Beiträge von ponzi

    Das sind doch mal gute Nahrichten! Besonders schön finde ich, dass sich PwC bewußt für einen Innenstadtstandort entscheidet und nicht wie die Konkurrenten KPMG und Ernst & Young in die Peripherie zieht.


    Die Begründung für die Standortwahl durch PwC weist auf einen nicht zu unterschätzenden Stanortvorteil hin, nämlich die gute Verkehrsanbindung: man ist mit U-Bahn/Strassenbahn in zwei Minuten am Bahnhof. Gleichzeitig dürfte der Grundstückspreis und der Mietpreis unter denen in den 'Premiumlagen' im Bankenviertel/Westend/Taunusanlage liegen. Hoffentlich wird bald auch bald der Tower1 gebaut. Ich bin jedenfalls gespannt auf die Architektur des jetzt angekündigten Hochhauses.

    Zur Politik:


    Auf absehbare Zeit wird es keine Eingemeindung von Eschborn oder Offenbach geben. Angesichts der hohen Schulden wollte iÜ Frankfurt Offenbach gar nicht haben. Eine Eingemeindung Eschborns ist landespolitisch nicht durchzusetzen, da dann auch sehr viele andere Gemeinden in der Peripherie von Großstädten fürchten müssten, von diesen geschluckt zu werden.
    Eschborn verdankt seinen Aufstieg als Bürostandort ja neben der guten Verkehrslage vor allem dem im Vergleich zu Frankfurt niedrigen Gwerbesteuer-Hebesatz. Das Problem ist, dass eine Stadt wie Eschborn ebenso wie andere Umlandgemeinden im Rhein-Main-Gebiet ohne das kulturelle/wirtschaftliche/politische/infrasturukturelle Angebot von Frankfurt gar nicht in ihrer jetzigen Form existieren könnten, aber gleichzeitig durch Gewerbesteuerdumping Frankfurt Unternehmenszentralen und Verwaltungsstandorte abjagen, mit den entsprechenden Städtebaulichen Konsequenzen. Eschborn nimmt also in Form eines 'Trittbrettfahrers' am von der Stadt Frankfurt zur Verfügung gestellten Angebot teil, ohne dazu beizutragen. Es wäre daher politisch geboten, zu einer Angleichung der Gewerbesteuerhebesätze zu kommen, etwa indem man Gemeinden wie Eschborn dazu zwingt, sich in höherem Maße an der Finanzierung bestimmter Infrastrukturangebote in Frankfurt zu beteiligen.


    Langfristig könnte man dann eine besondere politische (Supra-)Struktur für das Rhein-Main-Gebiet anstreben, um dem Zusammenwachsen des Rhein-Main-Gebiets Rechnung zu tragen, ohne dass es dadurch zu einer Eingemeindung kommen würde, wodurch die stärker zur Finanzierung in Anspruch genommenen Gemeinden auch eine dementsprechende politische Mitsprache hätten.
    Das hier schon angeprochene London ist zB auch keine 'Stadt' im eigentlichen Sinne, vielmehr ist 'Greater London' eine föderale Struktur, die sich aus mehreren unabhängigen Gebietskörperschaften zusammensetzt. Von Mitte der 80er Jahre bis ca. 1997 gab es in London sogar gar keine zentrale Verwaltungseinheit, vielmehr waren die boroughs vollkommen selbständig und kooperierten nur auf betimmten Gebieten.
    Im einzelnen wäre das alles natürlich sehr kompliziert und auch nicht leicht durchzusetzen.


    Zum Städtebaulichen:


    Die wichtigsten Entwicklungen in Frankfurt sind mE, dass sich der 'urbane Raum' über die eigentliche Innenstadt hinaus vergrössert: im Osten durch die Aufwertung des Ostends sowohl als Wohn- und Büro wie auch als Kultur- und Nachtlebenstandort. Der Bau der EZB wird diesen Prozeß städtebaulich markant sichtbar machen. Im Südwesten könnte ein ähnlicher Prozeß durch den Bau des Europaviertels in Gang kommen, dadurch könnte auch das Gallusviertel und andere angrenzende Viertel, die die meisten Frankfurter bis vor einigen Jahren freiwillig nie betreten hätten, insgesamt aufgewertet werden. Der eigentlich grossstädtische Raum in Frankfurt könnte so in Zukunft in der subjektiven Wahrnehmung viel größer ausfallen.
    Ein sehr großes Potential hätte wie schon angesprochen das Bahnhofsviertel, als multikulturelles Ausgeh-, Künstler und Kulturviertel.
    Ansonsten ist Frankfurt schon jetzt am Wochenende bei weitem nicht so leblos wie oft angenommen, nur dass sich viel Leben eben nicht in der Innenstadt abspielt. Das ist aber in anderen Städten nicht anders, so ist etwa die eigentliche City of London an Sonntagen fast genauso tot wie Canary Wharf, außerdem Pendeln die meisten in London auch von weit ausserhalb des Stadtzentrums aus ein.

    London spielt in einer ganz anderen Liga als Frankfurt: London ist ein Weltfinanzzentrum, Frankfurt ist ein (Finanz)dienstleistungszentrum für Deutschland.


    Das Schicksal von Frankfurt ist deshalb mE eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland verknüpft. Sollte sich die Wirtschaft in den nächsten Jahren in Deutschland weiterhin positiv entwickeln, dann werden sicher auch die internationalen Investmentbanken an eine moderate personelle Aufstockung, etwa im M&A Geschäft oder im fixed income Bereich denken, da eine Präsenz in Deutschland 'vor Ort' trotz allem sehr wichtig ist, sowohl für das Geschäft mit inhabergeführten Grossunternehmen, aber auch mit DAX-Unternehmen. Eine auch nur annähernde Grösse wie in London wird aber nicht erreicht werden.
    Ein Ansatzpunkt zur Stärkung von Frankfurt wäre wie schon angesprochen wohl, für das Asset Management im weitesten Sinne ein besseres regulatorisches Umfeld zu schaffen.


    Sehr problematisch ist mE die Entwicklung der deutschen Bankenlandschaft insgesamt, welche auch für Frankfurt eine fatale Entwicklung darstellt: die einzige international ernstzunehmende Bank ist die Deutsche Bank, welche aber gerade das Investmentbanking sehr weitgehend von London aus betreibt. Commerzbank ist provinziell und bei weiterer erfolgreicher Sanierung Übernahmekandidat. Sonst gibt es nur noch die Dresdner Bank, deren Zukunft, zumindest was das Investment Banking der Dresdner Kleinwort betrifft, als Teil des Allianz-Konzerns ungewiss ist und ein Haufen von genossenschaftlichen und öffentlich-rechtlichen Instituten, die aus politischen Gründen oder Verbandsinteressen zu keiner Reform fähig zu seien scheinen. Die Fusion einer grossen Anzahl von Landesbanken mit der Deka Bank mit Sitz in Frankfurt und anschließender Privatisierung wird vorerst wohl leider Wunschtraum bleiben.


    Es gibt aber mE auch viele positive Entwicklungen in Frankfurt: zB war die Stadt aus meiner Sicht noch nie so international wie jetzt, auch die Entwicklung des Stadtbildes und des Angebots ist insgesamt viel urbaner und weniger proviniell, als noch vor 10 Jahren.
    Auch die Politik scheint die Wichtigkeit einer aktiven Förderung des Finanzplatzes zumindest grundsätzlich erkannt zu haben, es findet viel mehr Dialog und Austausch zwischen Politik und Wirtschaft statt und die Entwicklung etwa der Uni Frankfurt ist diesbezüglich ein wirklich positives Beispiel.

    Also, ich kann die Meldung nur so verstehen, dass Oppenheim bereits im Herbst in das Gebäude umzieht.


    Hier nochmals eine genauere Zusammenfassung des Artikels Handelsblatt, 9. Juli 2007, S.22:
    - Die Bank Sal. Oppenheim will ab Herbst in Frankfurt in eigene Räume ziehen, nachdem die gemieteten Büros in der Untermainanlage zu klein geworden sind.
    - Die Bank hat sich für den derzeitigen Sitz der jetzt zum Eigenkapitalfonds Lone Star gehörende Allgemeinen Hypothekenbank Rheinboden (AHRB) entschieden, eine Villa aus der Gründerzeit in der Bockenheimer Landstrasse 23-25.
    - Auf dem Areal soll für 100 Mill. Euro ein Um- und Neubau stattfinden, der gesamte Komplex, zu dem auch einen Handelsraum gehören wird, soll dann 2011 fertiggestellt sein und insgesamt 600 Mitarbeitern Platz bieten.


    Vielleicht zieht man zuerst nur mit einem Teil der Mitarbeiter um? Wenn ich mich richtig erinnere schließt sich an den Altbau des Gebäudes ein Neubau an, der rückwärtig bis zum Kettenhofweg reicht, vielleicht konzentrieren sich Um- und Neubauten auf diesen Bereich und werden erst in Angriff genommen, wenn schon ein Teil der Mitarbeiter in den Altbau gezogen ist. Wie erwähnt befindet sich auf der anderen Seite der Bockenheimer Landstrasse das Hochhaus der zu Oppenheim gehörenden BHF-Bank, vielleicht werden in einer Übergangszeit auch Räume in diesem Gebäude genutzt.

    Nichts gegen die Revitalisierung alter Bürogebäude, aber ich finde es gut, wenn in Strassen im Westend der ursprüngliche Charakter als Wohnviertel durch eine neue Blockrandbebauung wiederhergestellt wird und freue mich, dass diese Nutzungsmöglichkeit jetzt auch wirtschaftlich attraktiv ist. Immerhin wird der Abriss von Gründerzeitbauten im Westend Ende der 60er Anfang der 70er Jahre heute allgemein als Fehler angesehen.
    Es wäre mE wirklich ein städtebaulicher Gewinn, wenn möglichst viele der Bausünden aus den 60er/70er Jahren im Westend ein ähnliches Schicksal erleiden würden, zumal einige Gebäude seit langer Zeit weitgehend oder vollständig leerstehen und vor sich hin vergammeln. Es gibt einige Grundstücke, für die eine solche Neunutzung städtebaulich noch viel wichtiger wäre, da sie im Vergleich zu dem hier in Rede stehenden Objekt, dass ja sehr nah an der mittlerweile von Büronutzung geprägten Bockenheimer Landstrasse liegt, noch viel "tiefer" im rein als Wohngebiet genutzten Westend liegen.

    Oppenheim zieht in Villa der Hypothekenbank Rheinboden

    Die kölner Privatbank Sal. Oppenheim wird ab Herbst aus den derzeit angemieteten Räumen in der Untermainanlage in die bis vor kurzem von der untergegangenen Hypothekenbank Rheinboden genutzte Gründerzeitvilla in der Bockenheimer Landstrasse 23-25 umziehen. Zudem wird der ganze Komplex bis 2011 für mehr als 100 Millionen Euro umgebaut und durch Neubauten ergänzt. Der Komplex wird auch einen Handelsraum umfassen und wird 600 Mitarbeitern Platz bieten.


    (Handelsblatt Printausgabe 9. Juli 2007)


    Leider konnte ich zu der Meldung online nichts finden, ich habe den Artikel aus dem Handelsblatt zusammengefasst. Ich verstehe die Meldung so, dass die Bank im Herbst in den Altbau zieht und die weiteren Umbau- und Neubaumassnahmen bis 2011 durchgeführt werden. Zu den Umbau- und Neubaumassnahmen finden sich leider keine Details.
    Bei dem Gebäude handelt es sich um das Sandsteingebäude aus der Gründerzeit mit prächtigem Säulenportal schräg gegenüber von der BHF-Bank, die ja seit zwei Jahren zu Sal. Oppenheim gehört

    Auch wenn man natürlich erst noch den Entwurf abwarten muss, halte ich es für eine gute Entwicklung, dass eine der 70er Jahre Büro-Kästen im Westend abgerissen wird und durch Wohnbebauung ersetzt wird.


    Offensichtlich erkennen nun Investoren, dass es sich angesichts der im Westend für hochwertige Wohnungen gezahlten Preise eher lohnt, auf so einem Grundstück neu an die ursprüngliche Bebauung des Westends angepasste Wohnbauten zu errichten, als darauf zu hoffen, den alten Kasten 'aufzuhübschen' und als Büroimmobilie nutzen.
    Wäre schön, wenn das gleiche mit ein paar anderen alten Kästen im Westend passieren würde.

    Naja, der Zustand nach dem Umbau wird natürlich sehr viel besser sein als vorher, das alte Allianz-Gebäude war mE ein echter Schandfleck.


    Nur, wenn man schon einen so umfangreichen Umbau macht und eine Natursteinfassade anbringt, hätte man doch einen Entwurf nehmen können, der eine etwas strukturiertere / plastischere Fassadengestaltung vorweist, ohne dass dadurch Mehrkosten entstanden wären. Dieser Entwurf wirkt zumindest auf der Visualisierung sehr kubisch und glatt, was durch die Höhe des Baus und die Tatsache, dass die Fensterreihen nicht bis rechts zum Rand fortgesetzt werden, mE zu einer sehr dominierenden Wirkung führt. Es wundert mich, dass man - wenn man schon einen solchen Umbau auf sich nimmt - einen Entwurf wählt, der an einfallsloseste Entwürfe aus den frühen 60er Jahren erinnert.


    Aber mal sehen, wie das Gebäude wirkt, wenn es fertig ist. Vielleicht ist das Ergebnis ja positiver, als das die Visualisierung wiedergibt.

    Also, in der inneren Nordstadt - "Altstadt" gibt es ja zumindest eine hohe Kneipendichte, allerdings ist mE das Angebot leider nicht sehr vielfältig.


    Ein neues Gastronomieviertel in der Wilhelmsstrasse oder im Rheinviertel anzulegen ist mE nicht erfolgversprechend, da sich dorthin einfach nicht genügend Leute verirren und es daher schwer sein dürfte über das vorhandene Angebot neue Gastronomiebetriebe wirtschaftlich zu etablieren.


    Ausserhalb der Innenstadt halte ich die Clemens-August-Strasse in Poppelsdorf für eines der attraktivsten Gastronomieviertel, da insbesondere im Sommer durch die hohe Dichte tatsächlich ein "geschlossener" Eindruck entsteht.

    Das ist ja wohl unglaublich! :nono:
    Man braucht zwei Jahre, allein um die Kosten der Verlegung des Umspannwerks zu kalkulieren?!?


    Da die Mainova AG zu 75 % der Stadt Frankfurt gehört, kann man nur hoffen, dass die Stadt hier entsprechend Einfluß nimmt.
    Das Projekt ist nicht nur wegen des Hotels selbst, sondern vor allem städtebaulich mE von äußerster Wichtigkeit.

    vondraussen:


    Sehe ich genau so.
    Im Übrigen glaube ich nicht, dass ein nennenswerter Anteil derjenigen, in den Gateway-Gardens arbeiten werden "mit dem Flugzeug kommen". Es ist klar, dass für Firmen, die unmittelbar mit dem Flaughafen zu tun haben ein gewisser Bedarf nach Büroraum am Flughafen besteht. Die Stadt Frankfurt muss aber wirklich nicht noch über ihre Bauträgergesellschaft OFB bei diesem Projekt mitmachen. Gateway Gardens wird mE zu einem Angebot führen, dass nicht von dieser Nachfrage gedeckt wird. Viele der Unternehmen werden daher gar nichts mit dem Flughafen zu tun haben, sondern ähnliche Unternehmen sein, wie die die jetzt in Eschborn etc. ansiedeln. Die Leute die da arbeiten werden wohl tatsächlich kaum in Frankfurt, sondern irgenwo im Kreis GG, OF oder noch weiter weg wohnen und mit dem Auto zur Arbeit fahren, was zu einer weiteren Verschlimmerung der Verkehrssituation im Bereich Frankfurter Kreuz führen wird.
    Schlimm genug (wenn auch verstädnlich wg der Gewerbesteuer), dass die Gemeinden im Umland immer neue Gewerbegebiete an den Ausfallstraßen ausweisen, auf die dann irgendwelche hässlichen Bürokästen gestellt werden, jetzt macht auch noch die Stadt Frankfurt selbst mit. Wenn das so weitergeht, ist das Rhein-Main-Gebiet in 20 Jahren ein zersiedelter suburbander Brei. Man sollte sich wirklich mehr auf die Innenstadt konzentrieren.

    Wie schon gesagt: an Einzelheiten muss noch gearbeitet werden. Eine den Anforderungen der Gestaltungssatzung angenäherte Bebauung lässt sich ja auch mit dem jetzt vogestellten Entwurf verbinden.


    Meine Aussage bezog sich mehr auf die Forderung nach einen Wettbewerb, um den der Bauherr nach der Neuen Presse "nicht drumrumkommen" werde. Das sehe ich nicht so. Der Entwurf ist in seinen städtebaulichen Grundsätzen zu begrüßen, es ermöglicht der Öffentlichkeit Zugang zu einem Gebiet das ihr seit Jahren verschlossen ist und aus zusammengewürfelten grauen Kisten besteht und gibt auch dem ganzen Umfeld eine neue städtebauliche Perspektive.
    Die Bebauung am Main selbst finde ich allerdings auch nicht gelungen und zwar nicht nur weil sie nicht der Gestaltungssatzung entspricht.
    Mir graut nur davor, dass jetzt das ganze Projekt von der Politik zerredet wird, da das Hochhaus noch 20m weniger, da noch 5 % mehr Wohenen etc.
    Die Stadt hat zwar die Planungshoheit, aber eben nicht die Mittel um selbst zu bauen. Und Planung heisst auch nur die Grundsätze der Bebauung festzulegen und nicht jedes Detail. Manchmal ist es mE deshalb sehr gut, wenn die Sache von einem privaten Investor vorrangetrieben wird, eben weil dann nicht alle Gruppen 5 Jahre in die ursprüngliche Planung hineinreden und am Ende ein schlechter Kompromiß oder gar nichts bei rum kommt.
    Kurz: eine Änderung der Gebäude zum Main wäre zu begrüßen, aber bitte nicht die ganze Planung über den Haufen werfen und irgenwelchen Vorstadtpolitiker im Stadtrat das Wort überlassen.

    Ich finde den Entwurf insgesamt sehr gelungen, vor allem das Hochhaus.
    Die kleineren Gebäude könnte man dagegen noch mal überarbeiten. Ich hoffe aber, das die Planungen auf der Grundlage des jetzt vorgestellten Entwurfs schnell vorangetrieben werden und bis auf Detailverbesserungen auch so umgesetzt werden. Man kann nicht für jedes Projekt immer einen Wettbewerb machen, das würde ja sicher noch mal 1 1/2 Jahre oder so dauern und KSP Engel und Zimmermann ist ein anerkanntes Büro, das die Verhältnisse in Frankfurt gut kennt. Wer weiss, was bei einem Wettbewerb herauskäme, vielleicht etwas viel schlimmeres als die jetzt vorgestellte Bebauung.
    Wenn die Stadt Frankfurt selbst bestimmen will, was gebaut wird, dann muss sie schon selbst bauuen (bzw. über eine ihrer Beteiligungen ABG etc.), das wird sie sich aber in diesem Fall nicht leisten können.
    Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass sich der Bauherr "hinter den Kulissen" schon mit der Stadt über die Eckpunkte des Projekts abgestimmt hat. DIC/Morgan Stanley bauen ja immerhin für die Stadt Frankfurt die ehemalige Stadtsparkasse zur Stadtbibliothek um und der Aufsichtsratsvorsitzende von Morgan Stanley Deutschland Lutz Raettig ist seit einiger Zeit CDU-Stadtrat in Frankfurt. Da dürften die nötigen Kontakte zur OB bestehen.

    Außerdem ist der von der Allianz geplante Standort sehr gut für einen Wohnturm geeignet. Liegt ja schon im Westend, in unmittelbarer Umgebung beginnt schon eine der besten Wohnlagen Frankfurts. Das ist mE ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Vermarktung im Vergleich etwa zu einem Wohnturm im Bankenvietrel.

    OK, das Gebäude würde schon im Gutleutviertel liegen. Jedenfalls gilt die Lage nicht als bevorzugte Bürolage - auch wenn die Nähe zum Bahnhof natürlich objektiv ein unheimlicher Standortvorteil ist. Im Keller ein Busbahnhof für Fernbusse zu haben, der größtenteils nicht gerade von 'Luxustouristen' frequentiert wird, um es mal so zu formulieren, das würde das Gebäude zusätzlich noch weniger represäntativ machen.


    Ich sehe einfach niemanden, der in absehbarer Zeit in dieses Gebäude ziehen soll - an welche Art Unternehmen glaubt ihr denn?


    Ohne Ankermieter wird derzeit aber nicht gebaut, denn für spekulatives Bauen ist die Leerstandsquote zu hoch. Und derzeit können potentielle Mieter in wirklich schönen Lagen gute Mietkonditionenen bekommen (inklusive mehrmonatige Mietfreiheit). Für Neuobjekte sehe ich derzeit nur Raum, wenn sie sowohl bezüglich der Lage als auch ansonsten wirklich top sind. Für ein Projekt an diesem Ort müsste es deshalb mE schon einen kleinen Boom auf dem Büromarkt geben. Oder irgendeine Berhörde müsste in das objekt ziehen.

    Für das Areal an der Südseite wäre eine Bebauung jedenfalls ein Fortschritt!


    Allerdings halte ich die Integration des Busbahnhofs für sehr schwierig. Das dürfte das Gebäude bei Investoren / potentiellen Mietern nicht beliebter machen. Wer lässt sich schon auf sowas ein, im "schlechten Bahnhofsviertel"? Zumal die Lage nicht gerade 1a ist und auf absehbare Zeit in der Stadt genug in höherwertigen Lagen zu haben ist?

    Ich finde den ersten Preis immer noch furchtbar.


    Diese gewollte Modernität wirkt leider unheimlich kleinstädtisch.
    Für einen so unharmonischen Entwurf ist das Gebäude einfach zu klein, das ganze erinnert mich irgendwie an Kinderspielzeug oder an eine Stereoanlage oder so was.
    Da finde ich den zweiten Platz um Längen besser, auch wenn das Gebäude etwas hineingequetscht wirkt. Die Ecklösung finde ich eigentlich ganz gelungen.

    Wahrscheinlich kann man den Leuten, die bei der Bank über sowas zu entscheiden haben, eine Fassadensanierung nur verkaufen, wenn das Gebäude danach deutlich anders, quasi "wie ein neues Gebäude" aussieht, eine Sanierung, die nur das Technikgeschoss kaschiert und die Verikale etwas mehr betont, ansonsten die dunkle Farbgebung beibehält, dagegen nicht durchsetzten, denn "dann kann man ja gleich alles so lassen wie es ist".