Beiträge von k-roy

    hier mal ein Link zur Baunetz-Meldung für das Unilever-Haus:


    http://www.baunetz.de/meldunge…%26showall%3D0%26epp%3D10


    Ich bin im Ganzen kein Behnisch-Fan, aber trotzdem ein paar Worte zur Erläuterung:


    Ich denke, daß hier, wie man das von Behnisch gewohnt ist, im Entwurf höchster Wert auf mitarbeiterfreundliche Gestaltung gelegt wurde. In diesen Zusammenhang fällt auch das "Durcheinander" und besonders das "Begegnen" im Durcheinander - die Flurgestaltungen, Farbgebungen, Kommunikationszonen, Nachhaltigkeit/Energieverbrauch. Da steckt einiges mehr drin, als in vergleichbaren, vielleicht "schickeren" Neubauten.


    In meinen Augen legt Behnisch mehr Wert auf die Arbeitsplatzqualität als irgendjemand anderes - eine gelungene Fortführung der Raumkonzepte von Gruner & Jahr und besonders der NordLB in Hannover. Behnisch ist mit seinem Formenkanon nicht weniger antiquiert als Gehry und Libeskind, mit dem großen Unterschied, daß er die Bedürfnisse der Nutzer ernst nimmt.


    ps: Die Ausführungsplanung lag meines Wissens nicht in der Hand von Behnisch - so lassen sich vielleicht die Baumarktleuchten erklären

    hast ja recht, bin da kein fachmann.


    Thema Airbus: man kläre mich da gerne weiter auf- war es nicht so, daß ein Transportflugzeug, für welches die Landebahn gebaut/verlängert wurde, jetzt nicht gebaut wird ?


    Thema Hafenverlagerung: ist es nicht Fakt, daß der Hamburger Hafen, um in den nächsten 50 jahren im Containergeschäft einigermaßen konkurrenzfähig zu bleiben, verlagert werden muß? Können wir uns ja "später" nochmal drüber unterhalten hehe.

    Na, wer haette das gedacht? (Sarkasmus!) :nono: Es wird in Hamburg mal wieder gegen den Hafen protestiert...


    Abendblatt-Artikel.


    Unterm Strich scheint es den Deutschen noch zu gut zu gehen, dass ausreichend Menschen noch Lust und Laune haben um sich gegen eine Multi-Millionen-Euro-Investition zu wehren. Zumal hier keine gruene Blumenwiese bebaut wird, oder ein Dorf planiert werden muss, sondern ein ehamaliges Tanklanger, einige alte Schiffsanleger und ein stinkendes Alt-Chemikalienlanger.


    Soviel Investorenhörigkeit ist nicht angebracht - auch wenn das Bauvorhaben erstmal positiv zu sehen ist. Das einfachste Beispiel ist gleich nebenan:
    Mühlenberger Loch zugeschüttet, und jetzt wird die verlängerte Landebahn nicht mal gebraucht, weil die Produktion verlagert wurde.
    Ich übertrage das mal auf den Hafen: Stadtteile werden dem Erdboden gleichgemacht (zB Altenwerder), aber in 15 Jahren wird eh der Containerumschlag nach Cuxhaven verlegt.
    Und natürlich muß für neue Bauvorhaben das Baurecht eingehalten werden, Immissionsschutz, Umweltverträglichkeitsprüfung etc.! Schlimm genug, daß sich die Bürger da selber drum kümmern müssen hehe.

    ich denke, dass man nicht allzuviel über eine Volk oder eine Demokratie aus dieser Architektur lesen kann. Die Regierungsarchitektur folgt in erster Linie dem Zeitgeist. Und wird dann künstlich interpretiert nach den Erfordernissen der Politik.


    Politik und Architektur gehen doch Hand in Hand - das gewollt provisorische Bonns gehört da natürlich auch dazu. Das sind alles bewußte Entscheidungen.
    Ich könnte noch weiter ausführen, eigentlich gehört auch das Ost-West-Berliner Architektur-Ping-Pong nach dem Krieg dazu, hochinteressant.


    Ebenso interessant sind hierzu auch die Architekturwettbewerbe "Reichstag" und "Kanzleramt", die Statements der Architekten, und die Begründungen der Jury. Aber wer sich damit nicht beschäftigt, kanns offensichtlich auch nicht lesen, macht a nix.

    Damit wurde ein gutes Argument eingebracht was mich stark gegen die aktuelle Mentalität in Denkmalschutzkreisen opponieren lässt. Dieses "Konservieren" von dem was noch da ist, aber kein Rekonstruieren und möglichst auch kein Hinzufügen ist wortwörtlich konservativ. Ein ideenloses Einfrieren. (..)


    Ich habe hohen Respekt vor der Arbeit des Denkmalschutzes, dessen "Mentalität" hier leider nicht richtig wiedergegeben wird.
    Der Denkmalschutz muß denkmalwürdige Gebäude auch gegen den Zeitgeist erkennen und erhalten (hier sind insbesondere Industriedenkmäler zu nennen - und auch Gebäude der Nachkriegszeit).
    Rekonstruktion ist hier selten ein Thema, eher Transformation: Was soll eine rekonstruierte Mälzerei, Turbinenhalle, Wasserturm? Die Frage ist: Wie fülle ich denkmalwürdige Substanz mit neuen Nutzungen, ohne die ursprüngliche Architektur zu entstellen? Von Einfrieren kann absolut keine Rede sein - das Widerspricht der Aufgabe des Denkmalschutzes !



    Aber auch bei Neubauten, die sog. "moderne Architektur" basiert im Grunde auf dem inzwischen fast ein Jahrhundert alten Bauhaus - während sich die gesamte Welt um uns herum während des letzten Jahrhunderts so stark und schnell wie noch nie in der Menschheitsgeschichte verändert hat dauert die aktuelle Architekturepoche die nicht einmal einen eigenen Namen hat an ("moderne Architektur" ist ein Hilfsbegriff, "internationale Architektur" betont gar die Identitätslosigkeit und Beliebigkeit unfreiwillig).


    Die aktuelle Architekturepoche hat keinen Namen, da sich Architektur orts- technik- und personenbezogen pluralistisch entwickelt - es gibt ein Nebenher verschiedenster Stile und Auffassungen. In anderen Bereichen (Populärmusik) verhält sich das ähnlich und wird als Gewinn angesehen. Aus gestalterischer Sicht befinden wir uns vielleicht in sowas wie einer Phase der "Undogmatik" bzw der "Demokratie". Daß sich die Neubauten möglichst UNTERSCHEIDEN, entspricht dem Geist der Zeit.


    Aus technischer Sicht entwickeln sich Städtebau und Gebäude schneller als Autos (was zB die Energieeinsparungen betrifft). Gebäude sind komplexer als die Entscheidung "Stuck, Klinker oder Glas". ;)

    Ich bestätige mal den Post von Frl.Wegner mit dem Wikipediaeintrag:


    "Nachdem der Turm wegen Asbestbelastung saniert werden musste, konnte die Eigentümerin – die Deutsche Funkturm (DFMG), ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom mit Sitz in Münster – keinen neuen Mieter für die Räumlichkeiten finden. Nach vier Jahren Leerstand verloren die Räume Anfang 2005 auch noch den Bestandsschutz, sodass die ehemals öffentlich zugänglichen Bereiche des Turms vor einer Wiedereröffnung zuerst an die seit dem Bau 1968 verschärften Rettungsweg-Bestimmungen angepasst werden müssten. Da die Kosten für einen Umbau sehr hoch sind, kann man davon ausgehen, dass die gemeinsame Plattform nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden wird. Nach der Sanierung befinden sich die Räume lt. Betreiber im „Rohbau-Zustand“."


    Meines Wissens müsste ganz einfach der fehlende 2.Rettungsweg errichtet werden - und das ist natürlich nicht so einfach.

    Sowohl die Wahl einer tiefwestlichen Kleinstadt wie Bonn als Hauptstadt als auch die unherrschaftliche, zurückhaltende Architektur haben eine hohe Symbolkraft und materialisieren den Status der BRD nach dem Krieg - nähe zum Westen, von BRD geht keine Bedrohung aus etc. - Behnischs Bundestag gehört ebenfalls in diese Linie.


    Durch die Wiedervereinigung ist konsequenter Weise Berlin wieder Hauptstadt geworden. Die neuen Regierungsbauten sind offen, einladend, aber dieses Mal auch erhabener, repräsentativer und für Medieninszenierung geeignet. Allerdings sind die Regierungsgebäude symbolisch axial quer zu Speers Germania ausgerichtet. Nicht zu vergessen die Berliner Reichstagskuppel: ein besseres Symbol für Demokratie - das Volk schaut den Volksvertretern von oben auf die Finger - gibt es nicht. Eine der Besten Gebäudetransformationen der letzten Zeit.


    Die Regierungsarchitektur visualisiert die Grundstimmung der Nation in Bezug auf Vergangenheit und Zukunft. Es gibt in der Architektur in Deutschland kaum sinnfälligere Gebäude als die Neubauten der Regierung. Man mag das Zeitgeist nennen - es ist aber einfach gute, symbolkräftige, zeitgenössische Architektur.


    Die maritime Nutzung ist doch der Witz und das Alleinstellungsmerkmal der Hafencity.


    Äh ja, ein paar Barkassen kann man da immer noch hinschicken ;)
    Der Witz an der Hamburger Hafenrandlage ist, daß ein arbeitender (lauter) Hafenbetrieb direkt "gegenüber" stattfindet. Alles andere ist allerdings mehr oder weniger Touristenchichi oder ähnliche Staffage, sprich für einen "richtigen" Stadtteil eigentlich unnötig - dazu gehören ja auch die Kreuzfahrtschiffe, die demnächst da anlegen werden - was ist da eigentlich der letzte Stand ?

    Hab letztes Jahr mal eine Führung der Stadtplanung mitmachen dürfen.
    Das Hochhausquartier "Wilhelminapier" ist schon klasse, mit dem Mix aus alt und neu und der geballten Baumasse. Leider verwässert dieses Konzept dadurch, daß relativ wahllos weitere Hochhäuser entstehen, finde ich.
    Neben dem relativ drögen Bau auf dem Pier plant(e?) OMA noch das sogenannte Coolsingel Building, das ist schon etwas kräftiger hehe:
    http://www.eikongraphia.com/wo…olsingel_Cube_2_Small.jpg
    http://www.eikongraphia.com/?p=2460


    Ach ja, die Erweiterung der InHolland Universität scheint auch fertig zu sein, neben seinem schönen Ichthus-Hochschulgebäude.
    http://www.archdaily.com/wp-co…50796917-hse1-528x396.jpg
    http://www.archdaily.com/32862…k-van-egeraat/#more-32862


    Mod: Bitte fremde Bildrechte beachten. Und kein Hotlinking!

    Letztlich ist eine Elbquerung in Verlängerung des Lohsepark-Grünzuges rüber zu Kleinen Grasbrook alternativlos. (...)
    Die lässt sich dann ja auch für größere Schiffe öffnen.


    Sehe ich auch so - früher oder später.
    Aber große Schiffe müssen in die letzten Meter vor den Elbbrücken eigentlich nicht wirklich mehr fahren - der Hafen wandert elbaufwärts und für die paar hundert Meter Show eine Klappbrücke bauen wäre über das Ziel hinausgeschossen ....

    Für mich ohne Flachs als Harburger einer der schönsten Ausblicke, wenn man bei der Einfahrt in die Stadt per Bahn über die Elbe die Hamburger Silhouette sehen kann.

    Es war ja letztendlich eine Mehrheit pro Living Bridge wenn ich mich recht erinnere ! Wenn man noch die Prozente derer die generell pro waren aber eine Ueberarbeitung wollten hinzuzaehlt war der Vorsprung glaube ich sogar recht deutlich. Wozu das ganze, wenn eh nicht gebaut wird ?


    Ich denke, Demokratie wäre der Tod einer jeden vernünftigen Stadtplanung und kreativer Architektur. Dieses Projekt kann man als kreativ betrachten, stadtplanerisch wäre es ein Desaster geworden.


    Was die Bemerkung mit der Sprengung der oberen Stockwerke sollte weiß ich auch nicht, denn eines ist das Gebäude keinesfalls: zu hoch.


    Aus stadplanerischer Sicht wäre ein niedrigeres Gebäude in Innenstadtnähe sicher wünschenswert gewesen, befindet sich zwar nicht mehr in der Innenstadt, aber in der Nähe des Michels. Finde die Silhouettenwirkung von der Elbe insgesamt gestört.

    Es ist eben auch eine Frage der Wortwahl. Dass Mieten steigen und Menschen deswegen umziehen (nicht "umsiedeln") müssen, ist ärgerlich für die Betroffenen. Es ist aber keine "Vertreibung". Es mag für manchen herzlos klingen, aber ein bestimmtes Maß an Mobilität sollte man an den Tag legen.
    Dass die Stadt hier ihre Steuerungsinstrumente hat ruhen lassen, wo sie sie hätte einsetzen müssen, stört auch mich. Sehr viel mehr spreche ich mich aber dagegen aus, den Zustand eines Viertels auf einem bestimmten Level einfrieren zu wollen. Wer bestimmt, welches Level die Ehre hat? St.Pauli in seinem heutigen Zustand ist das Ergebnis eines Aufwertungsprozesses der Jahrhundertwende, einst Armenviertel, dann Arbeiterviertel, jetzt Szeneviertel. Es ist doch bezeichnend, dass immer jene, die von anderen ein Umdenken fordern, am lautesten aufschreien, wenn man es von ihnen selbst fordert. Woher nehmen die Menschen der Szeneviertel dieser Welt eigentlich den Glauben, den Schlussstein der Stadtentwicklung setzen zu dürfen?


    viel einfacher: stell dir vor, du wärest selber Opfer einer solchen Entwicklung, dann würdest du anders denken.


    als Außenstehender kann man deiner Meinung sein. Auch sollte man kein gegner von Nachverdichtung und Aufwertung sein, es kommt hier auf das "wie" an.

    Vertreibung heißt in diesem Fall, dass die Stadt wissentlich zugelassen hat, daß der Mietspiegel von St.Pauli inzwischen fast das Niveau von Eppendorf hat (jetzt erst kommen so langsam Überlegungen, das zu ändern) und sich die Alteingesessenen das nicht mehr leisten können und gezwungen sind, umzusiedeln.
    Natürlich ist die Sichtweise auf solche Prozesse zB in diesem Film tendenziös, aber schließlich ist es auch das gute Recht der Betroffenen, sich der Investorenwalze zu widersetzen.


    ... manches gehört besser gesteuert und die Schwachen müssten bei der Bewältigung der ihnen entstehenden Probleme unterstützt werden.


    und natürlich passiert so etwas NICHT!