Beiträge von Torsten

    Zitat von Rohne: Und dann unmittelbar südlich (gehört schon zur Altstadt) diese öden unurbanen Vorstadt-Wohnblöcke (noch schlimmer platziert sind nur die am Dom und am Mainufer) ...


    Jetzt muß ich hier mal ein Lanze brechen für diese sogenannten öden Vorstadtblöcke. Ich weiß nicht, warum hier immer wieder über die Wohnblöcke unterhalb der Konsti und hinter dem Dom geschimpft wird. Ich finde diese noch die beste Alternative zur nicht vorhandenen Altstadt. Erstens haben sie eine sehr angenehme Höhe von meistens vier, manchmal fünf und nur an markanten Stellen und sehr dezent eingesetzt (Torsituation mit Arkaden an der Kreuzung Weckmarkt/Fahrgasse) sechs Etagen. Man erkennt in dem Viertel auch einen planerischen Einfluß (Straßenführung, Hinterhöfe, Geschoßzahlen nur an bestimmten Stellen höher ...), was man gerade von der Zeil mit ihren zusammengewürfelten Fassaden nicht sagen kann.
    Und was ich das Wichtigste finde, ist die fast durchgängig kommerzielle Erdgeschoßnutzung. Das reicht von Kleingastronomie über kleinflächigen familiär geführten Einzelhandel bis zu Galerien und Antikgeschäften. Gerade diese Abwechslung macht das Viertel doch attraktiv. Die Qualität der Geschäfte verbessert sich zunehmend. Zwischen Battonnstraße und Konstablerwache hat sich inzwischen fast ein japanisches Viertel entwickelt und zur alten Brücke hin kann neben Antikem ganztägig ständig wechselnde zeitgenössische Kunst bewundert werden. Am Weckmarkt wurden inzwischen fast alle Fassaden erneuert. Dort kann man sehen, was man mit Farbe aus glatt verputzten Fassaden rausholen kann. Da eine andersfarbige Fensterumrandung, dort ein Muster zwischen den Fenstern und wieder woanders einfach ein paar andersfarbige Linien. Gerade um den Dom herum ist auch die soziale Mischung der Bewohner in Ordnung. Ein Großteil des zentrumsnahen Wohnens in Frankfurt findet in diesem Viertel statt. Durch begrünte Hinterhöfe und fehlenden Durchgangsverkehr ist das Viertel um den Dom auch eine ruhige Wohngegend. Um wieder den Bogen zu schaffen zum Thema Bienenkorb-Hochhaus, möchte ich bemerken, daß diese kleinteilige Erdgeschoßnutzung mit ständig darüber lebenden Einwohnern sicherlich mehr Urbanität ausstrahlt als noch ein Görtz Schuhtempel und eine Sparkassenfiliale mit endlosen toten Schaufensterflächen und einer Eingangstür mit darüber gestapelten Büros.

    Um mal die Dimensionen allein von Striesen und den angrenzenden Stadtvierteln zu verdeutlichen, habe ich aus Google Earth einen Schnappschuß gezogen (am oberen Bildrand links der Waldpark und in der Mitte das blaue Wunder):



    Was sich in den letzten Jahren auch mächtig als Villenviertel gemausert hat ist Klotzsche. Ich hatte da zu Weihnachten schöne Spaziergänge. Gerade in Richtung Heide, um den Bahnhof herum hat sich eine Menge getan. Bedingt durch die High Tech Ansiedlungen ist es jetzt wieder mehr in den Mittelpunkt geraten.

    Schütz Residenz (Baufortschritt)

    Bei der Schütz Residenz und dem angeschlossenen Neubau geht es ja mal so richtig geschwind vorwärts:



    Sehr interessantes Detail, gewölbte Fassade mit Gegenschwung. Das läßt sich in den zwei Dimensionen, welche Dein Bildschirm hat, nur begrenzt zeigen. Also in echt anguggen (wenns fertig ist):



    Und was ja mal richtig gemein ist, daß die 50-er Jahre-Häuser an der Wilsdruffer so hoch sind. Da kann man eigentlich nur hoffen, daß die Dächer der Schütz Residenz mal so richtig hoch werden. Der Bau ist nämlich schon bei der obersten Etage angekommen. Sonst hätte der Block zumindest in dieser Ansicht die 50-er als unangenehmes Passepartout:



    Ziemlich unangenehmer Kontrast, wie ich finde.

    Quartier 3 (Baufortschritt)

    Die Dachlandschaft ist beeindruckend. Aber erst mit Schornstein ergibt es ein komplettes Bild. Vergleiche dagegen die Dächer ohne Schornsteine:




    Schade nur, daß sich hinter dem Block so gar nix tut.
    Was mir so nebenbei noch unangenehm aufgefallen ist, daß man inzwischen wieder mit dem Auto in die Schloßstraße fahren kann und zwar bis zum Georgentor.

    Bülowpalais

    noch schnell im Vorbeigehen kurz vor Einbruch der Dunkelheit das Bülowpalais in der Königstraße an der Dreikönigskirche mitgenommen. Da hat das Kameralein ohne Stativ sichtlich Mühe. Es reicht aber um zu sehen, daß es hier auch gemächlich weitergeht:



    Bild ist von mir

    Wilsdruffer Kubus am Postplatz (Baufortschritt)

    ... um mal diesen Thread wieder etwas aufzufrischen ...

    bei dieser Aufnahme sieht man sehr gut, wie weit der Bau in die Wilsdruffer Straße reicht. Im Zusammenspiel mit der Zentralhaltestelle kann man schon von einem Wilsdruffer Tor reden:



    Hier der ich nenne ihn mal Verbindungsbau zum Quartier M:



    auch wenn die Öffnung im Büroriegel am Taschenbergpalais ziemlich klein ist, werden sich doch wenigstens neue Wege ergeben. Von Blickbeziehungen würde ich hier nicht reden, von der Frau mal abgesehen:



    obwohl, von der Gegenseite betrachtet:



    (wird Zeit, daß sich mal beim Linde-Haus was tut, was'n Schuppen)
    Hier der Kubus vom Postplatz aus gesehen:



    Auch hier die Hoffnung, daß die Öffnung unten in der Mitte ein öffentlicher Durchgang mit vernünftiger Erdgeschoßnutzung wird.

    Man darf gespannt sein, wie sich der Platz zwischen Quartier M, Büroriegel, Kubus und Wilsdruffer nach Fertigstellung präsentieren wird. Platz ist ja ausreichend vorhanden:



    Zusammenfassend, einen besseren Namen als 'Kubus' hat es auch nicht verdient.
    Die Bilder sind von mir

    Passend zum Thema stehen heute in der Sächsischen Zeitung online ein paar Verkehrszahlen zum Dresdner Hauptbahnhof. Aber um mal einen Vergleich zu haben hier vorher Verkehrszahlen des Frankfurter Hauptbahnhofes (Frankfurter Rundschau 2003, aus dem Thread zum HBF FFM gesucht):



    FFM 2003 (Einwohner ca. 650.000):
    täglich 1100 Züge und 700 S-Bahnen und 350.000 Fahrgäste.
    24 Gleise


    DD 2007 (Einwohner seit kurzem wieder 500.000):
    täglich 331 Züge und 219 S-Bahnen und 50.000 Fahrgäste.
    16 Gleise



    ... nur mal so ganz neutral und bewertungsfrei hier erwähnt.
    (Hat jemand Leipziger Zahlen?)
    Während es bei den Bahnen auf ein ziiiiemlich dünnes Drittel hinausläuft, ist es bei den Fahrgästen gerade mal ein Siebentel !!!

    @pflo77: Ich bin Pazifist.
    Und das habe ich zu nicht unerheblichen Teilen dem Aufwachsen in Dresden zu verdanken. Umso mehr ärgert mich eigentlich Dein Posting.
    Die meisten Dresdner trauern der Stadt nach, wie sie vor dem zweiten Weltkrieg aussah. Wie sie damals in voller Blüte stand. Ich kenne auch einige junge Dresdner, welche daheim ganze Schränke voller Bildmaterial über das alte Dresden haben. Die Regale und Wände voller Zeitzeugnisse.
    Doch in all den Jahren habe ich nie Dresdner erlebt, erst recht nicht in der Generation meiner Großeltern, welche in Anbetracht der Zerstörung ihrer Stadt Groll oder Revanchegelüste gegen die nachfolgenden Generationen ehemaliger Kriegsgegner haben. Ja ich kann sagen, daß in dieser Stadt im Angesicht der gnadenlosen Zerstörung eine Einsicht gewachsen war, darüber, daß solch ein zerstörerischer Kreislauf der Gewalt, des Zornes und der Rache wiederum in Vernichtung gipfeln muß und deshalb durchbrochen werden muß. Dieser ausgeprägte Pazifismus zeigte sich auch in Zeiten der DDR, mit Dresden in den achtziger Jahren als Hochburg der Bewegung Schwerter zu Pflugscharen. Welche sowohl in Ost als auch in West den Argwohn der Herrschenden weckte.
    In den letzten Jahren allerdings versuchen immer mehr Außenstehende die stille Trauer der Dresdner um ihre untergegangene Stadt die stillen und damit eigentlich schon wieder großen Gesten des Gedenkens für ihre Zwecke umzudeuten und auszunutzen. Es ist erschreckend, wie sowohl vom linken als auch vom nationalen Rand versucht wird das Gedenken der Dresdner zu beeinflussen. Die große pathetische Geste ist wieder angesagt. Es wird sich sogar wieder in Schuldzuweisung versucht. Das aber genau dieses Pathetische, dieses Hochstilisieren des Gedenkens, die ganz großen Gesten den oben beschriebenen Kreislauf wieder in Gang setzen, daß dürfen wir momentan wieder an den Konfliktherden dieser Welt beobachten. Also schreibt den Dresdnern nicht vor, wie und wem sie zu Gedenken haben. Und wenn sie sich dazu entschlossen haben, den Museumentwurf so hinzunehmen wie er ist und kein Protestspektakel dagegen zu erheben, trotz der Entwurfsinterpretation des Architekten so haben sie jedes Recht dazu.
    Ihr könnt also von dem Entwurf halten was ihr wollt, ihr könnt ihn verdammen und das auch argumentativ fachlich begründen, aber bedient euch bei eurer Argumentation bitte nicht der Betroffenheit der Dresdner Bevölkerung.


    Danke.

    In jedem anderen Fall hätte ich jetzt auch Zeter und Mordio geschrien. Zu einem Militärmuseum, oder korrekter militärhistorischen Museum passt dieser Entwurf ganz hervorragend. Wie der Glaskeil aggressiv hervorspringend, schon die Fassade zerstörend, wer weiß was er sich als nächstes für seine Zerstörung aussucht, die dem Krieg innewohnende Anarchie und Unkontrolliertheit von Macht symbolisiert ist einfach genial. Besser kann man den Inhalt eines Museums nicht durch Architektur zeigen.

    So sehr mich die realisierte Sanierung des Hauptbahnhofes begeistert und so perfekt ich auch die Verbindung des originalen Bauwerkes mit der Moderne finde, kann es meiner Meinung nach nicht darüber hinwegtäuschen, daß dem Gebäude das Leben ausgetrieben wurde. Kurioserweise findet sich das meiste Leben in dem Einkaufsprovisorium unter dem Bahnsteig 17. Die Haupthalle wurde durch die Unterbringung von großflächigen und dadurch bedingt nur wenigen Dienstleistern ziemlich entvölkert. Dazu beigetragen haben mag auch der Wegfall der Zwischengeschosse über dem Reisezentrum und dem Marché Restaurant. Was doch durch die freiliegenden Ziegelwände einen ziemlich, man verzeihe den Ausdruck, ausgebombten Eindruck hinterläßt. Ich finde den Bahnhof inzwischen ziemlich tot. Das mag allerdings auch damit zu tun haben, daß die Bahn Dresden immer mehr vom Rest Deutschlands abkoppelt. So ist die ICE Strecke Leipzig - Dresden, ehemals als Prestigeprojekt gestartet auch nach vielen Jahren noch nicht komplett fertig. Ebenso ist die Bahnstrecke nach Berlin in einem erbärmlichen Zustand. Dabei bietet sich die Achse Hamburg - Berlin - Prag - Bratislava - Budapest oder Wien geradezu als europäische Achse an. Überhaupt scheint sich Dresden mit seinen Verkehrsachsen in Richtung Berlin schwer zu tun. Man bedenke wie viele Jahre nach der Wende die Autobahn A13 noch quasi nicht befahrbar war und eigentlich erst seit zwei, drei Jahren einigermaßen durchgängig fertig zu sein scheint.
    Die Bahn scheint, gerade in Dresden, ein Problem damit zu haben in ihren Bahnhöfen Einzelhandel anzusiedeln. Ich befürchte, daß sich der Umbau des Hauptbahnhofes bis zu seiner endgültigen Inbesitznahme durch die Bevölkerung noch Jahre hinziehen wird. Dieses Trauerspiel ist leider auch am Bahnhof Dresden Mitte zu beobachten. Mit hochfliegenden Plänen gestartet und auf Jahre unvollendet. Aber vielleicht bin ich bei all dem trotzdem vorhandenen Baufortschritt auch etwas ungeduldig geworden.

    Stahlbauer: eine naturbelassene inerstädtische Flußlandschaft ergibt zwangsläufig eine Verbindung von Stadt und Natur. Ich sehe da keinerlei Widerspruch. Zumindest in Deutschland dürfte ein innerstädtischer Flußlauf mit derartig weiträumigen Überschwemmungsflächen in einer Stadt dieser Größenordnung einmalig sein.
    Außerdem ist es unbestritten, daß es sich hier um eine Siedlungs- und Kulturlandschaft handelt. Spätestens mit dem Anlegen und Befestigen der Treidlerpfade beiderseits des Flußes zum Ziehen von Frachtschiffen wurde die Landschaft durch den Menschen verändert.

    Kampflamm: So wie ich die Gegend kenne, wohnen in diesen Vororten auch Einheimische. Soll ja noch Stadtplaner geben, die Städte nicht nur als eine Ansammlung von Touristenattraktionen sehen.
    Der Welterbetitel wurde übrigens nicht für den freien Blick aus den Elbauen auf die Innenstadt vergeben. Den Titel gab es für eie unberührte naturbelassene innerstädtische Flußlandschaft welche unter anderem auch durch unverbaute Sichtbeziehungen glänzt.


    Ohne das die Brücke bereits gebaut wurde, sind schon in Vorbereitung der Bauarbeiten 200 Bäume gefällt worden. Es ist ja nicht nur die Brücke selbst, welche die Gegend zukünftig prägen wird, es wird als Zufahrt zur Brücke ein riesiger Verkehrsknoten mit bis zu sieben Fahrspuren und diversen Auffahrrampen auf den Hang gesetzt. Die Brücke wird hier eine wichtige Verkehrsachse kreuzen, welche in Richtung Innenstadt parallel zur Elbe verläuft.


    Übrigens bin ich nicht wegen des UNESCO Welterbetitels Gegner dieser Brücke, sondern wegen des drohenden Verlustes dieser Landschaft.

    Rohne: Wie bist denn Du drauf? Schon mal während der Geschäftszeiten auf der Zeil unterwegs gewesen? Da kannst kaum treten und jetzt in der Weihnachtszeit mit dem Hilfsweihnachtsmarkt wird es auf der Zeil noch enger.
    Das der Innenstadtbereich außerhalb der Ladenöffnungszeiten weitgehend tot ist, liegt sicherlich nicht an den B-Ebenen.
    Und bei dem Wiederverschließen des Hauptwachetrichters geht es darum, den Platz überhaupt erst mal wieder für den Fußgängerverkehr zu erschließen. Nach Deiner Logik wäre auch FFHV völliger Quatsch, weil dort auch massiv Fußgänger aus dem öffentlichen Raum abgezogen werden, unter anderem auch in Kellergeschosse, igitt ...;)
    Solange es die unterirdische S-Bahn und die U-Bahn in Frankfurt gibt, wird es auch Bereiche geben, welche die Haltestellen dafür zugänglich machen. Was spricht dagegen dort die Aufenthaltsqualität zu erhöhen? Außerdem bezog sich der Beitrag in der Hauptsache auf die bessere Nutzung der Übergangsräume im Allgemeinen. Dazu gehört eben auch die Schaffung neuer Wege und Verbindungen und die Erschließung und Wiederbelebung von Gammelecken.

    @porteno
    Meine Meinung, in diesem Bereich der Innenstadt liegt eine Menge Potential brach. Aber einer Milliarde Euro bedarf es da sicher nicht, um es aufzuwerten. Ich bin sogar der Meinung, daß die momentan dort vorhandene Bausubstanz weitgehend erhalten werden könnte. Dieser Bereich zeigt aber, was in der Frankfurter Innenstadt weitgehend fehlt. Inverstoren, welche sich um die sogenannten Zwischenräume bemühen.
    Warum, zu Beispiel, wenn es schon komplett neu gemacht wurde, bindet man das Allianzgebäude nicht ordentlich an die B-Ebene an. Ich meine damit nicht nur mit einem Fahrstuhl. Nein, ein entsprechend genutztes Kellergeschoss mit einem Eingangsbereich in der B-Ebene. Ein weiterer möglicher Schritt wäre die Ausdehnung der B-Ebene in Richtung Steinweg-Passage und Umbau dieser Passage auf zwei Etagen, Keller- und Erdgeschoss. Warum immer Shopping Malls als Solitäre in die Innenstädte bauen? Warum nicht Vernetzung des Bestandes. Klar könnte ich jetzt auf den Zustand der B-Ebenen (Konsti, Eschersheimer Tor, Hauptwache, ...) verweisen und sagen, daß ich nicht noch mehr davon will, aber wie verbessere ich diesen Bestand. Sicher nicht durch Schließung der unterirdischen Eingangsbereiche, siehe Conrad Electronic, Sportarena, ...). Dieser Bereich muß Teil des öffentlichen Lebens werden und nicht Rückzugsgebiet für Randgruppen und igitt-ich-muß-da-jetzt-durch-weil-ich-zur-S-Bahn-muß-Zone. Daß ist aber scheinbar eine deutsche Angewohnheit, diese B-Ebenen stiefmütterlich zu behandeln. Mir fällt jetzt spontan keine gelungene deutsche ein. Die Besrebungen gehen eher wieder hin zum Rückbau zu reinen Fußgängertunneln in denen man sich mangels Öffentlichkeit noch mehr fürchtet. Dabei gibt es weltweit jede Menge Beispiele für gelungene Lösungen. Siehe bspw. Sydney, da kannst Du Dich in den unterirdischen Shopping-Zonen verlieren und stehst plötzlich, ohne es sofort zu bemerken, im Basement des Victoria Buildings. Genau diese Vernetzung der vorhandenen Substanz meine ich. Da gibt es in Frankfurt jede Menge Potential. Siehe fehlende Übergänge (nur im Keller vorhanden) vom Kaufhof zur Zeilgalerie, apropos Zeilgalerie, wird die eigentlich auch einen oder mehrere Übergänge zu FFHV bekommen? Dieses Mall-Feeling kann ich auch erreichen, wenn ich Vorhandenes verbinde und die Zwischenräume nutze und angenehm gestalte. Aber solange der örtliche Einzelhandelsverband bei jedem neuen Quadratmeter Einzelhandelsfläche anfängt zu weinen, wird sich damit nicht viel ändern. Da sollten die Verantworlichen mal weg vom Argwohn untereinander und von Konkurrenzdenken und hin zum Nutzen des brachliegenden Potentials und des Potentials, welches sich durch neue Mitbewerber (klingt gleich viel besser als Konkurrent) ergibt.
    Manchmal täten es aber auch einfach ein paar neue Deckenplatten oder überhaupt welche und ein Wechsel des Bodenbelages.

    Gestern abend gegen 18:00 Uhr gab es ein kleines Feuerchen auf der Baustelle. An der obersten Ecke, gleich beim Dixi-Häuschen glühte etwas vor sich hin. Immer wenn der Wind hinein blies schlugen dann Flammen hoch und Funken sprühten über die Baustelle. War vom Opernplatz aus gut zu sehen. Zu der Zeit hatten alle schon Feierabend und es war nur noch ein Arbeiter anzutreffen. Er hat sich dann ziemlich aufgeregt, daß die Türen im Bauzaun zur Bockenheimer hin alle verschlossen sind, obwohl die eigentlich offen bleiben sollen. Naja, um es kurz zu machen, zwei Gerätewagen der Feuerwehr sind angerückt und haben der Sache schnell ein Ende gemacht. Nach ein wenig Sucherei, wie man am besten zum Feuerchen vordringt war die Sache schnell erledigt. Mal sehen ob was im Polizeibericht in der Lokalpresse steht.

    Habe ich was von gammelig geschrieben? Ich finde das Viertel klasse und habe es deshalb auch als Vorzeigeviertel bezeichnet. Frage mal die Geschäftsinhaber, die könnten schon noch ein wenig mehr Kundschaft vertragen.

    ^ ist es nicht vielleicht so, daß heute durch weltweit verfügbare Transportmittel und -wege, durch weltweit verfügbare Fachliteratur, durch weltweit verfügbare Medien, durch weltweit verfügbare Fachkräfte, durch weltweit verfügbares Kapital, durch weltweit verfügbare Rohstoffe und Materialien jeder an jedem Ort der Welt ein Gebäude nach seinen Erfordernissen, Möglichkeiten und Geschmack bauen kann? Sind wir nicht schon bereits auf dem Weg zu einer globalen Kultur? Zu einer Kultur, in der jede Region der Welt ihren Beitrag leisten kann und auch leistet. Keine Angst, eine Kultur mit globalem Geltungsmaßstab ist doch nicht das Ende der Entwicklung. Über Jahrhunderte hinweg gab es abgeschottete Regionen mit ihrer eigenen Kultur. Trotzdem hat sich diese Kultur weiterentwickelt. Also, es wird keinen Stillstand geben. Und mit weltweit steigendem Wohlstand (bitte nicht Nabelschau betreiben, es gibt hunderte Millionen Menschen, welche gerade eine Sprung von der dritten in die erste Welt machen) wird es auch immer mehr Menschen aufgrund verfügbarer finanzieller Mittel möglich sein ein Gebäude nach ihrem Geschmack zu bauen, welches Rücksicht auf die Umgebung nimmt und in höchster handwerklicher Qualität mit anspruchsvollen Materialien zum eigenen und dem Wohlgefallen aller gebaut wurde.
    Also, bitte mehr Optimismus.

    UNESCO Welterbetitel hin oder her, warum kann denn nicht einfach der gesunde Menschenverstand als Leitlinie dienen.
    Ja, es hat einen Bürgerentscheid gegeben und ja, die Bürger haben sich für die Brücke entschieden. Aber stand denn ein Tunnel zur Wahl?
    Warum in Gottes Namen ist das Regierungspräsidium sichtlich bemüht diese Brücke in dieser Form an dieser Stelle durchzupeitschen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, das ein Tunnel den Lückenschluß für den motorisierten Individualverkehr an dieser Stelle genauso gut herstellen kann. Weiterhin gibt es Gutachten und Expertisen, die besagen, daß der Tunnel keine Mehrkosten gegenüber der Brücke verursachen würde.
    In Dresden wurden schon an ganz anderer Stelle Tunnel gebaut. Wenn ich nur an den Bramschtunnel denke. Ein Tunnel mit zwei Röhren und zwei Fahrbahnen in jede Richtung um, mal polemisch ausgedrückt, zehn Wohnhäuser zu unterqueren. Oder der sogenannte Ingridtunnel im Weiseritztal, um nicht mehr um einen Felsvorsprung herumfahren zu müssen. Und an dieser sensiblen Stelle des Elbtales soll kein Tunnel möglich sein? Warum muß ein Herr Milbradt unbedingt diese Brücke haben?
    Mir persönlich ist der Welterbetitel eigentlich egal. Ich bin bei meinen Besuchen in meiner Heimatstadt Dresden immer wieder begeistert vom unverbauten Elbtal. Spaziergänge am Elbhang an den drei Schlössern vorbei sind immer wieder ein Genuß. Warum soll all das von den Nebenwirkungen einer Brücke beeinträchtigt werden? Sollen sich doch die Brückenbefürworter, welche Hurra zu ihrem sogenannten Sieg schreien im Sommer mal auf die Terasse des Restaurants Waldschlößchen setzen. Der Lärm der Bautzner Straße verleidet dieses Vergnügen bereits heute, selbst nach dem Austausch des Straßenpflasters gegen Bitumenbelag. Wollen wir diesen Lärm auch über den Elbwiesen und auf der anderen Elbseite vor dem Klinikum?
    Ich bin der Meinung, UNESCO Welterbetitel hin oder her, weil ich Dresden liebe, kommt für mich an dieser Stelle nur ein Tunnel in Frage.

    Rohne:
    Ich finde es überhaupt nicht harmlos. Mir schmerzen die Augen beim Anblick. Gerade die unmittelbare Nachbarschaft zum Altbestand macht diesen Frevel so offensichtlich. Die Büroklötzer (unzählige sinds wohl nicht) sind in ihrer Bestimmung als Büroklotz wenigstens ehrlich, wenn auch unbestritten häßlich. Da kann man bei einigen sogar noch mit gutem Willen epocheprägende Merkmale finden. Aber obiges Beispiel, das ist ja wohl gar nix. Braucht man zu sowas eigentlich überhaupt einen Architekten? Sieht aus als obs 'ne routinierte Maurerbrigade in ein paar Wochen hochgezogen hat. Die Fenster sind bei einem Plattenbau übrig geblieben und mit der Farbe hat sich einer beim Garage Malern verkalkuliert und noch ein paar Eimer übrig.
    Und genau von solchen, ich nenne sie mal Minimalbauten, gibt es wirklich unzählige im Westend. Da sind die Unmengen von Aufstockungen und Dachausbauten "im Selbstbau" noch gar nicht eingerechnet. Im Bild übrigens auch sichtbar, ganz links, zwei Etagen und ein Dachgeschoss, ... grusel.

    Dredner Schloss

    und zu guter Letzt noch das Residenzschloss.
    Ist zwar schon eine Weile her, aber sollte hier nicht unerwähnt bleiben, gerade weil dort seit Jahrzehnten ein Loch klaffte. Dieses Loch im Ostflügel des Schlosses ist endlich geschlossen. Dresdner werden wissen was das bedeutet. Es war über Jahrzehnte DIE Möglichkeit sich, quasi im Vorbeigehen, einen Überblick vom Baugeschehen und Zustand im Schlosshof zu informieren.
    Die prachtvollen Sgrafitti gibt es nur in Richtung Innenhof und eben den konnte man lange Zeit nur über dieses Loch einsehen. Es standen immer Menschentrauben auf dem Bürgersteig vor dem Loch, um einen Blick zu erhaschen.



    [size=-2]das Bild ist von mir selbst gemacht[/size]