Vielleicht könnten die Hinterhoffans mal ein paar Argumente bringen, die für diesen Neubau sprechen. Fakt ist doch, dass es in diesem Gebiet weder einen dringenden Bedarf nach neuen Büros noch nach teuren Wohnungen oder Ladenflächen gibt. Ich erinnere nur daran, dass die Mollstraße und die Otto-Braun-Straße stark befahrene Hauptstraßen sind. Diese Situation wird sich noch verschärfen, da die angestrebte Entlastung der Karl-Liebknecht-Straße / Unter den Linden zu einem stärkeren Verkehr im Bereich Otto-Braun-Straße / Grunerstraße führen wird. Wohnungen und Geschäfte, die unmittelbar an diesen stark befahrenen Straßen liegen, dürften daher sehr unattraktiv sein. Ich sehe also überhaupt keine Notwendigkeit diese Fläche, die übrigens keine Lücke, sondern eine Freifläche ist, zu bebauen.
Die negativen Auswirkungen auf das Stadtklima wurden schon benannt. Der geplante winzige Hinterhof bietet überhaupt nicht den Platz, um die zu fällenden 30 Bäume zu ersetzen. Zudem werden die neuen Steinfassaden eine Aufheizung der Innenstadt begünstigen und das Mikroklima in der Innenstadt negativ beeinflussen.
Zudem wäre der Neubau auch städtebaulich eine Katastrophe, eben weil er nicht die Bebauungskanten der Mollstraße aufnimmt, sondern weil er über sie hinausragt. Ich kann den städtebaulichen Gewinn solch eines Vorsprunges überhaupt nicht erkennen, im Gegenteil.
Ich denke also, man sollte die übergeordneten städtebaulichen und klimapolitischen Interessen Berlins gegen die Renditeinteressen von Colliers International abwägen und sich ganz klar gegen den Neubau entscheiden.