Da Magdeburg nicht wirklich wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen kann bin ich dafür, die Stadt aufzugeben. Ja aufgeben.
Was heißt denn bitteschön "aufgeben"? Nach dem ISNM-Wirtschaftsranking kommt Magdeburg auf Platz 35 von 50. Heißt das jetzt, dass alle anderen 15 Städte, die hinter Magdeburg landen (u.a. Kassel, Aachen, Lübeck und Schlusslicht Berlin) auch aufgegeben werden sollten? Ansonsten ein hervorragender Bericht.
Ich war letztes Wochenende auch zum ersten Mal in Magdeburg, meinem Bruder beim Umzug helfen (hat dort ein Studium angefangen). Er wohnt dort in der Nähe des Zentrums in einem Viertel, das jeweils zu einem Drittel aus entstuckten und plastikbefensterten Gründerzeithäusern, zu einem Drittel aus sanierten Mietskasernen der DDR-Fünfziger und zu einem Drittel Brachland besteht. Die Innenstadt ist wirklich grauenhaft. Die allgegenwärtige Anwesenheit von langgezogenen Plattenbauriegeln vernebelt die Sinne. Die wenigen, meist ruinösen Altbauten, die einem entlang der Hauptstraßen begegnen, sehen ziemlich deplatziert aus; was daran liegt, dass das Straßenraster nach dem Krieg völlig neu angelegt wurde. Entweder stehen die alten Gebäude im Vergleich zur zurückgesetzten Riegelbebauung zu dicht am Straßenrand, weshalb ich mir die Frage stellte, warum man dann nicht auch so konsequent war, den Altbau bei der Neustrukturierung mit abzureißen. Oder der Altbau steht einzeln und verloren viel zu weit aus eben genannten Gründen von der Straße weg.
Einigermaßen ansprechend fand ich die sog. Stalinbauten, die auch auf den Bildern oben zu sehen sind und richtig toll die Gegend rund um den Hermannplatz, der mit großzügiger Gründerzeitbebauung, jeder Menge Gastronomie und einem buntgemischten Volk viel Großstadtfeeling verspricht...