libero: Sehe ich eigentlich ganz genau so. Eigentlich sind die Standpunkte so klar, dass man jetzt aufpassen muss nicht wieder den einzelnen an den Pranger zu stellen oder die inhaltliche Diskussion wieder neu aufzurollen (selbst wenn das Thema Etikette durch den hitzigen Diskussionsverlauf im GK-Thread hochgekommen ist). In gewissem Sinne ist es aber vielleicht trotzdem gut, diese Diskussion hier zu führen und nicht off Topic in zig Threads. Zumindest konnte so teilweise gezeigt werden wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Ganzen waren. Auch wenn man sich da vermutlich nicht mehr weiter annähern kann, kann man das doch so stehen lassen. Dass so was im Nachhinein ohnehin von allen Parteien unterschiedlich bewertet wird, liegt auch in der Natur der Sache (sonst hätte es den Konflikt ja nicht gegeben). Für mich bleibt stehen: Wenn man selbst dagegen eintritt, diffamiert oder in ein bestimmtes politisch-ideologisches Lager gesteckt zu werden, dann darf man das im Gegenzug mit anderen auch nicht machen. Im Evergreen Modernisten vs. Historisten wurde jedenfalls schon recht oft dem je anderen Lager eine bestimmte politische Gesinnung unterstellt (auch schon vor dieser Debatte um die GK) und das ist nicht ok. Seine architektonischen und städtebaulichen Vorlieben sollte man mE nicht rechtfertigen müssen (sondern allenfalls inhaltlich begründen können). Ich denke daher, wenn das ganze Thema Historisten vs. Modernisten endlich etwas von der Ideologie-Keule befreit werden kann, hätte sich dieser Thread hier schon gelohnt. Und über Geschmack und inhaltliche Argumente kann man ja noch genug diskutieren.
Beiträge von jan85
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Nur zur Klarstellung: Ich will mir die zitierte Argumentation (vereinfacht: Bauwerk = System) gar nicht zu eigen machen. Ich finde sie gelinde gesagt in den allermeisten Zusammenhängen in denen sie angeführt wird unsinnig. Wenn jetzt eine NPD-nahe Stiftung den Führerbunker detailgetreu rekonstruieren wollte, wäre es ja noch was anderes...
Aber hier geht es ja nicht mehr um den Sinn oder Unsinn inhaltlicher Aussagen, sondern um den Umgangston im Forum. Und da hilft es eben auch nicht, wenn anderen Usern irgendwelche fragwürdigen Motive und damit zusammenhängende Gesinnungen unterstellt werden.
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Backstein: Eigentlich hatte ich mit meinem langen Beitrag alles gesagt. Aber die Bewerung von Klarenbachs Beitrag ist ja nun sozusagen des Pudels Kern: Entweder hat er den entscheidenden Stein des Anstoßes geliefert oder aber da wurde wie er insistiert und offenbar auch Du nun nahe legst viel mehr rein interpretiert als er objektiv betrachtet ausgesagt hat. Du zitierst ja wenigstens etwas ausführlicher als Klarenbach selbst es etwa hier tut http://www.deutsches-architekt…hp?p=437435&postcount=303 Aber hier in meiner damaligen Antwort auf Klarenbach habe ich die von ihm und Dir nachträglich bestrittenen Bezüge zu den Befürwortern des Projekts mE klar und eindeutig herausgearbeitet: http://www.deutsches-architekt…hp?p=437447&postcount=305 Wenn man seinen Beitrag in dieser Form ganzheitlich (i.e. mit allen relevanten Passagen) berücksichtigt, wird den Befürwortern des Projekts dort ganz klar und eindeutig unterstellt, dass sie architektonische/ ästhetische Argumente eigentlich nur vorschieben ("behaupten zwar") dies aber tatsächlich nur ein Feigenblatt sei um ihre eigentlichen Motive zu verdecken. Mir ist überhaupt nicht klar, wie man diese zentrale Intention seines Beitrags nicht erkennen kann. Nur weil er nirgendwo explizit sagt "Alle Befürworter der GK sind zugleich Befürworter des alten Preussens (was in der NS-Zeit eine Art logische Fortsetzung fand) und damit zugleich von Krieg und Diktatur" bringt er doch implizit mehr oder weniger genau dies zum Ausdruck. Und dann kündigt er so einen Beitrag dann in seinen einleitenden Worten noch euphemistisch als eine Auseinandersetzung mit den Argumenten der Befürworter an. Sorry, da gibt es mE nichts mehr dran zu verteidigen, egal wie man es dreht und wendet.
Wenn Du das als eine rein sachliche und völlig legitime Meinungsäußerung ohne implizit intendierte Diffamierung bezeichnest, dann bist Du mE ebenso auf einem Auge etwas blind. So wie Du ja unterstellst, dass viele die Hetze gegen (vermeintlich oder tatsächlich) Linkes oder Grünes ignorieren würden. Wobei mir das völlig fern liegt. Nur meist (oder am Heftigsten) wird diese Hetze eben von einer Untoten Katze betrieben, die ich anders als Klarenbach kaum ernst nehmen und nicht noch durch meine Reaktionen darin bestätigen will (vgl. mein letzter Beitrag). Aber gerade wenn dich solche Hetze gegen Links so stört, dann stell Dir mal folgenden Beitrag für einen der Threads über die Plattenbauten entlang der ehemaligen DDR-Prachtstraßen um den Alex vor (die Klarenbach bekanntlich gerne unter Schutz gestellt sehen möchte):
Ich will auf die Argumente der Befürworter der Plattenbauten entlang früherer DDR-Magistralen eingehen. Erst einmal würde ich zustimmen, dass man diese Bauten nicht auf einzelne Tage und Anlässe wie Jahresfeiern der Partei/ des Unrechtsstaates und sonstige Straßenparaden reduzieren sollte. Allerdings bin ich der Meinung, dass die übrige Geschichte dieser Bauten auch nicht gerade positiv ist. Sie dienten von Anfang an vor allem einem Zweck: Der Verherrlichung des Sozialismus als politisches System. Dass Militärparaden nicht an Ministerien sondern an Wohngebäuden vorbeiführten, sollte gesellschaftliche Akzeptanz verdeutlichen - den vermeintlichen Schulterschluss zwischen Arbeiter und Soldat, die beide in ihrer jeweiligen Sphäre für das System eintreten und es so beide auf ihre Weise nach außen hin verteidigen. Deshalb waren gerade diese zu Repräsentationszwecken geschaffen und zu bewussten Inszenierungen missbrauchten Bauwerke eine Kultstätte des linkskonservativen Militarismus. Zum andere kann man hieran sehen, dass nicht wie oft vorgegeben mit Faschismus, Diktatur und Unrechtsstaat gebrochen wurde, sondern tatsächlich neben vielen politischen (Scheinwahlen einer Einheitspartei, Propaganda, Programme zur Indoktrinierung der Jugend, Spionage innerhalb der eigenen Bevölkerung, Folter und Erpressung etc.) auch diverse symbolische Elemente wie Inszenierung von Macht und Größe des Systems gegenüber dem kleinen einzelnen Individuum übernommen wurden.
Vor dem Hintergrund dieser Geschichte finde ich es schon seltsam, wenn sich Bürger für den Erhalt ausgerechnet dieser Gebäude engagieren. Einige behaupten zwar, dass sie vor allem von der Liebe zu funktionaler Architektur oder aber pragmatischen Argumenten (Stichwort: Knappheit des Wohnraums) geleitet würden. Nur stelle ich mir dann die Frage, warum sie sich nicht für die Bebauung der vielen Brachflächen in der Stadt oder aber eine Nachverdichtung der Flächen um alte Propagandastraßen durch eine fassende Blockrandbebauung engagieren. Wieso muss die alte Raumwirkung exakt so erhalten bleiben? Angesichts dieses Missverhältnisses habe ich schon den Eindruck, dass es dieses Pochen auf den Erhalt des Status quo ein ideologisches Projekt ist, das den alten Ungeist auf ewig konservieren soll.
Das wäre doch dann genau das Gleiche in rot statt in braun, oder nicht: Das Gebäude kann nicht vom System getrennt werden, ergo ist ein Eintreten für Erhalt/ Reko immer auch ein Eintreten für das System. Wenn jemand auch völlig andere Motive vorgibt, so kann dies nur allzu leicht als Täuschung entlarvt werden usw. Und in der Tat wurde Klarenbach wegen seinem Eintreten für die Moderne ja wirklich schon implizit wie explizit unterstellt, dass er ideologische Motive habe und die SED-Diktatur verkläre bzw. ihr teils rigoroses Vorgehen verteidigen und für die Zukunft zementieren wolle (vielleicht war sein Beitrag auch eine bewusste oder unbewusste Retourkutsche auf solche Anschuldigungen). Aber es stimmt mW nicht, dass es dann stets keinerlei Reaktion darauf gab. Wenn ich mich jetzt nicht völlig falsche erinnere haben zumindest Du selbst, Chandler und teilweise auch ich mitunter schon widersprochen, wenn solche "Argumente" angeführt wurden. Wobei aber mE kaum jemand mal tatsächlich Klarenbach als einen linkskonservativen (gibt es das überhaupt?) Kommunisten mit ideologischer Nähe zu Stalin oder den Kadern der Alt-SEDler diffamiert hätte. O.k. Necrokatz hat das vielleicht sogar schon mal getan, aber die will im Unterschied zu Klarenbach meist auch nicht ernst genommen werden sondern nur bewusst provozieren, wobei wir wieder bei den notorischen Stänkerern wären.
Edit: Ok, Necro ist da offenbar doch nicht die einzige, wie Echter Berliner gerade demonstriert hat. Deswegen zum Ausgleich: Pfui, echter Berliner. Das sind unsachliche Unterstellungen die nicht belegt sondern wie das Wort schon sagt allenfalls unterstellt werden können.
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Ich sehe schon einen Unterschied darin, ob jemand eine Meinung hat, die ich nicht teile, diese aber sachlich und ohne "Pöbeleien" schreibt oder ob jemand einfach nur beleidigend, persönlich angreifend oder sonstwie unter Niveau postet.
Da gehe ich absolut d'accord.
Klarenbach hat auch seine Meinung (die offensichtlich vielen nicht passt). Auch bei ihm bin ich nicht mit allem einverstanden, und er ignoriert meinetwegen mal Argumente der "Gegenseite". Er pöbelt aber nicht rum und schreibt auch nicht sonstwie beleidigend, aggressiv bzw. unter der Gürtellinie. Das gilt auch für den von libero verlinkten Beitrag von Klarenbach.
Hier kann ich leider nicht zustimmen, sondern teile die Sicht von Libero über Ursache und Wirkung. Es ist mE kein Zufall, dass nach genau diesem angesprochenen Post von Klarenbach der Ton in dem betreffenden Thread erheblich schärfer wurde. Jedenfalls war das bei mir der entscheidende Anlass. Sobald den Anhängern einer anderen Meinung eine ideologische Nähe/ Geistesverwandtschaft zu "rechtskonservativen Militaristen" (gemeint sind mE wohl die Preussen) sowie der NS-Zeit (die hier offenbar nicht groß von den Preussen differenziert wird) oder sonstigem "Ungeist" aus der Vergangenheit unterstellt wird, ist das mE alles andere als sachlich sondern ein ganz, ganz schwacher Stil und eine ebenso klare Grenzüberschreitung. Und diese ablehnende Reaktion ist bei mir bestimmt kein Reflex, weil hier bei mir etwa ein wunder Punkt getroffen wurde. Ich bin mit einer Halbafrikanerin verheiratet, habe noch nie auch nur annährend rechts oder rechtskonservativ gewählt (ohne, dass ich konservativ jetzt gleich reflexhaft als Schimpfwort verstehen würde wie andere hier) und verabscheue Krieg und Gewalt. Aber ich gehöre zu denjenigen, die sowohl historisierender wie auch moderner Architektur eine Menge abgewinnen können und dabei sowohl ästhetische als auch pragmatische Argumente, weniger aber politische oder ideologische akzeptieren. Daher nehme ich diesbezüglich zwar keine objektive aber doch eine relativ pragmatische Sicht für mich in Anspruch. So nerven mich stigmatisierende Kommentare im Plattenbauthread ebenso wie Verunglimpfungen von historischer bzw. historisierender Architektur(!) oder deren Liebhabern. Wer das eine (ästhetisches Empfinden oder sonstige pragmatische Erwägungen) partout nicht von dem anderen (politischer Gesinnung) trennen kann oder will und das im Umkehrschluss auch anderen einfach nicht zugestehen kann, hat entweder eine extrem begrenzte und bemitleidenswerte Sicht auf die Welt oder ist ein bewusster Provokateur. Und wenn man dann auch noch völlig ernst darin genommen werden will und so tut, als sei das die einzig logische und richtige Sicht - tut mir leid: dann macht man sich in meinen Augen einfach lächerlich und schafft viel Angriffsfläche. Da kann jemand meinetwegen auch tausend tolle Bilderserien posten für die er um die halbe Stadt gefahren ist, Abendsonne abgepasst hat usw. usf. und dafür grüne Bälkchen sammeln. Das disqualifiziert in meinen Augen trotzdem jemanden der nach eigener Aussage auch in seinen Argumenten - also inhaltlich und in dem was er sagt - ernst genommen und gewürdigt werden will. Ich habe in dem entsprechenden Thread wenn ich mich richtig erinnere mal halb scherzhaft gesagt, dass dieser Dogmatismus für mich viel eher den Ungeist der Vergangenheit widerspiegelt als Architektur es vermag. Aber ich stelle nun fest, dass ich das eigentlich tatsächlich genau so sehe. Deshalb reibe ich mich vermutlich so stark daran und reagiere relativ empfindlich darauf.
Und damit ich nicht falsch verstanden werde: Jeder kann sich mal etwas vergaloppieren, in der Hitze des Gefechts etwas schreiben was man in einer souveräneren Situation lieber gelassen hätte. Aber dann kann man wenigstens im Nachhinein etwas die Wogen glätten und sich eingestehen, dass man vielleicht doch zumindest ein Steinchen des Anstoßes geliefert hat und das Problem nicht allein bei den anderen liegt die einfach noch nicht das eigene Niveau der Erkenntnis erreicht haben. Ich hab auch schon Kommentare wo ich Frau Lüscher oder einen anderen Teilnehmer im Forum zu hart oder unsachlich angegangen bin nachträglich entschärft (teils nachdem ich inhaltlich berechtigte oder aber auch extrem dämliche und unproduktive Negativbewertungen dafür bekommen hatte, teils nachdem ich darauf im Thread oder per PM angesprochen wurde, teils weil ich es ganz von allein gemerkt habe). Bei Klarenbach (der seinerseits aber tatsächlich auch schon eine überproportionale Menge an unsachlichen und verunglimpfenden Kommentaren einstecken musste, sodass ich die anonymen Rotbewertungen gegen ihn lieber gar nicht lesen möchte) habe ich hingegen das Gefühl, dass er sich in eine Ecke gedrängt fühlt wo er nicht mehr einen Zentimeter zurückweichen kann. Wo eine einmal getätigte inhaltliche Aussage nicht mehr relativiert werden darf und dann im Zweifel eben auch eine Vorgehensweise die von anderen als beleidigend und diffamierend empfunden und bezeichnet wurde nicht mehr zurückgenommen werden kann. Da aber jeder mal Fehler macht (gerade in so einem Forum merkt man das immer wieder mal), führt so eine Selbstwahrnehmung mE spätestens dann unweigerlich zum Konflikt wo mehrere Leute sie teilen oder aber zumindest einer sie so nicht hinnehmen möchte. Und das wiederholt sich dann auch leider (sehr ähnlich ging es auch schon im Thread über das Humboldtforum oder dem zu RF/ MEF zu).
Grundsätzlich betrifft das aber keinesfalls nur Klarenbach (ich will mit meinen ausführlichen Ausführungen auch gar nicht auf ihm rumhacken, sondern ihm nur helfen auch mal die anderen Wahrnehmungen zu registrieren - er scheint sich ja tatsächlich jedes Mal wieder über die heftigen Reaktionen zu wundern). Jeder empfindet eben die eigene Sicht als die plausibelste und nimmt an, die Mehrheit (zumindest aber ähnlich verständige Menschen wie man selbst) würde sie vermutlich teilen. Und die meisten tun sich schwer damit, eigene Irrtümer einzusehen und ggf. sogar offen einzugestehen (wobei es mE auch schon reichen kann, es dann eben wenigstens beim nächsten Mal etwas anders anzugehen)...
Nervig find ich nur die Kandidaten, die stänkern, pöbeln, rumprovozieren oder persönliche Angriffe starten - vor allem dann, wenn sie wenig konstruktives beitragen. [...] Sachliche und mit einem gewissen Niveau vorgetragene Kritik ist absolut in Ordnung und auch Sinn eines Diskussionsforums. Wem aber eine andere Meinung oder Herangehensweise nicht passt, aber keine Lust hat, sich damit sachlich auseinanderzusetzen, der kann diese Beiträge ja einfach mal ignorieren, anstatt ständig nur zumzuhacken.
Das nervt mich mitunter auch. Ich glaube es gibt in den meisten Foren ein paar Kandidaten die einfach Freude am stänkern und sticheln haben und sich gerade/ u.a. deshalb überhaupt erst dort anmelden (und wenn ich Schmidtchen da korrekt interpretiere teils gleich mehrfach). Was man dagegen machen kann, weiß ich leider auch nicht. Anders als bei "richtigen" Usern kann man da so viel diskutieren wie man will (ob per PM oder im Thread), es wird sie nicht jucken bzw. vermutlich noch eher als positiver Verstärker wirken. Auch Rotbewertungen werden da vermutlich nicht groß helfen und gesperrt wird man wohl erst in absoluten Ausnahmen. Und da man sich eben immer recht gut hinter der Meinungsfreiheit und der Anonymität des Internets verstecken kann, können sie dann eben bewusst die Grenzen immer wieder neu ausloten/ erweitern. Allerdings nehme ich das gerade im DAF nur sporadisch als wirklich störend wahr, da mE doch meist irgendwann durch die Mods eingegriffen wird was von deutlichen Verwarnungen bis hin zum Löschen zweifelhafter Beiträge führen kann. Da bin ich wie gesagt recht zufrieden mit und denke daher, dass man so etwas auf der Ebene als normaler Nutzer einfach weitgehend ignorieren sollte.
Die Rot-Vergabe hingegen find ich kindisch, das zeugt m. E. nur davon, dass jemand keine Argumente hat. Ich rege mich aber über rote Punkte nicht auf, wer es nötig hat, soll sie halt vergeben. Zumal es ja zum Glück auch eher Ausnahmen sind. Es gibt kaum ein Mitglied, dass rote Punkte neben seinem Benutzernamen hat. Ggf. kann man sich ja auch an Schmittchen wenden, wenn man es ungerecht empfindet. Man sollte übrigens auch vorsichtig sein, wen man der Rotvergabe verdächtigt. Hier kam es schon oft zu falschen Annahmen.
Hier kann ich eigentlich nur alles unterschreiben, zumal wir es ja nun wiederholt diskutiert haben. Aber auch die letzten beiden Sätze sind wichtig, da hab ich auch schon mindestens einmal daneben gelegen weil es eine extrem große zeitliche, sprachliche und inhaltliche Überschneidung zwischen einer Negativbewertung und einem Beitrag im Thread gab. Kann mir aber sogar vorstellen, dass oben angeführte Stänkerer das mitunter bewusst so machen, um falsche Verdächtigungen zu nähren.
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Klarenbach: Gute Idee in diesem Zusammenhang den Thread hier zu reaktivieren. Ich hatte seit damals diesen Thread ehrlich gesagt schon wieder komplett vergessen, aber hier kann man das mE in der Tat besser (ausführlich) diskutieren als innerhalb einzelner themenbezogener Threads.
Insgesamt finde ich aber auch weiterhin, dass die Mods/ Admins das Ganze meist sehr souverän und mit ausreichendem Fingerspitzengefühl handhaben. Zum Beispiel, dass Bato überhaupt auf Architektenkind eingegangen ist und dann noch so zeitnah und mE auch völlig angemessen. Das kenne ich von anderen Foren und Diskussionsplattformen leider kaum (wie früher geschrieben bleiben da teils heftige Beleidigungen "ewig" unkommentiert stehen oder aber es wird jeder politisch nicht 100% korrekte Furz und jede Kritik gelöscht - vgl. Zeit Online). Ich finde da merkt man, dass im DAF alles gelesen und im gegebenen Fall dann auch eingegriffen wird (aber eben auch nur dann und nicht ständig oder unnötig schnell). Von daher möchte ich mich gar nicht beschweren. In meinen Augen wäre es zwar nach wie vor die beste Lösung wenn es gar keine Negativbewertungen mehr gibt und man alles entweder direkt im Thread, per PM oder notfalls über die Mods/ Admins regelt. Aber das wird offenbar nicht von allen (und auch nicht von den Admins) so gesehen. Und man kann bei dämlichen Rotbewertungen ja entsprechend reagieren bzw. es notfalls melden und Einträge löschen lassen (wobei ich persönlich letzteres aber bisher noch nie gemacht habe).
Zuletzt kann hier aber am besten jeder für sich zu einem angenehmen und produktiven Diskussionsklima beitragen. Ich merke bei mir bei manchen Beiträgen schon selbst, dass es auch etwas sachlicher und weniger hitzig hätte sein könen und ändere das teils dann auch nachträglich. Aber ganz ehrlich: Ich habe bei Dir, Klarenbach, leider teils weniger das Gefühl, dass Du Dich auch mal in dieser Form selbst kritisch hinterfragst und so in vollem Maße einlöst was Du hier - durchaus zu Recht - als Ideal beschreibst. Ich empfinde das jetzt zwar nicht so extrem wie Snirtje Bra, muss aber schon sagen, dass mir bei Dir teils gerade die von Dir nun selbst beklagte mangelnde Toleranz für andere Meinungen störend auffällt (wohlgemerkt: nicht ständig und überall, sondern nur teilweise und gerade bei besonders hitzigen Diskussion). Aber sicher trifft das ein Stück weit für jeden zu, dass man (naturgemäß) die eigene Sicht am besten nachvollziehen kann/ als die plausibelste empfindet. Es tut also sicher jedem gut, sich ab und zu mal selbst zu hinterfragen und auch andere Standpunkte ernsthaft zu überdenken (und dann eben nicht nur die möglichen Schwachpunkte in der Argumentation, sondern auch berechtigte Punkte zu suchen)...
Genug geschwafelt. Aber würde mich schon interessieren, wie andere das sehen. Ist zwar nicht Architektur, aber mE doch auch ein wichtiges begleitendes Thema für jedes Forum wo oft so kontrovers diskutiert wird...
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Senat macht Hausaufgaben/ Licht und Schatten
Forschungsstandort Humus für Wirtschaftswachstum:
Die Forschungsstandort Berlin-Brandenburg hat sich innerhalb Europas als feste Größe etabliert. Die Dichte von Forschungseinrichtungen und Forschern/ Akademikern ist nirgendwo in Deutschland größer und auch bei der Innovationskraft liegt die Region innerhalb Deutschlands und Europas seit einiger Zeit im absoluten Spitzenfeld. Nun hat ein Datenspezialist analysiert in welchen Feldern die Innovationskraft besonders groß und wo sie vergleichsweise niedrig ausgeprägt ist. Dafür wurden die Patentanmeldungen in den einzelnen Branchen ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass die Hauptstadtregion u.a. in den Bereichen Chemie (insbesondere Pharmazie), Medizintechnik und der Analyse biologischen Materials sowie in der Elektrotechnik und der Entwicklung von optischen und messtechnischen Instrumenten führend ist. Erwartungsgemäß fällt hingegen der Maschinenbau gegenüber anderen Regionen ab. Auffällig ist ferner, dass viele IT-Unternehmen im Wettbewerb eher auf Geschwindigkeit als auf Patentschutz setzen und daher teils das Patentverfahren bewusst meiden. Auf jeden Fall hat die Datenanalyse große Übereinstimmungen mit den von der Wirtschaftsverwaltung identifizierten Wachstumsfeldern/ Zukunftsclustern ergeben. Die Prioritäten wurden also gut gewählt bzw. die Weichen für weiteres Wachstum richtig gestellt.
http://www.innomonitor.de/index.php?id=102
http://www.morgenpost.de/berli…vationskraft-Berlins.htmlFirmenansiedlungen besser gefördert und betreut:
Die Wirtschaftsverwaltung darf sich erneut auf die eigene Schulter klopfen. Es gibt spürbare Fortschritte in den Bemühungen potentielle Investoren "proaktiv" nach Berlin zu locken und ihnen dann ggf. auch einen einheitlichen Ansprechpartner zu bieten und bürokratische Hürden zu erleichtern sowie sie bei der Standortsuche zu unterstützen. Bereits im ersten Halbjahr 2014 machten über 3000 Unternehmer von dem Service Gebrauch - und damit schon jetzt mehr als im gesamten Vorjahr. Damit ist eine weitere zentrale Empfehlung der McKinsey-Studie weitgehend erfüllt.
http://www.morgenpost.de/berli…Unternehmensgruender.htmlNiedriges Lohnniveau Segen und Fluch:
Aber nicht nur kleine neue Unternehmen und Neugründungen kommen nach Berlin. Seit Jahren siedeln viele große Firmen und sogar Global Player gerne ihre Dienstleistungstöchter an der Spree an (darunter waren in den letzten Jahren BASF, Coca Cola, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Bahn, Eon, Fujitsu und Lufthansa). Der etwas ernüchternde Grund ist, dass hier viele mehrsprachige und gut qualifizierte Menschen (s.o.) zu einem vergleichsweise niedrigen Preis angeworben werden können. Somit wird einerseits immerhin die Arbeitslosigkeit etwas gesenkt, aber andererseits das Lohnniveau nicht im gleichen Maß auf das Niveau anderer Regionen angehoben. Weitere Standortfaktoren sind vergleichsweise immer noch recht günstige Büromieten bzw. Grundstückspreise.
http://www.focus.de/regional/b…echter-an_id_4025838.htmlBerlin mit wachsendem Pendler-Saldo:
Nicht zuletzt dank seinem wachsendem Speckgürtel wird Berlin die zweifelhafte Freude eines steigenden Pendler-Saldos zu Teil. Dieses beträgt nunmehr 125.000: Während knapp 170.000 Berliner außerhalb der Stadt Arbeit gefunden haben, arbeiten bald an die 300.000 Auswärtige in der Stadt. Brandenburg hingegen erfreut sich eines negativen Saldos von ca. 150.000 (neben Berlin bietet auch Sachsen vielen Brandenburgern Jobs)! Das relativiert mE die jeweiligen Arbeitslosenzahlen der beiden Bundesländer erheblich, sodass man tatsächlich vor allem die kombinierten Zahlen der Region betrachten sollte.
http://www.berliner-zeitung.de…in,10808230,28026328.html"Wer zu spät kommt, ..."
In Berlin scheint der bekannte Ausspruch momentan besonders zu gelten. Tradition ist offenbar immer weniger wert, Mut und Visionskraft dafür umso mehr.
-Die negativen Meldungen großer Unternehmen für Berlin reißen auch weiterhin nicht ab. Während die oben angesprochenen Service-Zentren immerhin Jobs bringen, gehen in der Fertigung immer wieder ganze Wertschöpfungsketten kaputt. Nun ist es also Osram die in Berlin weiterhin die alte Generation von Leuchtmitteln produzieren (sogar mit Gewinn, aber nicht der erhofften Rendite). Während bereits in den vergangenen Jahren 400-500 Stellen wegfielen (die Quellen sind sich hier nicht einig), sollen es nun bis 2017 noch einmal knapp 300 werden! Von einem einstigen Berliner Leuchtturm (kaum ein Unternehmen steht mehr für die Elektrifizierung der Stadt und den Wirtschaftsboom um die damalige Jahrhundertwende) blieben dann noch gut 1000 Stellen übrig. Die Gewerkschaft und Betriebsrat wollen zwar erneut kämpfen, aber bisher war das nicht besonders erfolgreich.
http://www.berliner-zeitung.de…eg,10808230,28030998.html
http://www.berliner-zeitung.de…u-,10808230,28031976.html
-Während Osram wohl kaum die Fertigung der LED-Leuchtmittel in Berlin ansiedeln wird und man somit mE in der Zukunft um weitere Stellen bangen muss, ist Nokia nach ähnlich dramatischen Einschnitten schon einige Schritte weiter. Hier hat Berlin allerdings das große Glück, dass das Unternehmen im Zuge der radikalen Neuausrichtung voll auf die Hauptstadtregion setzt. Neue (und durchaus lukrative!) Unternehmensfelder wie Navigation/ Telematik sind in Berlin auf Wachstumskurs und können Partner wie Microsoft begeistern was die ebenfalls ca. 1000 verbliebenen (bzw. teils sogar neu entstandenen) Stellen praktisch unabhängig von dem Zerfall der alten Sparten macht.
http://www.morgenpost.de/wirts…r-Zukunft-entwickeln.html
http://www.tagesspiegel.de/wir…-von-berlin/10242118.html
-Für Springer heißt die Devise wohl "proaktiv statt reaktiv". Dort hat man bekanntlich erst kürzlich Traditionstitel wie das Hamburger Abendblatt und die Berliner Morgenpost abgestoßen und dafür verstärkt auf das digitale Geschäft gesetzt. Das zahlt sich nun offenbar aus. Das digitale Geschäft macht inzwischen gut die Hälfte des zuletzt gestiegenen Umsatzes und knapp zwei Drittel des ebenfalls wachsenden Gewinns aus, allein Bild und Welt haben zusammen über 300.000 zahlende Online-Abonnenten und über 40% des Umsatzes stammt aus dem Ausland. Der Umsatzmilliardär sieht sich auf dem Weg zum "führenden digitalen Verlag" voll bestätigt, die Aktionäre (die bekanntlich sehr oft wie die Kurse der Wettbüros eine Art Indikator liefern) sehen es ähnlich.
http://www.morgenpost.de/print…nn-von-Axel-Springer.html
http://www.morgenweb.de/nachri…zt-aufs-ausland-1.1827230 -
Es wäre möglich allen in diesem Thread beteiligten Diskutanten die Renommee-Funktion vorübergehend zu entziehen. Wenn sich die Lage (hoffentlich) wieder etwas entspannt hat, kann dies wieder rückgängig gemacht werden.
Zunächst finde ich es toll, dass Du da so schnell drauf reagierst. Aber kann man das nicht evtl. auf die häufigen (und ungerechtfertigten) Rot-Bewerter beschränken? Wenn ich dann nämlich auch keine Beiträge mehr positiv bewerten kann, fände ich das schon etwas blöd. Denn ich bewerte eigentlich nur in Extremfällen mal rot, aber dafür recht häufig grün.
Eine andere Möglichkeit wäre aber auch, dass man sich freiwillig zurückhält und auf Negativbewertungen verzichtet. Aber einigen scheinen da viel zu sehr die Finger zu kribbeln.
Ich denke die meisten Nutzer haben das schon im Griff. Da es aber bei Anonymität immer Spinner gibt, die das ausnutzen wird sich das nicht komplett verhindern lassen (es sei denn Rotbewertungen werden komplett abgeschafft oder inflationären Nutzern dieser Option wird diese entzogen).
Lingster: Was Architektators Vorschlag angeht, stimme ich Dir völlig zu. Ich könnte gut damit leben, bezweifle aber wie Du, dass die härtesten Gegner der Bebauung das auch könnten...
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@Eisber: Da missverstehen wir uns wohl. Ich bin vollauf der Meinung, dass die von Dir angesprochenen Grundrechte (durchaus auch das auf freie Religionsausübung) jetzt wie in Zukunft schützenswert sind. Ich verstehe nur nicht, inwiefern die freie Religionsausübung wirklich von diesem speziellen Projekt oder dessen Ablehnung tangiert wird. Religionsausübung beinhaltet doch zunächst das eigene Glaubensbekenntnis und dazu wohl auch die Möglichkeit zur Teilnahme an konfessionellen Gottesdiensten (die aber in Potsdam mW nicht an diesen einzelnen Standort im Speziellen gebunden ist). Wenn ich da irgend etwas falsch verstanden habe und an dieser Stelle womöglich von der Gemeinde ein wichtiger Versammlungsort (wieder-)errichtet werden soll, dann tut es mir leid. Aber sonst sehe ich da eben keinen signifikanten Unterschied zu einem humanistischen Zirkel, einem Jugendzentrum etc. Alles dies kann und darf mE nach Möglichkeit gefördert werden. Und alles würde den gleichen rechtlichen Schutz genießen, wenn denn einmal eine Stiftung eingerichtet und das Grundstück von der Stadt an diese übertragen wurde.
In meinen Augen sollte es hier vor allem darum gehen, inwiefern die Stadt Potsdam sich zukünftig einbringt und nur hierüber sollten die Bürger mE demnach sinnvollerweise entscheiden dürfen (darin, dass sonst gerade in solchen Zusammenhängen teils aggressiv gegen Kirchen/ Moscheen etc. gehetzt wird und dass dies nicht in Ordnung ist gebe ich Dir voll Recht). Da die Stadt Potsdam aber nun mal eine Art Bürgerhaushalt hat, finde ich es auch ok wenn dann die Mehrheit im Rahmen einer entsprechenden Abstimmung gegen eine solche bzw. nur für eine geringe Förderung votiert.
Edit: Chandler: Genau solche Beiträge wie Deinen letzten meine ich aber. Ich habe bei Dir öfter das Gefühl, dass Du in Deinen Beiträgen gerne irgendwelche Botschaften über (bzw. gegen) Religion platzierst die eigentlich nahezu nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben. Spar Dir das doch bitte für einen passenderen Rahmen auf.
EditII: Klarenbach: An sich ist das mE ein sehr produktiver Beitrag von Dir. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Du implizit noch immer die These damit verbindest, dass etwas Ähnliches unter Rekonstruktion der alten Fassaden nicht möglich wäre. Tafeln und Dokumentationsmaterial könnte (und sollte) man dort doch ebenso gut unterbringen. Falls/ so lange das Hauptschiff nicht rekonstruiert wird und somit keine größeren Räumlichkeiten vorhanden sind, könnte man eine preisgünstige und funktionale temporäre Konstruktion schaffen.
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^^Ich finde die Themen Religion und Säkularismus werden hier langsam doch übermäßig ausführlich (und vor allem unnötig kontrovers) diskutiert. Darum geht es hier mE doch gar nicht vordergründig. Auch nichtreligiöse Organisationen genießen im Übrigen oft einen sehr ähnlichen Status inkl. entsprechender steuerlicher Privilegien und Fördermöglichkeiten (zum Stichwort: Körperschaft des öffentlichen Rechts). Wenn hier also eine völlig andere Stiftung ein nichtreligiöses bedeutsames historisches Bauwerk u.a. mit öffentlicher Förderung rekonstruieren wollte, wäre das mE keinerlei Unterschied.
Edit: Das bezog sich eigentlich vor allem auf die vorherigen und teils sehr ausführlichen Beiträge zu diesem Thema von Chandler und Eisber. Inzwischen sind schon einige (zum Glück kürzere) hinzugekommen.
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Und woher hat der Bund das Geld?
Jedenfalls nur zu einem extrem geringen Anteil von der Bevölkerung der Stadt Potsdam (von denen ja zudem auch nicht unbedingt alle das Projekt durchweg ablehnen). Ich kann ja gut verstehen, dass manch ein Potsdamer die öffentlichen Mittel der Stadt lieber anders investiert sehen will (e.g. für das weitere Wachstum der Stadt: neue Schulen, mehr gefördertes Wohnen etc.). Aber beim Bund gibt es ohnehin bestimmte Töpfe die auf solche Projekte wie die GK verteilt werden. Da die GK den dafür geforderten Kriterien entspricht (ergo eine gewisse Bedeutung hatte die nicht willkürlich ersonnen wurde), fällt ihr ein Teil der Gelder zu die sonst eben in andere ähnliche Projekte fließen würden, ohne dass Potsdam etwas davon hätte. So kann es der Stadt nur nutzen, selbst aus atheistischer Sicht und wenn man womöglich den Nutzen des Zentrums anzweifelt und einem auch aus städtebaulicher und ästhetischer Sicht das Bauwerk nicht zusagt. Jedenfalls dürfte es dem Tourismus mehr dienen als schaden - und kurzfristig lokale Baufirmen mit Aufträgen versorgen Und 12 Mio als Ko-Finanzierung sind mW auch nicht unbedingt die Welt. Bei einem so immer noch erforderlichen privaten Spendenaufkommen von 28 Mio wäre das gerade mal ein Anteil von 30%. Wenn der Rest aufgrund mangelnder privater Unterstützung nicht zu Stande kommt, fließen hingegen auch die zugesagten 12 Mio nicht. Und daran Spender zu verunsichern hat man ja von Seiten der stärksten Projektgegner schon sehr rege gearbeitet und kann es auch weiter mit Kräften tun.
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Auch wenn es keine rechtliche Möglichkeit mehr besteht einen Wiederaufbau zu verhindern, bleibt doch am Ende folgende Frage übrig:
Wird es sich die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wagen können GEGEN eine Stadtbevölkerung, diese mit einer 100 Millionen teuern Symbol-Kirche zu beglücken. Wohlgemerkt sich diese Kirche auch noch aus Spenden und öffentlichen Mittel finanzieren zu lassen, ohne selbst einen Cent zuzugeben?
Und wieso? So lange die Stadt Potsdam keine Mittel dazugibt, spricht doch nichts dagegen durch Spenden (da ist per Definition keiner gezwungen sich zu beteiligen) und Mittel des Bundes ein Projekt zu realisieren was die Mehrheit der Bevölkerung nicht unbedingt haben will/ nutzen wird. Oder fragt auch sonst jeder Bauherr vorher die Bevölkerung um Erlaubnis bevor er sie "beglückt" wie Du es etwas polemisch formulierst? Ob am Ende aber überhaupt in einem überschaubaren Zeitraum genug Geld zusammenkommt, ist eine andere Frage (zunächst wären es aber "nur" 40 und nicht 100 Mio).
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Vor der Bürgerbefragung muss ohnehin zunächst geprüft wurde, inwiefern das Bürgerbegehren rechtlich umgesetzt werden kann. Falls dies wie erwartet nicht der Fall ist, halte ich es nach wie vor für die beste Lösung halten, wenn bei der Bürgerbefragung gefragt wird, ob/ inwiefern die Stadt Potsdam den Wiederaufbau finanziell/ ideell unterstützen soll. Auch wenn eine solche Befragung nicht verbindlich wäre, so wäre sie dann zumindest in jedem Fall umsetzbar und die Politiker könnten sich danach richten. Ich denke, dass es so auch die größte Chance gäbe für mehr Frieden/ gegenseitige Akzeptanz zu sorgen.
Szenario 1: Eine Mehrheit spricht sich gegen jegliche Form der Unterstützung des Wiederaufbaus durch die Stadt Potsdam aus. Das wäre wohl zumindest ein gefühlter Sieg für die Gegner, auch wenn sie evtl. zuvor akzeptieren mussten, dass es juristisch eben nicht möglich ist, die Stiftung aufzulösen/ zu enteignen und das Projekt komplett zu kippen. Trotzdem wäre dann sowohl das ursprüngliche Begehren angenommen als auch der ersehnte Beweis erbracht, dass die Mehrheit gegen eine tragende Funktion der Stadt für den Wiederaufbau ist. Zudem hätten sie somit erfolgreich verhindert, dass der Bau neben den 12 Mio des Bundes durch zusätzliche Steuergelder finanziert wird - was wohl für viele das primäre oder aber wenigstens ein Minimalziel sein dürfte. Der Wiederaufbau würde dann auch nur stattfinden, wenn schnell genug ausreichend Spenden fließen (denn wenn die Baugenehmigung erlischt, könnte es vorbei sein - ich weiß nicht, ob sie sie nach dem Annehmen des Bürgerbegehrens durch die Stadt erneut von dieser ausgestellt werden könnte/ dürfte). Die Befürworter müssten diese Situation und die Mehrheitsmeinung dann akzeptieren und versuchen trotzdem ausreichend private Unterstützung zu gewinnen. Falls es am Ende dann nicht reicht, müssten sie damit auch leben. Ich bspw. würde das auf jeden Fall akzeptieren können.
Szenario 2: Die Mehrheit spricht sich für eine Unterstützung des Projektes durch die Stadt Potsdam aus. Dann müssten wiederum die Gegner akzeptieren, dass es weder juristisch möglich ist, das Projekt zu stoppen (s.o.) noch dies von der Mehrheit der Bürger überhaupt gewünscht wird. Mit dieser zusätzlichen Legitimation könnte der Bau anteilig durch öffentliche Mittel finanziert werden. Ich denke, dass zumindest langfristig die Akzeptanz auch immer weiter steigen würde - es sei denn sinistere Grüppchen mit Spitzhelmen oder gewissen Armbinden pilgern regelmäßig dorthin (das ist natürlich ironisch gemeint!). Denn Potsdam hätte ein früheres Wahrzeichen zurück, das ähnlich wie die Gedächtniskirche in Berlin einerseits auf die Vergangenheit verweisen aber andererseits die heutige Sicht auf diese verkörpern könnte. Aber auf jeden Fall dürfte es wie diese eine Touristenattraktion werden
ouyawei: Für Menschen die das Humboldtforum nicht nutzen wollen, wird es evtl. auch nur ein teurer unnützer Kasten sein. Oder sie erfreuen sich zumindest an der Architektur. Ich persönlich würde die GK auch nicht als Kirche nutzen, fände sie deswegen aber nicht unnütz wie einen Kropf. Auch empfinde ich die intendierte Botschaft überhaupt nicht als fragwürdig. Ist eben Ansichtssache.
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Kleiner Hinweis: Ähnliches schwebt Kolhoff ja für die Gropiusstadt vor. Auch dort hat er vorgeschlagen, an diversen prägenden Stellen (e.g. an Kreuzungen) eine Bebauung vor die Hochhäuser zu setzen um dem Stadtraum anders zu fassen und zugleich die Nachfrage nach Wohnraum zu befriedigen. Und wenn ich das richtig verstanden habe, will/ wird die DeGeWo das zumindest teilweise auch so umsetzen. Allerdings ist das nicht unumstritten, da es zum einen die bisherige Homogenität (die einige durchaus schätzen, die aber bereits durch die Sanierungen teils bewusst relativiert wurde) weiter abschwächt. Zum anderen bedeutet eine Verdichtung eben auch tatsächlich Verdichtung - also mehr Verkehr auf weniger Raum.
Ich weiß, das ist eigentlich ein anderer Thread, aber es könnte recht ähnliche Debatten geben falls solche Pläne für dieses Areal präsentiert würden. Ich glaube jedenfalls eher nicht, dass dem alle aufgeschlossen begegnen würden...
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Heute gibt es erste Entspannungssignale. Wie die Potsdamer Neuesten Nachrichten von heute melden, ist die von Oberbürgermeister Jann Jakobs angeregte Bürgerbefragung zur Garnisonkirche wahrscheinlich, da diese nun auch von Vertretern der Rathauskooperation befürwortet wird.
http://www.pnn.de/potsdam/878701/
Ich denke, dass solch eine Bürgerbefragung tatsächlich eine Variante wäre, um die aktuelle Polarisierung zu befrieden.
Da sind wir uns sogar mal völlig einig
Schließlich kann eine Bürgerbefragung nur dann glaubwürdig durchgeführt werden, wenn zuvor keine Tatsachen geschaffen werden.
Auch das sehe ich im Prinzip völlig genau so - wobei es aber eben auch stark darauf ankommt was genau Inhalt der Bürgerbefragung sein wird. Da der Inhalt des Bürgerbegehrens bereits angenommen wurde, dürfte es nun eher um andere Aspekte gehen (e.g. wie sich die Stadt verhalten soll, falls die Stiftung nicht aufgelöst werden kann - worauf ja juristisch viel hindeutet). Ganz allgemein würde ich mir aber wünschen, dass beide Seiten nun zumindest erst einmal ein paar Gänge runterschalten, sodass wieder sinnvoll nachgedacht und diskutiert werden kann. Die bisherige Entwicklung der Debatte war mE leider in weiten Teilen weder sachlich oder respektvoll noch sonderlich zielführend (was ich eindeutig beiden Seiten ankreiden möchte).
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Jetzt willst eher Du mich nicht verstehen. Ja, ich habe gesagt, dass ich das Interesse nachvollziehen/ verstehen kann, durch ein BE ein Meinungsbild zu dokumentieren und zusätzlichen politischen Druck auszuüben. Punkt. Aber trotzdem kann ich doch anschließend darüber diskutieren ob das auch ein legitimer Ansatz ist, wenn doch klar formuliert ist wofür das Instrument BE eingerichtet worden ist und wofür es bspw. die Alternative einer Bürgerbefragung gibt. Und das sind mE auch überhaupt keine "juristischen Spitzfindigkeiten", sondern prinzipielle Unterschiede, die man nicht so verwässern sollte wie es nun oft geschieht (und das beileibe nicht nur hier im Forum) .
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Meinungen vs. Entscheidungen
Dass die Gegner der Rekonstruktion in jedem Fall ein Interesse daran haben die von ihnen vermutete Mehrheit gegen das Projekt durch einen Bürgerentscheid zu dokumentieren wäre aber auch leicht zu verstehen. Wenn man es denn verstehen wollte.
Was soll diese vermeintliche Retourkutsche? Ich kann andere Standpunkte, darunter auch den der Reko-Gegner, durchaus nachvollziehen. Für mich überwiegen eben in dieser Sache andere Argumente, aber deshalb kann ich die Argumente der anderen trotzdem nachvollziehen. Und natürlich kann ich das Interesse verstehen, eine vermutete Mehrheit zu dokumentieren. Wie bereits zuvor geschrieben ist ein Bürgerentscheid aber eben nicht dafür vorgesehen, irgendein Stimmungsbild zu dokumentieren - dafür gibt es repräsentative Umfragen oder eben eine Bürgerbefragung (letztere hat der Bürgermeister übrigens nicht ausgeschlossen). Du scheinst direkte Demokratie zwar etwas anders zu verstehen aber sie ist als ein Mittel vorgesehen um Entscheidungen herbeizuführen - nicht um Meinungen einzuholen. Dass Du bisher scheinbar dachtest sie seien unverbindliche Befragungen, liegt vielleicht aber auch an der etwas schwammigen Definition der Verbindlichkeit eines Bürgerentscheides:
Ein Bürgerentscheid ist ein Instrument der direkten Demokratie in Deutschland auf kommunaler Ebene. Mit ihm können die Bürger in einer kommunalen Gebietskörperschaft (Gemeinde, Landkreis, Bezirk) über Fragen des eigenen Wirkungskreises entscheiden. Alle wahlberechtigten Bürger einer Kommune können in einem Bürgerentscheid nach den Grundsätzen der freien, gleichen und geheimen Wahl über eine zur Abstimmung gestellte Sachfrage entscheiden. [...] Bürgerentscheide sind verbindlich und einem gleichlautenden Beschluss der gewählten kommunalen Vertretung gleichgestellt. Dies unterscheidet sie von der unverbindlichen Bürgerbefragung, die lediglich empfehlenden Charakter hat. Die Verbindlichkeit von Bürgerentscheiden verhindert aber nicht, dass die kommunale Vertretung zu einem späteren Zeitpunkt einen Beschluss fasst, der das Ergebnis des Bürgerentscheids abändert oder aufhebt. Verschiedentlich wird in diesem Zusammenhang die Einführung von Sperrfristen diskutiert, die es der kommunalen Vertretung für einen gewissen Zeitraum verbietet, dem Wesensgehalt eines durch Bürgerentscheid zustande gekommenen Beschlusses eigenmächtig entgegen zu handeln.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerentscheidDie Unterschiede im Zweck von Bürgerbefragung und Bürgerentscheid sind mE trotz der etwas schwammigen Auslegung der Verbindlichkeit des BEs klar. Der BE ist eben die zweite Stufe der Ausübung von direkter Demokratie auf kommunaler Ebene und tritt immer dann ein, wenn ein Bürgerbegehren 1) ein bestimmtes Quorum erfüllt, 2) zulässig ist (die Kommune muss in der Frage tatsächlich zuständig sein und souverän darüber entscheiden können) und 3) die Bürgervertreter es dennoch mehrheitlich ablehnen. Da einige Bürgervertreter in diesem Fall aber am 2. Punkt zweifelten und sich deshalb enthielten, wurde das Bürgerbegehren ja gar nicht mehrheitlich abgelehnt, sondern de facto angenommen, vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerbegehren Weshalb sich die folgende Frage erübrigt:
Ich kann nicht beurteilen ob es das Projekt verhindern würde wenn Stadt und Staat als Reaktion auf einen negativen Bürgerentscheid ihre Unterstützung zurückzögen.
Es besteht politisch/ rechtlich kein Unterschied zwischen einem auf erster Ebene angenommen Bürgerbegehren und einem erst auf zweiter Ebene durchgebrachten Bürgerentscheid. Deshalb ist ein Pochen auf einen Bürgerentscheid durch die Initiatoren des Bürgerbegehrens mE ein Hinweis darauf, dass es ihnen womöglich wie Du selbst schreibst nicht allein um die Entscheidung ging, sondern (auch) darum etwas zu dokumentieren. Sie wurden nicht "ausgetrickst" oder um ihr Recht gebracht wie Klarenbach es andeutet. Nein, ihr Anliegen wird nun nach Möglichkeit durchgesetzt (auch wenn es eben aus rechtlichen Gründen wohl folgenlos bleiben wird - aber nochmal: ein erfolgreicher Bürgerentscheid hätte nichts daran geändert). Übergangen oder um ein Recht gebracht könnten sich mE eher Bürger fühlen die bei einem Bürgerentscheid gegen den Inhalt des Bürgerbegehrens hätten stimmen wollen. Selbst wenn sie in der Mehrheit sein sollten, können sie ihren Standpunkt nun nicht mehr auf der Ebene der direkten Demokratie durchsetzen. Ihre Meinung hingegen können sie im Rahmen von Umfragen oder einer möglichen Bürgerbefragung zum Ausdruck bringen.
Ich hatte ja schon gestern prophezeit, dass es zur Garnisonkirche einen Bürgerentscheid (oder eine Bürgerbefragung) geben wird, und nach dem, was in Potsdam derzeit abgeht, wird dieser eher früher als später stattfinden.
Einen Bürgerentscheid kann und wird es nun aus den angeführten Gründen nicht mehr geben. Eine Bürgerbefragung könnte es hingegen geben. Ob das Reko-Projekt dem Druck standhalten kann, wird sich zeigen. Menschen wie Herr Plattner werden nun wohl nicht mehr spenden, in so weit könnte die Strategie der Gegner aufgegangen sein. Wenn nicht schnell Genug ausreichende Mittel zusammenkommen, wird wohl eine neue Baugenehmigung nötig werden. Oder aber das Projekt stirbt am Ende tatsächlich.
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Ich habe nun all die Texte gelesen, aber ich weiß noch immer nicht, warum ein Bürgerentscheid über ein so wichtiges und stadtbildprägendes Bauprojekt wie die Garnisonkirche falsch sein sollte.
Ich nehme einfach mal an, dass Deine Aussage stimmt und Du wirklich alle Texte gelesen hast (und dass Du einen Text inhaltlich erschließen kannst). Dann bleibt mE nur die Möglichkeit, dass Du die anderen Standpunkte partout nicht verstehen bzw. anerkennen willst.
Daher stellt sich die Frage: Warum will die Rathauskooperation einen Bürgerentscheid nicht? Warum greift sie ganz tief in die Trickkiste, nur um den Bürgerentscheid zu verhindern? Denn es ist Trickserei, wenn die Vertreter der Rathauskooperation zuerst in teilweise scharfen Worten gegen das Bürgerbegehren polemisieren, um sich dann zu enthalten. Warum tun sie all das? Ich denke, dass es darauf nur eine Antwort gibt: Weil sie Angst vor dem Ergebnis haben.
Wie schon mal an anderer Stelle gefragt: Stellen sich diese Fragen wirklich ganz von allein? Und drängt sich die bereits mitgelieferte Antwort wirklich so zwingend auf, dass es keine andere geben kann? Solche Beiträge sollen mE doch gar nicht zu einer ehrlichen und ergebnisoffenen Diskussion anregen, sondern nur Dir selbst eine rhetorische Rechtfertigung liefern, erneut das Gleiche zu schreiben: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Im übrigen - auch wenn es wie wohl keinen Sinn ergibt gegen eine über alles erhabene Logik anzukämpfen: Die Enthaltung für sich genommen hat gerade nicht den Bürgerentscheid verhindert, nur eine taktische Zustimmung hätte dies vermocht (und das hätte ich wie ich bereits vor der Abstimmung schrieb auch entschieden abgelehnt). Zudem wurde die Entscheidung bereits vorher angedeutet und mE auch völlig plausibel begründet (Du selbst warst so freundlich den entsprechenden Artikel zu verlinken: http://www.pnn.de/potsdam/878018/ ) So ein Vorgehen ist doch völlig legitim und mitnichten ein tiefer Griff in die Trickkiste. So war der Ball vor allem bei der Linken: Sie hätte taktisch abstimmen und den Entscheid somit erzwingen können. Sogar eine eigene Enthaltung hätte gereicht, da sie ja wusste wie Die Andere abstimmen wollte. Beides hätte sie ohne Weiteres als Reaktion auf die Enthaltung der Gegner begründen können. Jetzt könnte ich also auch auf blöd schalten und fragen, warum die Linke den Entscheid denn mit allen Mitteln verhindern wollte und anschließend dann selbst antworten, dass es wohl nur die eine Antwort geben könne: Weil sie Angst vor dem Ergebnis hatte. Mach ich aber nicht. Ich vermute nämlich eher, dass die Linke pragmatisch genug war es einfach so anzunehmen, da ein Volksentscheid auch im von ihrem Standpunkt aus besten Fall kein anderes Ergebnis hätte liefern können als dasjenige das sie so schon bekommen sollten. Rein rechtlich hätte das den Wiederaufbau der Kirche aber auch nicht eher verhindern können.
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Volksentscheide sind Meinungsumfragen. Rechtlich bindend wäre das Ergebnis in Brandenburg eh nicht da es kein Gesetzentwurf sondern ein "sonstiger Antrag" ist und sich Landesregierung und Landtag auch nach erfolgreicher Volksinitiative + Volksbegehren + Volksentscheid noch dagegen entscheiden können. Es wird eben nur ein starkes Signal für den Bürgerwillen gesetzt.
Das wurde bisher aber immer völlig anders kommuniziert: vgl. u.a. http://www.rbb-online.de/polit…sdam-stadtverordnete.html, http://www.potsdam.de/content/…egehren-garnisonkirche-zu oder http://www.potsdam.de/content/…-garnisonkirche-zulaessig
Da steht nirgendwo, dass die Politik nicht daran gebunden sei!
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Ich würde Klarenbach sogar zustimmen, wenn die 39 Abgeordneten absichtlich gegen ihre Überzeugung mit "Ja" gestimmt hätten, um so dem Bürgerentscheid zu entgehen. Dass sie sich aber aus rechtlichen Bedenken bewusst enthalten, finde ich absolut nachvollziehbar und sogar sehr verantwortungsvoll. Hatte sich die Initiative nicht für einen gekoppelten Termin von Bürgerentscheid und Wahlen ausgesprochen, um Kosten zu sparen? Nun haben sie genau das Ergebnis das sie wollten und es wurden sogar noch mehr Kosten gespart. Wenn es der Initiative hingegen wie in den PNN angedeutet primär darum ging, Stimmung zu machen und damit potentielle Spender abzuschrecken dann wäre das viel eher ein bewusster Missbrauch demokratischer Mittel.
P.S.: Übrigens empfinde ich es ebenso verantwortungsvoll, dass die Linke allem zum Trotz gemäß ihrer Haltung für das Volksbegehren (und damit im Wissen um die Mehrheitsverhältnisse zugleich implizit gegen einen Volksentscheid) gestimmt hat. Sie hätten es ganz in ihrer Hand gehabt den Entscheid zu erzwingen, der dann doch nur das jetzige Ergebnis repliziert hätte. Wofür? Ein Volksentscheid ist eben keine Meinungsumfrage, dafür gibt es entsprechende Institute die das deutlich billiger hinbekommen.
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Aufwertung schreitet voran; soziale Spannungen nehmen zu
Beim Bahnhof Zoo laufen inzwischen zumindest erste Bauvorbereitungen. Nachdem der Bahnhof lange auf dem "Abstellgleis" lag, soll er nun wieder herausgeputzt werden. Tote Ecken sollen verschwinden, die früher populären "Terrassen am Zoo" als Gastronomie reaktiviert und neue Gewerbeflächen geschaffen werden. Auch das umliegende Gelände soll für die Zukunft fit gemacht werden. Kurzum: Der Bahnhof soll sein Schmuddelimage ablegen und wieder mehr her machen. Dazu passt, dass nach langem Jammern nun zumindest wieder Fernzüge nach Hamburg fahren (wenn auch keine ICE wie früher). Wenn alles klappt, soll der Umbau 2017 abgeschlossen sein.
http://www.morgenpost.de/print…innt-Bauvorbereitung.html