pontifexmaximus Ich bin für den konkreten Vorgang etwas zu jung und lasse mich gerne eines besseren belehren, aber soweit ich es in Erinnerung habe, wurden die Bebauungspläne aus dem städtebaulichen Konzept von ASP entwickelt. Dieses war zwar politisch beeinflusst, ist aber ihr Werk. Es krankt nicht nur an der Breite des Boulevards, sondern insbesondere auch an der offenen Bauweise und den nicht überbaubaren Grundstücksflächen. Damit konnte die Urbanität nicht erreicht werden. Es war absehbar, dass selbst bei hochwertiger Architektur ein zweites Niederrad entsteht. Außer entlang der Messehalle war auch anders als zum Beispiel bei einer Hafencity kein besonderer städtebaulicher Grund für diesen Ansatz erkennbar. Das Gallusviertel ist entlang der Mainzer Landstraße zumeist als geschlossener Blockrand ausgeformt. Schmittchen kritisierte dies seinerzeit bei Inkrafttreten der Bebauungspläne für das Viertel.
Hinzu tritt zu Lasten von ASP, dass deren Seniorpartner kurz vor seinem Tod und damit bereits nach großteiliger Umsetzung das Europaviertel verteidigt hat. Bei der Nachfrage zur "Stalinallee" fand er den Namen gut. Gleichzeitig kritisierte er die neue Altstadt. Für mich hat er daher als Chef eines Büros, welches in China eine "typisch deutsche Stadt" gebaut hat, welche als zu hässlich von den Chinesen empfunden wurde, als jemand erwiesen, der einen bestimmten "klassischen" Ansatz von Städtebau verfolgt. Dieser entspricht nicht meinem Geschmack und meinem Wunsch von europäischer Stadt. Auch wenn der Seniorchef nun nicht mehr die Geschicke des Unternehmens lenkt, unterstelle ich allerdings ohne konkreten Beleg, dass eine bestimmte corporate identity fort besteht.