Beiträge von maselzr

    ^^

    Du hast es geahnt: Die Rekonstruktion des Klingerschen Hauses orientiert sich am Originalzustand aus dem Jahr 1750. Mir gefällt die ursprüngliche Gestaltung auch besser und bin froh über die Entscheidung :)


    Einen Unterschied gibt es aber doch: Die Verglasung wurde bis hinter die Balustraden unter den Fenstern im 1.OG runtergezogen - das wird beim Original wohl kaum so gewesen sein.


    IMG-0851.jpg


    (c) Wikipedia

    Rundgang vom 21.01.2024


    Als ich gestern das Barberini Museum besucht habe, habe ich die Gelegenheit genutzt, mir einen Eindruck von den naheliegenden Bauprojekten zu verschaffen.


    Wir starten mit einem Bildvergleich. Oben ist eine historische Ansicht, die auf der umlaufenden, über das Projekt informierenden Baustellenabsperrung zu finden ist. Unten habe ich versucht, die gleiche Perspektive weitgehend nachzustellen, für eine bessere Vergleichbarkeit in schwarz weiß. Hat aufgrund der anderen Brennweite allerdings nur bedingt hingehauen.


    IMG-9822.jpg


    IMG-9825.jpg


    Hier nochmal ein etwas freierer Blick auf den Block III und anschließend eine Nahaufnahme der freigelegten Fassade des rekonstruierten Eckhauses


    IMG-9821.jpg


    IMG-9859.jpg


    Eine Fassadenansicht des äußerlich fertiggestellten Hauses in der Anna-Zielenziger-Straße 5. Meines Erachtens sehr gelungen.


    IMG-9857.jpg


    Die Fassade des Plögerschen Gasthofs wird wahrscheinlich auch bald enthüllt. Bis dahin müssen wir uns mit dem Gerüste-Dschungel zufrieden geben.


    IMG-9837.jpg


    Anschließend ein Bild von der freigelegten Fassade in der Friedrich-Ebert-Straße.


    IMG-9832.jpg


    In der Erika-Wolf-Straße zeigt sich noch keine fertiggestellte Fassade. Ganz rechts im Vordergrund ist eines der Acht-Ecken-Häuser zu sehen, das in zeitgenössisch abgeänderter form wiederaufgebaut wird. Die Nahaufnahme lässt die Fassade hinter dem Gerüst bereits erahnen. Leider wirkt die Gestaltung wie eine unbeholfene Wiederbestuckung eines entstuckten Gründerzeitlers, wie man es in Berlin häufiger sieht.


    IMG-9830.jpg


    IMG-9831.jpg


    Ein Blick in die Anna-Flügge-Straße mit der Brandmauer der Landesbibliothek zur Rechten und dem Staudenhof zur Linken. Hier entsteht der künftige Block IV.


    IMG-9829.jpg


    Und nochmal ein Bild des Staudenhofs von der anderen Seite. Die ersten vorbereitenden Rückbaumaßnahmen erfolgen bereits. Zukünftig entsteht hier der Block V.


    IMG-9827.jpg


    Zum Schluss noch zwei Fotos der neuen Synagoge unweit des Alten Markts. Im Gegensatz zu meinem kritischen Urteil vor einigen Wochen war mein Eindruck vor Ort überraschend positiv. Einige Details, wie das dezente Kranzgesims und die perforierte Ziegelfassade vor den Fenstern erzeugen einen hochwertigen Eindruck. Einzig die zu klein geratenen Fenster des linken Gebäudeteils stören mich weiterhin.




    IMG-9842.jpg

    Im Karstadt treffe ich mich ganz sicher mit niemandem, habe ich auch nie behauptet. Doch sich einfach mal in der Spandauer Vorstadt zu treffen, sich die vielen Läden anzuschauen, ein neues Wohnaccessoire oder eine nette Keramiktasse zu finden, im Buchladen was zu kaufen und anschließend einen Kaffee zu trinken schon viel eher - und ich kenne viele, die das auch gerne machen. Ist ja auch eines von vielen Gründen, überhaupt in die Stadt ziehen zu wollen. Im Internet findest du zwar alles was du suchst, doch wo bleibt die Überraschung, das Spontane und Soziale?


    Wie gesagt, die Stadt muss wieder vielfältiger, durchmischter und lokaler geprägt sein - die anonymen Großhändler mit lieblosem Filialkonzept haben durchaus ausgedient, wenn ihnen nichts innovatives mehr einfällt. Doch den Einzelhandel als Ganzes in Frage zu stellen, halte ich für sehr gewagt.

    Gerade bei diesen Häusern ist das Geschäftsmodell des Handels doch kongruent zum Betrieb der jeweiligen Immobilie. Niemand muss heutzutage noch für irgendwas in einen stationären Laden, die Generation meiner Eltern und Großeltern macht es halt weil sie so sozialisiert sind, wäre das Einkaufsverhalten meiner generell oder gar der nächsten die Norm, dann gab's nahezu keinen stationären Handel mehr. Und aus demografischen Gründen kommt das auch so.

    Das halte ich für eine sehr übertriebene Einschätzung, ähnlich wie die Stimmen, die das Büro als solches wegen der Einführung von Home Office für obsolet hielten. Die Realität ist dann doch etwas komplexer.


    Ich jedenfalls bin Generation Z und die Zukunftsvorstellungen vieler, das bald alles bequem von zu Hause aus gemacht wird, teile ich definitiv nicht. Auch in Zukunft will man seine eigenen 4 Wände mal verlassen, an die frische Luft gehen, in der Stadt etwas bummeln und die Atmosphäre genießen. Nur einsam zu Hause auf dem Bildschirm zu tippen wäre jedenfalls eine traurige Vorstellung und ich vermute mal, dass ich nicht ganz allein mit meiner Meinung bin.


    Dass der Einzelhandel insgesamt abnehmen wird und die Läden ein spannenderes Einkaufserlebnis bieten müssen, steht wohl außer Frage, doch langfristig wird sich eine Balance einstellen. Wer nur schnell was Spezielles kaufen möchte, findet das zügiger und bequemer im Internet. Wer sich mal gerne überraschen lässt und einfach mal stöbern will, auch die anderen Angebote der Stadt, zB Cafés und Restaurants, schätzt oder sich samstags mit Freunden in der Stadt treffen will, wird auch noch in 50 Jahren die Innenstadt aufsuchen.

    Hat Jemand hier eine Einschätzung um welches Material es sich hierbei handeln könnte und wo so etwas schon mal verbaut wurde ?

    Wie ist die schimmernde Wirkung in den Renderings auf lange Sicht mit hiesigen Witterungseinflüssen zu beurteilen ?

    Nicht nur die rückwärtige Fassade des Campus erinnert stark an das Bricks in Schöneberg. Auch das Materialkonzept insgesamt wirkt so, als hätte man das beim Bricks schon erprobt, um es nun für dieses Projekt zu adaptieren (was nicht negativ gemeint ist). Auch die metallischen Akzente des Carl-Bechstein Campus könnten in etwas komplexerer Form ähnlich funktionieren und aussehen wie die goldenen Kästchen der Fassade an der Schöneberger Hauptstraße. Hier geht es zur Projektseite des Bricks.

    Ich bin begeistert! Dem Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“ etwas mehr zu folgen, hätte der Europacity durchaus gut getan. Während die schnell hochgezogenen Investorenbauten für die allseits kritisierte Monotonie sorgen, sind es gerade die Nachzügler, die das Ruder wenigstens stellenweise rumreißen. Dazu gehört das Port One von Nöfer, das Upbeat, der KPMG Turm, der Kornversuchsspeicher und nun der krönende Abschluss mit dem Carl-Bechstein Campus.


    Besonders die geschwungenen Linien und die natürlichen Materialien, namentlich Ziegel und Holz, wonach die Europacity arg dürstet, werden die Gegend an diesem prominenten Ort enorm aufwerten. Ich bin froh, dass nicht wieder der maximale Kontrast zum Bestand aus Ziegelsteinen hergestellt werden musste, sondern eine Symbiose aus Alt und Neu angestrebt wird. Die Fassade mit den Wohnungen ist definitiv eine abgeänderte Version des Projekts in der Belziger Straße, sieht aber dennoch in Ordnung aus und schließlich handelt es sich auch nur um die Rückseite des Gebäudes. Insgesamt erinnert die Architektursprache des Entwurfs mit seinen goldenen Akzenten und eleganten Schwüngen passend an klassische Musik und schicke Klaviere.


    Die drittplatzierten Entwürfe wären mir viel zu starr; die ewigen rechtwinkligen Kuben halt, wo ein paar Parabelbögen im Erdgeschoss den Gesamteindruck auch nicht mehr zu retten wissen.

    Dass die moderne Variante der Bauakademie nun wohl eine Ziegelfassade erhalten soll, klingt ja erstmal wie ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings habe ich die Berechtigung einer modernen Variante gerade darin gesehen, dass irgendwelche superökologischen Baumethoden angewandt werden sollen und diesem Prinzip folgend eine „althergebrachte“ Ziegelfassade vermieden wird.


    Worin würde sich nun eine moderne Ziegelfassade von einer rekonstruierten Schinkelfassade unterscheiden? Für mich ist das ein klares Zeichen dafür, dass die Debatte um eine moderne Interpretation nicht, wie von Spars behauptet, ökologischer sondern ästhetischer Natur ist. Hauptsache die Fassade weist keine Ornamentierung, bzw. plastische Baukunst auf - alles soll „modern“ abstrahiert werden - sonst könnte man ja den Eindruck erwecken, dass traditionelle Architektur innovativ sei..


    Ich möchte nochmal betonen: Es kann gerne ein Wettbewerb für ein hochanspruchsvolles, wegweisendes Gebäude ausgelobt werden, das modernen Grundsätzen folgt, doch bitte bitte nicht ausgerechnet auf dem historischen Grundstück der Bauakademie, die es so sehr verdient hat, an ihrem ursprünglichen Ort, in ihrer alten Gestalt, wiedererrichtet zu werden.

    Ich bin eher darüber schockiert, dass es drei Jahre dauern kann, bis ein neuer B-Plan aufgestellt wird. Schließlich handelt es sich nicht um einen komplett neuen Gebäudekomplex sondern schlicht um eine popelige Höhenänderung. Kaum vorstellbar, dass sich die Behörden in anderen europäischen Hauptstädten genauso ewig viel Zeit lassen (vom Tempo in Asien oder Amerika ganz zu schweigen)

    Ich hoffe auf qualitativ hochwertige Architektur mit mehr als 6 Geschossen.

    Das SEZ wird funktional und ästhetisch Niemand vermissen.

    Deinen Optimismus würde ich gerne teilen. Angesichts der Realität unserer zeitgenössischen "Baukultur" können wir nicht mehr erwarten als quadratisch-praktische WDVS-Klötze mit grauen "Akzentfarben" und Plastikfenstern. Das Grundstück gehört schließlich dem Land und es wird wohl bezahlbarer Wohnraum mit dem daraus resultierenden Kostenkorsett entstehen.


    Mit dem Szenario vor Augen halte ich das SEZ für ein spannendes Stück Architekturgeschichte. Das Gebäude hat einen ganz eigenen Charakter (im Gegensatz zu den x-mal gebauten Schwimmbädern gleichen Typs, die sonst in Ostberlin zu finden sind). Wie von den anderen bereits angemerkt, scheint es irgendwie immer die falschen Gebäude zu treffen. Da wird anderenorts die banalste Platte zum Zankapfel im Namen der Ostalgie und grauen Energie während die wenigen besonderen Gebäude eins nach dem anderen verschwinden. Ich erinnere an dieser Stelle nochmal an das Ahornblatt, das ebenfalls von banalen Kisten ersetzt wurde und somit das Schicksal des SEZ bereits durchgemacht hat.

    The Curved House | Machnower Straße 9

    An einer leichten Kurve der Machnower Straße (hier), direkt gegenüber vom Zehlendorfer S-Bahnhof, werden luxuriöse Eigentumswohnungen und Townhouses errichtet, die mit ihrem neobrutalistischen Stil an den Lobe Block von Brandlhuber erinnern. Auf der Projektseite gibt es weitere Infos und Bilder. Hier der Eintrag in der DAF-Karte.


    Für den Neubau wird ein freistehendes Haus aus dem Jahr 1891 abgerissen, das auf markanter Weise zwischen den zwei Brandwänden der benachbarten Mietshäuser steht. Der Tagesspiegel beklagt einen stadtgeschichtlichen Verlust durch den Abriss der Behring-Apotheke in einem Artikel vom März 2023 und zeigt ein gutes Foto der aktuellen Situation.


    Der Bestand ist historisch sicher wertvoll, in seiner aktuellen Erscheinung aber leider beeinträchtigt. Historische Fotos konnte ich nicht finden. Dass die zwei Brandwände durch die Schließung des Blocks verschwinden, kann man als Reparatur ansehen - die aktuelle Situation hat aber definitiv auch Charakter.


    Straßenseite:


    Curved-House.png


    Rückseite:


    Curved-House2.webp


    Hinterhaus:


    Curved-House4.webp


    Beispielwohnung:


    Curved-House3.webp


    (c) Kranz Immobilien

    Ich halte den Gewinnerentwurf ebenfalls für viel zu vorsichtig.


    Eine zentrale Grünanlage, die sich durch die Mitte von Tempelhof schlängelt, halte ich erstmal für eine sehr starke, identitätsstiftende Geste. Auch sinnvoll ist der Abriss des hässlichen Anbaus am Rathaus, um die beiden Parks miteinander in Beziehung zu setzen.


    Doch man muss schon richtig suchen, um die projektierten Neubauflächen ausfindig zu machen. Dass der stark fragmentierte Stadtraum angeblich gegliedert wird, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man erstmal die schönen Farben und Umrandungen der Pläne ausblendet, bleibt ein Stadtraum übrig, der kaum lesbarer ist, als der jetzige.


    Im Zentrum von Tempelhof eine Kleingartenkolonie beizubehalten finde ich sehr strange und dem Ort nicht angemessen. Als Maßnahme halte ich es für notwendig, die Kleingartenkolonie aufzugeben, die nördlich des Parks vorgesehenen Neubauflächen deutlich weiter Richtung Süden zu erweitern und dabei einen kurvigen Blockrand zum Park herzustellen, der die Figur des westlichen Parkabschnitts fortführt.


    Außerdem nimmt die Paul-Simmel-Grundschule am Ostrand des Planungsgebiets eine riesige Fläche ein, auf der locker hunderte Wohnungen Platz finden können, doch es bleibt wohl abgesehen von einem kleinen Ergänzungsbau alles beim Alten. Warum nicht eine neue Schule im verdichteten Neubaubereich einplanen und in einer zweiten Phase die Bestands-Flachbauten abreißen, um mehr Potenzial für Wohnungen auszuschöpfen? Eigentlich sollte das doch super einfach sein, da keine Mieter aus ihren Wohnungen geschmissen werden müssen und sich das Grundstück im Besitz des Landes Berlin befindet. Aber selbst dafür fehlt es an Mut.


    Wie meine Vorredner bereits anmerken, bleibt das ganze Konzept provinzielles Stückwerk, das wenig Veränderung bringen und schon gar nicht eine neue Mitte herstellen wird.

    ^Die Idee der gefalteten Fassade gefällt mir sogar richtig gut, daraus entsteht ein sehr schönes Spiel aus Licht und Reflexion. Nur leider hätte man diesen langweiligen Klotz abwechslungsreicher modellieren sollen, zB durch Rücksprünge und Staffelgeschosse. Außerdem wird die Fassade ohne Feingefühl auf das ganze Gebäude tapeziert, statt den Gebäudeabschluss durch eine etwas differenzierte Behandlung der Attika zu betonen. Mal sehen, ob wenigstens das EG etwas anders gestaltet wird.


    Das andere Gebäude ist in der Tat so furchtbar ideenlos, dass ich mich damit nicht ausgiebiger auseinandersetzen will.

    Ich glaube dafür gibt es angesichts der Baukosten für eine Erweiterung der Station und der jahrelangen Baugrube vor dem Wahrzeichen Berlins nicht genug Vorteile, da alle Anschlusszüge am Bahnhof Brandenborger Tor auch vom Hbf und vom Potsdamer Platz aus erreicht werden. Die S1, S2, S25 und S26 halten alle auch am Potsdamer Platz und die U5 fährt bereits bis zum Hbf, wodurch eine doppelte Verbindung mit der S21 überflüssig erscheint.


    Die einzige sinnvolle Erleichterung gäbe es für all diejenigen, die mit der U5 aus dem Osten kommend am S-Bahnhof Brandenburger Tor umsteigen, um weiter Richtung Süden zu fahren, doch selbst da decken die oben genannten S-Bahnverbindungen viele Zielstationen ab. Die S21 ist in diesem Szenario nicht so bedeutend, da sie ja eher als Nord-Süd-Erschließung und als Verbindung zwischen Hbf und Südkreuz ihre Berechtigung hat.

    Celeste | Knesebeckstraße 10

    In der Knesebeckstraße 10, also hier, zwischen Savignyplatz und Ernst-Reuter-Platz, errichtet Primus Immobilien einen klassischen Neubau mit 25 Luxuswohnungen zwischen 28qm und 305qm. Dafür wird der Bestandsbau aus der Nachkriegszeit, in dem das Hotel Otto operierte, abgerissen. Da also keine Mieter aus bezahlbaren Wohnungen verdrängt werden, sollte diese Maßnahme zum Glück nicht ganz so kontrovers sein.


    Die Vermarktung erfolgt durch Engel und Völkers. Auf der Website wird bereits mit einem Pre-Sale geworben und einige Visualisierungen des Bauvorhabens gezeigt. Die Fertigstellung soll im Q4 2026 erfolgen, was einen Bau-, bzw. Abrissbeginn im Spätjahr 2024 vermuten lässt


    Laut Projektbeschreibung hat man hohe Ambitionen: Das Gebäude strebt eine DGNB Gold Zertifizierung an und soll in Anlehnung an die Antike und Belle Epoque architektonische Maßstäbe setzen. Für mich sieht das Gebäude sehr nach einem Nöfer aus, was angesichts der Zusammenarbeit Nöfers mit Primus bei vorherigen Projekten nicht verwunderlich wäre.


    Celeste1.webp


    Celeste2.webp


    Celeste3.webp


    Celeste4.webp


    (c) Bild 1-3: Engel & Völkers

    (c) Bild 4: Primus Immobilien


    Eintrag DAF-Karte

    Grundsätzlich hast du ja recht, doch in wie fern hilft das in diesem konkreten Fall weiter? Der DDR-Bestand nutzt das Grundstück schon annähernd maximal aus, wodurch ein Abriss und Neubau bezüglich Schaffung von Wohnraum, insbesondere Bezahlbarem, wenig sinnvoll erscheint. Das Gebäude liegt halt in der Spandauer Vorstadt, ein Denkmalensemble, wodurch das Maß jeglicher Neubebauung strengstens geprüft wird und sich an der Höhe der umliegenden Bebauung orientieren muss. Ein Hochhaus o.ä. ist somit unrealistisch.


    Trotzdem stimmt es, dass die Spandauer Vorstadt noch viele dieser Gebäude aufweist. Am markantesten und als Stellvertreter dieser Zeit völlig ausreichend ist das Ensemble an der Straßenkreuzung Schönhauser Straße / Weinmeisterstraße, das vor kurzem erst behutsam in Stand gesetzt wurde. Ein Neubau, bzw. eine Transformation so manch anderer dieser Plattenbauten ist definitiv noch zu verkraften und aus optischen Gründen sogar wünschenswert.

    Na herzlichen Glückwunsch! Seit 25 Jahren konnte man bereits über die Fehler der wiederaufgebauten Friedrichstadt kontemplieren. Als wäre es nicht schon längst offensichtlich, dass die langweiligen, abweisenden Rasterfassaden ihren Teil zur Ödnis rund um die Friedrichstraße beitragen, pflegt man diese Untugend fleißig weiter, als wäre es der letzte Schrei.


    Die letzten Brachen in der Friedrichstadt sind so wertvoll; sie haben das Potenzial, als letztes Korrektiv auf die sonst recht grob parzellierte und lieblos gestaltete City einzuwirken. Und dann kommt an dieser prominenten Ecke - immerhin direkt gegenüber der „Topographie des Terrors“ in Richtung Checkpoint Charlie gehend - ein Entwurf heraus, der den vierkantigen, mit Granit tapezierten Fassaden der 90er zum verwechseln ähnlich aussieht.


    Damit dieser eine Entwurf nicht den ganzen Rant abkriegt, sei nochmal erwähnt, dass sich dieses Elend durch so viele andere Vorhaben in der Friedrichstadt zieht, u.a. die Polnische Botschaft und die Bauten des Bundes. Zudem sind die anderen Wettbewerbsbeiträge keinen Deut besser. Es ist einfach zum Haare raufen..