Beiträge von rotfuxx

    Hallo Matty,


    Hier findest Du die Fotos vom Baunetz.


    Dabei fehlt allerdings die Frontalansicht (das erste Foto ist die Rückseiten-Ansicht).


    Daher noch ein Verweis auf eine Bilderserie im Weser Kurier, die auch Innenansichten enthält.


    EDIT: Habe gerade gesehen, das die WK-Bilder dem Käseblatt wieder alle Ehre machen und ebenfalls keine Frontalansicht enthält, daher für bessere Innenansichten lieber Radio Bremen oder direkt von der Kunsthalle. Eine Frontalansicht ist nirgends zu finden, ich mache daher eins, wenn ich heute daran vorbeikomme. /EDIT


    Da Du wahrscheinlich in Frankfurt wohnst, kannst Du Dir ja bald beim Städel (das ich als vergleichbares Projekt einstufe) anschauen, wie man einen dezenteren Anbau hinbekommt. Von den Kosten liegen die dann auch "nur" noch 10 Mio. auseinander (solange beim Städel alles im Rahmen bleibt).


    Mal gucken, ob ich mich an den Anblick der "DDR-Wachtürme" gewöhne. Deren schwarze Profile sind übrigens LED-Anzeigen, die bei der Eröffnung mit Stifternamen bespielt wurde. Ich kann nur hoffen, dass dieses sehr auffällige Detail nur sehr vorsichtig genutzt wird. Eine sehr effektive Art der Ausstellungsbewerbung ist es allemal.


    Die eingebaute Installation von James Turell "Above, Between, Below" (oder andersherum) finde ich übrigens sehr gelungen - sowohl von der Optik als auch die Verknüpfung mit der Historie des Gebäudes.

    Historisierend wäre nicht so mein Ding, aber es würde schon viel ausmachen, wenn die Betonfassade den gleichen Farbton wie der Altbau hätte.


    Den Ausschreibungsprozess habe ich damals nicht verfolgt, aber angesichts der hohen Anzahl der eingereichten Entwürfe, erscheint es mir logisch, dass da was besseres dabei war (aber vielleicht doch nicht zum gleichen Preis).


    Von Innen finde ich das Gebäude allerdings sehr gelungen.

    Hast Recht KleinerHeld, ist eher lateinamerikanisch. Fand die Außenflächen beim ersten Besuch bereits sehr ansprechend, obwohl die Kaje unten noch Baustelle ist.


    Das Konzept von Schuppen Eins ist hier einsehbar:


    http://schuppeneins.de/?page_id=118


    Bei der Oldtimer-Ausstellung handelt es sich wohl um eine Borgward-Sammlung, die zwei Bremer aufgekauft haben und irgendwo beim Pier 2 untergebracht haben. Habe einen Weser-Kurier-Artikel noch in Erinnerung, dass sie jahrelang nach einer gescheiten Ausstelungsfläche suchten.


    Dieser Bestand soll wohl der Grundstock für die 1500 qm große Ausstellungsfläche sein, für die aber wohl wechselnde Ausstellungen geplant sind. Ich denke allerdings, dass wird eher ein nettes Gimmick werden ... Brot und Butter muss mit Büro-, Wohn-, Werkstatt- und Parkflächen verdient werden, wobei ich nicht einschätzen kann, ob es hierfür eine ausreichend große Oldtimer-Kundschaft gibt.


    Naja, wagen un winnen.


    Zu Waxo: Was ich an dem Bremer Konzept besser finde, dass es an die Bremer Tradition als Autoproduktionsstandort anknüpft (Borgward eben). Das Hamburger wirkt zumindest von den bisherigen Infos, die ich bekommen konnte, ein bisschen im luftleeren Raum, aber da mag mich mein Eindruck auch täuschen.


    Wie bereits in einem anderen Post gesagt, finde ich eigentlich, dass die große Chance der Bremer Überseestadt das langsamere Wachstum und die beibehaltene industrielle und logistische Nutzung des Gebietes ist.

    Bremerhavens Schrotthäuser

    Ich kann Gordon nur zustimmen, dass es sehr traurig ist, wenn Gründerzeithäuser abgerissen werden. Insbesondere im nicht ganz unproblematischen Stadtteil Lehe gibt es noch viele solcher Bauten.


    Bremerhaven hat einen starken Bevölkerungsrückgang hinter sich. Jetzt hat man sich endlich auf dem 110.000-Level stabilisiert, aber es gibt viel Leerstand, der dann von den zumeist weit entfernten Investoren nicht mehr gepflegt wurde, so dass sich dieser Zustand verstetigt hat.


    Leerstand lockt Kriminalität an, irgendwann wird in den Häusern gezündelt, der Wasserschaden nicht repariert, Rohrbrüche wintertags ignoriert, die Immobilie war schrottreif. Solche so genannten "faulen Zähne" ziehen ganze Straßenzüge runter.


    Die Freie Hansestadt Bremen hat in der Hinsicht gehandelt, dass ein Gesetz erlassen wurde, dass die Zwangsenteignung solch verwahrloster Immobilien erleichtert. Manchmal ist es doch vom Vorteil ein Stadtstaat zu sein. Seitdem hat die städtische Wohngesellschaft einige zwangsübertragene Immobilien saniert oder die "faulen Zähne" wurden gezogen.


    Der bekannteste Fall ist im übrigen ein sehr schönes Gründerzeit-Eckhaus, dass beinahe im wahrsten Sinne des Wortes einen ganzen Straßenzug runtergezogen hätte, da mehrere benachbarten Häuser an diesem Eckhaus angelehnt waren. Nachdem die Eigentümer es über Jahre verlottern ließen und die Struktur bereits enorm geschwächt war, wurde es enteignet (Kaufpreis waren eher symbolische 10000 Euro) und nun wird es gerade mit enormen Aufwand kernsaniert.


    Ich kann mir nur wünschen, dass Bremerhaven das gesetzliche Instrumentarium, dass die Freie Hansestadt Bremen geschaffen hat, nutzt, um bereits in der Frühphase einer Verwahrlosung aktiv zu werden - dann kann Bausubstanz noch gerettet werden. Ich hege allerdings auch ein bisschen die Hoffnung, dass die in den letzten Jahren durchgezogene Enteignungspolitik doch so manchen Eigentümer wachrüttelt und diese es nicht mehr so weit kommen lassen.


    EDIT: Wie der Zufall so will, kommt heute eine Meldung in der NZ, dass ein weiteres Gründzeithaus den Spekulantenhänden entrissen wurde und nun von der STÄWOG saniert wird. Interessant ist auch der letzte Abschnitt, in der sich leider zeigt, dass paradoxerweise ein Konservativer den Abriss traditionsreicher Häuser statt kostspielige Sanierung befürwortet.


    http://www.nordsee-zeitung.de/…303_puid,1_pageid,52.html

    Fertiggestellt

    Und fertig ist die Kunsthalle.


    Kleinere Abweichungen haben sich noch zu den Angaben vor Darthito ergeben.


    Fläche: 4300 qm
    Kosten: 36 Mio. Euro


    Für die Mehrkosten von sechs Millionen im Vergleich zur Ursprungsplanung gibt es schon einige Finanzierungszusagen der privaten Stifter. Der Rest soll auch noch irgendwie aufgetrieben werden.


    Zwei Meldungen zum Medienecho:


    http://www.zeit.de/kultur/2011-08/kunsthalle-bremen-umbau


    http://www.baunetz.de/meldunge…9.html?source=google-news


    Meine Meinung:


    - Außenansicht könnte besser sein. Die angebauten Klötze sind schon sehr mächtig. Die Fasssadefarbe ist falsch gewählt. Entweder an den Altbau angleichen (was ich sinnvoll gefunden hätte) oder klarer Kontrast. Jetzt ist es nicht Fisch, nicht Fleisch. Sieht aus als wollte sich der Architekt nicht einfügen, aber hatte auch nicht die Eier für eine Statement.


    - Innenraum überzeugt. Die Rotunde vermisse ich nicht. Klar strukturierte Räume, flächiges Licht, sämtliche Technik tritt dezent zurück (bestes Beispiel: der Aufzug) und sichtbare wie harmonische Übergänge zwischen Alt- und Neubau. Die Nutzung der opulenten Außenfassade als Innenwände der minimalistisch gestalteten Neubauräume ist sehr schön gelöst.


    Fazit:


    Außen pfui, Innen hui. Nein, so weit würde ich nicht gehen. Von Außen wird der Erweiterungsbau definitiv keine Architekturgeschichte schreiben - weder im Guten, noch im schlechten. Von Innen ist der Anbau sehr gelungen. Das Museum bietet eine attraktive Ausstellungsfläche, die sowohl für klassische wie zeitgenössische Kunst ein stimmiges Umfeld bietet.


    Kurzum: Eine Kunsthalle für Museumsbesucher.

    Filetstückchen

    Die Hafenkante ist einfach ein absolutes Filetstück. Dieser Lage: Wasserblick wohin man will.


    Stimmt mich schon ein bisschen traurig, dass der immer noch ein bisschen versteckt wirkende Molenturm, der so schönes lauschiges Sommerplätzchen ist, bald so gut erschlossen ist.


    Ich finde die Entwürfe auch sehr ansprechend und die Entscheidung, das erst Baulos auf zwei Architekten zu verteilen, gar nicht mal so schlecht. Allerdings darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade in dieser Ecke auch mal noch ein baulicher Akzent gesetzt werden muss. Sonst würfelt es sich bald nur noch beliebig dem Weserufer entlang, bis der Blick irgendwann einmal am Landmark-Tower hängen bleibt.


    Übrigens: Auch beim Europahafen tut sich mal wieder was. Die Kopfgrundstücke sind nun vergeben worden - die bisherigen Planungen sehen leider wenig viel versprechend aus. Dafür ist der erste Teil des rechtsseitigen Schuppens bereits fertiggestellt und ein bereits etabliertes mittelpreisiges italienisches Restaurant ist dort reingezogen.


    Viel interessanter finde ich allerdings, was für den Rest des ellenlangen Schuppen 1 geplant ist: Ein Büro-, Wohn- und Showroomfläche rund um Oldtimer und Automobilbau. Aufhänger des ganzen soll eine Borgward-Ausstellungsfläche sein, dazu noch spezielle Einlagerungsplätze für die edlen Karossen und wer sich gar nicht vom liebsten Stück trennen kann, nimmt es einfach mit in die Wohnung.


    Ich finde das Konzept (soweit es sich wirklich trägt) recht "abgefahren", wobei es gleichzeitig sehr gut an bremische Tradition anknüpft. Die Umbauarbeiten laufen immerhin schon einmal. Fertigstellung ist für Frühjahr 2012 geplant. Ich bin gespannt.

    Sehe ich auch so

    Bin auch positiv gestimmt. Der Bahnhofsvorplatz wirkt nicht ausgewogen und die Hochstraße ist definitiv kein optisches Kleinod. Mal gucken, ob es ihr irgendwann doch an den Kragen geht, wenn der Autobahnring geschlossen ist.


    Eine weitere Skateanlage ist bereits auf der anderen Seite des Bahnhofs. Ich denke, die wird leicht erweitert werden und gut iss.


    Die Qualität des Projekts lässt bisher nur schwer angesichts der spärlichen Infos einschätzen. Macht bisher einen eher mäßigen Eindruck, aber da kann man sich ja noch einmal positiv überraschen lassen.

    Bremen: Bahnhofsplatz

    Nach jahrelanger Suche hat sich eine Investorengemeinschaft gefunden, die das Areal am Bahnhofsplatz kaufen und bebauen will.


    Lage des Areals:
    http://www.wfb-bremen.de/de/wf…-detail?sv%5Bid%5D=168168


    Die bisherigen Eckdaten zur Planung


    - Zwei siebenstöckige Gebäudeteile
    - Gasse zwischen den Gebäuden gibt Blick frei auf den Hbf
    - 5800 qm Grundfläche, ca. 30.000 qm Innenfläche
    - 70 Mio. Euro Investitionsvolumen
    - Architekturbüro Max Dudler
    - Projektentwicklung Helmut Dietrich


    Viel zu sehen gibt es bisher noch nicht:


    Hier ein Blick durch die Gasse
    http://www.weser-kurier.de/Art…-sich-gegen-Bebauung.html


    Natürlich gibt es an solch exponierter Stelle schnell Kritik. Zu den Hauptpunkten gehören:
    - Skater werden verdrängt
    - Eingeschränkte Sicht auf den schönen Hbf
    - Areal für Fernbusbahnhof nutzen
    - Öffentlichen Raum erhalten


    Es gibt zwar schon eine Petition dagegen mit rund 800 Unterzeichner, aber im Beirat Mitte haben fast alle Parteien mit Ausnahme der Linken zugestimmt.


    Meine Einschätzung: Die Fläche ist gegenwärtig verschenkt. Der Bahnhofsplatz wirkt nicht ausgewogen und einseitig weitläufig. Der Blick auf die Hochstraße ist zudem keine der Hauptsehenswürdigkeiten Bremens. Die Hauptsichtachse auf den Hbf wird nicht eingeschränkt bzw. bereits jetzt durch die Hochstraße versperrt. Im Ganzen grundsätzlich ein sinnvolles Vorhaben, aber für eine abschließende Bewertung müsste man wirklich mal genauere Entwürfe sehen.

    Aktueller Stand

    Hallo zusammen,


    mein erster Beitrag in diesem Forum sei meinem gestrigen Spaziergang durch die Bremer Überseestadt gewidmet.


    Seit Tobz' (ernüchterndem) Fazit vor einem Jahr ist zwar ein bisschen passiert, aber es fehlt definitiv die Dynamik vergleichbarer Projekte um nur die Hamburger Hafencity als bekanntestes deutsches zu nennen.


    Was ist in der Zwischenzeit passiert?


    - Bremen konnte die Überseestadt erstmals national als Standort der zentralen Einheitsfeier präsentieren.


    - Der Weser-Tower wurde endlich bezogen und spaltet weiterhin die Geister (sowohl die Architektur als auch die Lichtinstallation). Ich finde beides nicht spektakulär, aber solide gelöst.


    - Erstmals Wohnbevölkerung in der Überseestad. Landmark-Tower und die Flusshäuser sind voll vermietet.


    - Konzept zur Vereinbarkeit von Gewerbenutzung (mit den Geruchs- und Schallemissionen) und Wohnbebauung weitgehend fertig


    Was bleibt?


    - Weiterhin viel, viel Brachland


    - Das Standesamt wohl (zum Glück) in Schwachhausen


    Was soll neues kommen?


    - Sport- und Freizeitgelände


    - GEWOBA Studentenwohnheime und Ateliers


    - Erste Wohnbebauung im Europahafen mit Port 1 und Erweiterung der Wohnbebauung bei den Flusshäusern


    - Steigenberger Hotel neben den Weser Tower


    - Mehrere Schuppen werden modernisiert



    Im Ganzen geht es also gemächlich weiter in der Überseestadt. Beim letzten Vergleich mit der Hamburger Hafencity (sofern überhaupt ein Vergleich zwischen zwei so ungleichen Konkurrenten erlaubt ist) dachte ich mir aber: "Ist vielleicht auch ganz gut so".


    - Die Überseestadt enthält doch noch viel authentische (bzw. weiterhin im Betrieb befindliche) Hafenarchitektur (Die Speicherstadt kann man in Hamburg nur bedingt zur Hafencity dazu zählen).


    - Der langsamere Baufortschritt enthält die Chance zum besseren Einpassen von Bauten in die vorhandene Struktur (wie schon gesagt: Chance).


    - Zudem bietet sich in Bremen in die Chance, eine bessere soziale Durchmischung zu erreichen, da die Grundstückspreise deutlich niedriger ausfallen und die "Belastungen" durch die Hafenwirtschaft nicht nur 1A-Toplagen generiert.


    Ich blicke weiterhin hoffnungsvoll auf das Projekt. Es ist nicht unbedingt begeisternd, aber solide ... irgendwie bremisch.