Beiträge von Riesz

    Habe mir heute den Wagner-Platz angeschaut. Ich bin überzeugt: Er wird wirklich schön sein.


    Rechts an der Blechbüchse hat sich schon ein kleiner Freisitz etabliert.


    Und vielen Dank an DAvE_LE für die vielen Baustellenbilden immer wieder!

    Die folgenden historischen Bilder stammen größtenteils aus dem Nachlass Hermann Walters, und sind gemeinfrei. Auf Wikimedia-Commons findet man mehrere hundert Fotos aus diesem Nachlass:
    http://commons.wikimedia.org/w…Hermann_Walter?uselang=de
    http://commons.wikimedia.org/w…ry:Atelier_Hermann_Walter


    Die Vergleichsbilder sind von mir.


    Szene am Roßplatz im Jahre 1891, v.l.n.r. Café Bauer, Gesellschaftshaus Harmonie, Panorama:

    Quelle von Emil Römmler


    Alle Gebäude am Roßplatz wurden 1943 zerstört. Die westliche Fläche ist bis heute unbebaut bis auf das Bowling-Treff von 1987, das grob an derselben Stelle wie das Panorama (leer-)steht. Der traurige Vergleich 2013:


    Café Bauer, Roßplatz 6, wurde 1889-90 nach Plänen von Albert Bohm errichtet.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Caf%C3%A9_Bauer_(Leipzig)

    Quelle


    Das überaus üppige Innenleben von Café Bauer um 1900-1905:

    Quelle



    Quelle


    Roßplatz 5b war das 1887 nach Plänen Arwed Roßbachs erbaute Haus der Gesellschaft Harmonie http://www.harmonie-leipzig.de/.


    Das Panorama, Roßplatz 5, stand an der Ecke zum Königsplatz. Der Rundbau (Durchmesser ca. 20m) entstand 1883/84. Vor allem Bilder von verschiedenen berühmten Schlachten waren hier zu sehen, etwa die Völkerschlacht.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Panorama_(Leipzig)
    Ca. 1910:

    Quelle


    1885, vermutlich bei Ankunft eines neuen Panoramabildes:

    Quelle


    Später nach dem Siegeszug des Filmes verschwand das Interesse an Panoramabildern, und das Gebäude wurde umgenutzt zu einer Gaststätte.
    Hier um 1935:

    Quelle Fotograf unbekannt?


    An der gegenüberliegenden Ecke des Königsplatzes steht das Polizeigebäude Dimitroffstraße 1 Ecke Peterssteinweg, hier um 1930:

    Quelle


    Das erhaltene aber geköpfte Gebäude ist heute Sitz der Polizeidirektion Leipzig, die im obigen Bild angeschnittenen Eckhäuser links und rechts gingen vollständig verloren:


    An der nächsten Ecke (Peterssteinweg / Härtelstraße) stand das Café Römisches Haus, das namentlich an das 1904 abgebrochene Römische Haus erinnerte. Das Café gibt es nicht mehr, aber das ca. 1905 gebaute Haus steht noch.
    Um 1928:

    Quelle


    2013:

    Der Staugraben

    Staugraben
    Der Staugraben bzw. die Staulinie bildet den nordöstlichen Rand der Innenstadt. Da die Staulinie zur Innenstadt gehört und größtenteils hässlich ist, werde ich sie hier nicht vorzeigen.


    Hier blicken wir nach Nordwesten über den Staugraben. Links hinter den Bäumen ist die Innenstadt. Die Bebauung rechts erfolgte ab 1856. Das Kunstwerk "Draufgänger" wurde 2005 anlässlich des 100. Jubiläums der Oldenburger Landesausstellung von 1905 durch Fenno Brockmann geschaffen. "Mit seinem Riesenschritt symbolisiert er die Überwindung der Trennung zwischen der Innenstadt und dem Oldenburger Bahnhofsquartier." (http://www.oldenburg-tourist.d…ex.php?we_objectID=114496)


    -----------------
    Mod: Auf Wunsch von Frau Spanhake ist zum Objekt "Der Draufgänger" zu ergänzen: "Idee und Umsetzung: "Dipl. Design. Susanne Spanhake (2stand4 COMMUNICATION) und Fenno Brockmann (Architekt)"
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    Zum Vergleich etwa dieselbe Perspektive um 1910 (die ersten fünf Häuser stehen noch) - man beachte solche wichtigen Unterschiede wie die sanft geneigte und begrünte Uferböschung und die schmale verkehrsarme Straße, die zum Spazieren einlädt:


    Die Villa Staugraben 1 (Bj. 1907, Arch. Adolf Rauchheld), die, so gut sie auch saniert wurde, auch einiges an Schönheit eingebüßt hat:


    Staugraben 4 (rechts) und 5:



    Staugraben 6 bis 8 wurden abgerissen für diese drei Neubauten, die allerdings doch recht gefällig sind, da nicht übermäßig brutal und ein wenig abwechslungsreich:


    Nochmal der Vergleich um 1910, diesmal Blick nach Süden zur Post mit den abgerissenen Häusern Staugraben 8,7,6 von links sowie Stau 1 neben der Post:

    Die mit viel Liebe und Mühe im 19. Jh. gestalteten Ringpromenaden deutscher Städte sind im 20. Jh. durch brutale Architektur und Ausbau der verkehrlichen Infrastruktur allgemein verhunzt worden.


    Die letzten zwei schönen Häuser am Staugraben, links schließen sich nämlich besonders hässliche und große Bausünden an:

    Wer unbedingt diese Bausünden sehen will, der schaue zur Vogelperspektive: http://binged.it/ZsVDef


    Zum Schluss dann dieses historische Panorama ca. 1900, Oldenburg vom Stau aus: Links unten ist der Stadthafen, rechts zweigt der baumberandete Staugraben ab:


    Viele historische Bilder von Staugraben und Staulinie gibt es hier: http://www.alt-oldenburg.de/st…e---staugraben/index.html


    In den nächsten Tagen kommen meine wenigen Bilder vom Bahnhofsviertel.


    (Quelle: Eigene Bilder)

    Hafen und Stau (5)

    Wir blicken von der Huntestraße über den Jordan hinweg zum Stau. Früher Stand hier etwa hinter dem Springbrunnen ein Badehaus. Während des 2. Weltkrieges wurde an dessen Stelle ein Bunker gebaut, auf dessen Resten man schon 1948 den noch vorhandenen Rundbau errichtete, der das Stautor-Café (http://www.alt-oldenburg.de/st…or/stautorcafe/index.html) beherbergte. Nun gibt es dort ein mexikanisches Restaurant:


    Nun zum Stau, wo es einen Kreisverkehr gibt.
    In Bildmitte mit monumentaler Steinfassade steht Gottorpstraße 28 (Ecke Stau), Hauptsitz der Oldenburgischen Landesbank, 1915 erbaut (Arch. H. Frühstück) als erstes Gebäude größeren Maßstabes am Stau. Rechts der Erweiterungsbau Stau 15 von 1968-71:


    Das an sich schöne Bankgebäude hat allerdings ein sehr prächtiges Unternehmerwohnhaus ersetzt (Bj. 1873, Fassade 1901), das zeitweise auch das Kunstgewerbemuseum beherbergte. Es wurde 1914 abgerissen, die schlichteren Häuser rechts daneben erst 1967:


    Stau 1 (ganz links) wurde 1804 als Wohnhaus des Zuckerfabrikanten Bulling erbaut. Die Vedute von Thomas Presuhn von 1848 zeigt das Haus mit noch klassizistischer Fassade:

    Die Vedute ist groß und in Farbe hier zu bewundern: http://images.zeno.org/Kunstwerke/I/big/524s083a.jpg


    1862 erfolgte eine neugotische Umgestaltung von Stau 1, als das Haus zum vornehmen Hotel de Russie wurde (hier rechts):


    Leider wurde Stau 1 1966 abgerissen, um Platz für das Versicherungshochhaus (Bj. 1967) zu schaffen, das oben schon zu sehen war. Der Turm ist mir zu brutal, als dass ich ihn näher zeigen wollte, aber man erahnt ihn links angeschnitten im folgenden Bild, auf dem die erhaltenen Häuser Stau 3 und 5 zu sehen sind:


    Nach dem Abriss von Stau 1 wurden Stau 3 und 5 unter Denkmalschutz gestellt.
    Stau 3, Speicher der Zuckerfabrik Bulling und Breithaupt, Bj. 1800:


    Stau 5, Wohnhaus des Zuckerfabrikanten Breithaupt, Bj. 1801:


    ...

    Vielen Dank für diese sehr ausführliche Darstellung von Delitzsch. Diese Stadt habe ich vor Jahren auf dem Weg nach Wittenberg rein zufällig entdeckt - sie liegt quasi mitten im Nichts zwischen Leipzig und Bitterfeld - und war sehr angenehm überrascht ob der völlig ummauerten Innenstadt, der Türme, der mächtigen Stadtkirche und vor allem des wirklich schönen Schlosses. Atmosphärisch fand ich die Stadt auch überdurchschnittlich gerade im Vergleich zu Bitterfeld oder Eilenburg, wobei dies auf Deinen Bildern nicht so sehr rüber kommt (war vielleicht Sonntag?). Die "Obisierung" der Häuser fällt mir nun allerdings etwas negativ auf, dafür gibt es aber verhältnismäßig wenig Verfall.
    Ich meine aber auch: Delitzsch ist sicherlich eine Tagesreise wert, wenn man schon in Leipzig oder Halle ist.

    Hafen und Stau (4)

    Links steht Stau 25/27, die "Rose am Stau" - benannt nach Kapitän Wilhelm Rose, der hier 1919 ein Schiffsausrüstungsgeschäft gründete. Die Familie Rose betrieb dieses Geschäft bis 2004 in dem um 1800 erbauten Krüppelwalmdachhaus. Dahinter (hier unsichtbar) steht noch ein schönes Fachwerkhaus von ca. 1793. Die beiden Häuser wurden 2010 saniert, und es entstand dort ein Lokal. Mehr zum Haus und zur Sanierung: http://www.youtube.com/watch?v=JxrKm9vqVDU


    Der rote Hafenkran steht seit 1907 hier:


    Den Platz am Stau beherrscht das mächtige alte Postamt von 1900-02 an der Poststraße, die hier im Stau mündet. Der kleine Teich davor heißt Jordan.


    Links ein postmodernes Erweiterungsgebäude:


    Herrlicher Risalit und Giebel der Neorenaissance:


    Blick von der Poststraße zum Stau auf das 1914 errichtete Gebäude der Oldenburgischen Landesbank. An dieser Stelle geht es das nächste Mal weiter.


    (Quelle: Eigene Bilder)

    Hafen und Stau (3)

    Hier sind wir wieder in der Friederikenstraße:


    Das gelbe Haus Stau 29 wurde vor 1821 erbaut, und erhielt 1897 seine prächtige Neorenaissancefassade. Es berherbergte 1845-1878 das Naturhistorische Museum.



    Stau
    Stau ist der alte Name des Hafenvorplatzes. Er heißt so, weil sich das Wasser der Hunte hier "aufstaut", oder vielleicht auch weil die Händler hier ihre Waren und Güter stauten. Der Stau ist schon 1383 namentlich bezeugt; 1510 gab es am Stau bereits 21 Häuser. Stau ist ebenso der Name der langen Straße, die von der Innenstadt bis zum Seehafen an der Hunte entlang führt. Der langgestreckte Hafen setzt unmittelbar am Rand der Innenstadt an, erweitert sich zum Wendehafen, nimmt den Küstenkanal auf und führt weiter ostwärts zum Seehafen. Bis zum Oldenburger Seehafen ist die Hunte auch für kleinere Seeschiffe schiffbar. Mit einem jährlichen Umschlag von ca. 1,2 Mio. Tonnen ist der Oldenburger Binnenhafen einer der umschlagsstärksten in Niedersachsen.


    Hier sieht man den langgestreckten Hafen, die Promenade an der Hafenstraße und die links abzweigende Straße "Stau", die am Bahnhofsviertel entlangführt:


    ...

    Hafen und Stau (2)

    Wir wollen kurz noch die Paar Nebenstraßen südlich des Hafens erkundigen, bevor wir zum Hafen selber kommen. Hier stehen wir in der Friederikenstraße und blicken nach Norden zum Stau:


    Die Gegend hieß früher Klein-Venedig wegen der vielen Wasserläufe. Leider kam es hier zu Flächenabrissen um 1978, als z.B. sämtliche Häuser an der Nordseite der Amalienstraße zugunsten einer Straßenverbreiterung abgerissen wurden. Auf der Südseite blieben dagegen sämtliche Altbauten bestehen, doch die Situation ist trotzdem nicht mehr zu retten, wie dieser Blick von der Amalienbrücke in die Amalienstraße zeigt (Blick nach Westen):


    Parallel zur Friederikenstraße ist die Nikolausstraße, die zurück zum Hafen führt:


    Häuser in der Nikolausstraße:


    2012 saniert:


    2010 sah es noch so aus:


    ...

    Hafen und Stau (1)

    Zuerst noch ein Bild vom Küstenkanal hinter der Cäcilienbrücke, das ich eigentlich im vorherigen Beitrag zeigen wollte:


    Nun geht es weiter zum Stau.
    Die kleine Halbinsel am Zusammenfluss von Hunte und Küstenkanal heißt Doktorsklappe, da zu Zeiten Anton Günthers ein Doktor und Hofbeamter diese Fläche als Weidewiese pachtete. Das Bild zeigt den Blick von der Doktorsklappe stadtauswärts (d.h. nach NO) mit dem in der Hunte mündenden Küstenkanal rechts angeschnitten. Im Hintergrund sieht man Anlagen des Seehafens, davor den 33m-hohen Wasserturm von 1907 (Arch. Köhler). 1992 wurde der Wasserturm umgenutzt zum Bürogebäude, und beherbergt derzeit ausgerechnet ein Architekturbüro http://www.wasserturm-gmbh.de/.


    Hinter dem Turm befindet sich die 1952-54 erbaute Eisenbahn-Doppelklappbrücke, die mit 2x25m lichten Weite die längste ihrer Art in Europa ist. Auf meinem Bild oben sieht man sie im zugeklappten Zustand, doch besonders imposant wirkt sie aufgeklappt:

    (Quelle: Wikipedia; "Corradox")
    Vorgänger der Klappbrücke war eine im 2. WK zerstörte Drehbrücke: http://www.alt-oldenburg.de/verkehr/eisenbahnbruecke/


    Wir kommen nun zum Wende- und Yachthafen westlich der Doktorsklappe. Diese fast quadratische Bucht besteht schon seit 1900 als Wendehafen. 1906 wurde an ihrem Rand ein nicht erhaltenes Elektrizitätswerk gebaut. Um 1990 wurde der gesamte Stau samt Wendehafen revitalisiert, wozu auch der Bau von diesen Wohn- und Geschäftshäusern am nun als Yachthafen bezeichneten Wendehafen gehörte:



    Blick zur Innenstadt über den Stau hinweg mit Hafenpromenade rechts:


    ...

    Die Kanalstraße (3)

    Die Amalienbrücken
    Die alte Amalienbrücke von 1926 war auch eine Hubbrücke und der Cäcilienbrücke fast baugleich. Sie wurde 1980 abgerissen nach Fertigstellung der neuen festen Amalienbrücke. Beide Brücken sind nach Amalie von Oldenburg, Königin von Griechenland, benannt worden.


    Von der Amalienbrücke selber habe ich keine Bilder, doch folgendes Luftbild verdeutlicht die Situation. Die rot gepflasterte Straße links von der Brücke ist die Alte Amalienstraße, die auf die alte Amalienbrücke zulief. Oben rechts zu sehen ist der von Neubauten gerahmte Wendehafen.

    (Quelle: Wikipedia http://commons.wikimedia.org/w…g_Luftaufnahme_PD_148.JPG; "Bin im Garten")


    Blick von oben auf der Amalienbrücke nach Westen zurück zur Cäcilienbrücke:


    Rechts sieht man, wo die alte Amalienbrücke ansetzte.


    Amalien- und Cäcilienbrücken:

    (Quelle: Wikipedia http://commons.wikimedia.org/w…BCstenkanal_Oldenburg.JPG; "Corradox")


    Jenseits der Amalienbrücke stehen in der Kanalstraße noch diese beiden kleinen Häuser:


    In der Alten Amalienstraße, die direkt auf die alte Amalienbrücke zugerichtet war, stehen noch viele Altbauten.


    Einige sind noch im schlechten unsanierten Zustand (rechts):


    Andere, wie diese neoklassizistische Perle, sind perfekt gepflegt:


    Demnächst gehts dann zum Stau über die Huntestraße.


    (Quelle sonstiger Bilder: Eigene Bilder)

    Die Kanalstraße (2)


    Wir kommen jetzt allmählich zur Amalienbrücke, die im Hintergrund zu erahnen ist. Davor steht noch ein nettes Ensemblechen:



    Neubauten von 2007, dafür wurde allerdings ein kleines älteres Giebelhaus abgerissen:


    Erbaut 1902; früher die Hebammenlehranstalt, heute Altenheim; 1991 fand die letzte Sanierung statt:


    Das schöne Portal - man beachte den Schlussstein:


    Daneben steht dieses 2010 sanierte Haus an der Ecke zur Alten Amalienstraße:


    ...

    Die Kanalstraße (1)

    Kanalstraße und Küstenkanal
    Bereits Napoleon plante einen Verbindungskanal zwischen Weser und Ems. 1855-93 wurde der Hunte-Ems-Kanal gebaut, der aus politischen Gründen nicht weiter nach Osten geführt wurde. Ab 1922 wurde der bestehende Kanal ausgebaut und verlängert, wodurch der Küstenkanal (und der Elisabethfehnkanal) entstand. Bis 1935 waren die Arbeiten am Kanal abgeschlossen; seitdem fanden kleinere Verbesserungen statt. Der Küstenkanal beginnt an der Doktorsklappe in Oldenburg, wo er von der Hunte abzweigt. Bei Dörpen mündet der Küstenkanal im Dortmund-Ems-Kanal.


    Der erste Abschnitt des Küstenkanals in Oldenburg ist beidseitig von Wohnhäusern gesäumt, die Platanenreihen vom Kanal trennen. Am Nordufer des Kanals entlang führt die Kanalstraße, am Südufer die Uferstraße. Die Häuser stammen mehrheitlich aus der Kaiserzeit, etwa 25% sind aus der Nachkriegszeit.



    Die Uferstraße um 1928 als man mit der Bepflanzung der Ufer gerade begann:


    Südlich des Kanals entstanden vor allem nach 1905 Häuser, auch einige jüngere Bauten nach 1980.


    Typische Häuser zwischen Jugendstil und Neoklassizismus auf der Südseite:


    Die übrigen Bilder zeigen die Häuser nördlich des Küstenkanals. Diese sind etwas älter, da die Bebauung auf dieser stadtzugewandten Seite schon um 1870 einsetzte.


    Giebelhäuser kommen hier auch vor.


    Bei diesem Haus bemängele ich wie üblich die Fenster.


    :D


    ...

    Erlöserkirche Thonberg

    Da wir gerade im Bauerbe-Strang den möglichen Abriss von 6 Häusern in der Riebeckstraße ab der Stötteritzer Straße diskutieren, wären einige Worte zur
    Thonberger Erlöserkirche
    sinnvoll.


    Diese Kirche stand nämlich an der südwestlichen Ecke Riebeckstraße / Stötteritzer Straße (Vogelperspektive: http://binged.it/ZahsyV).
    Sie wurde 1867-69 nach Plänen Hugo Altendorffs erbaut, dessen erstes realisiertes Bauwerk sie war. Die neugotische Hallenkirche mit 45m-hohem Turm war außerdem die erste historistische Kirche eines Leipziger Vororts (Thonberg 1890 eingemeindet), und nach der Alten Trinitatiskirche die zweite insgesamt. Sie trug seit 1895 den Namen Erlöserkirche. Februar 1945 wurde die alte Erlöserkirche zerstört, Juni 1945 der Turm gesprengt.


    1868:

    (Gemeinfreies Bild, Quelle: Wikipedia)


    Dieser Kartenausschnitt von 1879 verdeutlicht den ehemaligen Standort der Kirche ("123,3" ist die Ecke Stötteritzer Str./Riebeckstr.):

    (Gemeinfreies Bild, Quelle: Wikipedia)


    Nach der Zerstörung der alten Erlöserkirche blieb die Thonberger Gemeinde 61 Jahre lang ohne Kirche.
    2005-2006 entstand endlich ein Neubau in der Dauthestraße (Vogelperspektive: http://binged.it/ZqihcU) unweit des alten Standorts, der immer noch i.W. unbebaut ist.

    (Quelle: Eigenes Bild)


    Es gibt auch einen virtuellen Rundgang durch die neue Kirche: http://www.erloeserkirche-leip…che/erloeserkirche-3d.php

    Osternburg

    Osternburg
    1404 als Osternborch erstmalig erwähnt, entwickelt sich das vor den Toren Oldenburgs gelegene Dörfchen zunächst langsam. Graf Anton Günter erteilt 1616 der Osternburger Gemeinde die Erlaubnis zum Kirchenneubau; es entsteht die Dreifaltigkeitskirche. Ab 1750 siedeln sich vermehrt aus dem Umland stammende Bauernfamilien an der Cloppenburger Straße an, dabei ihre charakteristischen Ackerbürgerhäuser errichtend. Um 1800 enstehen mehrere vornehme klassizistische Landhäuser im Bereich Cloppenburger Straße und Bremer Straße. Im späten 19. Jh. nach dem Eisenbahnanschluss wächst die Bevölkerung rasant, Osternburg entwickelt sich zum Arbeiterstadtteil (Glashütte). Alte Oldenburger werden Osternburg noch immer mit schmuddeligem Arbeiterviertel assozieren. Seit den 1980ern verbessert sich der Ruf des Viertels, das einen reichen Bestand an Altbauten aufweist. Leider wurden wie üblich zwischen 1960-1980 auch manche Gebäude zerstört.


    Ich habe eher wenige Bilder aus Osternburg zu bieten, also alles auf einmal:


    Die Bremer Straße (weiter südlich Bremer Heerstraße) entspricht dem alten Heerweg zwischen Oldenburg und Bremen.
    Alte Bilder von der Bremer Straße: http://www.alt-oldenburg.de/st…g/bremer-strae/index.html


    Blick vom Anfang der Bremer Straße zur Cäcilienbrücke; man erkennt, dass die Altbauten hier nicht gerade mit der allergrößten Liebe behandelt wurden:


    Unmittelbar an die obige urbane Szene anschließend steht hinter Bäumen versteckt dieses klassizistische Landhaus von 1818, Bremer Straße 15, das von Heinrich Slevogt für den Hofbeamten Graf Mönnich entworfen wurde:


    Wir kommen zur Ecke Bremer Straße / Cloppenburger Straße / Stedinger Straße.
    An dieser Kreuzung standen einst 4 edle klassizistische Bauwerke, von denen nur eins in recht unveränderter Form noch besteht (1x Abriss, 2x Verunstaltung): Das Mucksche Haus, Bremer Straße 25 (1833, Arch. Heinrich Strack für Theaterbauer Meister Muck):

    (Gegenüber steht das von H. Slevogt eigens entworfene Wohnhaus von 1824, Bremer Straße 28, später Offizierskasino der Dragoner, das 1962 stark umgestaltet wurde.)


    In der Bremer Straße gibt es noch einiges zu entdecken, doch gehen wir stattdessen durch die Cloppenburger Straße. An ihrem Anfang finden wir das Haus Cloppenburger Straße 2/4 (1825 für Kammerherrn von Lützow erbaut), das im EG einiges an Verbesserung bedarf:


    Gegenüber das Gefallenenehrenmal der Osternburger Dragoner von 1926:


    Die Cloppenburger Straße war die alte Dorfstraße Osternburgs, entlang dessen sich die dörflichen Häuser zogen. Sie führt nach Süden in Richtung Cloppenburg und Vechta. Hier steht das bedeutendste Bauwerk in Osternburg: die Dreifaltigkeitskirche. Graf Anton Günter stiftete 100 Taler für ihren Bau 1616. Der Turm wurde 1734 angefügt. Erhalten geblieben ist ein Großteil der ursprünglichen Ausstattung des 17. Jh. darunter die Deckenmalereien von 1636.







    Vom Friedhof aus erblickt man ein interessantes Haus...



    Cloppenburger Straße 9, "Villa Rennenkampff", auch "Das Haus unter dem Dom der Sieben Eichen", 1833 nach Plänen H. Slevogts im klassizistischen Stil für Kammerherrn Rennenkampff erbaut, 1858-63 neogotisch umgestaltet durch Heinrich Klingenberg (Augusteum). Der vereinfachte Giebel wurde 1979 in ursprünglicher Form rekonstruiert. Das Haus ist wegen der Bäume im Sommer nur schwer zu fotografieren:

    Geschichte: http://www.ewetel.net/~peter.lederle/Villa%20Rennenkampf.pdf


    Weiter in der Cloppenburger Straße finden wir verschiedene Beispiele von Ackerbürgerhäusern (Vorform des Oldenburger Giebelhauses), die in geschlossener Reihe hier zwischen ca. 1750 und 1850 entstanden. Hier sieht man, wie die Ackerbürgerhäuser im Ensemble aussahen (Jahr 1972, von hier: http://www.alt-oldenburg.de/st…enburger-strae/index.html). Leider wurden seitdem mehrere der Ackerbürgerhäuser abgerissen.





    Die Ackerbürgerhäuser befinden sich alle an der Ostseite der Cloppenburger Straße. Gegenüber gibt es Häuser verschiedener Stile, z.B.:


    Zu guter Letzt das schöne Landhaus Burmester (1793), Cloppenburger Straße 57, an der Ecke zur Anton-Günther-Straße:


    Weitere Bilder aus Osternburg habe ich derzeit nicht. Es gibt dort noch einiges zu entdecken, auch für mich. Demnächst geht es zurück zum Küstenkanal.


    (Quelle: Eigene Bilder)

    Der Damm (4)

    Die historische Entwicklung der Brücke in Bildern aus etwa derselben Perspektive mit Blick nach Norden:


    1845, feste Brücke aus Stein über einen Nebenarm der Hunte (Aquarell von T.Presuhn):


    1910, hölzerne Zugbrücke über den Hunte-Ems-Kanal:


    ca. 1930, neue Cäcilienbrücke über den Küstenkanal:


    2012, links die Kastellanei von 1840:



    Der von der Cäcilienbrücke überbrückte Küstenkanal, weit im Hintergrund die Amalienbrücke:


    Bevor wir am Küstenkanal in Richtung Amalienbrücke entlangspazieren, statten wir zunächst noch dem jenseits der Cäcilienbrücke liegenden Stadtviertel Osternburg einen kleinen Besuch ab.


    (Quelle: Eigene Bilder)

    Der Damm (2)

    Die Straße weitet sich hier etwas auf, wirkt leicht platzartig:


    Bei schönem Wetter:

    links sieht man


    Das Naturkundemuseum
    Bereits seit 1836 besteht in Oldenburg ein naturhistorisches Museum, das sich aber erst ab 1879 am Damm befindet.
    Hofbaumeister Gerhard Schnitger (Staatstheater) entwarf das 1879 eröffnete Museumsgebäude Damm 40; die zwei Sphinxen wurden 1885 von H. Boschen geschaffen. 1943 wurde das kuppelartige Dach durch eine Sprengbombe beschädigt; es wurde nach dem Krieg vereinfacht wiederhergestellt.
    Das ursprüngliche Museumsgebäude bildet zusammen mit dem benachbarten früheren Bibliotheksgebäude heute das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg: http://www.naturundmensch.de/


    Wir befinden uns auf Höhe der Cäcilienbrücke und blicken nach Norden. Das rosarote Gebäude links (Damm 42-44) wurde 1842 nach Plänen Hero Dietrich Hillerns gebaut als erster Vertreter des Rundbogenstils in Oldenburg. Es war ursprünglich die Großherzogliche Bibliothek und Centralarchiv, gehört heute auch zum Museum Natur und Mensch. 1943 wurde das Bibliotheksgebäude stark beschädigt, was man auch an der Fassade (insbes. Fenster) erkennt. Demgegenüber...


    ... stehen zwei von ursprünglich drei klassizistischen Villen - Hofbeamtenhäuser - aus der Zeit kurz nach 1839, hier Damm 41:


    Daneben das Haus Damm 43, das zusammen mit dem postmodernen Erweiterungsbau dahinter (ca. 1990) das Oldenburgische Staatsarchiv bildet, das seit 1846 im gegenüberliegenden Gebäude Damm 42-44 beheimatet war:


    ...

    Der Damm (1)

    Der Damm
    Schon seit dem Mittelalter bestand eine südliche Ausfallstraße nach Bremen und Cloppenburg. Sie begann jenseits der Stadtmauern bzw. der späteren Befestigungswerke an der Brücke über die Mühlenhunte, führte dann nach Süden zu einem weiteren Nebenarm der Hunte - heute Küstenkanal - wo es bereits damals auch eine Brücke gab. Hinter dieser zweiten Brücke beginnt Osternburg, das erst seit 1922 zur Stadt Oldenburg gehört. Der Straßenabschnitt zwischen den zwei Brücken heißt Damm, und war schon im Mittelalter dicht bebaut mit Handwerkerhäusern. Nach Schleifung der Befestigungsanlagen 1791 wurde der Damm begradigt und ausgebaut im Sinne des Klassizismus. Im hinteren Teil des Dammes entstanden ab 1840 repräsentative staatliche Gebäude wie die Kastellanei und die Bibliothek sowie mehrere Villen. Dem Eintreffenden eröffnete sich eine lange Blickachse auf das Schloss, sobald er die äußere Brücke betrat, denn es wurde ein Straßenknick hinter der Brücke miteingeplant. Diese Blickbeziehung existiert auch heute noch.
    Karte der Situation von 1901:


    Blick vom Damm zum Schlossplatz mit Prinzenpalais rechts:

    Die Häuser auf der linken Seite gegenüber dem Prinzenpalais wurden alle um 1977 abgerissen zugunsten einer Straßenverbreiterung.


    Prinzenpalais:


    Wir stehen etwa in der Mitte des Dammes und blicken nach Süden. Die Häuserzeile rechts ist zwar aus dem 19. Jh., doch schon im Mittelalter muss es eine ähnlich Dichte bebauung hier gegeben haben. Im Hintergrund die Cäcilienbrücke:


    Links die alte Bibliothek:


    Blick zurück zum Schloss, man erkennt hier eine Art Torsituation:


    ...

    Das Eckhaus Oststraße 43 / Albert-Schweitzer-Straße ist bis auf das Erdgeschoss fertig.


    Zustand Februar 2012:


    März 2013:





    Blick durch die Albert-Schweitzer-Straße zum Lene-Voigt-Park mit schon vor längerem saniertem Eckhaus rechts vorne:


    An dieser alten Druckerei in der Oststraße hängt nun ein Plakat von Dolphin Capital, doch konnte ich dazu keine Infos auf ihrer Webseite finden (Bild 2011):


    (Quelle: Eigene Bilder)