Beiträge von Cowboy

    Eine klasse Galerie, die vor allem zeigt, wie vielfältig Zwickau in Wirklichkeit ist.


    Die repräsentativen Bauten schätze ich kommen vor allem daher, dass Sachsen um 1900 mit zu dem am dichtesten besiedelten Gebiet Deutschlands gehörte und absolute Wirtschaftsmacht war. Deswegen befinden sich auch in kleineren Städten so viele und sehenswerte Bauten des Historismus.


    Warum so bescheiden, Zwickau hatte Ende des 19. Jh / Anfang des 20. Jh eine Motorfunktion inne, was die damals rekordverdächtige Wirtschaftskraft in Mitteldeutschlands angeht. Ich erinnere nur an die Horch-Automobilwerke (Horch heißt ins lat. übersetzt "Audi"). Und genau diese wirtschaftliche Bedeutung von einst sieht man der Stadt auch heute noch an. Ich bin gespannt, wie's in dieser Galerie weitergeht...

    ^ Eine sehr abenteuerliche Erklärung. Woher weißt du eigentlich, dass die Villenviertel in Hamburg von einer "gediegenen Oberschicht" bewohnt werden, und was soll daran so erstrebenswert sein? Und welches Villenviertel in Deutschland sieht "ganz genau wie vor 100 Jahren" aus?


    Neben den vielen nett aussehenden Villen fiel mir auch ein sehr hässliches Wohngebäude auf. Und zwar das ganz rechte auf dem ersten Bild von #19. Gruselig...

    Das sind klassische ergebnisse, bei denen eher die gewinnen die gegen eine Planung (Neubau, Flughafen etc.) sind, da das besser mobilisiert.


    Selten einen solchen Unsinn gelesen. Ohne weiteren Kommentar...


    Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass man eine Umfrage die lediglich unter unter Bild-Lesern gestartet wird, nun mal nicht representativ ist.


    Warum? Soweit ich richtig informiert bin, ist die BILD auflagenstärkste Zeitung in Deutschland. Welche Zeitungsleser sind denn deiner Meinung nach repräsentativ genug für Umfragen?

    Immer mit der Kamera live vor Ort. Sehr lobenswert, Dr.Faust. Am geschwungenen Verlauf der Baugrube kann man die Kontur des Neubaus schon erahnen. Auf den Bildern jeweils links angeschnitten ist der 1977 errichtete Bücherturm zu sehen, der bis 2010 umfassend saniert wird (siehe Visualisierung aus #1). Außerdem auf den ersten beiden Bildern zu erkennen, die sog. Buchförderanlage zum Hauptgebäude, wo angefragte Bücher mittels Rohr transportiert werden. Diese Verbindung wird während des Verlaufs der Bauarbeiten demontiert, eine neue Buchförderanlage ist im neuen Erweiterungsbau geplant.

    Nicht nur mein Schattenbild, sondern auch eine neue Schwimmhalle kann man an der Antonienstraße bewundern. Anfang 2006 wurde an gleicher Stelle die 1970 errichtete DDR-Schwimmhalle - Typ "Anklam" - abgerissen, wo ich als kleiner Pimpf das Schwimmen erlernte. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf 11 Millionen Euro. Die andere Längsseite ist mit Holzsprossen verkleidet, die ganz gut aussehen. Die neue Schwimmhalle soll hauptsächlich von Schwimmvereinen genutzt werden. Eröffnung war für Ende 2007 geplant.



    Bild von mir


    Und noch ein Luftbild zum Schluss.

    Also ich möchte tino255 in fast allen Punkten widersprechen, und nehme gleich mal sein Beispiel der umgestalteten Clarenberg-Wohnanlage in Dortmund als Aufhänger. Dieses Beispiel zeigt mir nämlich, dass man in solche Wohnanlagen noch so viel investieren, und das Umfeld noch so grün und "kinderfreundlich" gestalten kann wie man will: Der soziale Brennpunkt-Charakter bleibt, weshalb Leute, die nicht finanziell auf solche Wohnanlagen angewiesen sind, dort auch nicht hinziehen werden. Kinderreiche Mittelstandsfamilien gleich gar nicht. Die gewünschte soziale Durchmischung in Großstädten findet nach wie vor nur in historisch gewachsenen Stadtteilen statt. In Frankfurt sind das z.B. Bornheim, Bockenheim oder Sachsenhausen.


    Dass Investoren und Planer die Wünsche und Sehnsüchte der Familien nach Individualität und Geborgenheit (sprich: Häuschen mit Garten) bisweilen bis zum Erbrechen ausreizen (siehe Riedberg), ist ein gänzlich anderes Problem, und hat mit dem Thema "Wohnhochhäuser" wenig zu tun. Wohnhochhäuser wie in NY halte ich für sinnvoll, wenn Bedarf besteht. Eine Antwort auf den Städtebau der Zukunft sind sie aber auch nicht.

    ^ Ich denke, dahinter befindet sich u.a. die Technik für die elektrischen Außenjalousien. Ansonsten finde ich die Verkleidung der Gebäude nicht schlecht. Für die geringen Ansprüche an den heutigen Wohnungsbau macht das Projekt qualitativ keinen schlechten Eindruck. Zur gewachsenen Gründerzeitarchitektur der Umgebung sind die Flachdächer freilich unpassend, aber was will man machen, wenn Penthouse-Wohnungen nun mal gefragt sind...?

    Auf einer ehemaligen Industriebrache in Gohlis entstehen derzeit 7 Häuser mit Eigentumswohnungen. 3 sind bereits fertiggestellt. Das Projekt heißt "Parkvillen am Kickerlingsberg". Fotos vom letzten Sonntag:








    Auf diesem Gelände entstehen die anderen 4 Häuser


    Fotos von mir

    So eine hirnrissige Idee, eine künstliche Chinatown in einem Kaff in Brandenburg aufzuziehen. So ein Vorhaben konterkariert die Hintergründe der Chinatowns beispielsweise in Amerika. Außerdem halte ich es für perfide und ethisch mehr als bedenklich, ein chinesisches Ghetto für touristische Zwecke zu errichten. Schon in der Weimarer Republik holte man Schwarzafrikaner in deutsche Zoos, wo sie - zur Belustigung der Besucher - in nachgebauten Eingeborenensiedlungen lebten. Ekelerregend.

    Wenn ich auf der Website schon lese, dass "die Kundenströme zum Metropolen-Shopping verteilt" werden, dann vergeht mir die Lust, auch nur mal für einen Tag dort reinzuschnuppern. Metropolen-Shopping, d.h. man läuft durch Essen, Rom und Paris. Wie originell! Die meisten Kommentare auf der WE-Website sind ja - wie soll es auch anders sein - vernichtend.

    Da Magdeburg nicht wirklich wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen kann bin ich dafür, die Stadt aufzugeben. Ja aufgeben.


    Was heißt denn bitteschön "aufgeben"? Nach dem ISNM-Wirtschaftsranking kommt Magdeburg auf Platz 35 von 50. Heißt das jetzt, dass alle anderen 15 Städte, die hinter Magdeburg landen (u.a. Kassel, Aachen, Lübeck und Schlusslicht Berlin) auch aufgegeben werden sollten? Ansonsten ein hervorragender Bericht.


    Ich war letztes Wochenende auch zum ersten Mal in Magdeburg, meinem Bruder beim Umzug helfen (hat dort ein Studium angefangen). Er wohnt dort in der Nähe des Zentrums in einem Viertel, das jeweils zu einem Drittel aus entstuckten und plastikbefensterten Gründerzeithäusern, zu einem Drittel aus sanierten Mietskasernen der DDR-Fünfziger und zu einem Drittel Brachland besteht. Die Innenstadt ist wirklich grauenhaft. Die allgegenwärtige Anwesenheit von langgezogenen Plattenbauriegeln vernebelt die Sinne. Die wenigen, meist ruinösen Altbauten, die einem entlang der Hauptstraßen begegnen, sehen ziemlich deplatziert aus; was daran liegt, dass das Straßenraster nach dem Krieg völlig neu angelegt wurde. Entweder stehen die alten Gebäude im Vergleich zur zurückgesetzten Riegelbebauung zu dicht am Straßenrand, weshalb ich mir die Frage stellte, warum man dann nicht auch so konsequent war, den Altbau bei der Neustrukturierung mit abzureißen. Oder der Altbau steht einzeln und verloren viel zu weit aus eben genannten Gründen von der Straße weg.


    Einigermaßen ansprechend fand ich die sog. Stalinbauten, die auch auf den Bildern oben zu sehen sind und richtig toll die Gegend rund um den Hermannplatz, der mit großzügiger Gründerzeitbebauung, jeder Menge Gastronomie und einem buntgemischten Volk viel Großstadtfeeling verspricht...

    ^ Das schlichte, um 1860 errichtete spätklassizistische Gebäude ist - wie fast die gesamte Pfaffendorfer Str. zwischen Tröndlingring und Zoo - ein Zeugnis der ersten Stadterweiterung in Richtung Nordwesten. Das Eckhaus wurde von der Stadt als städtebaulich markantes Gebäude eingestuft, weshalb es ins Gebäudesicherungsprogramm aufgenommen wurde. Schön, dass es jetzt saniert wird.


    Später reiche ich noch weitere Fotos aus der Pfaffendorfer Str. nach, vorher aber die Waldstraße 56. LEgende hat das schöne Portal in seinem ArchitekTOUR-Strang schon gezeigt, jetzt kommt das ganze Gebäude.



    Vorher ohne Türmchen

    Bild: Stiffler APH-Forum



    ...nun mit Türmchen



    und glänzt jetzt mit dem Pendant gegenüber um die Wette.



    beschädigter Erker 2005



    jetzt wieder komplett



    Alle Bilder - bis auf das erste - von mir

    Mediencampus Villa Ida, so heißt der bereits 2006 vollendete Komplex für angehende Journalisten: klar, nüchtern, funktionell und im Kontrast zur historistischen Villa Ida stehend, dem 1883 errichteten Hauptgebäude des Campus. Was haltet ihr von dem Neubau?


    Ansicht von Südost. Auf dieser Seite befindet sich ein Café, auf der Runden Ecke ein Freisitz, der bei 18 Grad am Sonntag schon hätte geöffnet sein können.





    Ansicht aus südlicher Richtung




    Durch viel Glas schaut man auf den grünen Innenbereich und rauf zur Villa Ida





    Villa Ida von Süden



    Villa Ida von Norden


    Bilder von mir

    Danke für die Zusammenstellung. Bezüglich des Dittrichring 11 bin ich ein wenig irritiert. Das marode Gebäude wurde 2006 abgerissen, woraufhin seitdem eine Baulücke klafft. Gibt es für diese Lücke schon konkrete Planungen für einen Neubau? Wenn ich mich recht erinnere, wird derzeit das sehr schöne Wohnhaus Dittrichring 12 und das nicht minder schöne Eckhaus Dittrichring/Thomaskirchhof saniert.


    Noch ein weiteres aktuelles Projekt von mir: Derzeit wird das Bosehaus im Thomaskirchhof für ca. 5 Millionen Euro saniert und für das Bach-Archiv mittels Anbau erweitert. Das Haus gehörte einst der Kaufmannsfamilie Bose, die eng mit Thomaskantor Johann Sebastian Bach befreundet war, der schräg gegenüber in der alten Thomasschule wohnte.


    Bosehaus aktueller Zustand (das mit Erker). Meines Wissens wurde es 1985 schon einmal umfassend renoviert.



    Rückseite


    Bildquelle: DAF-User "leipziger"

    ^ Sehr richtig. Die Bürgerhäuser mussten, wie viele andere um 1900 in Leipzig auch, der prosperierenden Messe weichen. An gleicher Stelle stand der Messe- und Handelskomplex Deutrichs Hof, der einen ganzen Block einnahm (wofür weitere Bürgerhäuser abgerissen werden mussten). Folgende 2 bildliche Veranschaulichungen:


    Noch einmal die Bürgerhäuser wie oben abgebildet. Die Bürgerhäuser, die hier links des Schuhmachergässchen zu sehen sind, mussten übrigens Specks Hof weichen, dem vielleicht spektakulärsten Messekomplex in Leipzig, der 2000 umfassend saniert wurde: Hier eine Aufnahme am Tag, und hier eine bei Nacht (genial, oder?).




    Und hier später, ähnliche Perspektive, frontal leider nur ein Ausschnitt zu sehen: Deutrichs Hof




    Bildquelle: http://www.lipsikon.de (Veröffentlichung ist mir erlaubt...)

    entweder wie aus dem ei gepellt oder total verrottet - dazwischen gibt es in ostdeutschland nichts.
    Ja, wobei die Aufbauleistung m.M.n. viel zu selten gewürdigt wird. Auf Leipzig bezogen freut es mich besonders, dass der oftmals kritisierte Denkmalschutz u.a. penibel genau auf hochwertige, gesprosste Holzfenster setzt. Das ist in Deutschland alles andere als selbstverständlich. Schaut euch mal die letzten 3 von mir gezeigten Bilder an. Selbst der marode und leerstehende Altbau hat inzwischen schöne Holzfenster eingesetzt bekommen.


    Den Bayrischen Hof hatte ich schon fast abgeschrieben. Würde mich sehr freuen, wenn es tatsächlich noch zu einer Rettung in letzter Minute kommen würde.
    Und eine Rettung ist noch nicht wirklich in Sicht. Trumpfen kann diese Immobilie allenfalls mit ihrer Lage. Mal sehen...


    Der Obi-Markt an dieser Stelle halte ich auch für in Ordnung. Interessanter aber dürften die eigentlichen Gewerbehöfe an der Brandenburger Straße werden. Wie ich weiter oben schon schrieb, lässt die Stadt dort nur hochwertige Fassade zu (was aber freilich nicht viel heißen muss...).