Beiträge von Andi_777

    Ganz so "erfreulich" finde ich die neue Wachstumsmarke auch nicht, wenn man bedenkt, dass das Wachstum nicht Geburten sondern Zuzug zu verdanken ist, also auf Kosten anderer Städte/Regionen geht, die ihre Infrastruktur selbst nicht mehr auslasten. Persönlich missfällt mir die Konzentrationsbewegung sehr - wenn ich auch selbst halbwegs nach München gezogen bin. Die Attraktivität die München gewinnt verlieren nämlich andere Städte, deren Bewohner (Stadt & Umkreis) mit verlieren - und das ist die große Mehrheit. Insofern unterstütze ich auch grundsätzlich Vorhaben wie den Umzug der Finanzverwaltung, weil, wie Martyn schon bemerkte, auch in weniger verstädterten Regionen junge Menschen mit Potential leben, die aber kaum die Chance haben in ihrer Region einen anspruchsvollen Arbeitsplatz zu finden. Allerdings halte ich die Ansiedlung in einem Ort unter 10.000 Einwohner (für mich keine Stadt, auch wenn's den Titel trägt) für das falsche Signal. Ein Umzug nach Städten wie Straubing oder Deggendorf hätte ich für vernünftiger gehalten.

    Sorry dafür, GIGI DAG, aber dein Beitrag kam laut DAF-Uhr genau 2 Minuten nach der Bewertung, also ungefähr die Zeit, die man braucht zwischen Bewerten und Beitrag fertiggeschrieben absenden. Da war ich mir fälschlicherweise sicher die Bewertung wäre von dir.


    Wie auch immer.
    Dass mir das Zoofenster nicht zusagt hab ich ja schon öfter geschrieben. Jeder hat nunmal einen eigenen Geschmack.

    @ GIGI DAG:
    Ich zitiere einfach mal deine negative Bewertung meines Beitrags:
    "Ohja eine Glasstele dessen Ecken/Kanten abgerundet sind und Zwillingstürme aus Glas die mit einer Glasbrücke verbunden sind, sind wunderschön. Sind ja auch so schön ins Stadtbild eingebunden... *kopfschüttel* naja typisch Lokalpatriot eben..."


    Also Münchner Lokalpatriot bin ich schonmal nicht. Ansonsten wäre die Berliner-Sektion des DAF nicht meine Startseite und ich hätte nicht 90% meiner Posts in der Berliner-Sektion geschrieben. Und mein Avatar...
    Natürlich ist das eine Frage des Geschmacks und meine Meinung subjektiv.
    Der O2-Turm (Uptown München) hat für mich absolut klassisches und zeitloses Design und wirkt gleichzeitig (auch durch die runden Ecken) sehr hochwertig.
    Die Highlight Towers sind vielleicht an sich nichts besonderes. Aber sie haben drei Auszeichnungen: 1. Für die A9 sind sie eine Top-Eingangssituation in die Stadt, man fährt direkt auf sie zu. 2. Sie stehen genau in Münchens wichtigster Sichtachse: Odeonsplatz, Siegestor, Münchner Freiheit (Leopoldstraße). Besser geht's städtebaulich garnicht. Mit etwas Übertreibung: das erinnert an das La Defense Konzept, wenns auch leider nur 1 Turm ist. In's Stadtbild sind die Doppeltürme insofern sogar sehr gut eingebunden. 3. Die Nachtillumination ist sehr gelungen, insbesondere wieder, wenn man mit dem Auto nach München hineinfährt. Muss man gesehen haben - Fotos haben nicht die Aussagekraft.


    Die Beiträge ab #814 habe ich hierher verschoben da themenübergreifend.
    Die Bewertung stammt übrigens nicht von GIGI DAG.
    Bato

    Das würd ich so nicht sagen. Zwar ist der durchschnittliche Blockrandbau in München genauso einfallslos wie in Berlin, aber wenn ihr schon das Zoofenster anführt: das ist die gleiche kritisierte Langeweile in die Höhe gezogen. Eines der schlechtesten Hochhäuser die Deuschland in den letzten zehn Jahren hervorgebracht hat. In München dagegen sind mit den Highlighttowers und dem O2-Turm zwei sehr hochwertige und in meinen Augen wunderschöne Beispiele an Hochhausarchitektur entstanden.


    Und was in und um den Arnulfpark derzeit in München entsteht ist architektonisch so schlecht nicht. Zumindest eine ganz andere Kategorie als alles was rund um den Berliner Hbf geklatscht wird.

    Hier können Fahrgastschiffe und Boote andocken.


    Naja, Fahrgastschiffe legen doch sowieso eine Planke aus, da ist diese aufwendige Konstruktion eigtl. sinnlos. Sinn macht das nur für Paddelboote / Kanus / Kajaks. Dann kommen auch Rollstuhlfahrer auf ebener Plattform hinein.

    Deswegen wird's auch nicht entfernt.


    Ich bin über das Staatsratsgebäude allerdings nicht so erfreut. Im Sozialismus-Cluster jenseits der Stadtbahn wäre das eine andere Geschichte. Aber mitten im wiedererstehenden Preussenprunk auf der Museumsfischerinsel wird's dann doch mehr und mehr zum Fremdkörper. Ich verspreche mir viel von der Schloßreko. Die Insel hat das Potential zum Schmuckkästchen der Stadt zu werden - wenn auch die Fischerseite verramscht wird. Die Orientierung an den historischen Straßenzügen wäre daher schön gewesen, da macht das Staatsratsgebäude aber nicht mit. Viel problematischer sehe ich aber die Krupp-Repräsentanz. Wir haben wohl einen Glaskubus mit Betonzusätzen zu erwarten. Der birgt Potential, im "Ein"klang mit dem StRGebäude die noch nicht einmal vorhandene Ästhetik des Ensembles wieder zu sprengen.

    @ Backstein:
    Bin sehr wohl Radfahrer :) Sowohl Sommers (z.B. heute, gestern, vorgestern,...) als auch Winters und auch bei Regen bin ich praktisch ausschließlich mit dem Radl unterwegs. U-Bahn nutze ich so gut wie nie, auch nicht abends beim Weggehen. (Hab nicht mal eine Dauerkarte.)


    Allerdings bin ich halt in M unterwegs und nicht in B. Bei meinen Besuchen in der Hauptstadt hab ich das allerdings so aufgefasst, als wären Radwege uniform rot gepflastert (auch die neuen). Abweichungen vom Standard fallen mir sofort auf, bin da empfindlich geworden, nachdem in meinem Heimatort an jeder Ecke ein anderer Fußwegbelag gepflastert oder geteert wurde und in München gegenteilig der Standard sehr ernst genommen wird. Radwege sind hier übrigens (standardmäßig) schwarz geteert. :)


    Zum Chatten bitte die PN-Funktion oder irgendwas anderes nutzen. Danke.
    Bato

    Völlig unabhängig davon wie die Vögel in der Luft bleiben bzw. wie teuer fliegen zukünftig sein wird: Das Bedürfnis nach weltweiter Mobilität ist da und nimmt wetier zu. Und das kann nur durch Fliegen befriedigt werden. Insofern wird auch noch vermehrt geflogen wenn die Preise 4x so teuer sind. Es wird einfach teurer - verzichtet wird nicht.


    Ausserdem müssen wir in Deutschland auch am Ball bleiben. Wenn wir unsere Konkurrenzfähigkeit vermindern können wir uns unsern Ökowohlstand nämlich irgendwann auch nicht mehr leisten.

    Ein durchschnittliches Haus auf dem Land ist mit Sicherheit nicht billiger als eine durchschnittliche Wohnung in der Stadt. Wobei man das erstens sowieso nicht pauschalisieren kann und zweitens ein Haus (eigenes Gebäude ohne Nachbarn im Haus, Garten mit Wiese, Bäumen, Sträuchern, Wasser, ..., Platz für Autos, Werkstatt, Hobby, ...) sicherlich nicht mit einer Wohnung (brauch ich wohl keine näheren Attribute zuweisen) zu vergleichen ist.
    Die Wohnkonzepte sprechen zwei verschiedene Gruppen an. Die einen, die Platz brauchen um sich zu verwirklichen (Platz für Kinder, Hobby, Ruhe, Garten) und die anderen, die ihre Freizeit hauptsächlich ausser Haus verbringen (und möglichst keine Kinder haben).

    Natürlich ist das eine Bereicherung für das Museum, da habt ihr schon recht.
    Aber in Mitte steht an jeder Ecke eine Baustelle. Der ganze Bezirk ist eine Baustelle! Ok, dann könnte man auch argumentieren, auf eine mehr oder weniger kommt's nicht an und die Arbeiten ziehen sich hoffentlich auch nicht ewig hin.
    Ich dachte mir nur im ersten Moment: die Museumsinsel wird zZt. an keiner Stelle geschont. Das wunderschöne Ensemble ist seit langer Zeit garnicht wunderschön sondern von Bauzaun, Baugerät und Stahlgeflecht geprägt. Und weil das nicht genügt, stellt man auch mitten in die wichtigste Eingangssituation noch eine rein.
    Aber ich geb nach - die Ausstellung macht anderswo wahrscheinlich weniger Sinn und wenn's dann fertig ist wird's vielleicht sogar optisch eine Bereicherung (vielleicht).

    Ich check das auch nicht. Als hätte Berlin nicht genug Baustellen muss man mitten im Hof einer der Hauptsehenswürdigkeiten auch noch eine Riesenbaustelle für eine temporäre Schau aufmachen. Mit Sicherheit wäre das anders auch gegangen. Manchmal denke ich Berlin macht sich für Besucher mit Fleiß unattraktiv.

    Ich denke Konstantin hat ihn mit der Kuppel des Stabi-Lesesaals verwechselt. Der Circus kann auf der Ansicht garnicht zu sehen sein, viel zu weit links und wahrscheinlich auch zu niedrig.


    Den Dom kann man bei den Fotos wirklich wunderbar vergleichen. Man merkt, wie anders das Gebäude ohne die Bekrönungen der Kuppeln wirkt. Heute eher gedrungen, italienischer. Früher strebte das ganze Bauwerk nach oben in den Himmel. Auf mich eine ganz andere Wirkung.

    Ich war gestern in Frankfurt und habe mir die Ausstellung angesehen.
    Nach wie vor bin ich ein Fan dieses Projekts. Von den "neuinterpretierten" Fassaden bin ich aber fast komplett enttäuscht. Das ist in der Regel in Stein gehauene Langeweile und was noch schlimmer ist, insbesonders in Frankfurt, ein absolutes 50er Revival. Ein Großteil der Fassaden so wie sie jetzt geplant sind, könnte auch nach dem Krieg entstanden sein. Insofern passen sie sich wunderbar in die restliche Nachkriegsbebauung ein.



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    Mod: Aus "Neugestaltung Dom-Römer-Areal (Planungs-Thread)" hierher verschoben.

    Meine unmittelbare Erfahrung ziehe auch auch mehr aus dem bayerischen Raum. Die Bevölkerung wächst hier seit Ende des Krieges mehr oder weniger stark. Insbesonders nach der Wende gab's nochmal einen ordentlichen Zuzug. München als attraktivste Stadt verlor allerdings zwischen 1970 und 2000 300.000 Einwohner an das Umland. Erst seit 2000 Jahren kehrte sich der Trend um 180°. Innerhalb der letzten 10 Jahre kehrten die 300.000 wieder zurück in die Stadt, wobei der Druck, vor allem auf die Innenstadtbereiche, unverändert stark anhält.
    Zwar wächst auch das Umland Münchens stark, doch ist der Suburbanisierungsprozess Münchens seit 10 Jahren vorbei.


    Aus Kosten- und Umweltgründen spricht viel für die Urbanisierung. Und gerade die Städte Ostdeutschlands bewahrt dies im Moment wieder vor noch stärkerem Bevölkerungsverlust. Insofern ist die Entwicklung zwar als "positiv" zu beschreiben. Ich persönlich bin aber nicht nur Freund davon. Auch in Bayern haben Landkommunen mittlerweile Angst vor Bevölkerungsschwund - gerade bei jungen Leuten, die in die Metropolen München und Nürnberg ziehen. Auch in Bayern droht das Land langfristig auszubluten, wenn junge gebildete Menschen dem Land den Rücken kehren. Ich wohne auf dem Land und liebe es. Meine Kinder (nahe Zukunft) würde ich niemals in einer Stadt großziehen (ohne Garten, ohne Tiere, ohne Dialekt, aber mit Ipad und Zara).