Beiträge von schriftsetzer

    Umgestaltung des Rüttenscheider Sterns

    Ein interessanter Ansatz, den man auf jeden Fall weiter verfolgen sollte! Der Entwurf gefällt mit gut und würde dem Stern endlich ein Gesicht geben!


    ---Offtopic---
    Ich bin wirklich oft erstaunt, wie wenig die Kreativen dieser Republik die neue deutsche Rechtschreibung verinnerlicht haben. Wenn ich das von RiCoH gepostete Dossier lese, sträuben sich mir die Haare. Die ß/ss-Regelung ist doch wirklich nicht so schwer, oder? (Es sei denn, man kann mit den Begriffen "langer Vokal" und "Diphthong" [= Doppelvokal] nicht wirklich etwas anfangen bzw. weigert sich, sich überhaupt damit auseinander zu setzen.) Wenn ich bedenke, dass da Leute zu Gange sind, die studiert haben und auch in gewisser Weise - gerade vor dem Hintergrund der "Pisa-Studie" - ein Vorbild für unsere Kinder sein sollten, dann fällt mir nur Heinrich Heine ein: "Denk ich an Deutschland in der Nacht..." Ich jedenfalls habe keine Lust mehr, über Pisa zu diskutieren, solange wir Erwachsenen nicht in der Lage sind, die - wenn auch angeordnete - Rechtschreibung korrekt umzusetzen. Beispiel: Straße schreibt sich weiterhin mit ß - usw. usw. usw.
    ---Ontopic---

    #42


    Interessante Ausführungen! In der Tat ist Essen neben Frankfurt/Main die einzige Stadt in Deutschland, die eine nennenswerte Skyline auf kleinem, innenstadtnahem Raum aufweist. Nebenbei bemerkt eine Tatsache, die auch einige Filmschaffende mittlerweile zur Kenntnis genommen haben. Der Produzent der ZDF-Krimiserie "Lutter", die ja leider nach fünf Folgen wieder eingestellt wird, hat u.a. unsere Skyline als Argument gebracht, hier und nicht woanders zu drehen. Das aber nur am Rande.


    Natürlich wünschen wir uns tolle, neue Hochhäuser.


    Trotzdem sei eine Bemerkung - offtopic - erlaubt: Ob eine Stadt durch HHs attraktiver wird, wage ich mit Einschränkungen zu bezweifeln. Zunächst müssen die Leute, die hier leben, satt werden und eine gewisse Lebensqualität vorfinden - auch und gerade im Bereich der Arbeitsplätze. Und damit sind wir ja im Pott nicht gerade gesegnet. Da haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Immerhin sind seit dem Beginn des Zechensterbens Anfang der 60er Jahre im Pott ca. 1 Mio. (!) Arbeitsplätze zunächst ersatzlos weggefallen - bei 5 Mio. Einwohnern eine schwer verdauliche Zahl. Sollten HHs und die damit verbundenen Mieter - so sie denn in unsere Stadt kommen, und nicht nur innerhalb der Stadt umziehen und andernorts für Leerstand sorgen - für neue Arbeitsplätze und mehr Steueraufkommen sorgen, so soll es mir recht sein. Will sagen: eine chique Silhouette ist (leider) nicht alles und täuscht allzusehr über bestehende Miseren hinweg - davon weiß Frankfurt ja auch ein Liedchen zu singen. Es ist ja nicht so, dass es dort keine Problemstadtteile mit hoher Arbeitslosen- und Migrantenquote gäbe.



    Philip


    Es ist doch noch gar keine Entscheidung gefallen! Und wenn man bei Variante IV diesen ulkigen "Klotz" auf dem Dach weglassen würde, könnte das Ding im Kontext mit dem (dann vermutlich denkmalgeschützen) ehem. Postscheckamt sogar ganz nett aussehen: zweigeschossiges Sockelgeschoss und Ausrichtung der "Scheiben" analog zum Postscheckamt bzw. zum Thyssen-Hochhaus. Eine Bausünde wird das nicht werden. Ich sehe das ganz entspannt ;)

    #39 RiCoH


    Wenn ich die von Dir zitierte Quelle richtig interpretiere, hat das letzte Wort der Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung (ASP), der ja mit allen Varianten leben kann. Die Empfehlung für die Variante 4 kommt vom Arbeitskreis Essen 2010, dem ja auch erstmals die angesprochenen Animationen und Simulation vorlagen.


    Der Arbeitskreis (weil kein baurechtlich beschlussfähiges Gremium) verweist die Sache zurück an den ASP, um "zur Fortführung des Bebauungsplanverfahrens ... eine Entscheidung für eine Variante zu treffen, die Grundlage für die Festsetzungen des künftigen Bebauungsplanes sein soll. Das o.g. Modell steht zur Sitzung des ASP im Sitzungsraum bereit, die Computersimulationen werden in der Sitzung vorgeführt."


    Sollte das ehem. Postscheckamt demnächst wirklich unter Denkmalschutz gestellt werden, dann kann ich die Empfehlung des Arbeitskreises für die Varainate 4 durchaus nachvollziehen. Was nicht heißt, dass ich da einer Meinung bin.

    Das ist ja alles schön zu lesen. Mir fällt nur auf, dass doch - wie in vielen anderen Städten auch - da mehr oder weniger nur ein "Bäumchen-wechsel-Dich" stattfindet. Was ist denn eigentlich mit den Flächen, die von den besagten Firmen aufgegeben werden?


    Soweit ich mich erinnere, residiert media:edge derzeit noch an der Roßstraße im Kennedyhaus - eine auch nicht wirklich herunter gekommene Immobilie, die meines Erachtens nach auch noch recht neu ist.

    Zwei Bemerkungen meinerseits:


    1) Natürlich waren die alten Glasblenden an den Bahnsteigdächern auch häßlich, zudem über 50 Jahre alt und vermutlich noch aus Gußeisen gefertigt. Es ist war also nur eine Frage der Zeit, bis der ganze Kram einfach verrottet und abgefallen wäre. Und wenn man sich bei schlechtem Wetter nicht an der Bahnsteigkante rumdrückt und wie ein Erdmännchen dem nahenden Zug entgegen schaut, sondern sich in die Mitte stellt, wird man auch nicht naß.


    2) Wir alle finden die Bahnsteigbeläge nicht gut. Da es aber doch so ist, dass die Bahn mittlerweile mit der ausführenden Firma in einem Gutachterstreit liegt, werden wir rechtzeitig erfahren, ob es so bleibt, oder nicht. Es nützt doch niemandem mehr, dass hier - und in anderen Foren - seit Monaten litaneiartig hergebetet wird, wie sch... doch die Bodenbeläge sind. Abwarten ist angesagt - und dann dürfen wir uns auch wieder aufregen... :daumen:

    Die positive Berichterstattung reißt nicht ab: Auch heute gab es wieder ein mediales Echo:


    Der Stern berichtet vom Wiederaufstieg in den Kunstolymp, zitiert Chipperfield mit den Worten "Mit dem Museum ist es genauso wie mit der deutschen Wurst. Wenn man reinbeißt und den herrlichen Geschmack auf der Zunge zergehen lässt, dann will man gar nicht mehr so genau wissen, wie sie entstanden ist" und empfiehlt: einfach kommen, schauen und genießen. Und wieder kommen.


    Die FAZ ist voll des Lobes und titelt: Die Wiedergutmachung


    Die Welt befasst sich gleich mit zwei Artikeln mit dem neuen Museum. Architektur, die der Kunst dient berichtet über den Neubau, und in dem Artikel das erste Museum der Moderne gibt das Blatt Einblicke in die bewegte Geschichte der Osthaus'schen Sammlung.


    Die Stuttgarter Zeitung berichtet vom Traum des großen Vorsitzenden und lobt Chipperfield als Meister des Kontexts, da der Neubau eine Erweiterung des bestehenden Museumsgebäudes aus den sechziger Jahren von Kreutzberger, Hösterey und Loy ist, das sehr zeitgeistig von Mies van der Rohe beeinflusst war.


    Die Südwest Presse berichtet, dass das Wunder von Essen statt mit großer Geste eher mit dienendem Understatement auftrumpft. Der Architekt versteht sein Gebäude eben weniger als eigenständige Skulptur denn als funktionale Hülle.


    Die Düsseldorfer vdi nachrichten empfinden die "Volkshalle" für die Kunst lichtdurchflutet und stellen fest: Das Ruhrgebiet rockt im Jahr der Kulturhauptstadt weiter...


    Was Neues fürs Museum. Finden wir gut meint die Deutsche Welle und hat sich das mal angesehen. Gezeigt werden ein paar wenige Fotos, die sich von den offiziellen Pressefotos dann doch unterscheiden!

    Eine kleine Übersicht an Pressemeldungen zur Eröffnung des Folkwang Museums - weitere werden an diesem Wochenende sicher folgen:


    Die Rheinische Post bemerkt neidlos, dass der Kunstsammlung NRW eine starke Konkurrenz erwächst und lobt den Bau als Folkwang - das ideale Museum in hohen Tönen.


    Die Frankfurter Rundschau berichtet nicht minder beeindruckt von Zeichen und Raumwundern.


    Der Kölner Stadtanzeiger titelt: Noble Klarheit, diskrete Eleganz und berichtet von Chipperfields Schelte gegenüber dem abgerissenen Vorgängerbau. Er findet die "big decision" für den Abriss des Vorgängerbaus richtig, und scheut sich nicht, diesen harsch zu kritisieren. Lesenswert!


    Der Tagesspiegel spricht gar von einem Tempel der Künste, wobei auch - nicht unangebrachte - kritische Töne anklingen. Gleichwohl endet der Artikel mit den Worten "nach Essen wird man künftig nicht nur wegen der Werke von Karl Ernst Osthaus oder der Fotosammlung kommen, sondern auch wegen der Architektur."


    Eine Pressemeldung der Bundesregierung: Große Architektur für eine bedeutende Sammlung.


    Die Kölnische Rundschau berichtet, dass man von Köln aus fast neidisch nach Essen blicken könne. Anmerkung meinerseits: wieso "nur" fast? :daumen:


    Das Super-Folkwang ist da! titelt die Neue Osnabrücker Zeitung.


    Wie ich finde, eine ordentliche Presse! Und so wird es in den nächsten Tagen sicherlich weitergehen. Da können wir richtig stolz sein auf "unser" neues Museum! Weitere Neuigkeiten wird es sicherlich unter Google-News zu diesem Thema geben. Ob der Link in den nächsten Tagen noch aktuell sein wird, kann ich allerdings nicht garantieren.

    derwesten.de berichtet heute, dass die Architekten Heinrich Böll und Hans Krabel seit 1989 immerhin 35 Bau- bzw. Umbauprojekte auf Zollverein realisiert bzw. betreut haben. Über die Kunst, keine Spur zu hinterlassen haben die beiden Herren nun ein Buch geschrieben. Sie betonen, dass sie stets bemüht sind, im Geiste der Zollverein-Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer zu wirken.


    Aus dem Artikel geht übrigens auch hervor, dass sich die unter #144 von kyrosch beschriebene Sanierung des Hochdruckkompressorenhauses leider verzögert, da die Ziegelei, die die "Spezialziegel" (vermutlich im sogen. Reichsformat*) herstellt, leider zwischenzeitlich abgebrannt ist. :nono:


    Quelle: derwesten.de


    *Reichsformat (RF) ab 1872: 24 x 11,5 x 6,3 cm / Normalformat (NF): 24 x 11,5 x 7,1 cm

    @ Turmbauer


    Reisebüros bzw. deren Betreiber werden doch sicherlich über diverse Foren, Dachverbände, etc. mit den neuesten Informationen und Reisetrends versorgt. Dass das Ruhrgebiet 2009 Partnerregion der ITB in Berlin war, dürfte wohl kaum jemandem entgangen sein, der sich ernsthaft mit Tourismus beschäftigt bzw. sein Geld damit verdient.


    Natürlich muss man sich - wie jeder andere Unternehmer auch - Gedanken machen, wie man an das Geld der Kundschaft kommt. Ein wenig Eigeninitiative wäre sicher angebracht, anstatt in Demut zu verharren. Ich wüsste, wie man Ruhrgebietsreisen in diesem Jahr an den Mann bringt, zumal es von Hamburg aus wirklich nur ein Katzensprung ist.


    Und abgesehen davon, dass die Deutsche Zentrale für Tourismus DZT RUHR.2010 als Themenjahr vermarktet, bieten viele große Reiseveranstalter im aktuellen Katalog Reisen in den Pott an - mich hat diese kleine Auswahl gerade einmal 5 Minuten googlen gekostet:


    TUI: 9 Seiten im aktuellen Städtereisenkatalog
    ITS: vermarktet unter Ruhr.2010 - Glück auf!
    DERTOUR: 10 Seiten im aktuellen Städtereisenkatalog. Essen City auf der Titelseite!


    Alles mit schönen Bildern garniert und ordentlich aufgemacht!


    Das ganze setzt natürlich voraus, dass man sich als Reisebüro-Inhaber ein wenig damit auseinandersetzt, WAS man verkauft. Es kann mir also niemand erzählen, er habe von all dem nichts gewusst. Es wird so sein, wie ich immer vermutet habe: die Metropole Hamburg ist - genau wie München - aufgrund seiner Randlage auch nur ein Provinznest, in dem man nicht gerne über den Tellerrand schaut bzw. keine Konkurrenz neben sich duldet. :daumen: Wo die doch so viel Kultur haben...

    Infratest dimap hat im Auftrag von west.art, dem Kulturmagazin des WDR, eine repräsentative Umfrage zur Bekanntheit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 durchgeführt - mit, wie ich finde, ganz ordentlichem Ergebnis. Details und weitere Umfrageergebnisse zur Bewertung der "Metropole Ruhr" stellt das WDR Fernsehen am Dienstag, 19. Januar, um 22.30 Uhr in "west.art" vor.

    Ist irgendwie ein subtiler Ohrwurm geworden, finde ich.


    Mir geht es mittlerweile auch so. Wirklich ein Ohrwurm, und wenn ich mir den Text so anschaue, dann bringt der Mann es schon auf den Punkt. Besonders liebgewonnen habe ich die letzte Zeile. "Ich mein ja nur" - das sagt hier im Pott doch jeder (unbewusst) mindestens 10 mal am Tag... :daumen:


    Ich mein ja nur: Komm zur Ruhr.


    Für mich: Gänsehaut pur!

    Welt Online setzt sich in einem lesenswerten Dossier mit dem Neubau des Museum Folkwang auseinander. Betont wird Chipperfields Respekt vor der bestehenden Bebauung, mit der Raumfolge und deren Gestaltung folge er respektvoll dem Vorbild seiner Kollegen Werner Kreutzberger und Horst Loy. Der Neubau wirke wie eine großzügige Weiterentwicklung des Altbaus, indem Gestaltungselemente wie z.B. die Innenhöfe zitiert werden. Der großen Versuchung, sich selbst ein Denkmal zu setzen, sei Chipperfield nicht erlegen. Er rückt die Kunstwerke in den Vordergrund, und diese Zurückhaltung sei es, die ihn ehrt.


    Das schönste Museum der Welt
    Quelle: Welt Online

    Hier noch ein paar Pressemeldungen über das Eröffnungswochenende. Erstaunlicherweise sind viele Artikel objektiver, als ich eigentlich erwartet habe.


    Erste Resonanzen auf den gestrigen Samstag: Die meisten überregionalen Printmedien in Deutschland bedienen sich einer dpa-Meldung. Hier als erstes stellvertretend die Meldung bei Zeit Online:



    Einen Ausblick auf RUHR.2010 geben auch die Salzburger Nachrichten: Stahl treibt Blüten

    Das ist natürlich richtig, RiCoH. Aber nachdem die Kommunikationsdesigner seinerzeit zur Uni Essen gewechselt sind, hat die Folkwangschule einige neue Studiengänge dazu bekommen. Demzufolge platzt das ehem. Kloster in Werden aus allen Nähten. Und einen Bauplatz, wo man eine Hochschule bzw. deren Erweiterung hätte errichten können, gibt es in E-Werden defintiv nicht. Vor einigen Jahren gab es in dem Stadtteil schon richtige Standortprobleme, als das Mariengymnasium (ex Marienschule) in Werden neu bauen wollte - und dabei handelte es sich "nur" um eine Schule.
    Wenn die Designstudiengänge der Folkwangschule auf dem Zollverein-Areal angesiedelt werden, dann halte ich das schon für eine ideale Lösung. Zumindest unter dem Gesichtspunkt "Zollverein = Designstandort".

    Heroldhaus am Kennedyplatz [Motel One]

    Wie derwesten.de berichtet, kommt jetzt wohl doch Bewegung in die Sache.


    "Motel One" hat bei der Stadtverwaltung eine (erneute?) Bauvoranfrage gestellt. Das Herold-Haus soll unter Einhaltung der Denkmalvorschriften zu einem Low-Budget-Hotel mit 204 Zimmern umgebaut werden. Geschätzte Gesamtinvestitionssumme: 15 Millionen Euro, darin enthalten ist der Kaufpreis von ca. sieben Millionen Euro. Zudem soll das Gebäude von innen energetisch gedämmt werden.


    Billiger übernachten in der Innenstadt
    Quelle: derwesten.de

    nikolas, danke für die reichhaltigen Informationen! Das alles zu lesen braucht Zeit, aber wir lassen uns gerne darauf ein!


    Ich habe gerade den Artikel der Irish Times gelesen - es ist schön zu lesen, wie sorgen- und vorurteilsfrei ausländische Journalisten - im Gegensatz zu den hiesigen - mit der Thematik "Ruhrgebiet" umgehen und dabei auch noch recht viel Positives erkennen. Mir wurde richtig warm ums Herz... vieleicht wird es ja doch was mit "unserer" Kulturhauptstadt im europäischen Fokus! Ich würde es mir wünschen! :daumen: