Beiträge von k-roy

    - erstens erkenne ich keinen grundsätzlichen Qualitätsunterschied bei den genannten Architekten, und halte Blauraum zudem für ein Büro, welches zum Teil großartige Entwürfe liefert (Bogenallee, Treehouses, Laserzentrum), die in Hamburg einzigartig sind.


    - zweitens besteht ein Entwurf nicht nur aus der Hauptperspektive. Die Grundrisse müssen funktionieren, der Wohnungsspiegel muß stimmen, das Energiekonzept, der Kostenrahmen etc. Es ist gut möglich, daß ein schicker Beitrag auf Grund struktureller Mängel nicht gewinnt. Hilfreich wäre es, sich die Jurybegründung durchzulesen, und die Grundrisse anschauen zu können.


    - drittens finde ich die unaufgeregte Schlichtheit resp. Langeweile dieses Entwurfs gegenüber autistischen Strukturen wie dem Sumatra oder den Waterfront Towers äußerst wohltuend. Dieses neue Hotel hat m.E. eine ähnlich gute Qualität. Neubauten sollten keine Marktschreier in eigener Sache sein - das erzeugt Kakophonie.

    Ich finde die temporären Schallschutzmaßnahmen (Wand & Flüsterasphalt) auf der demnächst zu verlegenden Reichsstraße bedenklich: Dieses Geld wurde zum Fenster hinausgeschmissen.
    Ansonsten kann man die Preispolitik zwar kritisieren, aber grundfalsch war sie nicht. 30 Millionen wären mit billigeren Tickets auch nicht reingekommen.

    Die Kritik erscheint berechtigt: Da die Baukörper ein Ensemble bilden sollen, ist es unverständlich, warum sie so unterschiedliche Gesichter zeigen. Die Gestaltung des Gebäudes ist schwer nachvollziehbar, und weder wegweisend noch konsequent noch mutig, insofern nicht unbedingt ein Vorbild für die Studenten. Dass Wasser- und Straßenseite verschieden erscheinen, ist naheliegend - wobei unter den Gesichtspunkten Lärm und Sonne auf den ersten Blick nicht wirklich nachvollziehbar.
    Auf diesem Rendering ahnt man einen rudimentären thematischen Zusammenhang der Baukörper: http://www.a-tour.de/blog/wp-c…2012/01/Lohsepark-hcu.jpg
    Gerade der Straßenriegel ist mit den versetzten Fensterbändern modisch-biedere Alltagsarchitektur. Die Wasserseite finde ich noch ganz gut gelungen, zumindest konsequent gestaltet. http://waterfront-hcu.de/files/2013/07/copy-HCU-Neubau.jpg


    Man sollte sich aber klar machen, daß man nur über Gestaltung, nicht aber über Funktionalität, Öffentlichkeit etc. urteilen kann. Ich kann mir vorstellen, daß das Gebäude dennoch sehr gut funktionieren wird.

    Es kommt gar nicht so selten vor, dass Bueros z.B. in Wettbewerben bewusst auf die Schnelle und mit vergleichsweise wenig Aufwand produzierte 'exotische' Entwurfe einreichen von denen sie genau wissen dass deren Realisierungschancen gegen Null gehen.


    wie gesagt, das kann ich nicht bestätigen.
    natürlich gibt es -besonders bei offenen Wettbewerben und bei Ideenwettbewerben- die Tendenz zu ausgefalleneren Entwürfen. Dennoch sind Wettbewerbe viel zu wichtig und zeitintensiv, als daß man nicht einen realisierbaren Entwurf vorlegen muss. Ausserdem wird der Auslober ein Büro mit einem nur oberflächlich bearbeiteten Entwurf nicht noch einmal einladen. Presse und Aufmerksamkeit gibt es mit gewonnenen Wettbewerben.

    Es handelt sich hier auf den ersten Blick um eine ernstzunehmende Bebauungsstudie - ungeachtet des eher grafischen "Photoshop-Layers". Die Pressearbeit erledigt bei solchen Studien in der Regel der Auftraggeber und nicht der Architekt. Letztere glauben übrigens immer daran, daß ein Projekt tatsächlich realisiert wird - von vornherein für die Tonne produziert wird meines Erachtens nicht bzw. äußerst selten.

    - der Kaiserkai ist relativ dicht bebaut, 6+S bis 10 Geschosse.
    - "Townhouses" sind im Prinzip nichts anderes als Reihenhäuser, insofern wesentlich weniger "dicht", und haben in der Innenstadt deswegen eigentlich nichts zu suchen. Ausserdem ist der Erschliessungsanteil im Verhältnis zur Wohnfläche sehr sehr hoch, und die Häuser können 3, maximal 4 Geschosse hoch werden. Die Hafencitypreise für Townhäuser will ich nicht wissen. Der Begriff "Townhouses" ist das erste Mal bei Falkenried/Spengler-Wiescholek aufgetaucht, im Jahr 2000.
    - im Geschosswohnungsbau im Vergleich zu Reihenhäusern ist es ein leichtes, im EG Läden anzuordnen.

    das soll ja polemisch sein - ich erwarte allerdings von Mitgliedern eines Architekturforums, daß sie ein Minimum an Hintergrundwissen haben und etwas fundierter über Architektur sprechen können als "Klötzchen" und "Balkon links rechts". Armutszeugnis !

    PS: Fächer in der Ausbildung sind zB:
    - Soziologie
    - Städtebau und Stadtplanungsrecht
    - Baukonstruktion
    - Grundzüge der Statik
    - Bauphysik und-chemie
    - Baurecht
    - energieoptimiertes Bauen
    - Bauökonomie und Kostenplanung
    - und natürlich Entwurf in all seinen Facetten
    etc

    ich bin auch Vermieter, aber ich bin dankbar, daß die Stadt inzwischen auf Druck aus der Bevölkerung Spekulanten Beine macht, und versucht, die sozialen Gefüge in Stadtteilen zu erhalten.
    Eigentum verpflichtet, aber leider muß man einige Grundbesitzer per Gesetz daran erinnern.


    PS die oberflächliche Polit-Polemik ist wenig zielführend, und zeugt eher von mangelndem Verständnis für den hamburger Wohnungsmarkt.

    Das Erdgeschoss mit der innen liegenden Ladenpassage kann für Läden nicht funktionieren, weil sie nicht an einem Fußverkehrsweg liegt, schlecht einsehbar und überschaubar ist, und zudem noch wegen dem Geländegefälle einige Barrieren hat. Eine Sanierung kann dieses strukturelle Problem der "Abwendung vom Straßenraum" wahrscheinlich nicht lösen.


    Ein Erhalt funktioniert meines Erachtens nur, wenn weniger zahlungskräftige Mieter -wie im EG jetzt schon praktiziert- einziehen, die die strukturellen Einschränkungen in Kauf nehmen. Das wäre für ein frisch saniertes Gebäude unüblich.


    Die Frage ist, ob mäßig denkmalwürdige Gebäude mit gravierenden städtebaulichen Mängeln, zudem an so prominenter Lage, unbedingt erhalten werden müssen.
    Ich bin grundsätzlich für den Erhalt von Bausubstanz (Essohäuser, Mojo, Peute, etc etc), in diesem Fall würde ich für einen Neubau plädieren.

    Warum der Entwurf handwerklich grottenschlecht ist, ist gar nicht so einfach zu erklären.
    Er scheint nach dem Prinzip "Zufall" entstanden zu sein. Gestalterische Themen werden wild durcheinandergewürfelt. Es ist keine Entwurfsabsicht zu erkennen. Es ist fast nicht zu erkennen, daß es sich überhaupt um einen Wohnungsbau handelt.


    Es könnte eine Absicht gewesen sein, die sehr lange Straßenflucht in einzelne Gebäude zu gliedern. Dafür wurden Glasfugen zwischen den hellen Ziegeltürmen angeordnet. Gut.


    - Warum werden die Blöcke dann wieder mit roten Riegeln verknüpft?
    - Warum wird ein Glasblock, der eigentlich Trennfuge ist, ans Ende gesetzt?
    - Eingänge der Blöcke werden nicht herausgebildet, keine Adressbildung.
    - Der Glasblock am Ende droht herunterzufallen, ist nicht als Volumen konstruiert, sondern wirkt angeklebt.
    - unterschiedlichste Fensterformate in verschiedensten Baukörpern erzeugen eine Kakophonie.


    Wenn man diese grundsätzlichen Mängel ausgebügelt hat, könnte man noch versuchen, Qualität in die Gestaltung zu bringen, etwa durch schöne Eingänge, interessante Fensterformate/Erker usw.


    Ich glaube, man kann relativ einfach durch weglassen der roten Riegel und Neugestaltung des rechten Abschlusses einen halbwegs auch als solchen erkennbaren Wohnungsbau entwickeln.


    Wobei die Qualität des Städtebaus, die Dichte des Quartiers, die angesprochenen Mißachtung der Bestandsgebäude, von hier aus nicht beurteilt werden kann.

    - es sind schon ein paar Innovationen dabei: die smart material houses, und ein paar low bodget häuser (Serienfertigung, Eigenleistung). Die Fassadengestaltung ist allerdings in vielen Fällen unschön, das muß man eingestehen.
    - ob der Städtebau über einen Wettbewerb entstanden ist , weiß ich nicht, aber vom zentralen Bereich erklärt sich die Höhenentwicklung und Nutzungsverteilung auf Grund des Schallschutzes zur Bahn und der Himmelsrichtung von selbst.
    - der Grundsätzliche Umgang mit Neubauten in lärmbelasteten Gebieten sowie die Projektentwicklung in sozialen Brennpunkten sind hochinteressante Themen, an der sich diese IBA abarbeitet. Architektur ist mehr als die hübsche oder scheussliche Fassade.

    ich finde euren Streit ja ganz lustig :D Mein Standpunkt zu Bürgerinitiativen:


    Meistens sind Bürgerinitiativen nicht produktiv, sondern versuchen, eine Veränderung zu verhindern. Aber man kann von Bürgern nicht erwarten oder verlangen, daß sie selber Projekte entwickeln - das ist gar nicht deren Aufgabe.


    Der Grund, warum es zahlreiche Initiativen überhaupt gibt, ist, daß die Stadtplanung es nicht hinbekommt, ausreichend auf die Belange der Nachbarn und der Bevölkerung Rücksicht zu nehmen. Hier wurde in den letzten Jahrzehnten so viel Kredit verspielt, daß einem Neubauvorhaben grundsätzlich erst einmal Mißtrauen entgegengebracht wird.


    Ich sehe, daß Politik und Behörde in Bereichen wie Denkmalschutz, Bestandsschutz, sozialer Erhaltung und Privatisierung inzwischen dank der zahlreichen Initiativen wesentlich sensibler geworden ist, und hoffe, daß sie ihre steuernden Aufgaben in Zukunft verstärkt wahrnehmen.

    -schematische isokorbdarstellung auf jeden fall ausreichend
    -die rinne sieht ziemlich bescheiden aus, vor dem balkon
    -ich verstehe diese monolithischen, gefälzten MW-Konstruktionen nicht. Gebäude aus Mauerwerk werden gedämmt. Das sieht so sehr merkwürdig aus.
    - einige Abdichtungskonzepte funktionieren so nicht. Die Abdichtungsbahnen sind jeweils nicht durchgehend.

    die Gangway bei dem Cruise Terminal ist alternativlos, das wird so oder so ähnlich kommen, das war auch immer klar. Da gibt es ja eh nur ganz wenige Hersteller, und aus Sicherheits- und Flexibilitätsgründen keine Alternativen.


    Schade für den Standort ist vielmehr, daß mindestens beim Abfertigungsbetrieb
    die gesamte Uferpromenade gesperrt werden muss - auch alternativlos.

    Chile Haus? ordentliche Gliederung? Dieses Haus ist dermaßen unförmig ... ein angenagter Eingang, schlecht proportioniertes Treppenhausfenster(?) in der Gebäudeecke (??), völlig unmotiviertes Gesimse (???), unpassendes unförmiges Dachgeschoss, wo man sich auch wieder fragt, warum die Gebäudeecke so merkwürdig ausgespart wird, ich frage mich, was man hier entwurflich nicht falsch gemacht hat.
    Alltagsarchitektur der schlechteren Sorte - muss es auch geben, aber nur weil ein Bürobau mal Lochfenster hat, ist er noch lange nicht gut.


    Nur leider sehe ich den Richar Meier Entwurf leider eben nicht als qualitaetsvoll sondern als unruhig und 'gewollt' (Treppenhausskultur) und leider im Detail schlecht bzw lieblos geplant (soweit man das an den paar Renderings sehen kann)..


    an Renderings sollte man nie eine Detailbewertung vornehmen.
    Das Problem an den 3D-Bildern in so einem frühen Planungsstadium bleibt, daß eine Präzision vorgetäuscht wird, die es noch gar nicht geben kann.
    Man befindet sich in der Leistungsphase 2 "Vorentwurf", die LPH 3 "Entwurf" kommt ja erst noch.
    Dennoch gibt es sicher zur Fassadengestaltung schon aussagekräftige Fassadenschnitte.


    Das "unruhige" stört mich persönlich auch, allerdings wird der Block auf diese Weise deutlich gegliedert.