Beiträge von mik

    Ich bin von dem Ergebnis der bisherigen Umgestaltung nun auch nicht überwältigt, aber warum kann denn frankfurt nicht mal einen einzigen großen Platz haben? In den meisten Großstädten gibt es größere Plätze, die wunderbar funktionieren.
    Sicherlich könnte ein kleinerer Platz auch gemütlich wirken und besser angenommen werden, aber mit einer Töpfengasse schafft man doch nur ein weiteres totes Sträßchen, eine weitere Hinterhofsituation. Da wäre ich für eine durchdachtere Lösung.
    Warum orientiert man sich nicht an den vielen großen Plätzen in Berlin? Da gibt es doch wahsinnig viele gelungene Beispiele und auch weniger gelungene Beispiele, da müsste man doch draus lernen können!


    Und mal was aus der Region. Hanau ist vielleicht nicht besonders berühmt oder hübsch und hat auch nur 80.000 Einwohner, aber ganz Frankfurt hat keinen Platz, der auch nur annähernd an den Marktplatz herankäme ( Neustädter Markt ), vom Hanauer Freiheitsplatz ganz zu schweigen.
    Damit will ich jetzt weniger einen Vergleich zur konkreten Gestaltung ziehen, als mal darazf hinweisen, dass große Plätze in Frankfurt absolute Mangelware sind. Und hin und wieder soll so was für Massenveranstaltungen wie Demos, Märkte, Konzerte und was weiß ich noch nützlich sein...


    Leider nimmt die Stadt diese Möglichkeiten aber nicht ausreichend wahr, wenn ich mir betrachte wie zugestellt und unpraktisch das Pflaster auf dem Platz ist.

    mik: Mag ja sein, dass der Trend anders aussieht. Aber sieh es mal so: Wenn in der gleichen 40m³ Küche, während sie vom Rest der Wohnung getrennt ist, im Winter ein 0,5m² großes Fenster zur Stoßlüftung aufgerissen wird, dann ist der Luftaustausch in drei Minuten passiert. Dabei wird die Temperatur im Rest der Wohnung nicht beeinflusst - weniger sogar noch, als wenn durch eine leistungsfähige Zu- und Abluftanlage die entsprechende Luftmenge ausgetauscht worden wäre.


    Stimmt so nicht, da moderne Fenster zu 100% dicht schließen müssen und man sowieso eine Mindestluftwechselrate auch ohne Kochen braucht. Deswegen ist das mit Abstand ökologisch effizienteste was es gibt eine moderne Lüftungsanlage, die dann anspringt, wenn die Wohnung betreten wird.


    Eine solche Lüftungsanlage entzieht der Abluft die Wärme und fügt sie der Zuluft hinzu und zwar über eine Wärmepumpe. Die braucht zwar Strom ist aber trotzdem effizienter als ein Stoßlüften und das aufwärmen der Luft über die Heizung. Die Effiziens liegt dabei sehr hoch, über 80% der Wärme können zurückgewonnen werden.


    Mal abgesehen davon denke ich, dass eine Wohnung absolut idiotensicher sein muss, was die die Lüftung betrifft, sonst haben die Hälfte der Mieter nach 6 Monaten ihre Wohnungen total eingeschimmelt.


    Bei Wohnungen hat man, wenn man die Lüftung technisch reguliert einfach die wenigsten Probleme. Und gerade im Geschosswohnungsbau kann man auch eine effiziente Wartung der Anlage durchführen.


    Zum Thema Küche: Ich denke es ist eine trendfrage. Ich selbst bevorzuge auch geschlossene Küchen, am besten mit Durchreiche, so im US-Stil. Bei einer offenen Küche hat man immer das Geruchsproblem.
    Ich bin aber auch kein entschiedener Gegner des ganzen. Wenn für einige Kochen Hobby ist und sich der gemeinsame, kommunikative Aspekt des Lebens beim Kochen abspielt, dann ist die offene, große Küche eben Hauptwohnbereich und ob man das Essen auf der Couch nebenan riecht ist egal.
    Eigentlich finde ich beku_bus' letzte Aussage zu seiner Wohnung ganz gut als Bewertungsmaßstab. Ein guter Grundriss muss flexibel sein. Am besten sind die Wohntypen so konstruiert, dass man sie Trends anpassen kann. Man kann ja bei der Vermarktung die entsprechende Nachfrage soziologisch ermitteln und das Angebot vorab auch erst mal anpassen.

    Mag sein, dass man bei den ganzen gestapelten Wohnungen ziemlich große Lüftungskanäle bräuchte.


    Aber Fensterlüftung? Mal ganz im ernst, dass ist doch sowas von out. Nicht nur bei Hochhäusern, sondern sogar bei Einfamilienhäusern. Wie bitteschön will man so die EnEV-Anforderungen noch erfüllen? Ich denke die Lüftungsanlage ist mittlerweile definitiv zum Standart geworden.
    Und ohne jetzt meinen alten Bauphysikordner rauszukramen bin ich mir sicher, dass man die benötigte Luftwechselrate mit realistischen Querschnitten ereichen kann.


    Abgesehen davon - ich bin selsbt kein Fan von offenen Küchen, der Geruch gehört bei dem Konzept eben leider einfach dazu. Die Zimmerzuschnitte gefallen mir bei dem Entwurf auch nicht so 100%.
    Trotzdem ist das ganze doch sehr realistisch, ich bin durchaus beeindruckt. Mir gefällt die Mischung der Wohnungen und deren Größen. Auch mit der Schaffung eines neuen Platzen könnte ich leben. Diesen Platz selbst zu beleben wird aber sehr schwierig.
    Das städtebaulich versucht wird etwas vom Hinterhof-Charakter der Seitenstraßen der Zeil wegzukommen ist ja verständlich aber sehr schwierig umzusetzen.
    Ich denke man sollte eher versuchen den Sockelbereich gemütlicher zu gestalten, anstatt monumental.

    Also mir ist sowas abgespacetes zwischen Rekos lieber, als irgend ein langweiliger Schuhkarton.
    Warum nicht so eine moderne Interpretation von Fachwerk?
    Dass das Gebäude effizient ist, muss man ja nicht als Hauptargument betrachten - ein Vorteil ist es allemal.
    Positiv finde ich auch, dass man sich an ein gewisses Maß an Kleinteiligkeit gehalten hat.


    Sehr negativ hingegen, dass sich das Gebäude doch sehr nach außen hin abschottet. Ich verstehe nicht wieso sich im zeitgenössischen Bauen diese Mär hält, dass man durch große genuge Fenster ausreichend Außenbezüge herstellen könnte.
    Wenn man dem Entwurf noch drei, vier Loggien verpasst, dann entspricht er so ziemlich 100% meiner Idealvorstellung von dem, was ich mir zwischen den künstlerisch wertvollsten rekonstruierten Fachwerkhäusern wünschen würde.


    Aber gut, ich werde wenig Zustimung ernten. Nur eins noch: Ich glaube nicht, dass die gewünschte Altstadtatmosphäre nur durch ein ungestörtes Ensemble oder das krampfhafte Festhalten an stehenden Fensterformaten und Schieferdächern zustande kommen kann. Entscheidend werden Nutzung, Abwechslung und Kleinteiligkeit sein. Alles Attribute, die man auch mit diesem Stil ereichen könnte.

    Die Obergeschosse gehen doch eigentlich und immerhin hat man stehende Fensterformate. Nicht, dass ich davon besonders angetan wäre, aber so katastrophal sieht der 1. bis 5. Stock gar nicht aus.


    Was gar nicht gut aussieht ist das Erdgeschoss. Ich weiß einfach nicht, was das soll. das schlichteste Geschoss. So liebevoll wie sonst ein Techniaufbau und dabei ist doch eben das EG eiegentlich das wichtigste. :nono:
    Damit rutscht das Gebäude bei mir eher ins Negative.


    Scheint aber ein typisches Problem von Frankfurt zu sein, wo die Nase des Fußgängers wohl stehts auf die Pyramide des Messeturms zeigen soll. Zumindest fällt mir diese "Vernachlässigung" der Erdgeschosszone bei vielen Frankfurter Neubauten, die nicht direkt Ladenflächen bieten (was vielleicht auch der Grund sein könnte - in Berlin ist z.B. in jedem zweiten Haus ein Döner oder ein kleines Geschäft) ins Auge.

    Ich bin jetzt in der Puff Szene nicht so up to date, aber ist/macht das Sudfass zu?


    Ich finde natürlich, dass die östliche Innenstadt unbedingt eine "Aufwertung" braucht, zur Verbindung zum Boom-Areal EZB und Hanauer Landstraße. Aber andererseits, was soll dann dahin, das dazu dient? Die Stadt bräuchte mal einen groß angelegten Entwicklungs-Masterplan!


    So kommt mir das ganze irgendwie etwas planlos vor. So "Hauptsache der Puff ist weg" und wenns ein langweiliger 08/15 toter Büroklotz wird, was dann dahinkommt...

    Volle Zustimmung Garcia!


    Was wir zur Zeit an Umzügen - vor allem nach Berlin - erleben ist zu großen Teilen einem verzerrten Wettbewerb geschuldet.
    Da wir hier im Frankfurt-Forum sind möche ich da auch ganz konkret die Region beschuldigen, ihren Leistungsträger auszusaugen anstatt zu unterstützen.



    Guderian:


    Die frühere BRD war sehr wohl multipolar. Sie ist es auch immer noch. Finanzen und wichtigster Flughafen waren in Frankfurt, Verischerungen in Düsseldorf und München, Medien in Köln (Deutsche Welle, RTL, Messen wie die Photokina) und München (Filmstudios), Hamburg hatte den Hafen und Zeitschriftenverlage.
    Wobei diese beispielhafte Einteilung jetzt natürlich sehr grob ist.


    München war dabei nie heimliche deutsche Hauptstadt. Dafür ist Bayern einerseits zu sehr Freistaat und zum anderen lag damals das wirtschaftliche Gewicht viel zu sehr in NRW.


    Was wir im Moment erleben ist eine massive - und im Zeitalter der IT wirtschaftlich nicht mehr nachvollziehbare, durch Politik und Medienhype angeheizte Konzentration auf den Standort Berlin, der letzten Endes der Nation mehr Schaden als Nutzen bringt.


    Ich hätte nichts gegen eine starke, florierende Hauptstadt mit internationalen Renomee. Aber dass eben das internationale Gewicht zu Lasten des gesamten Restlandes gehen muss, ist nicht ok. Selbst as Frankfurt-Fan würde ich mich auch nicht darüber freuen, wenn alles finanztechnische von Düsseldorf oder München hier her ziehen würde. Dafür sind diese Städte zu schön.


    Und um mal was positives über Berlin zu sagen: Ich bin begeistert, wie unsere Hauptstadt einige Hollywood Produktionen auf ihr Studiogelände ziehen konnte und daurch z.B. wirklich international zur Beanntheit der BRD beiträgt - notfalls auch mit Subventionen. Das war und ist meines Erachtens der richtige Weg. Es gibt viele Branchen die immer neu entstehen. Und warum ist z.B. die Games Convention nicht in Berlin?
    Ich könnte mich auch grün ärgern, dass sie nicht in Frankfurt ist. Aber gerade im dotcom bereich haben z.B. beide Städte gepennt. und jetzt mit Umschichtungssubventionen abzuwerben fänd ich eben Mist.
    Wenn sich hingegen irgendwo entsprechende Unternehmen von sich aus konzentrieren und dann ein Umzug erfolgt ist das was ganz anderes!


    Aber gut jetzt. Da fallen mir wieder tausend Dinger ein, wo der fehlende Zusammenhalt im Rhein-Main-Gebiet Synergien und Attraktivität kostet

    Warum ging es eigentlich bisher immer ohne extremes Rennen bis aufs Blut und auf einmal wird mir meine schöne Hauptstadt fremder und aggresiver, als jede internationale Konkurrenz?
    Da entwickle ich ja richtig antinationale Gefühle!


    Naja, auf eins ist Verlass. Egal wie viel Berlin an sich zieht. Oder wie viel München oder Hamburg oder Stuttgart oder Frankfurt an sich zieht, so richtig zentralistisch sollte Deutschland net mehr werden. Der Zug ist 1933 endgültig abgefahren. Gesellschaftlich wie auch politisch. Und ich bin verdammt froh drum. Berlin wird saugen, aber irgendwann würde der Bundesrat die Notbremse ziehen.


    Dennoch wäre es schade, wenn ein gesundes Gleichgewicht zwischen den deutschen Metropolregionen, von Hamburg bis München und von Dresden bis zum Ruhrpott als strukturelles Ziel der BRD einem weltstadtskomplexgespeisten Hauptstadtwahn zum Opfer fiele.


    Megacitys sind ja gerade "in", aber wir sollten uns nichts vormachen. Schwellenländer wie Thailand, sich alles auf eine Stadt konzentriert, wo Megacitys westliches Niveau bieten und auf dem Land Steinzeit herrscht sind für die BRD oder Europa kein Vorbild. Wenn ich mir wohlhabende europäische Länder, wie Norwegen, Niederlande, Schweiz, Österreich ansehe, dann sind das alles Länder ohne Weltstadt, ohne sozialen Moloch, sondern mit gut strukturierten hochleistungsfähigen Ballungsräumen.
    Gerade auch europäische aufsteigende Länder wie Spanien haben gezeigt, dass mehrere Metropolen und Wirtschaftszentren möglich sind. Und mir gefällt das spanische Modell mit Madrid, Barcelona, Valencia und Bilbao besser, als z.B. die doch sehr starke Fixierung der Polen auf Warschau.

    Naja, EZB baut frühestens 2011, Bahn interessiert sich für den SilverTower, da würde ich am ehesten noch mit dem Grand Hyatt zusätzlich zu T185 und Westtower rechnen.
    Außerdem würde ich auf die ein oder andere Komplettrenovierung mit Aufstockung oder sowas als Überraschung hoffen.


    Ebenfalls ziemlich sicher ist auch noch das Degussa Areal, wobei WinX da als letztes kommt.

    @ Rohne: Nö, das schließt sich nicht aus. Man kann so ziemlich jede Optik als Passivhaus bauen - schwierrig wirds nur bei Vollglasfassade.


    Ein vernünftig konstruiertes Passivhaus beachtet die Himmelrichtungen: unbeheizte Wintergärten oder eben große Fenster im Süden (solare Gewinne) und eine sehr gut gedämmte Nordseite. Auch sollte es nich zu verschachtelt sein, also ein günstiges Außenfläche/Volumen Verhältnis haben. Das wars auch schon.
    Allerdings sind diese Punkte nicht unbedingt Pflicht. Es sind nur die optimalen architektonischen Ansätze. Mit technischem Aufwand (super-Isolierglas, pervers dicke Dämmstärken) kann man alles als Passivhaus bauen. Gerade in letzter Zeit sieht man Gebäuden ihren Energiestandart nicht mehr an, somit kann der Energiestandart kaum als Entschuldigung für das Aussehen herhalten.



    Ich denke beim Konkreten Fall war die Abkapselung von der hässlichen Nachbarschaft ein Thema des Entwurfs. Ohne jetzt schon werten zu wollen, würde ich sagen, dass die Architeten ganz bewußt die massiv erscheinende, schwere Fassade wählten um die Schule voll in den Innenräumen zu konzentrieren.
    Was bei Büros oder auch noch Wohnungen funktioniert - bei einem öffentlichen Gebäude bin ich mal gespannt, wie die Außengestaltung in 10 Jahren gesehen werden wird.

    Oh Mann, was für eine Diskussion.
    Historische Fakten in aller Ehre, selbst wenn jedes deutsche Unternehmen in Berlin gegründet worden wäre, es gäbe nicht einen einzigen Grund, warum das heutige Berlin nun einen "moralischen" Anspruch auf den Sitz auch nur eines Unternehmens hätte.
    Wo kämen wir denn da hin, wenn auf einaml diese historischen Fakten irgendwas begründen würden? Dass wir wegen dem Code Civil zu Frankreich gehören sollten? Oder wenn wir mal ehrlich sind, so gehört doch eh alles nach Rom! Oder denkt jemand unsere Kultur hätte sich so ohne den lateinischen Einfluss entwickelt?


    Und um mal die Komplexe einiger Berliner zu besänftigen: Ich glaube euch, dass Berlin vor langer Zeit mal wirtschaftliches Zugpferd war und auch das Preußentum seine liberalen und fortschrittlichen Aspekte hatte. :troest: Aber das ist alles vollkomen unrelevant.


    Nochmal speziell @ Omnio: Vor was bekommst du denn Angst? seperatistischen Bestrebungen? Sorry, aber dass die Hauptstadt außerhalb auf wenig Sympathie trifft, beruht vielleicht auch auf einer gewissen Gegenseitigkeit.
    Wenn Frankfurt Provinz ist, dann ist Berlin eben ein dekadentes Schmarotzerkaff. Und ein Hauptstädter, der sich was auf seine Berliner Schnauze einbildet, der sollte sich doch von einem etwas rauheren Ton nicht gleich abschrecken lassen.:zunge:
    Was speziell Frankfurt und Berlin betrifft: Ich glaube, dass sich die beiden net vertragen liegt im Selbstverständnis von "Verdienst". Während die Berliner gerne mit Vorkriegszeiten argumentieren, so sind die Frankfurter gerade stolz auf ihre Nachkriegsentwicklung.
    Man sieht sich hier selbst als aus eigener Kraft auferstanden und seine wirtschaftliche Stärke durch eigene Leistung gerechtfertigt. Schließlich hat man selbst den Flughafen hier durchgesetzt (und zwar größer als sonstwo in Deutschland), schließlich sind die Banken hier großgeworden und man kann mit den wichtigsten Börsen der Welt konkurrieren und das, was man an Kultur hat, hat man nach dem Krieg selbst aufgebaut.
    Gerade deswegen kommt die historische Argumentation hier gar nicht gut. Denn Frankfurt hat das, was es hat aus eigener Leistung im 20.Jhd. geschafft und nicht von Königen geschenkt bekommen. Im Gegensatz zu Berlin oder München. Oder eben zu Städten wie Hamburg oder Ruhrgebiet, die durch historische Wirtschaftsfaktoren (Rohstofe, Hafen) profitierten.
    Das historische Faktoren im 20. Jhd. wie das Fehlen einer zentralistichen Hauptstadt die Entwicklung begünstigten, steht außer Frage. Aber gerade im Vergleich mit ähnlich großen westdeutschen Städten, von Hanover über Essen bis Nürnberg ist die Leistung absolut beachtlich.

    Sorry, aber dazu fält mir nur eins ein: Diesen ganzen Steuer-Ausgleichsquatsch komplett abschaffen.
    Wer in deisem Land produktiv ist kann nur verlieren. Und die FDP ist für so nen Müll. Was bin ich enttäuscht.

    Sehe ich ähnlich. Wettbewerb ist gut und Frankfurt muss sich da profilieren. Die Grenze ist dabei nur da erreicht, wo das Thema Dumping anfängt. Im fairen Wettbewerb sollte eben der günstigste (und deshalb effizienteste) Anbieter gewinnen und nicht einer, der audfgrund von Zuschüssen oder dreister Schuldenpolitik letzten Endes die Unternehmen zu Lasten der gesamten Volkswirtschaft anzieht.
    Aber bei Suhrkamp war dies soweit ich weiß jetzt gar nicht nicht der Fall.


    Was mich allerdings stört ist diese elendig ewige Anspruchs-Argumentation aus historischen Umständen. Also, dass Berlin aus geschichtlichen Gründen irgendwas verdient hätte, was jetzt wo anders sitzt. Oder eben jede andere Stadt. Das ist absoluter Schwachsinn, da die Welt eben einfach nicht gerecht ist.
    Ich meine, womit hat den Hamburg seinen Hafen verdient? Oder München die Alpen und Berlin eben überhaupt die Tatsache preußische Hauptstadt gewesen zu sein? Das sind alles historische Gegebenheiten, so wie das Frankfurt durch die Teilung eben nun die Buchmesse und ein paar Verlage hat. Aber keine Stadt kann daraus irgendwelche Ansrüche herleiten. Weder um etwas zu behalten, noch um etwas anderen wegzunehmen.

    So grundlos finde ich die Einwürfe von Crimplene gar nicht. Ganz im Gegenteil freut es mich auch mal begründete Kritik zu hören. :daumen:


    Allerdings:


    1. Warum solten Hochhäuser nicht monumental sein? Ich finde diese Geste ganz ok. Es ist zwar in der Frakfurter Stadtstruktur etwas kritisch zu sehen. Aber hier zieht schließlich auch keine Theatergruppe ein, sondern die UBS, die eben für Stabilität und Macht stehen möchte. Soll sich der Wolf nen Schafspelz überstülpen? ;)



    2. Offene Fugen sind doch irgendwie ehrlicher. Aber generell zum Thema Fassade und Ehrlichkeit: Jede Vorhangfassade ist unehrlich. Auch Alu. Dieses hochgesteckte Ziel in einem Gebäude tragende Konstruktion und Konstruktion der Fassade so zu vereinen, dass es bei minimaler geistiger Kapazität des Betrachters sichtbar ist, hat sich eigentlich überlebt. Ganz einfach durch die erhöhte Komplexität im Fassadenaufbau.
    An dieses Thema kann man nicht mehr mit Argumenten der klassischen Moderne herangehen. Die getrennte Betrachtung von Konstruktion und Fassade ist heutzutage doch bei allen wichtigen Architekten gängige Praxis.


    Sicherlich gibt es zwischen Vorhangfassade und Mauerfake einen Unterschied. Aber ist das hier wirklich schon der Fall?
    Googlet mal nach "Mies van der Rohe: The Krefeld Villas" Hier hat sogar ein Bauhausarchitekt Klinker ganz bewußt als "Tapete" verwendet. Allerdings auch so logisch ohne gefakte Fensterstürze und dergleichen ;). Aber ich denke eben physikalische und soziologische Materialeigenschaften rechtfertigen u.U. Stein durchaus als Tapete.


    Ich würde allerdings der Aussage zusimmen, dass man einer Vorhangfassade, auch aus Stein, den konstruktionstypus ansehen darf. Zumindest klassiche Mauern einfach zu faken ist weder nötig noch niveauvoll.


    3. Die Postmoderne mag aus künstlerischer Sicht viele Defizite und Kompromisse haben. Jedoch ist die soziologische und psychologische Tiefe meines Erachtens bis heute unereicht. Was ich damit sagen will: Der Messeturm, der bewußt Zitat des amerikanischen Hochhauses sein will, kann doch eben dieses (erreichte) Ziel nicht als Vorwurf gemacht bekommen.
    Symbolgehalt und Ausstrahlung mögen banal sein, funktionieren jedoch und die konzeptionelle Logik, von der Plaza-Gestaltung an der Sraße bis zum simpel-einprägsamen Dach wurde durchgehalten. Ein Bauwerk, dass der Masse gefallen will, amerikanisch aussehen will und das auch noch in der Anfangszeit der letzten großen Globalisierungswelle - ist doch super geworden?

    "Waldvernichtung" in Deutschland gestoppt, eher sollte man die verwaldung stoppen!? Gerade Dir sollte doch klar sein, dass wir heutzutage so viel Wald in Deutschland haben, wie seit vorrömischen Zeiten nicht mehr. Gerade ein Anhänger von Fachwerkkonstruktionen (deren ganze Entstehung und Ausprägung eben auf den begrenzten Vorat an brauchbarem Holz zurückzuführen ist), müsste die heutige historisch vollkommen unkorrekte Vorstellung des deutschen Ökosystems doch ziemlich einfach durchschauen können.


    Tatsache ist sogar, dass eine weitgehende Wiederherstellung von Urwaldverhältnissen ein Artensterben verursachen würde, da sich die Fauna über 2000 Jahre an die sogenannte "Kulturlandschaft" angepasst hat. Der Kult um Wald ist Propaganda sonst nix.


    Die ökologischen Probleme betreffen in erster Linie alle Arten die von der menschlichen Kulturlandschaft abhängig sind. z.B. Vögel (Schwalben etc.) die in den Modernen Gebäuden keine Nistplätze mehr finden. Oder durch das Fehlen von Misthaufen keine Nester mehr bauen können. Oder auch Insektenarten am Anfang der Nahrungskette haben das gleiche Problem.
    Wald ist, nett, aber qualitativ nur ein tausendstel Wert von einem qualifizierten Grünraum/Biotop. Und das ist was wo ich dafür bin: Lieber Qualität als Quantität.
    deswegen Bahn frei für die Landebahn

    Jep, die deutschen Wälder wachsen. hingegen sind Bäume im beplanten Innenbereich der Städte oder Landschaftsstrukturierungsmaßnahmen in auf Agrarflächen industrieller Größe eine ganz andere Sache.


    Der ganze Frankfurter Grüngürtel ist in seiner heutigen Form sowieso meilenweit von der Ursprungsidee von Ernst May aus den 20ern (selbst inspiriert von Ebenezer Howard aus dem 19. Jhd.) entfernt. Idell ist ein Grünring in der Metropolregion ja als genutze!!! Kulturlandschaft geplant und nicht als faktische Raumvernichtung zur Besänftigung des ökologischen Gewissens, mit lächerlichen rechungen für angebliche klimaauswirkungen.

    Allerdings meine ich auch, dass der Fluglärm ganz gewaltig überschätzt wird. Der Einzelschall sinkt durch modernere Triebwerke seit Jahren gewaltig (und der raubt den Leuten den Schlaf). Der Dauerlärm wird sich imo nun auch nicht mehr wirklich steigern. Ob ein oder zwei Flugzeuge macht nicht den Unterschied.


    Auch Mietpreise folgen ideologischen Diskussionen mehr, als realen Belastungen. Der vage Begriff der "Lage" ist doch schon seit Anbeginn der Immobielienwirtschaft mehr eine Trend- als eine Vernunftsfrage.

    Naja, schon ziemlich langweilig. Vor allem im Kontext mit der Allianzrenovierung an der Hauptwache oder dann dem Börsenforum.
    Nicht viel schlechter als diese Beispiele, aber auch nicht besser. Und vor allem der gleiche Stil schon wieder. Warum so unkreativ? Sicherlich, es gibt billigere Fassaden. Aber noch ein paar Gebäude dieser Sorte mehr und es wird langweilig.


    Warum auch so wenig Abwechslung innerhalb der Fassade? Warum das Staffelgeschoss nicht als besonderes Geschoss in der Fassadengestaltung deutlicher absetzen?
    Die Nachbargebäude zeigen doch ganz anschaulich wie sich durch einen mehr oder weniger hochgradig künstlerisch begründeten oberen Gebäudeabschluss Spannung erzeugen lässt.


    Trotzdem natürlich erfreulich, wenn es nun bald voran ginge. Sonst bleibt der Baustellencharakter des Platzes ewig erhalten.

    Die Asymmetrie wird bestimmt gut wirken. Im allgemeinen versucht so etwas zwar manchmal gezwungen dynamisch zu wirken. Im konkreten Fall wirkt die breitere südliche Seite aber als eine Art Gegengewicht zur nördlich anschließenden Halle und hat somit eine sinnvolle Begründung.
    Diese Verschiebung in der Eingangssituation berücksichtigt somit auch die Struktur des Messegeländes, welches ja auch nicht symmetrisch oder streng Axial ausgerichtet ist.


    Symmetrisch würde die Seite irgendwie zu dünn, bzw. an den Rand gedrängt wirken. Bild Nr.5 und Nr.6 verdeutlichen das ganz gut.