Ich bin ja aufgrund der enormen Bauzeiten, der Bau- und Unterhaltungskosten kein Freund von U-Bahnen (außer dass sie einer Stadt ein Metropolenfeeling gibt) und bevorzuge die oberirdische Straßenbahn. Aber die Bahnen in Köln sind ja schon aufgrund Ihres Wagenprofil keine Straßenbahnen, sondern eben richtigerweise Stadtbahnen, die ihren Platz im Straßenraum benötigen, Trassen, Haltestellen, etc. Und das mach im derzeitgen Zustand die Ost-West-Achse zu einer Monsterschneise, die die Stadt zerschneidet und es dem nichtmotorisierten Verkehr fast unmöglich macht, diese einigermaßen zügig und sicher zu überwinden, ganz zu schweigen von der furchtbaren städtebaulichen Wirkung.
Daher plädiere ich im Kölner Fall, auch aufgrund der erdrückenden Enge der Innenstadt bei immer mehr mobilen Menschen in der Stadt, für eine unterirdischen Führung vom Heumarkt bis zum Aachener Weiher, besser noch bis Melaten, um die innere Kanalstraße noch zu unterwinden, inklusive des Streckenarms der Linie 9 unter der Zülpicher Straße (und nicht um den Bekloppten 2x im Jahre die Zülpicher Straße auseinandernehmen zu lassen),
1. zur Beschleunigung des unsäglichen Tuckerverkehrs insbesondere auf der genannten Strecke
2. zur deutlichen Attraktivitäts- und Akzeptanzsteigerung des ÖPNV
3. zur deutlichen Kapazitätssteigerung
4. zur städtebauliche Aufwertung der Ost-West-Achse als "Boulevard" und zu deren problemlose Kreuzung
Gerade das von Dominik hier gepostete Beispiel von der Gestaltung des Neumarkts zeigt die Horrorverkehrsflächen, die eine Haltestelle am Neumarkt benötigt, die vom eigentlichen Platz kaum noch etwas übrig lässt, auch wenn dieser dann wieder Anschluss an die nördliche Bebauung findet.
Ich weiß, dass ein Tunnelbau Jahrzehnte brauchen wird, gerade in Köln, und das wir in diesem Forum das alles nicht mehr erleben werden, auch nicht mit dem KVB-Seniorenticket! Aber man muss ja irgendwann einmal eine Entscheidung treffen und handeln und bis dahin den Status Quo durch Zwischenmaßnahmen verbessern.