Aber man muss jetzt nicht alle Probleme auf den Flughafen schieben und ihn für jede Fehlentwicklung in der Region verantwortlich machen!
Ich sag' ja nicht dass der Flughafen die Ursache der Probleme ist, aber er erschwert die Behebung.
Die in der Planung anlässlich des S-Bahn-Baus vorgesehenen Wohngebiete im Bereich Kaiserlei und erweitertes Westend (Berliner Straße als kleines Europaviertel) sind gestorben.
Der Ausbau im Bereich Rumpenheim und Bürgel ist der einzige wirklich vielversprechende Wohnausbau, allerdings weit am Stadtrand, fern der teuer aufgebauten Infrastrukturachse, so dass die Gefahr besteht, dass die dortigen Bewohner (wenn sie denn schon mal im Auto sitzen) zum Einkaufen woanders hin fahren.
Neuansiedlung von Gewerbe erfolgt - das hast Du schön beschrieben - wegen der guten Verkehrsanbindung beispielsweise zum Frankfurter Hauptbahnhof und Flughafen. Die existiert aber nur im Bereich der S-Bahn-Strecke, das lässt sich gut mit Eschborn vergleichen, dort ist die Büroansiedlung auch auf Knoten an den S-Bahn-Stationen und Autobahnzufahrten konzentriert, das alte Industriegebiet um Fegro und Real zieht nur Kunden und Mitarbeiter mit Kraftfahrzeugen an.
Das mit dem fehlenden Masterplan ist richtig - allerdings ist auch richtig, dass eine Planung der Stadt Offenbach ohne Koordination mit dem großen Nachbarn keinen Sinn hat, insbesondere dann wenn beide Städte ausschließlich betriebswirtschaftlich, also auf den eigenen Nutzen, statt volkswirtschaftlich, also auf die Folgen für die Gesamtheit der Bürger bedacht handeln. Und da war dseit den 1970ern keine der beiden Stadtregierungen zu einer Zusammenarbeit in der Lage.
Was die Neubauprojekte an der Frankfurter Straße und in Lauterborn angeht, muss man die Ergebnisse abwarten, ich bin da ziemlich pessimistisch was den Verkauf angeht.