QED
Oh bitte, ich hatte gehofft das Thema endlich abhaken zu können. Aber um der "Legendenbildung" vorzubeugen, muss ich darauf hinweisen, dass man nie (auch nicht sich selbst) aus dem Zusammenhang gerissen zitieren sollte, um eine Behauptung zu belegen. Ich hatte eigentlich gehofft, dass dieser "Ungeist" der Vergangenheit angehört, aber leider scheint dem nicht so zu sein. Libero hat ja nicht ohne Grund den ganzen Beitrag verlinkt - vgl.: http://www.deutsches-architekt…hp?p=434797&postcount=181 Jetzt zu behaupten, der hier isoliert zitierten Satz verweise weder direkt noch indirekt auf die Befürworter der Bebauung ist allenfalls Selbsttrug - es verfängt einfach nicht mehr. Darf ich mal zitieren? Danke!
Ich will auf die Argumente der Garnisonkirchenbefürworter eingehen. [Anm.: Bezug auf das hier und jetzt, die Relevanz für die jetzige Debatte]
Erst einmal würde ich [...] zustimmen, [...] dass man die Garnisonkirche nicht auf einen Tag reduzieren sollte. [...] Allerdings bin ich der Meinung, dass die übrige Geschichte der Garnisonkirche auch nicht gerade positiv ist. Die Garnisonkirche diente von Anfang an vor allem einem Zweck: Der Verherrlichung des Krieges. [Anm.: keinerlei zeitliche Relativierung] [...] Deshalb war die Garnisonkirche eine Kultstätte des rechtskonservativen Militarismus [Anm.: Relativierung durch Nutzung des Präteritum].
[...]
Vor dem Hintergrund dieser Geschichte finde ich es schon seltsam, wenn sich Bürger für den Wiederaufbau ausgerechnet dieser Kirche engagieren. [Anm.: erneuter und noch klarerer Bezug zwischen eigener negativer Geschichtsdeutung und heutigen Befürwortern] Einige behaupten zwar, dass sie vor allem von der Liebe zu schönen alten Gebäuden geleitet würden. Nur stelle ich mir dann die Frage, warum sie sich nicht für die Sanierung der vielen verkommenen und einsturzbedrohten Baudenkmäler in Potsdam engagieren, [...]. Angesichts dieses Missverhältnisses habe ich schon den Eindruck, dass es der Wiederaufbau ein revisionistisches Projekt ist, das den alten Ungeist nach Potsdam zurückbringen soll. [Anm.: Bezug klar und eindeutig weiter ausgeführt]
Anschließend wird dann noch einigen Befürwortern "doch ein sehr seltsames Geschichtsverständnis" unterstellt, eine einseitige Auseinandersetzung mit eben jener Geschichte beklagt bzw. Geschichtsklitterung unterstellt. Natürlich liegt es mir gänzlich fern, diesen Vorwurf zurückzuwerfen Wie schon das Argumentieren und Zitieren ist auch die Welt- und Geschichtsdeutung des werten Users unfehlbar und über alle Zweifel (oder unqualifizierten Einwände) erhaben.
Edit: Libero war schneller, aber wir ergänzen uns ja eher. Neben der Umdeutung der Sprengung in eine unausweichliche Folge des Krieges ist u.a. auch die Deutung des Tages von Potsdam "interessant".