Beiträge von naxoss

    Es ist überhaupt nicht meine Absicht, nur "schöne" Gebäude darzustellen. Was ich hier zeige ist ein Bruchteil von inzwischen über 200 Bildern. Ein Archiv kann nicht nur die kommerziell interessantesten Objekte aufnehmen. Es ist mir schon klar, dass das DAF andere Schwerpunkte hat, doch als Frankfurter möchte ich dieses Stück Frankfurter Geschichte nicht untergehen lassen; vor allem nicht zu einem Zeitpunkt, in dem Darmstadt und Bad Nauheim Anstrengungen unternehmen, ihren Bauten den Status des Weltkulturerbes zukommen zu lassen.
    Zwei Anmerkungen noch: Wer solche historische Straßenzüge als einfach nur häßlich betrachtet, hat eben ein nur verkürztes Verständnis von Architektur.
    Das Colloseum und der Parthenon sind auch nicht nur "schön". Der Einwand des Historismus ist nur bedingt berechtigt, das kann man nur sagen, wenn man sich mit den verschiedenen Richtungen des Jugendstils nicht auskennt.
    Übrigens: Die Bilder sind ganz aktuell, alle im Frühjahr 2008 aufgenommen.

    Berücksichtigt man die Zerstörungen des 2. Weltkriegs, kann man froh sein, dass überhaupt noch etwas übrig geblieben ist. Die Menschen hatten andere Sorgen als sich um Ornamente und Poesie zu kümmern.


    Die folgenden beiden Häuser stehen an der U-Bahn Station Lindenbaum, sind stark renovierungsbedürftig. Wenn man davor steht kann man jedoch ahnen wie edel sie mal gewirkt haben müssen.



    By lesbos



    By lesbos

    Es gibt keinen einheitlichen Jugendstil. Die Frankfurter Variante ist wesentlich schlichter wie etwa die Brüsseler, Pariser oder die in Nancy und Wien.


    Bedeutendste Persönlichkeiten:
    in Schottland Charles Rennie MacIntosh


    http://www.crmsociety.com/


    Die Glasgow School of Arts:



    By lesbos


    In England der dichter, Architekt, Designer, Schreiner, Gärtner und glühender Sozialist William Morris:


    http://www.nationaltrust.org.u…/w-findaplace/w-redhouse/
    http://www.morrissociety.org/



    By lesbos


    Sein berühmtes Red House:




    By lesbos



    In Katalonien Antoni Gaudí, sog. Modernismo (Sagrada Familieu.v.m.)

    Es gibt in Frankfurt nur wenige Häuser, die zu 100 % den Anforderungen des kritischen Jugendstilfans entsprechen. Florale Elemente, Türmchen etc. sind eher die Ausnahme. Doch ich kann versprechen, dass alle hier gezeigten Häuser in nature weitaus schöner sind als dies meine 30 Jahre alte Nikon zu zeigen vermag.
    Alle Aufnahmen stammen ausschließlich aus dem Norden und Nordosten Frankfurts, insgesamt um die 180 Bilder, etwa 100 Gebäuse.
    Zu den jeweiligen Bildern:
    Die Gebäude auf Bild Nr. 1 + Nr. 7 stehen direkt nebeneinander und sind phänomenal gut erhalten. Das Gebäude auf Bild Nr. 7 beherbergt, soweit ich mich erinnere, eine städtische Kindereinrichtung. (Bornheim/Nordend)
    Bild 2 = Seckbach (auch wunderschön)
    Bild 3 = Niederursel (das einzige Arts & Crafts Haus, das ich gefunden habe, erinnert stark an Williams Morris's Red House)
    Bild 4 = Friedberger/Rat Beil (das weiße Haus wurde kürzlich renoviert)
    Bild 5 = Eschersheim
    Bild 6 = Häusergruppe Hügelstraße, wunderschöner Komplex
    (Fortsetzung folgt)

    Jugendstil- und Arts&Crafts-Architektur in Frankfurt

    Seit einigen Monaten befasse ich mich mit der Jugendstil- und Arts&Crafts - Architektur in Frankfurt. Dass Darmstadt und Bad Nauheim die eigentlichen Hochburgen sind, setze ich als bekannt voraus, trotzdem war ich nach einigen Erkundigungstouren durch Frankfurt positiv überrascht, wie viele derartige Gebäude es hier gibt. Inzwischen habe ich ein Foto-Archiv von ca. 100 Häusern - etwa 1/3 der Stadt, Nord- und Nordost, habe ich bereits abgesucht. Nun, die Ästhetik kommt bei den modernen Gebäuden oftmals zu kurz. Das beliebteste Argument lautet "Kein Geld", in aller Regel mangelts nur an Phantasie. Im Gegensatz zu Adolf Loos ist das Ornament für mich nicht nur kein Verbrechen, sonden im Gegenteil Beweismittel menschlicher Schaffenskraft. Das mag sich alles etwas altmodisch anhören, aber es ist kein Zufall, dass alte Jugendstilvillen mit ihrem Stuck und 3 Meter hohen Decken und Türmchen im Immobilienmarkt eindeutig die wertvollsten Objekte sind.
    Suche Gleichgesinnte aus FFM, Darmstadt und Bad Nauheim.

    Wir, eine vierköpfige Familie, sind vor einem Jahr in den Frankfurter Bogen eingezogen. Ein REH, norddeutsch, verklinkert, grenzt ans "Torhaus". Die Erdgeschosswohnungen haben alle Gärten, unserer grenzt direkt dran. Die Lage ist für Kinder optimal, wir sind froh daß wir nicht in Kalbach-Riedberg gekauft haben. Vor kurzem wurde mit dem Bau der Straßenbahn 18 begonnen, soll Anfang 2011 fertig sein. Architektonisch ist es sehr bunt, aber genau das gefällt uns. Das Wellpapp-Haus ist ästhetisch weit hinter den Erwartungen. Insgesamt ist der Frankfurter Bogen das mit Abstand kinderfreundlichste Neubaugebiet Frankfurts. Träumen tue ich zwar von einer Jugendstil-Villa, als Architekt Antoni Gaudí oder Joseph Maria Olbrich, aber die Realität hier im Frankfurter Norden ist auch OK. Spielplätze en mass, IKEA, Aldi, Rewe und Hornbach nur paar Minuten entfernt.

    Frankfurter Bogen - neuer Stadtteil in Bau

    Eher unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich im II. und vor allem im III. Bauabschnitt doch einiges getan, was man als erfreulich bezeichnen kann. Keine uniformen Hochhäuser, eher Qualität, Kreativität und Phantasie sind angesagt. Paradebeispiele: Das "Torhaus" an der Herrenapfelstraße und die "Residenz am Apfelgarten" direkt gegenüber an der Alkmenestraße. In ca. zwei Jahren soll hier außerdem eine Straßenbahnverbindung fertiggestellt sein, die
    Gegend wird aufgewertet. Wermutstropen: Das beabsichtigte vier- oder fünfstöckige Wohn- und Geschäftshaus am Gravensteiner Platz scheint eher architektonische Massenware zu werden (Gerüchten zufolge...).: Auch ist man von den ursprünglichen Reihenhäusern abgerückt und hat stattdessen doch wieder Wohnungen geplant, ein klarer Rückschritt. Insgesamt betrachtet hat man es aber mit einer deutlichen Aufwertung des Stadtteils Preungesheim zu tun.