grüne Linde“ auf der Südseite des Krönungsweges
    • Für dieses Gebäude steht nur noch ein Drittel der historischen Grundfläche zur Verfügung, der Rest liegt im Archäologischen Garten. Deshalb können die ursprünglichen Grundrisse nicht realisiert werden. Nach den derzeitigen Plänen würde nur die Fassade dem historischen Vorbild entsprechen. Das aber will man vermeiden
    • Fraglich ist allerdings, ob sich das Gebäude für den Käufer wirtschaftlich betreiben lässt. Deshalb wird parallel auch an einem zeitgenössischen Entwurf gearbeitet. Eine Entscheidung, welcher verwirklicht wird, ist noch nicht gefallen.


    Anbei wie gewünscht die einzelnen Bilder:



    Krönungsweg



    Krönungsweg



    Krönungsweg



    Krönungsweg von Osten



    Hühnermarkt



    Hinter dem Lämmchen



    Goldene Waage



    Eingang von Westen



    Braubachstraße



    Neugasse


    Quelle: Dom-Römer-Projekt / FNP