Durch den Neubau gibt es keine klaren städtebaulichen Kanten mehr.
Genau das versuchte ich zu thematisieren: Dass dieser etwas eigenartige EmMi, gerade weil er da quasi mitten im Weg steht wie ein alter Baum, um den man herumgebaut hat, statt ihn zu fällen, der Ecke nun eine quasi mittelalterliche Vorrationalität verleiht ("keine klaren Konturen"), die sich mit den alten Stadtstrukturen hier (Reste der mittelalterlichen Stadtmauer) gar nicht einmal so schlecht verträgt und der ich, wenn ich vor Ort bin, durhaus etwas abgewinnen kann.
Es gibt Fälle, wo das nicht funktioniert. Im Fall des Gebäudes des Sozialverbands Deutschlands am Rolandufer ist durch ein einsam und unmotiviert dahingebautes Haus tatsächlich ein schrecklicher Nicht-Ort entstanden, von dem ich nicht verstehe, wie an dieser Stelle so etwas bewilligt werden konnte. Im Falle des Entleins EmMi verstehe ich es auch nicht, aber ich würde nicht von einem "undefinierten Raum" sprechen. Der Raumeindruck war vorher banaler und langweiliger. Das EmMi hat eine irrationale Kleinteiligkeit in die Ecke gebracht und an der Rückseite einen neuen, intimen Aufenthaltsbereich.