^ Danke für den Verweis.
Ja schade, dass generell nicht nur der Block wieder in die Überlegungen hineingezogen wurde sondern nun auch bei allen, bis auf einen, Entwürfen tatsächlich noch vorhanden ist.
Auch ich sehe 'Hinrichsmeyer' als den einzig wirklich guten Entwurf. Da er nicht nur die Riegel auflöst sondern eine neue Hofsituation als eine Art Plattform schafft. Mit dem Wagner-Aufgang zum Ring offen und erreichbar, stellt diese Plattform eine gelungene Lösung und Translation zwischen dem dort leicht erhöhten Innenstadtquartier und der Ringstraße und angrenzender Stadtviertel dar. Diese Erhöhung kann dann noch - wie einige Vorredner geschrieben - gelungen mit einer Dominante die alte Inszenierung des Kirchenbaus unterstreichen und wiederherstellen. Die Große Fleischergasse bekommt den historischen Blockrand wieder. Bei diesem Entwurf sehe ich eine gelungene Brücke zwischen einer Wiederherstellung der Quartierstruktur, dem Nutzungsanspruch, und den Möglichkeiten diese besondere Stelle der Stadt zu inszenieren.
Für mich brechen zumindest 'Dichter Architektur' sowie 'Riele Koeth' etwas die Riegelstrukturen auf und setzen einen historischen Blockrand an die Große Fleischergasse. Wobei leider nur letzteres von den beiden genannten Büros den Wagner-Aufgang auch unterstreicht und in das Quartier führt. Was übrigens auch alle sonstigen vermissen lassen, ist eine Lösung für den Treppenaufgang in das Quartier und nicht dieses absurde tote Ende vor dem Querblock.
Grundsätzlich bin ich schon sehr überrascht von den Entwürfen und das es wirklich nur einen gibt, der eben nicht die Blöcke integriert. Das finde ich ziemlich schwach. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass es nicht nur um eine Neuinterpretation des ehemaligen Kirchhofs an einer prominenten Stelle geht sondern um die erste befestigen Siedlungsstrukturen der Stadt Leipzig. Überhöht über den Flussläufen und an der Kreuzung der beiden europäischen Handelswege. In diesem Kontext sind diese größtenteils zu Studien an geänderten Nutzungsfunktionen von "DDR-Riegel" geratenen Entwürfe einfach zu uninspiriert und kaum kontextualisiert. Setzen jene die Gegenwartssituation, in der Höhe geschliffen und in der Integration ins Quartier mangelhaft, fort. Das ist wirklich sehr sehr mager! Und auch peinlich provinziell für eine Stadt, welche ja die europäische Bühne sucht.