Beiträge von Humphey Cordonnier

    Ich hoffe auch auf den Entwurf ganz rechts, obwohl ich dem mittigen auch etwas abgewinnen kann. Aber rechts ist am zeitlosesten und hoffentlich auch am ehesten nach Kahlfeldts Geschmack. Ich freue mich über die guten Nachrichten das der Turm mit der richtigen Höhe (150m) kommen wird! Dies lässt auch hoffen dass der zweite Covivio Turm, der ja irgendwann noch neben dem ParkInn entstehen soll, sowie die anderen bisher noch nicht angekündigten Türme gegenüber auf dem TLG Grundstück, auch nicht an diese ideologische und zu niedrige "ParkInn ist das Maß aller Dinge" perspektive gehalten werden. Ein weiterer 145-160m Turm, ein 150er, und dann etwas niedrigeres, und schon hat der Alex plötzlich eine echte, stimmige, interessante Skyline, statt einer Blockwand wo sich die Türme gegenseitig anöden.

    Ich finde es deutlich schlimer als das Alte. Beim Alten sah jeder sofort dass es ein Unzustand war der zwangsläufig verbessert werden würde. Bei diesem Millionengrab kann man eigentlich nur noch verzweifelt den Kopf schütteln. Das ist ein an Banalität, schlechtem Design und Eintönigkeit nicht zu überbietender Bau, der trotz der horrenden Kosten auch in seiner neuen Ausführung ab Tag eins veraltet und billig umgesetzt wirkt (nicht dass aus dem Konzepot mehr rauszuholen gewesen wäre) und städtebaulich wie ästhetisch eine Katastrophe ist. Sorry, aber "besser als eine Ruine" kann an dieser Stelle für diesen Preis nicht im entferntesten der Ansatz sein. Und man konnte es von Anfang an kommen sehen. Ich weise hier nochmal auf die Kosten dieser Zumutung hin: 350 Millionen Euro.
    Würde hier ernsthaft irgendjemand von euch mit 350 Millionen Euro entscheiden DAS umzusetzen?

    Da ist schon deutlich zwischen München und Berlin zu unterscheiden: München hat eine fast vollständig erhaltene/wiederaufgebaute historische Skyline und ein einziges Zentrum, sowie eine klar definierte Altstadt mit einer völlig anderen, homogenen Höhensituation. Ich selbst bin dafür außerhalb des Mittleren Ringes so hoch zu bauen wie auch immer möglich, allerdings gibt es hier echte und stichfeste, valide Argumente, die ideologiefrei scheinbar mehrheitlich einfach anhand individueller Ästhetik und Veränderungsvorbehalten diskutiert/postuliert werden.

    Berlin ist eine zerfledderte, auch in der Höhe völlig wildwachsende (bis eben auf ca. 70m) und extremst heterogene flächenstadt die dringend Reparatur, Aufwertung und Weiterbau benötigt. In kaum einem Subzentrum finden sich nicht erhebliche Ausbrecher aus dem vermeintlichen Blockrand und die Diskussion dreht sich in maßgeblichen Teilen um die Dominanz der jeweils präferierten baulich geäußerten Politischen Strukturen, Vorbehalten gegenüber dem Kapitalismus der diesem Land nach einem katastrophalen Krieg unfassbaren Wohlstand beschert hat, sowie einem festgefahrensein in überholten Städtebaulichen (Anti-?)Positionen.

    Deinen Optimismus würde ich gerne teilen. Angesichts der Realität unserer zeitgenössischen "Baukultur" können wir nicht mehr erwarten als quadratisch-praktische WDVS-Klötze mit grauen "Akzentfarben" und Plastikfenstern. Das Grundstück gehört schließlich dem Land und es wird wohl bezahlbarer Wohnraum mit dem daraus resultierenden Kostenkorsett entstehen.

    Ich wäre ja eigentlich ganz bei Dir aber die Richtung geht doch eher immer häufiger in eine positive Richtung solange man nicht von Hochhäusern oder Sozialbauten spricht, gerade in Friedrichshain - The Franz, dieses Ding am Holzmarkt, das absolut großartige riesige Neubauprojekt an der Boxhagener, die Neubauten an der Revaler, es gibt genügend Lichtblicke die optimistisch stimmen können. Dass nun die WBM bauen soll finde ich wiederrum leider sehr bedenklich.

    Ich halte dies für eine spektakuläre Meldung - dieser Ausbruch aus alten Dogmen und eine Korrektur im positiven Sinne sind in dem letzten 10+ Jahren in Berlin Beispiellos und könnten hoffentlich zu einer positiven Dynamik und Signalwirkung beitragen. Immer immer immer würde nur verkleinert, verkürzt, verlüschert, verschlimmbessert, bis am Ende eine schlechtere Minimallösung rauskam. Jetzt endlich Mal angemessen größer zu denken, und dann auch noch einen sich verjüngenden Turm, und dann auch noch das Alexanderplatz Cluster organisch in eine sinnvolle Richtung erweiternd... Großartig. Freue mich sehr!

    Komisch, der Linden-Thread wird mir eigentlich direkt als drittes Suchergebnis angezeigt.


    Welche Frage beantwortet der von dir verlinkte Beitrag jetzt konkret nicht?

    Jetzt am Laptop mir auch - Suche auf dem Handy hat mir nur Threads über Polnische Botschaft, Schloss und co geliefert, warum auch immer.

    Keine Fragen mehr nachdem ich den Artikel gefunden habe - eigentlich nur Enttäuschung und Resignation. Schönheitsempfinden allgemein und auch Selbstanspruch an ehemals gängige Standards (Dinge schnell, gut und effizient umzusetzen) sowie ein gewisser Stolz oder ein Pflichtgefühl den hier Lebenden Menschen gegenüber scheinen die Akteure die unser Umfeld Gestalten leider nicht mehr zu haben. In Paris wäre es vollkommen unnöglich dass die bekannteste und eine der wenigen noch wirklich sehr schönen Prachtstrassen Jahrzehnte lang niemals als vollendet und im ganzen wahrgenommen werden kann.

    Kann hier jemand kommentieren, wieso es bis heute scheinbar gar keine Anstalten gibt aus Unter den Linden endlich wieder durchgehend Unter den Linden zu machen? Sollten nicht eigentlich nach Abschluss der U5 Bauarbeiten die Bäume zurückkehren?

    Ich finde es extrem peinlich, lieb- und stillos dass in der guten Stube der Hauptstadt eines sich stets als Naturfreundlich gebenden Landes so etwas nicht selbstverständlich und schnellstmöglich umgesetzt wird.


    Bitte gerne Verschieben falls es einen besseren Thread gibt, ich fand trotz Suche keinen entsprechenden U5 bauttread obwohl ich mich an einen solchen zu erinnern glaube.



    Edit: Ich habe folgenden Artikel auf Entwicklungsstadt gefunden. Klingt sehr nach weiteren 20 Jahren Baustelle und einem wahrscheinlich auf Lebenszeit nicht voll bewachsenen, schönen Unter den Linden:

    https://entwicklungsstadt.de/b…e-sollen-gefaellt-werden/

    Ich finde das ist ein umwerfend gutes Ergebnis mit relativ einfachen gestaltungsmitteln - locker einer meiner Lieblingsbauten der letzten Jahre. Großartiges Beispiel dafür wie sich mit relativ simplen mitteln eine harmonische, gleichzeitig moderne aber auch ins historische Ensemble einfügende Wirkung erzielen lässt.
    Ganz ganz toll, hoffe das Architekturbüro bekommt mehr deutsche Aufträge!


    Okay, wenn wir hier gemeinsam so tun wollen als würden wir das Wort - das meiner Erfahrung nach auch von Anderen sehr häufig auch in diesem eigentlich dem Begriff fremden Kontext benutzt wird - an dieser Stelle erklärt brauchen: Eines der Hauptmerkmale von Autismus sind "Probleme beim wechselseitigen sozialen Umgang und Austausch (etwa beim Verständnis und Aufbau von Beziehungen)."

    Hier sprechen wir über ein Gebäude das sich architektonisch pur ums Auffallen und Herausstechen, nicht aber um einen baulichen Austausch oder eine harmonische Beziehung mit den Nachbargebäuden und der Umgebung bemüht. Ein solches "Verhalten" wie hier symbolisch baulich in die Umgebung gesetzt wird bei Menschen oft autistisch genannt in paralelle zu dem sich so ausdrückenden bekannten Entwicklungszustand.


    Sinnlos-Zitat gelöscht.

    Nein es ist noch nicht fertig - es fehlt noch die schon lange angekündigte (und für mich sehr attraktive und definitv fehlende) Veränderung des Daches in einen Glasaufbau. Die oberste Etage lässt schon lange nicht mehr zum schnieken Erst des Kaufhauses und ich finde der moderne Touch passt besser als der Status quo. Etwas historisoerendes, feingliedrigeres werden wir ja leider nicht bekommen.


    Hoffe es geht jetzt los - weiss jemand mehr?

    Ungeachtet aller oben genannten Argumente möchte ich die Idee hassen weil ich die Galeries Lafayette und die Idee der Friedrichstraße als zentraler Premium Shopping-Straße liebe und es für mich ein rabenschwarzer Tag werden wird wenn sie aus Berlin wegziehen, auch für den ganzen Standort Berlin fände ich es sehr enttäuschend.


    Dennoch muss man sagen es liest sich so zusammengefasst wie ein großer Wurf. Nun Frage ich mich, wenn man denn Träumen dürfte - würde nicht in einer perfekten Welt die Bibliothek hier einziehen, und das Lafayette einfach direkt ein Haus weiter, in das chronisch leere und traurige aber wunderschöne und für Edelshopping ausgelegte q207 q206? Es würde auf einen Schlag dieses wunderschöne Gebäude für die Offentlichkeit retten und zurück bringen, und auch den Galeries durch die Bibliothek helfen. Ich würde sogar behaupten die Restaurant Abteilung würde stark von der Bibliothek profitieren. Auch die ganze Friedrichstraße und das Gendarmenmarkt Areal wären plötzlich "wieder da" weil zwei Schwächelnde Standorte gestärkt würden.

    Ich halte es für unrealistisch da man auf ein klares Bekenntnis der Galeries zum Standort Berlin und Friedrichstraße (verständlicherweise) weiterhin warten muss und auch solch ein Umzug hohe Umbaukosten verursachen würde... aber bei Gott würde ich mich freuen!

    Ich bin ja heidenfroh dass hier Hochbauten erst gar nicht in Frage kamen, diese tolle Himmelspanorama zu verbauen wäre eine Schande gewesen!

    Ich verstehe die Ökonomische Realität und mir ist auch bewusst dass vielen Entscheidungsträgern Ästhetik entweder egal oder sogar etwas negatives ist, dennoch denke ich aus der baulichen Tragödie kommen wir nur mit einer Mischung aus mehr spezifischen gestalterischen Vorgaben sowie einer gleichzeitigen Reduzierung der Pflichten auf ein ökonomisch vertretbares Mindestmaß heraus.

    Ich möchte Deinen Kommentar eigentlich nicht mögen weil ich es so unendlich erfrischend fände wenn (viel viel) mehr genau so gebaut würde, dennoch finde ich Du hast einen guten Punkt. Ich finde vor allem diese Formulierung sehr schön und feinfühlig: "Sie bedienen sich z.T schematisch deutlich repräsentativer klassischer Fassadenstrukturen und verweigern sich dann aber jeder Zartheit und Opulenz, die das ganze auflockern und nähren würde"

    Für mich ein gutes Sinnbild dafür wie unglaublich viel besser ein bisschen Gestaltungswille neue Architetur machen kann, aber auch wie unfassbar viel mehr darüber hinaus an Kunstfertigkeit, Geschmack, und menschlicher Dimension völlig außerordentlich gemacht worden ist, und wie weit wir uns von inspirierender oder auch nur heimelig-menschlicher baulicher Expression entfernt haben.