Ich hatte Gelegenheit mal die Bewässerunsganlage der begrünten Fassade des Eden Tower zu besichtigen. War ziemlich überrascht, weil sie recht übersichtlich war. Sie besteht aus zwei Tanks mit Nährstofflösung, je etwa 100 Litern, sowie entsprechenden Pumpen. Genutzt wird nebenbei destilliertes Wasser. Es gibt zwar auch eine Regenwasser-Zisterne, aber für die Pflanzen ist eine Bewässerung mit gleichbleibendem pH-Wert sowie sonstiger gleichbleibend chemischer Zusammensetzung wichtig. Einige Pflanzen wurden im Vergleich zur urspünglichen Planung dann doch nicht genutzt, das gilt insbesondere für den Mondsichelfarn (ich liebe den Namen). Denn aufgrund der Größe und der Neigung ab und zu Blätter vetrocknen zu lassen, um neue bilden zu können, hatte der Brandschutz ein Veto eingelegt.
Als Hobby-Pflanzler bin ich jetzt erst einmal gespannt, wie die Pflanzen durch den Winter gekommen sind. Denn man darf eines nicht vegessen, wie auch schon geschrieben, das Ganze ist botanisch nicht trivial. Die Pflanzen müssen in alle Himmelsrichtungen das ganze Jahr über in einem Höhenband von 0-100 m funktionieren. War letzte Woche wieder da und es sieht bis auf eine paar Pflanzen just am Eingang überraschend gut aus.
Die Nebenkosten der Fassadenbegrünung sind natürlich über das Hausgeld eingepreist. Gedrückt haben sie es bestimmt nicht, aber sie sind auch nicht explodiert. Denn bei entsprechend exklusiven Wohnungen mit aufwendigen Außenbegrünungen fallen auch Kosten zur Pflege an und das für mehr als zwei Gärtner-Einsätze im Jahr. Ein Insider hat mir verraten, dass die Pflegekosten nahezu vergleichbar sind. Das gilt natürlich nicht für die Kosten der aufwendigen Konstruktion, aber die sind in den Wohnungspreisen enthalten.