Beiträge von lguenth1

    Wie bereits hier vermeldet, strebt Investor Claus Kellnberger die Wiedererrichtung des eingelagerten Saxonia-Brunnens am Johannisplatz oder der Zentralhaltestelle an. OB Ludwig äußert sich zustimmend: "Ein Brunnen, auch der Saxonia-Brunnen, ist möglich, muss sich aber bei der weiteren Entwicklung des Fußgängerboulevards Grüner Wall einpassen."


    Kellnberger wolle die noch vorhandenen unteren Teile des Wasserspieles auf eigene Kosten in Ordnung bringen, mit neuen Leitungen versehen lassen und betreiben. Diskussionen über die Gestaltung und den Ersatz für den fehlenden Brunnen-Aufsatz möchte Kellnberger derzeit hingegen nicht führen. Das ist für mich der entscheidende Wermutstropfen der Pläne, da der Sockel und der Aufsatz an sich (Abbildung in der heutigen Freien Presse) wenig sehenswert sind.

    Zum hier bereits vorgestellten Ärztehaus an der Yorckstraße ist heute ein kurzes Video beim Sachsen-Fernsehen, das auch eine Aufnahme der Visualisierung des Bauschildes zeigt. Ich verrate nur so viel: Ein außergewöhnlich ausgeklügeltes Beispiel modernen Bauerns...

    Die Debatte zieht weitere Kreise. In der heutigen Freien Presse wird der Komplex der Alten Post beleuchtet, die im Artikel auch als Alte Schillerpost bezeichnet wird. Diese ist im Besitz einer Eigentümergesellschaft Alte Post GbR, vertreten durch Mathias Hüttinger. Wie bereits vermutet, ist der Komplex vom Architekturbüro Albert Speer & Partner als Teil des neuen Uni-Geländes eingeplant, und zwar als Campus der Wirtschaftswissenschaften. In der Printausgabe ist dazu auch eine Visualisierung aus der Blickrichtung wie auf diesem Luftbild. Sowohl das Haupt- als auch das architektonisch ansprechende Hintergebäude sollen dabei saniert werden, während alle Anbauten verschwinden. Auch die Straßenbahnanbindung des Chemnitzer Modells über die Fläche des Cube Clubs ist mit zu sehen.


    Bauherr Mathias Hüttinger bezeichnet das Vorhaben als "klasse", äußert aber Kritik am Zeitplan. OB Ludwig geht bekanntlich mit dem Ziel 2020 in die für August anberaumten Gespräche mit dem Finanzministerium in Dresden. In Dresden hieß es auf Anfrage der FP aber schon, man rechne eher für Jahresende mit einer Klärung. Den Eigentümern des alten Postamtes ist das viel zu spät, bis 2020 wollen sie den Komplex nicht leer stehen lassen. Sie überlegen, ein Angebot von einer Hotelkette anzunehmen. Das würde in der Lage zwar durchaus Sinn machen, wäre aber eine vertane Chance, darin scheinen sich alle Beteiligten einig zu sein. Für das Hotel könnte man aus meiner Sicht auch den Joker Conti-Loch noch mal ausspielen. Interessant wäre auch, ob es die Eigentümergesellschaft inzwischen geschafft hat, die Zugänge der Post zu verschließen...


    Visualisierung:

    Quelle: Freie Presse

    Diese Überlegungen zur Aufteilung des Brühls sind sicher nicht der Kernpunkt des Projekts. Diese Details lassen sich ohnehin nicht von oben vorgeben, letztlich wird hier der Markt entscheiden, ob sich eine Szenemeile oder ein ruhiges Wohngebiet entwickelt. Auch 200 Meter Kiezboulevard wollen in Chemnitz erst mal gefüllt sein...


    Bezüglich des Denkmalschutzes des Busbahnhofes bin ich bei einem solchen Plan für eine ganz pragmatische Lösung. Hier gäbe es vielleicht einen Platz auf dem riesigen Bahnhofsgelände, auch das Conti-Loch könnte hier ein Alternativstandort sein.


    John28: Bei Deinem Spendenangebot kommt natürlich der Gedanke auf, was eine komplette Umsetzung der Pläne kosten würde. Eine komplette Belebung des Brühls inklusive der Uni- und Karreeneubauten würde sicher eine dreistellige Millionensumme kosten. Der Vorteil ist, daß bei Beteiligung des Freistaates für die Hochschulbauten der Startschuß für die nötigen privaten Investitionen finanziell unterlegt werden könnte. Ob wirklich Geld aus Dresden fließt, weiß heute aber noch keiner. Vielleicht unterschätze ich aber auch Deine finanziellen Möglichkeiten und die Presse berichtet demnächst über den Spender der Brühl-Milliarde :)

    Unglaublich! Ein atemberaubender, mutiger städtebaulicher Masterplan, der mich wirklich sprachlos macht und weit mehr ist, als ich mir jemals zu erhoffen gewagt hätte. Was die Stadt und Albert Speer hier als Vision entwickelt haben, kann Chemnitz einen neuen, anderen Blick in die Zukunft ermöglichen. Endlich ist man weg vom Duckmäusertum und traut sich etwas. Schon bis 2015 sollen alle Voraussetzungen geschaffen sein, damit bis 2020 Studenten auf dem neuen Campus ein und aus gehen.


    Das sollte eigentlich an alle Chemnitzer Haushalte verteilt werden:

    Quelel: Freie Presse


    Hier lohnt es sich wirklich, sich die Pläne im Detail anzuschauen. Den Artikel und den Kommentar hat chemnitzer bereits verlinkt, aber auch das Interview mit OB Ludwig hat es in sich. Grundlage sind die bereits bekannten Pläne, die Alte Aktienspinnerei (Luftbild) zum geisteswissenschaftlichen Zentrum mit Zentralbibliothek zu machen und auf dem Gelände des jetzigen Busbahnhofs ein Kommunikationszentrum und eine Mensa anzusiedeln. Übrigens ist auch das Postgebäude in der Straße der Nationen (Luftbild) nicht als Polygon dargestellt, was auf die bisher oft vermutete Einbeziehung in das TU-Gelände hindeuten könnte. Auch die Pläne, den TU-Standort an der Reichenhainer Straße mit einem Straßenbahnanschluß zu versehen und damit mit dem derzeit im Umbau befindlichen Hauptbahnhof und damit dem geplanten neuen Standort zu verknüpfen, sind bereits erwähnt worden. Zusammen mit dem Schillerplatz ist das ein hochattraktiver Innenstadtcampus. Schon heute könnte man den Schillerplatz beleben: Als ich neulich dort war, stand das Gras kniehoch, so daß der wunderbare Platz nur von wenigen Menschen zum Sonnenbaden oder Entspannen genutzt wurde. Manchmal muß man keine Millionen investieren, um eine Oase zu schaffen...


    Schon das sind stimmige Pläne, aber für Begeisterung sorgt vor allem, daß man endlich nicht nur in Insellösungen denkt, sondern "ganze Viertel und ihre Einrichtungen" vernetzen will - vom Brühl über das Behördenzentrum bis zur Innenstadt. Um das zu erreichen, sollen die Plattenbauten an der Mühlenstraße geopfert werden und durch Karrees ersetzt werden (Luftbild). Frau Ludwig sagt zwar, daß niemand Angst haben müsse, vor 2030 seinen Block verlassen zu müssen, aber wenn hier Klarheit herrscht, die Pläne auch mit Finanzmitteln unterfüttert werden und vielleicht sogar ein Neuvermietungsstopp hinzukommt, kann das aus meiner Sicht sogar wesentlich schneller gehen. Die Pläne können auf dem Brühl mit seinen großen Leerständen einen Investitionsschub auslösen, den man auch als Möglichkeit zum Freizug der Plattenbauten nutzen könnte.


    Wichtig wäre es aus meiner Sicht, die Pläne des Freistaates zum neuen Behördenzentrum in und hinter der Parteifalte an der Brückenstraße mit diesem Plan zu verknüpfen. Ich würde dafür plädieren, den bisherigen Wettbewerb (Artikel) einfach zu vergessen und dem Büro Albert Speer auch das zu übertragen, um eine Plaung aus einem Guß zu ermöglichen. Wenn man sich den Siegerentwurf zum Behördenzentrum anschaut, glaube ich übrigens, diesen auf der oben verlinkten Grafik wiederzufinden. Allerdings ist der große Schwachpunkt des Entwurfs, nämlich die fehlende Verknüpfung zur neuen Achse Innestadt-Brühl, nicht mit dargestellt. Bekanntlich waren die Plattenbauten an der Mühlenstraße für den Wettbewerb noch unantastbar.


    Zum Brühl selber gibt es im Interview Detailpläne. Der Brühl wird in drei Abschnitte aufgeteilt, wobei der letzte an der Mühlenstraße erst bis 2030 Form annehmen wird. Zwischen Zöllnerplatz und Hermannstraße (Luftbild) ist ein "Wohnboulevard" geplant, der "Kiezboulevard" zwischen Hermannstraße und Georgstraße (Luftbild) soll für studentisches Wohnen, Gastronomie, Läden und alternative Nutzungen wie Ateliers stehen. Dazu sollen die Eingänge wieder aus den Innenhöfen hervorgeholt werden und Vorgärten angelegt werden. Schon 2010 und 2011 will man für den Brühl werben und Investoren auf Basis der Studie ins Boot holen, auch soll der Brühl durch Diskussionen, Veranstaltungen, Werkstätten, Konzerte und Veranstaltungen wie das Experten-Speed-Dating ins öffentliche Bewußtsein gerückt werden. Ein wesentlicher Vorteil ist, daß große Teile des Brühls der GGG gehören und somit quasi in städtischer Hand sind. Mit diesem schlüssigen Plan und dem starken Bekenntnis zum Brühl bestehen riesige Chancen zur Entwicklung des ganzen Gebietes. Die Architekten sind sogar so mutig, selbst an der Heinrich-Zille-Straße (Luftbild) ein geschlossenes Karre einzuzeichnen. Für diese Pläne muß wirklich ganz Chemnitz an einem Strang ziehen!

    Schon wieder FP, diesmal zum Umbau des Kasernengeländes in Ebersdorf durch die RB Wohnbau (Luftbild). Im bereits sanierten Haupthaus sind nur noch 10 von 71 Wohnungen frei, ein zweites Gebäude mit 18 Wohnungen wird bis Oktober fertig. Weitere vier Häuser mit rund 100 Wohnungen sollen in spätestens zweieinhalb Jahren bezugsfertig sein. Zwei Kasernen sollen wegen Baufälligkeit abreißen lassen.
    Aus Sicht einer Mieterin werden als Pluspunkte der Gegend der Wald, die ruhige Lage und die Grundschule Ebersdorf genannt. Einziger Wermutstropfen sei die fehlende Bushaltestelle, wegen der man auf ein Auto angewiesen sei.


    Das Klinikum will für 11,5 Millionen Euro eine neue Rettungsleitstelle bauen (Artikel).

    Zu der Videothek in der Reichsstraße 50 war irgendwann auch ein Artikel in der FP, den ich aber nicht wiederfinde. Die GGG begründete die Kündigung des Mietverhältnisses damit, daß ein komplett leeres Gebäude leichter zu verkaufen sei. In etwa seit dieser Zeit wird das Haus auch auf der Webseite für 150.000 Euro angeboten.


    Lustigerweise taucht dort auch die Blücherstraße 21 noch auf. Das Stadtforum vermeldet allerdings auf seiner Seite, daß das Gebäude heimlich, still und leise abgerissen worden ist. Auf dem Luftbild sieht man die hervorragende Lage an einem kleinen Park, auch im Erhaltungsgebiet lag das Haus. Für 112.000 Euro hat sich aber überraschenderweise kein Käufer gefunden.

    Die GGG stellt auf ihrer Webseite ihre Pläne für die Reitbahnstraße 80/82 (Luftbild) vor. Entstehen werden in dem dreigeschossigen Ziegelbau aus dem Jahr 1957 3-Raum- und 4-Raum-Wohnungen mit Einzel- und Doppelzimmern zwischen 10 und 30 m² Wohnfläche, die im Rahmen von WG's separat an Studenten vermietet werden. Nebenkosten, Internet-Flatrate und die Nutzung der Gemeinschaftsküche sind in den Preisen enthalten.

    FP von heute: Der Umbau des Rabensteiner Schlosses zum Hotel- und Gastronomiebetrieb hat begonnen, Eröffnung soll 2011 sein. Bauherr ist das Fortbildungszentrum Chemnitz (FBZ), ein Tochterunternehmen der Stadt, welches im Mai 2009 das 8500 Quadratmeter große Areal mit Zustimmung des Stadtrates erworben hatte.
    Das 1776 erbaute Herrenhaus wird komplett umgebaut. Fassade, Fenster und Türen müssten nach den Vorgaben des Denkmalschutzes aufgearbeitet werden. Der Boden im Erdgeschoss sowie das Dachgeschoss werden wärmeisoliert, Türen werden versetzt, die Zimmer und der ebenfalls denkmalgeschützte Gartenbereich werden umgestaltet. Entstehen sollen ein Restaurant, fünfzehn Hotelzimmer inklusive Hochzeitssuite und drei Tagungsräume sowie ein Biergarten mit großem Spielplatz. (Luftbild)

    WIe auch in Leipzig zieht es Wohnungssuchende in Chemnitz laut einer Studie des Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte GmbH im Auftrag der Bauverwaltung zunehmend in die Innenstadt oder in die zentrumsnahen Viertel. Vor allem die Zuwanderer bevorzugen die innerstädtischen Altbaustandorte aus der Gründerzeit sowie Wohnsiedlungen der 1920er- bis 1950er-Jahre. Die meisten Zuzüge haben demnach Viertel wie Schloßchemnitz, Kaßberg, Zentrum, Altendorf, Bernsdorf, Lutherviertel und Altchemnitz verbucht. Trotz seines schlechten Images profitiere offenbar auch der Sonnenberg von dieser Entwicklung. Baubürgermeisterin Wesseler will die Ergebnisse in die Erstellung der Quartierskonzepte einfließen lassen und nutzt die Gelegenheit, um die geplanten Einschnitte bei der Städtebauförderung zu kritisieren. Quelle: FP, vielleicht demnächst noch online.

    Für die Wiederbelebung der Freilichtbühne Küchwald wird ein neuer Anlauf unternommen. Zunächst befristet auf neun Abende an drei Wochenenden will der "Verein zur Förderung der Küchwaldbühne" mit 50 Laiendarstellern das Theaterstück "Momo" aufführen. Dazu wurden bereits Treppen und die unteren Traversen von Bäumen und Sträuchern befreit. Quelle: FP.

    Same procedure as every year: Die GGG will das Haus Bernhardstraße 57 abreißen lassen (Luftbild). Natürlich ein Eckgebäude. Die Verkaufsbemühungen waren gleich null, auf der GGG-Webseite war das Gebäude in den letzten zwei Jahren jedenfalls nicht zum Verkauf ausgeschrieben. Offizielle Begründung: Einsturzgefahr. Fördermittel, zum Beispiel aus dem Stadtumbauprogramm Ost, kann die GGG dafür nicht in Anspruch nehmen, da es sich um einen "ungeplanten Abbruch" handelt. Quelle: FP.

    Beim Sachsen-fernsehen gibt es ein Video, welches das sanierte Mandelhäuschen am Falkeplatz zeigt (Luftbild). Dort ist ein Imbiß eingezogen, der sich bisher im dem Abriß gewidmeten Bistro am Posthof befand. Ob die überdachte Freifläche zwischen den Säulen schon vorher geschlossen worden war, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall ist nur so eine Nutzung für den jetzigen Zweck möglich. Auf diesem Foto kann man die Umsetzung beurteilen, ich kann damit leben.

    Die Wohnungsbaugenossenschaft Chemnitz West (WCW) errichtet für insgesamt 2,5 Millionen Euro 14 Reihenhäuser, die vor den WCW-Gebäuden an der Reichenbrander Straße 18 bis 26 entstehen (Luftbild). Baubeginn ist im Herbst, die Fertigstellung im Sommer 2011 geplant. Jedes Haus hat eine 116 Quadratmeter große Wohnfläche auf zwei Etagen. Die Dächer werden begrünt. Das Heizen der Häuser erfolgt mit Erdwärme, die Häuser sollen nach der Fertigstellung vermietet werden.

    Immer wieder interessant ist die Debatte um ein Bundesland Mitteldeutschland, die nach einem entsprechenden Vorschlag der Hallenser Oberbürgermeisterin mal wieder aufflammt. Leipzigs OB Jung unterstützt das ganz uneigennützig (LVZ).

    Wer Interesse an der Elisenstraße 8 hat, kann hier mitsteigern. Die fehlende statische Sicherheit ist an den Rissen auf den Fotos aber ganz gut abzulesen. Interessanterweise gibt es aber trotz der Beschreibung einen Bieter.


    Edit: Verkauft für 10.500 Euro an Nick "ravoimmo", was auf die RAVO Immobilien Management aus Freital schließen läßt und Hoffnung auf eine Sanierung macht.


    Eine ganz einfache Erklärung für einen Abriß gibt es beim Gebäude Hartmannstraße 16, das man zukünftig nur auf dem Luftbild wird bewundern können. Dort war im Rahmen des Neubaus der Hartmannbrücke ein Loch in der Grundmauer "entdeckt worden", was einen Baustopp und einen sich anbahnenden Rechtsstreit zur Folge hatte. Um dem aus dem Weg zu gehen und endlich weiterbauen zu können, wird das Haus für 150.000 Euro durch die Stadt gekauft und ab 19. Juli abgerissen. Quellen: Freie Presse, Sachsen-Fernsehen.


    Das eigentlich architektonisch ansprechende Haus in der Limbacher Straße, was man von der Autobahn aus gut sehen kann, dürfte nach einer Brandstiftung auch bald Geschichte sein (Luftbild). Aufgrund der Lärmbelastung wäre das über kurz oder lang aber wohl sowieso unvermeidlich gewesen.

    Heute ist ein ganz interessanter Artikel über den Helenenhof in der FP. Der Helenenhof ist eine denkmalgeschützte Wohnanlage zwischen Walter-Oertel-Straße, Georg-Landgraf-Straße, Henriettenstraße und Erich-Mühsam-Straße. Die Anlage entstand in den Jahren 1926/27 und wurde nach Plänen von Willi Jänicken und Gotthold Puschmann erbaut. Das Karree wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs durch Bombentreffer in der Nachbarschaft beschädigt. Bei einem Brand wurden zudem alle Bauunterlagen des Gebäudekomplexes zerstört. Zu DDR-Zeiten wurden die Häuser nur notdürftig repariert.


    Das bisher unsanierte Haus an der Georg-Landgraf-Straße 5 (Luftbild) wird jetzt durch die Chemnitzer Immobilien und Treubau GmbH saniert. Nun fürchten die Anwohner, dass im grünen Innenhof Parkflächen entstehen sollen, wodurch der grüne Rückzugsort gefährdet wäre. Dies soll jetzt im Gespräch mit dem Vermieter verhindert werden (siehe auch kassberg24.de). Hintergrund der Pläne ist die angespannte Parkplatzsituation auf dem Kaßberg.

    Eine Zwangsumsiedlung ist weder durchsetzbar noch ökonomisch möglich, soweit sind sich denke ich alle einig. Allerdings fordert das auch niemand. Man müßte aber endlich den Mut dazu aufbringen, den Menschen klar zu sagen, in welche Plattenbaugebiete mangels Perspektive nicht mehr investiert wird, so wie man das etwa in Stendal oder Suhl gewagt hat. Die entsprechenden Förderkulissen stehen bereit. Alles weitere würde dann der Markt regeln.
    Chemnitz traut sich aber nicht einmal, bereits leergezogene Plattenbauten wie den an der Promenadenstraße (195 Wohnungen, Luftbild) vom Markt zu nehmen. Dort fabuliert die GGG immer noch von einer Sanierung. Anderes Beispiel: Was soll die Billigsanierung in der Nordstraße (115 Wohnungen, Luftbild)? Laut Freier Presse wird dort für nur 400.000 Euro umgebaut, um danach Mieten von 3,70 €/m² zu erzielen. Bei 15 % Leerstand wäre ein Abriß die logische Entscheidung. Nur wenn man in Chemnitz in Größenordnungen Wohnungen in den Plattenbaugebieten vom Markt nimmt, kann die Stadtentwicklung mittelfristig wieder in zukunftsfähige Bahnen finden.
    Natürlich wäre das ein langwieriger Prozeß und würde maroden Objekten wie der Palmstraße 27 nicht mehr helfen. Die Fehler, die gerade dort in der Vergangenheit gemacht worden sind, kann man aber trotzdem bedauern. Hier wurden komplette Straßenzüge vernichtet, die traurigen Reste werden über kurz oder lang ebenfalls das Zeitliche segnen.

    Die Ergebnisliste der SGA liegt vor. Wer die Objekte noch einmal im Detail vorgestellt haben möchte, kann in folgendem Beitrag schmökern.


    Zusammenfassend kann man sagen, daß die Auktion wirtschaftlich ein beachtlicher Erfolg war und die Presseberichte bestätigt, die erst kürzlich davon sprachen, daß in Chemnitz die Nachfrage nach Häusern das Angebot übersteigt. Die Diamant-Fabrik ist für den Traumpreis der Eigentümer weggegangen, auch die GGG hat insgesamt 216.000 € eingenommen und 184 leerstehende Wohneinheiten veräußert.


    Die Ergebnisse im Detail (Nummer, Straße, Mindestgebot, Auktionserlös):


    30. Chemnitz, Nevoigtstraße 6 150.000,-- 400.000,--
    31. Chemnitz, Weststraße 65,67 195.000,-- 195.000,--


    GGG-Objekte:
    32. Chemnitz, Kanzlerstraße 66 9.000,-- 20.000,--
    33. Chemnitz, Kanzlerstraße 68 10.000,-- 20.000,--
    34. Chemnitz, Carl-von-Ossietzky-Straße 24 19.000,-- 35.000,--
    35. Chemnitz, Reichenhainer Straße 6, 8, 10, 12 50.000,-- 50.000,--
    36. Chemnitz, Lutherstraße 58 5.000,-- 7.500,--
    37. Chemnitz, Senefelderstraße 13 9.000,-- 9.000,--
    38. Chemnitz, Lohrstraße 10 5.000,-- 8.000,--
    39. Chemnitz, Glauchauer Straße 12 7.000,-- 15.000,--
    40. Chemnitz, Inselsteig 1 3.000,-- 8.000,--
    41. Chemnitz, Bernsdorfer Straße 297, 299, 301 5.000,-- 8.000,--
    42. Chemnitz, Bergstraße 29 1.000,-- 1.000,--
    43. Chemnitz, Gartenweg 5 7.000,-- 7.000,--
    44. Chemnitz, Annaberger Straße 501 1.000,-- 4.000,--
    45. Chemnitz, Fichtestraße 22 7.000,-- 7.000,--
    47. Chemnitz, Zwickauer Straße 473 9.000,-- 9.000,--
    49. Chemnitz, Clara-Zetkin-Straße 6 2.000,-- 3.500,--
    50. Chemnitz, Klaffenbacher Straße 74/ 76 4.000,-- 4.000,--


    Selbst die Ruine in der Bachgasse 4 ist als Nachverkauf für 500 Euro noch verkauft worden.

    Die Freie Presse veröffentlicht schon heute einen Artikel, in dem die GGG die Ergebnisse der erst heute abgeschlossenen Auktionsrunde bejubelt und ankündigt, verstärkt auf diesen Vertriebsweg setzen zu wollen. Wenn die Ergebnisliste vorliegt, werde ich das dann wieder aufbereiten. Jedenfalls sind mindestens 17 der 19 GGG-Objekte weggegangen, beteiligt hätten sich überwiegend Privatpersonen. Für die GGG entfielen nun auch die Leerstandskosten von einem Euro je Quadratmeter und Monat.


    Zur nächsten Sitzung des Kuratoriums Stadtgestaltung gibt es eine Pressemitteilung der Stadt: