Beiträge von Heinz

    Achtung, Off-Topic!
    Klar werden Banken derzeit massiv subventioniert (ich weiß es, ich arbeite bei einer). Auch eine Bürgschaft ist eine Subvention. Es handelt sich um eine Eventualverbindlichkeit und die hat einen Preis (einfach mal bei EulerHermes anrufen und fragen, was eine Bürgschaft von >€100 Mrd für HRE kosten würde). Auch die Commerzbank bedient ihre Stille Einlage nicht (läppische €1,5 Mrd entgangene Zinsen p.a.). Die Landesbanken werden massiv gestützt und lagern Papiere in eine öffentliche Bad Bank aus.


    Erneuerbare Energien werden ebenfalls subventioniert. Bei Wind finde ich das Niveau allerdings sehr moderat, die Einspeisegebühr liegt nur unerheblich über dem Marktpreis. Bei Photovoltaik ist man aus heutiger Sicht leider über das Ziel hinausgeschossen. Die hohe Vergütung für Solarstrom hatte vor einigen Jahren sicher eine wertvolle Anschubfunktion, aber bei um nahezu 50% gesunkenen Panelpreisen ist das Förderungsniveau heute überhöht. Man kann sogar argumentieren, dass die Subvention die deutschen PV-Hersteller die Rationalisierung der Fertigung verschlafen ließ, weshalb sie in kürzester Zeit von chinesischen Produzenten überholt wurden.


    Wichtig ist jedoch die Feststellung, dass Kohle und Atom ebenfalls massiv subventioniert werden, da sie erhebliche Umweltschäden erzeugen, für die sich nicht aufkommen. In einer Volkswirtschaft muss jeder für von ihm verursachten Schäden aufkommen. Nur wenn diese in den Preisen internalisiert werden, entstehen faire Marktpreise, nur dann funktioniert das System auf Dauer (also nachhaltig. Leider ist dieser Begriff dermaßen überstrapaziert, dass ihm eine Pause gegönnt sei).
    Nur kommen weder Kohle noch Atom für die Externalitäten auf. Kohlestrom ist ein übler Abgas- und Co2-Produzent, und Atommüll muss über 100.000 Jahre gelagert werden, leider gibt es (trotz mehreren Mrd Euro Explorationskosten) keine Endlagerstätte. Der Müll liegt in Lagerhallen, sämtliche Risiken trägt die Allgemeinheit (auch eine Art Bürgschaft, nämlich ganz archaisch mit unserer Gesundheit).
    Abgesehen davon finde ich es auch keine große Leistung, binnen weniger Jahrzehnte sämtliche Rohstoffe aus der Erde zu buddeln und bei der Schlüsselübergabe an die nächste Generation ist nichts mehr da - Sollen die halt irgendwas Schlaues erfinden, dann geht's auch so!


    Es gibt in Deutschland keinen nicht subventionierten Energieträger, deshalb sind Fingerzeige problematisch. Wind hat noch mit die beste Bilanz, sie funktioniert dauerhaft, bei schon heute sehr moderater Förderung.


    Musste mich nochmal äußern, aber so langsam müssen wir wieder die Kurve zur Architektur kriegen.

    An der Schillerstrasse 2 sind die Gerueste bei weiter laufenden Arbeiten zu einem Grossteil gefallen. Sie geben den Blick frei auf eine zwar gewohnte, doch gefaellige Natursteinfassade. Der Muschelkalk reisst es raus.
    Das Staffelgeschoss gefaellt mir gar nicht, es ist (so sah es aus) mit Blechen verkleidet. Vielleicht tut sich noch etwas?
    Hatte leider keine Kamera dabei.

    Ich denke, Schmittchen hat in Bezug auf eine einzelne Immobilie Recht. In Bezug auf die Aufwertung einer (Mikro-)Lage wie bspw. dem Bahnhofsvorplatz oder dem Roßmarkt fällt der Einfluss des einzelnen Investors deutlich geringer aus:


    Würden sich alle Immobilienbesitzer einer bestimmten Lage wie dem Roßmarkt für eine Aufwertung ihres Hauses und Sanierung der Gründerzeitdächer entscheiden, so gewänne die gesamte Lage (wenn sie denn die Vorraussetzungen mitbringt), Miethöhe bzw. Mietstand verbessern sich. Wahrscheinlich für alle Beteiligten ein vernünftiges Geschäft und für die Stadt ein Gewinn.


    In der Praxis ist solch konzertiertes Verhalten schwierig zu realisieren. Erst wenn die Investoren eine klare Dynamik in dieser Richtung feststellen, kommt es zu einer sich selbst tragenden Entwicklung. Ein gutes Beispiel hierfür wären die fast flächendeckenden Sanierungen im Nordend.


    Kann der Investor von ähnlichem Engagement seiner Nachbarn hingegen nicht ausgehen, ist für ihn die Investition in ein Gründerzeitdach oft nicht interessant: Er trägt hohe Kosten, während sich die Vermietbarkeit des Objekts nur in einem engen Rahmen verbessern lässt. Somit möchte niemand in Vorleistung treten, da er nicht weiß, ob die anderen mitziehen. Lieber freut er sich über die Investition seines Nachbarn.


    An dieser Stelle kann sich die Einflussnahme der Stadt positiv auswirken. Indem sie durch Baurichtlinien Standards definiert, übernimmt sie eine Koordinierungsfunktion und stellt ein relativ einheitliches Qualitätsniveau in einem bestimmten Geltungsbereich sicher. Es entsteht ein "Halo"-Effekt: Der Aufwertungseffekt ist umso größer, je mehr Investoren sich beteiligen. Potenzieller Nachteil ist, dass einzelne Projekte lange aufgeschoben werden können, aber das muss man aushalten können.


    Ein gutes Beispiel ist der Bahnhofsvorplatz - bei konzertierter Sanierung der Dächer (ein kollektiver Traum im Forum) würde die Lage enorm aufgewertet, bestimmt eine gute Investition und eine Augenweide für jeden, der aus dem Bahnhof tritt. Aber ohne Koordinierung von öffentlicher Seite wird es so schnell nicht dazu kommen.


    Was ich sagen möchte: Gute Gestaltungsrichtlinien lohnen sich - für alle. In einer Stadt wie Frankfurt mit ihren hohen Mieten allemal.

    Im Westteil des Boulevards entstehen tatsächlich eine Menge Wohnungen. Betrachtet man das gesamte Europaviertel, ist der Anteil der Gewerbenutzung doch außerordentlich hoch. Dies trifft umso mehr zu, wenn der Tower 185 und die Baureserven am Güterplatz mit berücksichtigt werden.


    Angesichts des von Miguel angesprochenen Wohnungsmangels in Frankfurt (v.a. zentrumsnah) und des glaube ich um die 14-15% liegenden Leerstands bei Büroraum wäre es aus dem Standpunkt einer postiven Stadtentwicklung sinnvoll gewesen, das Quartier durch mehr Wohnraum zu beleben. Das Verhältnis von Pendlern zu Bewohnern ist in keiner Großstadt Deutschlands annähernd so hoch wie in Frankfurt, auf jeden Anwohner kommen ca. 0,8 Tagespendler!


    Das erhöht wiederum die Abhängigkeit der Stadt von den - volatilen - Gewerbesteuereinnahmen, anstatt mehr Menschen anzusiedeln, wodurch die Stadt Kaufkraft und eine - wesentliche stabilere - Beteiligung an der Einkommensteuer gewinnen würde. Frankfurt als attraktiver Wohnort ist aber auch gleichzeitig ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor, um gute Köpfe für Frankfurt zu interessieren. Hier sollte die Stadt sehr vorsichtig agieren!


    Im Europaviertel (wie auch der City West) ist das Kind in den Brunnen gefallen, jetzt zählt, dass bei der Neunutzung des Bockenheimer Unigeländes andere Prioritäten gesetzt werden.


    Dass einer der Türme eine Wohnnutzung erfahren wird, halte ich für extrem unwahrscheinlich: Sowohl die Lage an den Hochgleisen als auch die hohen Baukosten machen ein solches Projekt an dieser Stelle unattraktiv.

    Tolle Zusammenstellung, Epizentrum!


    Die Fotostrecke zeigt schön die Möglichkeiten dieser im Grunde tollen Lage. Die Anregung mit einem Eckladen im Parkhaus gefällt mir.
    Der Vergleich zum Holzgraben, dem anderen "Hinterhof" der Innenstadt, passt.
    Spröden Charme besitzen sie schon heute und ihr großes Potenzial kann denke ich mit überschaubarem Einsatz geweckt werden als ruhige "Pocket"-Lagen inmitten des Zentrums. Im Übrigen steht auf der Zeil östlich des Behördenzentrums ein kleines, aber feines Ensemble von Gründerzeitlern. Wie gesagt, hier steckt Potenzial.
    Wie wäre es zum Beispiel, eine Straßenseite von Parkplätzen zu befreien und Platz zu schaffen für Gastronomie, zum Flanieren, etwas Grün. Eben einen "lauschigen" Hinterhof :)


    Nicht vergessen werden sollte übrigens, dass hier mit dem Tigerpalast (samt seinem Restaurant) sowie dem Club SilberGold (im Erdgeschoss des Parkhauses) zwei auf ihre Weise hochwertige Orte des Frankfurter Nachtlebens zu Hause sind.

    Achtung, Gerüchteküche!


    Ein sehr guter Bekannter, der m.E. als Insider Einblick in die Angelegenheit haben sollte, teilte mir vor Monaten folgendes mit: Fraport plane nicht fest mit dem Bau des Terminal 3, präsentiere die Pläne aber deshalb der Öffentlichkeit als sicher, um im Süden des Flughafenareals befindliche Waldflächen roden und - nach späterer Verkündung des Nichtbauens des Terminal 3 - anderweitig nutzen zu können.


    Eine solche Aussage ist gewagt und spekulativ, weshalb ich sie erst nicht im Forum posten wollte! Dennoch macht mich Folgendes stutzig:

    Erstens schafft die Erweiterung des Terminal 1 erhebliche Zusatzkapazitäten und zweitens ist trotz reger Bautätigkeit an der Landebahn Nordwest (Fertigstellung geplant für 2011) vom Terminal 3 (Bauzeit 2015-2018) wenig zu hören. Der Umstand der unterschiedlichen Fertigstellungszeitpunkte bedeutet doch, dass der zusätzliche Flugverkehr über Jahre ohnehin mit den bestehenden zwei Terminals abgewickelt werden kann und muss, ein unmittelbarer Kapazitätsbedarf entsteht durch die neue Landebahn ergo nicht, sondern erst durch mittelfristig steigende Fluggastzahlen. Tritt dieses Wachstum nicht ein, dann wäre auch das T3 hinfällig.


    Ich bin wahrlich kein tiefer Kenner der Situation am Flughafen und lasse mich gerne korrigieren! Ich erachte die Aussage, wäre sie denn wahr, für eine Sensation, weshalb ich sie trotz ihrer Tragweite und spekulativen Charakters doch eines Posts würdig erachte, ohne das wahrlich seriöse DAF zu einem Ort der Verschwörungstheorien machen zu wollen.


    Doch falls sie stimmen sollte, wisst ihr, von wem ihr es zuerst gehört habt ;)


    Was sind Eure Meinungen hierzu? Wie lässt sich die Hinterfragung des T3 bestätigen oder widerlegen?

    Mit dem Fahrrad ist man in Frankfurt vielfach schneller unterwegs als mit dem Auto. Es macht keinen Lärm, emittiert keine Abgase, verursacht keine tödlichen Unfälle, verbraucht kein Benzin und kaum Ressourcen in der Herstellung, benötigt nur einen Bruchteil des Platzes eines PKW und verursacht keine Staus, erzeugt keinen Parkdruck...
    Ich finde es schwierig, neben ideologischen Gründen gute Argumente gegen einen Ausbau des Radverkehrs in hochverdichteten Stadträumen wie FFM zu finden. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren!

    Schmittchen:


    Das Projekt wird dem dem Ort nicht gerecht.
    Ein ambitionierteres Objekt hätte nicht nur den Ort aufgewertet, sondern sich, ja, auch wirtschaftlich gelohnt.
    Aber vielleicht hätte dafür ein Investor ein kleines bisschen was wagen müssen, und das hat er sich nicht getraut, sondern die einfache "Mark" angestrebt. Das ist hier das Problem.


    Investoren setzen Geld ein und schaffen damit in der Regel eine positive Abstrahlwirkung auf ihre Umgebung. Hiervon profitiert die Allgemeinheit, das ist ihre volkswirtschaftliche Funktion und Nutzenstiftung.


    Werden allerdings einfach billige Schachteln hingestellt, wird eben kein Nutzen gestiftet, denn solches Verhalten ist leider nicht allgemeintauglich, da es der Bausubstanz der Stadt langfristig eher abträglich ist. Dieses Objekt ist so etwas wie "Trittbrettfahrerarchitektur", das Gebäude profitiert von einer guten Lage, tut aber seinerseits nichts für dessen Aufwertung.


    Grundsätzlich finde ich es ohnehin schade, dass Frankfurt aus seinem Schopenhauer-Erbe so wenig macht, wo dieser doch einer der großen Geister in der Geschichte der Stadt ist, der als Wahlfrankfurter den Hauptteil seines Werkes wirklich hier geschaffen hat (anders als bspw. Goethe, der der Stadt früh den Rücken kehrte, oder Schiller, der mit ihr so gut wie gar nichts zu tun hatte).

    Das Frankfurt Central entwickelt sich immer mehr zu einem meiner aktuellen Lieblinge. Das neue Rendering ist abermals eine schöne Verbesserung des ursprünglichen Entwurfs.
    Hier wird die (in der Realität schon lange bekannte) Durchsichtigkeit der Glaselemente nochmals verdeutlicht, was dem Gebäude eine angenehme Leichtigkeit verleiht.
    Auch der Eingangsbereich an der Ecke selbst hat nun etwas Aufstrebendes, der Erdgeschossbereich wirkt einladend.
    Einziger offener Wunsch, der aber sicher nicht mehr umgesetzt wird: Es wäre schön, wenn der gesamte sichtbare Dachbereich verschiefert würde. Das Blech im flacheren Bereich ist nicht so dolle und ich befürchte, in einigen Jahren wird sich seine Farbe merklich vom Schiefer abheben und dann leidet der Gesamteindruck des Daches doch deutlich.


    Angesichts der unschönen Ausgangssituation ein schönes und gelungenes Projekt!

    Da kann ich Miguel nur zustimmen.
    Leider ist die Bockenheimer Landstraße in weiten Strecken fast ein Unort geworden, an dem kein städtisches Leben stattfindet. Mit den aktuellen Projekten wird die Bebauung zwar zeitgemäß aufgehübscht, aber im Kern bleibt die Gegend so triste wie zuvor. Keine städtische Infrastruktur wie Einzelhandel oder Gastronomie, keine Anwohner: Stadtplanerisch scheint das Konzept eher den 70er Jahren entsprungen zu sein.
    Solche Objekte, Mäckler-Fassade hin oder her, sind einfach nicht mehr zeitgemäß, dass die Stadt nicht einmal eine Mindestanforderung wie die öffentliche Nutzung des Erdgeschosses vorschreibt, ist eine vertane Chance.

    Das Occidens rückt leider Mäcklers offene und erfrischenden städtebaulichen Kritiken in ein anderes Licht, denn einer modernen, lebenswerten Stadtentwicklung ist solches Bauen nicht zuträglich.

    Rohne: Wieso sind sechs Geschosse in dieser Ecke zu niedrig?
    Welchen Maßstab legst Du zugrunde, etwa das Palais Quartier oder die Hochhäuser entlang der Hochstraße? Ohne jetzt die Etagenanzahl jedes Gebäudes in der Gegend gezählt zu haben, sieht mir das nach einer Einfügung in den Bestand in Richtung Innenstadt aus, was ist daran schlecht, zumal ein Wohnhochhaus explizit in den Planungen vorgesehen ist?


    Über die beiden 50er-Jahre Gebäude kann man sicherlich diskutieren, wobei ich finde, dass diesen ohnehin keine entscheidende Rolle zukommt. Mir haben sie auf eine bestimmte Art immer gefallen, weil sie, wie richtig bemerkt, ein wenig deplatziert wirken, vor allem aber weil Wohnungen abends einfach lebendiger wirken als leere Büros.


    Sehr positiv ist (neben einem möglichen Kino) sicherlich die Vorgabe, dass die Erdgeschosse eine öffentliche Nutzung erfahren sollen, was in Frankfurter Bürogebäuden leider fast immer vergessen wird. Hoffentlich macht solches Denken Schule! Bspw. in Singapur ist es gang und gäbe, dass die Erdgeschosse von Hochhäusern öffentlich genutzt werden und querbar sind


    Ein neues Wohnhochhaus, der Erhalt von Wohnraum im Bestand, ein Kino, Geschäfte im Erdgeschoss sowie die fast benachbarte Diamantenbörse stimmen mich hoffnungsvoll für eine weitere Belebung dieser Ecke. Ein Traum wären natürlich weitere Wohnungen bei der Neubebauung des Rundschau-Areals, aber das wage ich kaum zu hoffen.

    Den Aspekt des künftigen Wohnanteils des Areals sollte man schon im Auge behalten.


    Der Frankfurter Markt für attraktives Wohnen ist überhitzt, es wird zu wenig Wohnraum in guten Lagen geschaffen. Beispiel Europaviertel: Rechnet man Kongress- und Einkaufszentrum, Grand Hyatt, Tower 185 sowie die noch möglichen Hochhäuser mit ein, wird der östliche (und damit zentrumsnahe) Teil des Viertels kaum bewohnt sein. Gerade so viel, um größeren öffentlichen Unmut zu vermeiden und sehr nach Investoreninteresse zugeschnitten. City West: kein Kommentar.


    Da wäre es auch von Seiten der Politik wichtig, ein Bekenntnis zu Frankfurt als Stadt zum Wohnen abzugeben im Gegensatz zur Rolle des Geschäftsstandortes, der als "business hub" tolle Büros zu bieten hat und zum Wochenende verlassen daliegt, weil die Tages- und Wochenpendler nach Hause geeilt sind.


    Dies verursacht die starke Abhängigkeit der Stadt von der (volatilen) Gewerbesteuer, da die Einkommen vieler Menschen, die hier hoch qualifizierte Jobs haben, in's Umland abfließen. Dabei sind in Frankfurt äußerst attraktive Wohnungspreise zu erzielen, der Markt ist groß, die Interessenten solvent, nach München der teuerste deutsche Wohnungsmarkt! Die Schaffung eines neuen, attraktiven Quartiers in Zentrumsnähe würde der Stadt vielleicht kurzfristig etwas niedrigere, aber dafür stabile und dauerhafte Einkünfte sichern.


    "Weiche" Faktoren wie die Attraktivität der Stadt sollten nicht unterschätzt werden. Das Spiel, ständig neuen Büroraum zu schaffen, ohne dass die Nachfrage damit Schritt hielte, führt zu einer Zementierung der strukturell hohen Leerstandsquoten und blockiert wertvollen Stadtraum. So hat Frankfurt es schwer, seinen Status als Pendlerstadt und -für viele- als Durchgangsstation auf dem Karriereweg los zu werden, der es entsprechend schwerer fällt "kreative Talente" anzulocken.


    Für dieses zentrale Motiv des Frankfurter Selbstverständnisses ist das Areal m.E. ein wichtiger Test.

    Ich bin auf das Maklerexposé eines größeren Eigentumswohnungssprojektes in der Niedenau 40 im Westend gestoßen, das wir hier meines Wissens noch nicht hatten.
    Es soll sich um ein saniertes Wohnhaus "aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts" handeln, die Preise der Wohnungen liegen zwischen 5.100 und 6.700 EUR/qm. Über den derzeiten Stand des Projektes kann ich wenig sagen, vielleicht weiß hier jemand mehr?
    Angesichts der Lage und Illustrationen besteht auf den ersten Blick Verwechslungsgefahr mit dem Westenrondell, doch scheint das Objekt ein paar Häuser weiter südlich zu stehen.
    Architektonisch eine Art up market-Ausführung der immer gleichen Standardsoße, dennoch sollte das Objekt angesichts der Wohnraumknappheit seine Käufer finden.

    falschparker:
    Ich finde, an diesem Gebäude gibt es wenig zu meckern. Klar, es ist etwas in die Länge gezogen im Vergleich zu einem Gründerzeitler, aber, ich meine, schau Dir mal an, was aktuell sonst so gebaut wird, da ist dieses Gebäude doch ein Lichtblick!


    Wenn etwas aussieht wie "von der Stange", dann passt das imho eher auf ein Haus wie das "Westend Rondell" auf dieser Seite mit den immergleichen bodentiefen Fenstern, glatter Fassade und Flachdach mit Penthouse drauf.


    In meinen Augen ist auch der Stuck (ist das Stuck?) der Fassade nicht übertrieben, sondern gliedert die Fassade doch recht gefällig.

    Das ist richtig. Durch den Verkauf der IB-Aktivitäten an Macquarie wird ein großer Teil der Aktivitäten nach London (z.B. das komplette Aktien- und Bond-Research) verlagert.
    Ähnliches unternimmt übrigens auch Berenberg, das Hamburger Bankhaus, das seine Researchaktivitäten von der (kürzlich umgebauten) Bockenheimer Anlage 3 nach London verlagert. (Link).


    Generell werden Investmentbanking-und Broker-Aktivitäten innerhalb Europas zunehmend in London konzentriert, nicht zuletzt, da sich hier die Umsätze der Asset Manager konzentrieren: Hedgefonds generieren mittlerweile über die Hälfte der gesamten Transaktionen (und damit Handelsprovisionen) im Asset Management (was nicht primär ihrer Größe, sondern ihrer Handelsfrequenz geschuldet ist) und in diesem Segment hat London in Europa fast eine Monopolstellung, wodurch Frankfurt in den letzten Jahren Marktanteile eingebüßt hat.

    Mir gefällt der Rathenauplatz nicht, er ist durch das umlaufende Betonband , z.B. aus Richtung Vapiano kommend, nur mit großen Umwegen querbar. Ich frage mich, wieso gibt es hier keine Durchlässe? Auch das lange Auslaufen des Bandes behindert enorm, ist eine schlimme Stolperfalle und erfüllt keine Funktion.


    Dennoch hat Mahlzeit dahingehend recht, dass man den Platz jetzt erstmal ruhen lassen sollte, die Bäume sollen sich einwachsen, MoschMosch den Raum "bespielen", die Westzeile gebaut werden und in zehn Jahren schaut man sich den Platz nochmal kritisch an. Bis dahin hat man an den sonstigen Plätzen in Frankfurt genug zu tun.


    Der aus den vielen Stimmen ablesbare Wunsch für die anstehenden Projekte: Weniger "coole" graue Sterilität (siehe auch Francois Mitterand-Platz) und mehr Aufenthaltsqualität durch Bäume und Bänke.

    Ich muss Rohnes Argument zustimmen: Streckentausch zwischen Eckenheimer und Friedberger Landstraße!
    Unter der Friedberger bestünde der Platz für eine leistungsfähige Strecke, die auch eine gute Anbindung der nördlichen Stadtteile ermöglichen und die Überlastung der Friedberger entzerren würde.
    So entstünde auch endlich Raum für die (aus meiner Sicht) dringend benötigten Radwege, zumal das heutige Verkehrsaufkommen auf der Friedberger Landstraße für direkte Anwohner unzumutbar ist, was sich (zurück zu Miguels Argument) überdeutlich an den Immobilienpreisen ablesen lässt. Als Wohnungssuchender beobachte ich: Der Quadratmeter Wohnraum an der Friedberger ist ca. 500-600 EUR günstiger als in einer Seitenstraße.


    Diese Wertbeschädigung von Immobilien findet man in Frankfurt allerorten: Reuterweg, Eschersheimer, Friedberger, Mainzer, Darmstädter Landstraße und natürlich Alleen- und Anlagenring, Kennedy- und Stresemannallee fallen mir ad hoc ein. Die Eckenheimer Landstraße ist natürlich auch betroffen, meiner Ansicht nach jedoch in geringerem Umfang.


    Nicht zuletzt: Die Friedberger ist Hessens (und ich meine auch Deutschlands) Spitzenreiter in Sachen Feinstaub:http://www.hlug.de/medien/luft…/pm10_ueberschreitung.htm
    , weshalb es hier ja auch einen kleinen gleichnamigen Club zu finden gibt ;)
    http://www.dasfeinstaub.de/


    Damit wird man Miguels Anliegen, den Bau der Hochbahnsteige zu verhindern, nicht gerecht. Das einfachste wäre wohl ein Stopp des Projekts, wobei der funktionelle Nutzen der wenig ansehnlichen Bahnsteige nicht von der Hand zu weisen ist: Barrierefreiheit. Wer schon mal einen Kinderwagen in den Waggon gewuchtet hat, weiß, was gemeint ist. Gehbehinderte können die U5 auf der Eckenheimer zur Zeit wahrscheinlich gar nicht nutzen. Ich denke, kurzfristig kommt man um die Hochbahnsteige nicht herum.

    Ich bin ebenfalls ein brennender Befürworter eines leistungsfähigeren ÖPNVs, der in FFM im Vergleich zu größeren Metropolen weiter ausbaufähig bzw. -bedürftig ist. Der Anteil des Autoverkehrs in der Stadt ist weiterhin viel zu hoch, nicht nur in Bezug auf seine Lärm- und Schadstoffemissionen, sondern auch in Bezug auf die bemerkenswerte Ineffizienz dieses Transportmediums (definiert als Platzbedarf im Verhältnis zur beförderten Personenanzahl).


    Allerdings empfinde ich eine Untertunnelung der Eckenheimer Landstraße zwar als wünschenswert, sehe dieses Projekt jedoch nicht als das Dringlichste in der Stadt an. Der Grund: Die Eckenheimer Ldstr. ist im Vergleich zu Friedberger oder Eschersheimer eher mäßig frequentiert, sowohl durch die U-Bahnen (hier verkehrt nur eine Linie) als auch dem Autoverkehr. Problematisch (wenn wahrscheinlich auch lösbar) sehe ich zudem den Platzbedarf der Treppenauf- und -abgänge, sowie der nötigen Aufzüge auf der schmalen Eckenheimer Ldstr.


    Als dringender erforderlich würde ich zum Beispiel eine Heilung der von Miguel angesprochenen Dornbusch-Wunde ansehen, auch wenn wir uns hier nicht mehr im Innenstadtbereich befinden, doch die Zerschneidung des Dornbusch ist äußerst schmerzhaft: Hier verkehren gleich drei U-Bahnlinien und ein Vielfaches des Autoverkehrs, der auf der Eckenheimer anzutreffen ist und lassen so eine kaum zu überwindende Barriere entstehen.