Beiträge von LE Mon. hist.

    - Beginn der (hoffentlich) denkmalgerechten Sanierung der Moritzbastei („In den Jahren 2009/2010 werden daher das Dach, die Innenhöfe sowie die Außenmauern grundlegend und denkmalgerecht saniert.“): http://www.moritzbastei.de/site/info/spenden/index.php
    - Beginn der Sanierung der Baumwollspinnerei: "Kunstraum Halle 14" - http://www.leipzig.de/de/buerger/news/12551.shtml ; Bilder
    - Abschluss des Umbaus der Krügerol-Fabrik in Alt-Lindenau zu Loftwohnungen: Bilder
    - Beginn der Umbauarbeiten an den Bahnanlagen in Alt-West (Leutzsch, Plagwitz und Lindenau): Info
    - Durchstich Karl-Heine-Kanal – Lindenauer Hafen
    - „Kleinkram“: Ab 5. Januar 2009 saniert die Stadt Leipzig umfangreich die 1874 erbaute König-Albert-Brücke in der Karl-Heine-Straße. … Die Baumaßnahmen dauern voraussichtlich bis zum 3. Quartal 2010 an.


    - hoffentlich Beginn des Umbaus der ehemaligen Bleichert-Werke in Gohlis in die "Gohliser Höfe" durch die CG-Gruppe:Info
    - Abschluss des Umbaus der Brehmer Buchbindereimaschinen in der Karl-Heine-Straße 109 durch die CG-Gruppe und angekündigter Bezug ab Frühjahr 2009 die Software-Firma s+p. Infos und Bilder u.a. im aph-Forum


    Ich fände es sehr hilfreich und übersichtlich, wenn wir die genannten Bauprojekte hier mit den entsprechenden Foren-Threads bzw. Beiträgen verlinken und in die Google-Maps-Karte eintragen könnten.

    > Altbauten sind eher die Ausnahme, aber einige moderne Gebäude und auch einige die
    > ich auf kurz nach dem Krieg schätzen würde machen nen schönen Eindruck!


    Der Eindruck täuscht. Es gibt in der Innenstand noch eine ganze Zahl von Altbauten, viele davon sogar noch mit Kern aus der Spätgotik und der Renaissance. Die Bombardierung 1945 und der Flächenabriß in den 60er Jahren für den sogenannten penis jenense sowie spätere Abrisse haben zwar schmerzliche Lücken gerissen, aber v.a. die östliche Innenstadthälfte, v.a. die Oberlauengasse, ist trotz mehrerer Abrisse und kleinteiliger Plattenbauten der 80er Jahre noch weitgehend intakt. In der westlichen Hälfte der Innenstadt klafft die große Lücke mit dem Hochhaus [einst Uni-Riese, dann Intershop-Tower, nun .... ? -], aber auch da gibt es sowohl am südlichen Rand (collegium jenense) als auch am nördlichen Rand mit Johannisstraße und Jenergasse noch sehenswerte Altbausubstanz, die zum großen Teil neu saniert ist, z.B. das Haus Zur Rosen im Besitz der Uni Jena.


    Auf den Bildern sind jedoch auch einige Projekte zu sehen, die überaus kritisch bewertet wurden und werden, so etwa die Neubebauung der Marktwestseite, die wegen der verwendeten Farben den im Volksmund den Spitznamen Papageienhaus erhielt und bei der man sich bei Traufhöhe und Dachausbau an den Vorgaben der Denkmalpflege vorbeischmuggelte, oder das Cinestar-Gebäude, dem der Vorgänger aus den 50er Jahren (?) weichen musste.


    Hier noch ein Hinweis auf ein demnächst beginnendes Sanierungsprojekt eines der ältesten Häuser in Jena, das "Haus Zur Sonne" an der Südseite des Marktes mit Dendrodaten 1368/1370:


    Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss saniert die "Sonne" und in Lobeda 350 Wohnungen - Jahrelang dümpelte die "Sonne" vor sich hin, doch am 6. Dezember musste es dann ganz schnell gehen, um das Ergebnis einer langen Vorstands- plus Aufsichtsratssitzung der Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss eG als frohe Weihnachtsbotschaft unter die Leute zu bringen. Sie lautet: Die Genossenschaft wird die Brache am Markt ab nächstem Jahr sanieren und als Voraussetzung dafür noch im Dezember die Immobilie erwerben.
    http://www.jenanews.de/content_news.php?id=487
    http://www.wgcarlzeiss.de/immo…lle_Informationen/neubau/


    Und zur Symbiose von Alt und Neu der Stadtspeicher Jena bzw. die neue Stadtinformation im Markt 16, ein hochinteressanter Gebäudekomplex mit einem Vorderhaus von 1384 (d) und einem Hinterhaus von 1435 (d):


    http://jena123.blog.de/?tag=markt-16
    http://www.stadtspeicher.de/


    Fotos reiche ich nach, wenn ich demnächst mal wieder dort sein werde.

    In der Hoffnung, dass die Zahlen nicht schon an anderer Stelle genannt worden sind (falls doch, bitte Beitrag wieder löschen):


    Stadtforum Leipzig
    Stadtforum Chemnitz
    Stadtforum Freiberg
    Forum für Baukultur Dresden
    Haus & Grund Sachsen


    Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG vom 15.07.2008


    Stadtumbau in Sachsen praktisch gescheitert. Die Sächsische Aufbaubank erklärt nun Innenstädte zum Zielgebiet öffentlicher Abbruchförderung und bezeichnet den Denkmalschutz als eines der Hauptprobleme im Stadtumbau. ...


    Dem von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen „Statusbericht der Bundestransferstelle Stadtumbau Ost“ ist nun zu entnehmen, dass mit Mitteln aus dem Förderprogramm bereits 14.000 Altbauwohnungen beseitigt wurden, darunter 1.000 in denkmalgeschützten Gebäuden. Insgesamt sind in Sachsen in den vergangenen 17 Jahren bereits 3.349 Baudenkmale abgetragen worden (Sächsischer Landtag, Drs. 4/11107). Etwa in Leipzig wurde im Zeitraum 2001 bis 2004 der Abriss von 1.312 Altbauwohnungen mit öffentlichen Geldern gefördert. Zeitweilig übertraf hier der Abriss im Altbaubestand sogar den Plattenbauabriss (2003: 537 Wohnungen im Plattenbau, gleichzeitig 888 Wohnungen im Altbau).


    http://freiberger-altertumsverein.de/forum/read.php?3,2045

    Historische Substanz wurde in großem Maße gerade auch für die genannte Mineralienausstellung geopfert. "Wunsch für die Mineralienschau ... sei eine Geschosshöhe von über 5 Metern und größere Räume":
    http://www.freiberg.de/acaws/svfi_pressestelle_r.nsf/docname/Ressourcen_C0E2CAB4F87549DFC125703700287131/$File/05.07._Seite1.pdf?OpenElement


    Ich habe versucht, im www auf die Schnelle einige Belege für meine obige Aussage zu finden, bin aber (noch) nicht so richtig fündig geworden.


    Hier ein Leserbrief Rüdiger Wirth, abgedruckt in der "Freien Presse". Ausgabe vom 11.04.2007, ebenfalls eingestellt in das Diskussionsforum des Freiberger Altertumsvereins:
    http://freiberger-altertumsverein.de/forum/read.php?3,1973


    Nachdem sich im Jahr 2006 die Stadt Freiberg und das Regierungspräsidium Chemnitz gegen die Fachmeinung des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen durchgesetzt hat und im ehrwürdigen Schloß Freudenstein große Teile der gotischen Keller, ein barockes Treppenhaus und die Speicherarchitektur aus dem frühen 19. Jahrhundert abreißen ließ, bahnt sich nun für Freiberg die nächste Katastrophe an.


    Ein wenig scheint der Konflikt zwischen Bauherren und Staatsregierung auf der einen und der Denkmalpflege auf der anderen Seite auch hier durch und es auch deutlich, wer sich letztendlich durchsetzen kann. Nur die Mittel werden nicht genannt:
    http://www.freiberg.de/acaws/c…709100333B99?OpenDocument

    Ich habe gesucht, ob es der Artikel aus der Welt schon verlinkt ist, aber nichts gefunden. Hier wird in einem längeren Abschnitt speziell auf Chemnitz eingegangen:


    Deutschland verliert sein architektonisches Gedächtnis
    Während sich der Denkmalschutz auf einer Messe in Leipzig selbst feiert, zerstören Abrissbirnen in vielen Städten des Ostens ganze Gründerzeitsiedlungen
    Dankwart Guratzsch- In: Die Welt, Ausgabe v. 17. November 2008
    http://www.welt.de/welt_print/…onisches-Gedaechtnis.html


    Falls dort nicht mehr online, auch z.B. hier eingestellt:
    http://freiberger-altertumsverein.de/forum/read.php?3,2057

    Wenn man das großflächige Rausknacken von spätgotischen Gewölben, das teilweise Abbrechen von Renaissance-Architektur und das Opfern nahezu aller späterer Bauzustände sowie das Wegbaggern fast aller zumindest im Fundament und teilweise auch in den untersten Lagen des Aufgehenden erhaltenen und bei archäologischen Ausgrabungen im Innenhof dokumentierten Vorgängerbauten einschließlich des (halben) Bergfriedes aus der Zeit um 1200 als "neu saniert" bezeichnen möchte, kann man sich sicher darüber freuen. Ansonsten wäre ein kompletter Abbruch und moderner Neubau wohl zumindest ehrlicher gewesen.

    Zur maroden Farbrik in der Aurelienstraße siehe ##572 und 573:


    > Aus diesen Bauwerken ließen sich wunderschöne Loftwohnungen oder Gewerberäume gestalten. Das würde der Geschichte von Plagwitz und
    > Lindenau wesentlich eher entsprechen, als irgendwelche Stadthäuser. Als aktueller und zukünftiger Kreativ-Stadtteil Plagwitz/Lindenau, scheint > mir diese Umgestaltung durchaus sinnvoll!


    Zwar halte ich die derzeit allerorten als Allheilmittel angepriesene Umwandlung von Industriebauten in Lofts auch nicht für das Non plus ultra und stelle mir die Frage, wer denn alles in den zahlreichen neuen Lofts/Maisonettenwohnung wohnen soll, aber mit der Lage am Karl-Heine-Kanal könnte das ja durchaus funktionieren. Ich würde auf die in der Nähe liegenden Lofts in der ehemaligen Krügerol-Fabrik am Palmengarten verweisen. aber weiß im Moment nicht, wie da der Stand ist. Augenscheinlich ist es der Umbau noch nicht abgeschlossen, aber es tut sich da im Moment auch nicht viel:
    http://www.dilux.de/expose/luppenstrasse.pdf


    BTW: "aktueller und zukünftiger Kreativ-Stadtteil Plagwitz/Lindenau" Ist das mehr so Bauchgefühl und Zukunftshoffnung oder läßt sich das auch belegen bzw. ist es so schon in "offizielle" Stadtteilbeschreibungen eingegangen?

    Optisch wesentlich auffallender finde ich, dass man den zerstörten Eckbereich samt Erker ab der 2. Etage aufwärts nicht mit originalem Sandstein wiederhergestellt,
    sondern "nur" mit Putz nachempfunden hat. Das ist wirklich richtig auffällig und schmälert die sonst wirklich gelungene Rekonstruktion m.M.n. stark.


    Denkmalpflegerisch ist das meines Erachtens jedoch eindeutig die bessere Lösung, weil so auf den zweiten Blick der Unterschied zwischen Originalbestand und Rekonstruktion nach Totalzerstörung erkennbar ist.

    Leipzig: Öffentliche Gebäude aus der Gründerzeit (Kinos etc.

    Mich interessiert das Schicksal öffentlicher Gebäude neben den reinen Wohn- und Industriebauten in den Gründerzeitvierteln jenseits des Zentrums.


    Was wurde und was wird aus den zahlreichen Lichtspieltheatern/Kinos, Theatern, Badeanstalten und anderen Gebäuden. Welche Beispiele für gelungene, weniger gelungene und völlig misslungene Umbauten gibt es? Welche Gebäude harren noch einer neuen oder einer Revitalisierung ihrer ursprünglichen Nutzung?


    Plagwitz - Schaubühne Lindenfels
    http://www.schaubuehne.com/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schaub%C3%BChne_Lindenfels
    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    Connewitz – UT Connewitz
    http://www.utconnewitz.de/
    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000
    Lindenau – MuKo und Theater der Jungen Welt
    Lindenau – Westbad
    Bauhaus-Architekt Hubert Ritter
    http://www.westbad.info/


    Zentrum-Nord - Leipziger Stadtbad
    http://www.herz-leipzig.de/


    Volkmarsdorf / Eisenbahnstraße
    „Das Wintergartenkino in der Eisenbahnstraße und das Ostbad in der Konradstraße (heute mitten im neu gestalteten Park Rabet) wurden geschlossen und abgerissen.“ http://www.volkmarsdorf.de/civixx/geschichte.asp


    Bitte unbedingt PN lesen und befolgen! Cowboy

    Einkaufszentrum am Lindenauer Markt / Henricistraße

    So ganz passt es hier zwar nicht, da ja mehr als nur ein Supermarkt geplant ist, aber wohl doch noch am ehesten.


    Kennt jemand den aktuellen Stand der Planungen bezüglich des seit Jahren immer mal wieder kurz aufflackernden und dann in der Versenkung verschwindenden Einkaufszentrums am Lindenauer Markt zwischen Kuhturmstraße und Henricistraße:


    2004: http://www.leipziger-internet-…pen-am--200406282105.html


    2006: http://www.leipziger-internet-…erfahre-200606170020.html


    2008: http://www.leipzigerwesten.de/…d_am_Lindenauer_Markt.pdf


    Vgl. auch
    http://www.leipzig.de/imperia/…Stadtplanungsamt/lima.pdf


    Was bedeuten die Pläne für das westlichste und einzige unsanierte der drei Gründerzeithäuser mit Hinterhäusern an der Ecke Henricistraße/Henricistraße?:
    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000
    BTW: Das Haus am linken Ende der Häuserfront an der Kuhturmstraße wird gerade saniert, wenn auch meines Erachtens recht wenig feinfühlig. Ebenfalls nun saniert und bezugsfertig ist das Haus links dahinter an der Baulücke in der Dreilindenstraße gegenüber dem Parkplatz der Muko.

    Ich schiebe gleich noch ein paar Fragen hinterher. Die Zahl 2500 bezieht sich vermutlich auf Wohnhäuser. Gibt es ähnliche Zahlen für Industriebauten (Werkshallen, Verwaltungsgebäude etc.)? Gerade im Leipziger Westen sind ja eine Reihe von leerstehenden Industriebauten in letzter Zeit einer neuen, meist kulturellen bzw. Freizeit-Nutzung zugeführt worden, so etwa das Westwerk in der Karl-Heine-Strasse 85-93: http://www.westwerk-leipzig.de/ Andererseits haben Abrissbagger hier vermutlich etwas leichteres Spiel als einzelne Wohnhäuser aus einer geschlossenen Front herauszubeißen.

    Nochmal zu den magischen 2500 Häusern

    Hallo, als Neu-LEer und -Bewohner eines halbsanierten Gründerzeithauses im Leipziger Westen (Lindenau) habe ich einige Fragen zu der oft kolportierten und auch hier schon diskutierten Zahl von „über 2500 unsanierten Gründerzeithäusern“ in Leipzig, die wohl erstmals im Jahr 2005 im Zusammenhang mit der Initiierung des „Notprogramms“ genannt wurde.


    Gibt es aktuelle Zahlen aus dem Jahr 2008? Wie viele der 2500 Häuser (?) konnten mittlerweile saniert werden, wie viele zumindest baulich gesichert? Wie viele Häuser wurden seither abgerissen?


    Wie viele Häuser (schätzungsweise?) davon sind zwar unsaniert, aber z.B. noch bewohnt oder bewohnbar, d.h. unter Dach und in einem solchen Zustand, dass sie auch noch einige Jahre stehen?


    Wie viele sind tatsächlich unrettbar verloren (Dach abgebrannt, massiver Hausschwamm-Befall, mehrere Decken durchgebrochen etc.)?


    Auf welche Stadtteile konzentriert es sich? Bitte jetzt nicht allgemein der Osten und der Westen schreiben, sondern möglichst konkret - falls solche Aussagen überhaupt möglich sind. Gern auch einzelne Straßen oder Quartiere.


    Erhebt die Stadtverwaltung solche Zahlen? Eventuell Initiativen wie Quartiersmanagement Leipziger Westen, Volkmarsdorf, Neuschönefeld etc.?


    Besten Dank!