Möchte allerdings noch anfügen, dass ich es sehr schade finde, dass die Kollonaden vom Nachbargebäude, die auch der Vorgängerbau aufwies, nicht weiter fortgeführt werden.
Es ist leider allgemeiner Brauch geworden, die Bewegungen seiner Kunden außerhalb der Verkaufsräume nicht mehr zu unterstützen. Kolonnaden werden weggelassen um ein paar Kubikmeter mehr umbauten und vermietbaren Raum zu gewinnen, Vordächer werden komplett weggelassen wie bei MyZeil oder aber sie werden in eine Höhe gezogen, in der sie nur noch dekorative Funktion haben und keinen Schutz mehr bieten wie bei Primark, Zara, Kaufhof, die Liste kann beliebig verlängert werden.
Offenbar will man nicht mehr, dass der Kunde schaufensterguckenderweise durch die Stadt bummelt, er soll unbedingt sofort den Laden betreten, ob er nun schon weiß, was es darin gibt, oder nicht.
Das deckt sich mit der bereits beschriebenen, allgemeinen Abneigung des Handels gegen Fenster - offenbar hat man inzwischen sogar verlernt, mit richtigen Einkaufsstraßen umzugehen und "kann nur noch" Einkaufszentren, in denen schmale Eingänge die eigentlichen, von Warenpräsentationswänden umgebenen Ladenflächen erschließen und in denen der Kunde aus einem Parkhaus direkt im Gebäudeinneren auftaucht.
Kann natürlich auch sein, dass das nur eine Folge der Taylorisierung der Wertschöpfungskette ist, in der das Handelslunternehmen nur noch den Handelspart übernimmt, während die Bereitstellung der Handelsräume ein anderes Unternehmen vornimmt, so dass für den Händler die Außenwirkung seiner Gebäude nicht mehr zum Unternehmensimage beiträgt.
Man vergleiche die Gebäude auf der Zeil, die in den letzten 30 Jahre entstanden sind, mit Gebäuden aus der Zeit, als die Handelsunternehmen nicht nur Nutzer sondern auch noch Eigentümer und Betreiber der Gebäude waren. Kaufhof in Köln, das KaDeWe, Haus Wertheim auf dem Kudamm, aber auch viele Kaufhofstandorte in der "Provinz" zeigen, wie dort eine, noch nicht zur CI verkommene Unternehmensidentität zu Tage tritt.