Beiträge von Endell

    Auf dem täglichen Arbeitsweg, durfte ich heute erstaunt feststellen - dass sich neben dem Bau ein ungewöhnliches Kunstwerk von ca 20m höhe emporreckt, eine schwarze, schmale Wand mit einem Durchschlagenden Einkaufswagen zur obersten Kannte- es war interessant zu sehen wie der Schatten des Gestells seinen von der Wand verschluckten Teil - ergänzte.


    Ich frag mich nur wie lang das blankpolierte Metall als solches erhalten bleibt - dass ja wesentlich zur Wahrnehmbarkeit des filigranen Objektes vor dem dunklen Hintergrund beiträgt. Die Höhe schützt zwar vor Vandalismus aber verhindert kaum den Einfluss der Witterung - Verschmutzt und Durchgerostet wär der Clou ja über kurz oder lang trotzdem dahin - erst recht eine Gitterstruktur dürfte trotz etwaiger Imprägnierung da anfällig sein.

    Camondo

    Lieber Camondo, ich verstehe meiner Ansicht nach, den Projektitel nicht „Nicht“, sondern einfach nur etwas anders.


    Man muss aber auch nicht in allem, einer Meinung sein. Erst recht nicht bei einem launigen Vermarktungstitel der scheinbar so viele Deutungen zulässt.


    Ich hab mich dazu hinreißen lassen, zu erwägen, dass man mit diesem kecken Titel „Light & Shadow“ (und nicht etwa Light @ Schadow[strasse]), die Absicht hatte a Point ein raffiniertes, durchdekliniertes Konzept für das Bauprojekt zu beschreiben.


    Das nahe Haus eines fremden Baumeisters, als Lebensmittelpunkt Schadows, und die Straße, die ihm von Amts wegen gewidmet ist, sind vielleicht willkommene Begleiter aber dabei eher sekundär.


    Die darin enthaltene Quell-Domäne als Motiv für den Neubau, steht f.m. dabei eigentlich als Elefant aufm großen Onkel und ich hoffe sehr dass Schadow, falls wenn schon nicht dem Bauherren, wenigstens dem Architekten ein Begriff ist.


    Schadow, Begründer der im 20jhd. verendeten, bedeutenden und variantenreichen Berliner Bildhauerschule, dessen Quadriga quasi um die Ecke aufm Brandenburger Tor parkt, der zahlreichen Bauschmuck für die bedeutendsten Architekten des klassizistischen Berlin, wie Langhans, Gilly und Schinkel lieferte, ist so ein Aufhänger für ein architekturbezogenes Projekt, dass ich wirklich nicht davon ausgehen möchte - dass der Projekttitel sich mit seichtem wortklamauk zur ört. Situation begnügt.


    Ich erwarte auch gar kein Marmorpuppenkarussel mit Schadowfigürchen- eher Interpretation, eine glaubhafte Auseinandersetzung mit dem Thema und eine Plastizität, die über das bemühte Stapeln von Betonplatten mit Verschattungen hinaus geht.


    So was findet sich als Effekt in allmöglichen Zweckrational entwickelten Betonwürfeln - die es bis zum erbrechen in dieser Stadt gibt und ich sage bitte nicht noch mehr davon und schon gar nicht hier.


    Das Wortspiel, light und Schadow, bietet n.m.V das plastische und Skulpturale als Leitmotiv unter der Prämisse Schadow an.

    Da erwarte ich eine nachvollziehbare, angewandte erkennbare Auseinandersetzung und keinen Plattenbau.


    Ich denke da an die Spannung, die sich aus dem Statischen und Leblosen mit der sensuellen Stimulation aus der lebendigen Textur eines

    Reliefs ergibt, das erst aus der Akkumulation von Licht und Schatten seine Tiefe und plast Würze erhält.

    An Schadow als Erkennbare Referenz, für die so nicht mehr in Erscheinung tretende, selbstverständliche Bedeutung der bild. Kunst für die Gesprächigkeit, Ausstrahlung und Vervollkommnung von Architektur.


    Die Balkonierte Ecke des Neu- Baues könnte man sehr wohlmeinend als Skulptural bewerten.

    Die durch die Etagen regelmäßig, abklappende Anordnung der Wände um eine Achse geriert sich für mich jedenfalls so.


    Das ganze bleibt aber,

    für mich wenig originell und in diesem Betonplattenstaccato auch nicht besonders neu und kreativ.


    Der Rest des Gebäudes ist simples Raster das auch nicht durch die in der Visu angedeuteten Schattenfugen auf mich plastischer wirkt.


    Von Zafari kenne ich bereits das mir als äußerst unangenehm und befremdend erscheinende Gebäude in der Waisenstrasse/Klosterstrasse, mit seinen hässlichen abwehrenden Vergitterungen im Erdgeschoss.


    Dieser formale und ästhetische Snobismus, der seinen eigenen elitären Anspruch in der Umsetzung nicht durchhält, wäre im Tiergarten hinter Busch und Borke wohl besser zu ertragen gewesen, als ausgerechnet in der historizitären Beschaulichkeit, kleinbürgerlicher Enge die man als altberliner Stadt- Preziose in der Waisenstrasse vorfindet.


    Zur allgemein, eher matten Wahrnehmung der Denkmalwerte und strukturellen Randständigkeit mitten im hist. Zentrum fällt einem nichts besseres ein als diesem noch mal eine grelle Millionärsfinka in billiger WDVS-Decke zur Seite zu stellen.

    Dieses Gemisch aus Kalkweißer Wand und Gefängnisgitter, hiebt jeder urbanen Logik die man sich für die Innenstadt- Entwicklung wünschen würde, gekonnt erst mal ne klatsche ins Gesicht.


    Ich pers kann auf weitere solcher

    Eindrücke in Mitte sehr gut verzichten und sehe auch in dem jetzt geplanten Gebäude von Zafari, keine wirkliche ästhetische und bautypologische Errungenschaft für die Schadowstrasse.


    Wie so ziemlich jeder Neubau auf der Ecke, ist auch das ein Baustein, der die sterile Ödnis und athmossphärische Erschöpfung dort, auf Jahrzehnte mitformt und die dortige katastrophale Stadtentwicklung zu einem autistischen, Exclusivdistrikt von geringem sozialen Wert bestärkt.


    Es wird wohl Taktik sein sich in der Nähe eines der Prominentesten Wahrzeichen der Republik, in funktionaler Armut und ästhetischer Tristesse einzuigeln, damit sich der Plebs für diesen Teil der Stadt geringstmöglich interessiert und urbane Regungen abgewehrt bleiben.


    Mit dem Otto Wels Block, dem Selbertbau, und dem neuen Bundestagsbürokratenbau zur Dorotheenstraße, ist die Bannmeile praktisch schon jenseits der Wilhelmstraße auf die Schadowstrasse vorgezogen - das bleibt auch durch die 2 monofunktionalen Apartementbauten unbehelligt die wohl kaum eine Klientel unterhalten, die in diesem Umfeld ihren schnöden Lebens-Alltag organisieren müssen.


    Vielleicht erklärt sich daraus dann auch der von mir gescholtene uneloquente Look des Bauvorhabens mit dem Charme eines Beton-Parkhauses aus den 70er, 80er Jahren.


    Mich berührt der Bau nur negativ und ich sehe dann im Titel auch nur eine sophistische marketingblase mit viel heisser Luft.


    Tragisch dass man heute mit Schadow so wenig anfangen kann.

    Ich hab eher gehofft das Projekt fällt, wie so viele andere Projekte derzeit untern Tisch - Das Objekt sieht ja aus wie ne Frostform für Eiswürfel in Beton und gefällt mir überhaupt nicht.


    Auf mich wirkt der spritzige Projekttitel fast zynisch.


    Schadow, als Schöpfer eleganter und sinnlicher Skulpturen in kühlem Marmor krieg ich mit solch vulgären, groben Holzhammer-Ausdrucksformen in der Architektur überhaupt nicht zusammen.

    Ich glaube das BDB hält die Auffüllung gut aus - wenn die Dimensionen sich an der SB orientieren und sich architektonisch anders ausdrücken als es die Bundesbauten dort tun.


    Die für mich völlig überzogene Idee das BDB bis zur Friedrichstraße fortzuführen ist „Gott sei dank“ Geschichte.


    Das schwappen des BDB in die Friedrich Wilhelm Stadt zeigt eigentlich, dass es sich schon allein durch seine Dimensionen in einer umbauten Umgebung mit kleinerer Körnung behaupten kann.


    Für diesen Politprotz musste schon damals einiges an denkmalrelevanter Substanz der Vorkriegszeit abgeräumt werden.


    Wie die Beräumung der Ruine des neobarocken Tattersalls und eines hist. Zinshauses für das Marie Elisabeth Lüders Hauses auf der rechten Spreeseite.


    Auch wenn Ich das von Braunfels neu geschaffene räumlichen Ereignis an der Spree als gelungen betrachte, empfinde ich diese BDB Entwicklung auf der rechten Seite als eher unnötige und ansiedlungspolitisch schädliche Aneignung. Eine gemäßere Entwicklung, zu einem gesunden mischgenutzten städt. Sozial und Begegnungsraum wurde damit eigentlich dauerhaft unterbunden.


    Eine, wie ursprünglich geplante, weitere Fortführung des Bandes wäre fatal und würde den hist. Stadtraum noch stärker funktional veröden, das Gebiet - Städtebaulich zerschneiden und jede natürliche soz.urbane Bestimmung ein weiteres Mal negieren.


    Diese für mich leidige Kopfgeburt des BDB findet ab Luisenstraße, ein hoffentlich dauerhaftes Ende.


    Es ist überhaupt nicht Einzusehen das bei ewig beklagter Raumnot für Ministerien und Parteien ausgerechnet das grosszügige Flächenpotenzial auf der linken Spreeseite unbebaut bleibt während sich allemöglichen Regierungsbauten und Sitze aus Wirtschaft, Politik und Diplomatie im historischen eigentlichen Stadtfeld breit machen.


    Die daraus resultierenden Vergiftungserscheinungen wie Abwesenheit städt. Wirksamkeit und unverhältnismäßiger Leblosigkeit sind hier schon länger spürbar - Brandenburger Tor, Gruselstrecke Zimmerstraße, Holocaustmahnmahl und Reichstag sind zum Glück wenigstens touristisches Ablatschpflichtprogramm und erhalten sich oberflächlich, einen Rest an Urbanität, sonst gäbe es ungefähr so viel Betriebsamkeit wie am Spreekanal vorm AA oder am Kapelleufer des „Regierungsviertels“


    Die westliche. Friedrichstadt, Dorothenstadt und Friedrich Wilhelmstadt sind bereits als Teil eines urbanen Stadtkörpers kaum noch zu gebrauchen, weil alles mit Büros, Vertretungen und Ministerien übersäuert ist.


    Die SB ist eine, schon durch die Landschaftsplanung vor Ort, übriggebliebene hist. Randerscheinung die selbst im Verband mit Ähnlichen neu geschaffenen Strukturen keinen Eindruck auf das BDB machen kann.


    Man wird sicher in der Nachbarschaft der SB nicht mehr das mondäne Flair der Vorkriegszeit aus palaisartigen Gebäuden erreichen - geschweige denn die Botschaft als noble Adresse an einer eleganten Platzanlage wie anno d.


    Ich sehe aber auch keine Bauten die sich in Stil und die Dimension dem BDB annähern - das würde das BdB dann wirklich anzweifeln und verunklaren.


    Hochhausbauten brächten ebenso eine störende Konkurenz und passen auch nicht so recht in die Gesellschaft der SB - damit sollte sich für mich automatisch eine deutlich gediegenere kleinere Körnung ergeben die sich zum BDB eher kontrastierend verhält und den Ort eher landschaftlich aufwertet.


    Bisher steht das BDB einfach auf nur landschaftsästhetisch ungemütlich, in bester monumentalistischer Tradition auf einem Sockel - diesen Duktus durch bauliche Reaktionen zu hintertreiben wäre n.M. sogar wünschenswert. Den schönsten Ausblick aufs unterbaute BDB soll man vom Kapelleufer aus haben - nur will man da nicht unbedingt hin.


    [mod]Unschöne Textumbrüche entfernt.[/mod]

    Das sieht furchtbar nach billiger 70er Jahre Vorstadtplatte aus, gerade zum Wasser hin und mit den Resten hist. Städtischer Bebauung im Rücken hätte sich was anderes anbieten können als son hässliches Hellersdorfer Schliesfachghetto 2.0.

    Sehr schön zu sehen was man aus der alten eisfabrik rausgeholt hat- die Restaurierung der Gebäude und die Dachinterpretatationen gefallen mir recht gut - und der Twist vom alt und neu an den Gebäuden ist m.M sensibel umgesetzt. Nur der Neubau steht m.M etwas ortsfremd da, irgendwie passt der so mehr zur Media Spree.

    Die unmittelbare Kuschelei mit der Kalkweißen Brandmauer des Nachbargebäudes finde ich merkwürdig und konfrontativ. Hätte man es mit einer Altverklinkerten Wand oder Fassadenbewuchs an der Stelle zu tun böte sich da ein angenehmeres Bild. Schade dass die geflickte Teerfläche bei der Freiraumgestaltung erhalten geblieben ist - das zieht die Politur des Ortes für mich etwas nach unten, wirkt inkonsequent und nachlässig.

    Irgendwie gerät das alles, trotz Glierungsbemühungen, Steildächern, Kleinkörnigkeit und traditioneller Etagenhöhen zumindest auf den Visus sehr Seelenlos und Steril.


    Der vorderste schmale Bau am Bildungsforum wirkt in seiner traditionellen Haltung zwar sympathischer als das BF, der Eindruck entsteht hier aber einfach in dem Clash zum gänzlich konträren Nachbarn eigentlich ohne größere Anstrengung.

    Ich würde meinen er ist gestalterisch viel zu kraftlos und gewöhnlich geraten um Eindruck auf den in allen Formaten größeren Und dominanteren Bau zu machen.


    Das weglassen auflockernder Fassadendekorationen, die mangelnde Farbigkeit sind n.M eher schädliche od. mind. ungeschickt gewählte Zugeständnisse an die möglichst erkennbare Zeitgenossenschaft und fallen eher als verstockte, eigenwillige Unterlassung ins Auge.


    Ich musste unweigerlich an Altbauten denken die man aus falsch verstandener Modernität zu verhärmten, gesichtslosen Blockrandmumien abqualifiziert hat.


    Die Gebäudeindividuen geraten mir für die verwendeten Typologien dadurch leider hier viel zu sehr in einen recht abweisenden, frostigen Habitus.


    Sie bedienen sich z.T schematisch deutlich repräsentativer klassischer Fassadenstrukturen und verweigern sich dann aber jeder Zartheit und Opulenz, die das ganze auflockern und nähren würde, am Ende entsteht so ein verbiesterter, hoffärtiger, grobschlächtiger Look der mich sehr an den rationalistischen Reichsbankschick der 30er erinnert und mit den Vorbildern Barocker Stadthäuser nur noch das Format teilt.


    Die Bauten bieten

    im Detail nicht wirklich was an an dem sich das das Auge fängt.


    Ein raffiniertes Profil, ein Ornament in der Kartusche, versprosste Fenster, ein zartgliedriger Abschluss - es gibt keinerlei Gegenbewegungen im Fassadenbild, die eine Spannung erzeugen und unterhalten.


    Nur glattgelutschte Flächenbetonung.


    Dieser als zeitgenössisch verteidigte Rationalismus kann letztl. diese Gebäude nur als parvenühafte Pappkameraden ins Stadtbild stellen im einzelnen mag das funktionieren in der Menge find ich das unangenehm denn es gerät zur Stadtlandschaftlichen Floskel die mit der üblichen Tristesse zeitgenössisch bedachter Stadträume enttäuscht.

    Laut Website des Naturkundemuseums Berlin, fiel heute die Entscheidung im Wettbewerb zu den Um- und Ausbaumassnahmen des Hauses.


    Gewinner war das Büro Gerkan, Marg und Partner mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten. Der Entwurf von Staab wurde zweitplatziert.


    Der Entwurf sieht wohl die Überdachung 2er Innenhöfe des Historischen Gebäudes zur Vergrößerung der Ausstellungsfläche vor.


    Die Besucherinfrastruktur soll verändert werden.

    So soll der

    Sauriersaal künftig zum repräsentativen Zentrum des Hauses werden und u.a. Als Ort für Veranstaltungen, Information und Ticketverkauf dienen.


    Vom 4. bis 16. Juli können die eingereichten Entwürfe frei zugänglich im Museumsgebäude besehen werden.


    Die ersten veröffentlichten Visus von GMP zur Nutzung eines der Höfe als Austellungsraum für die Dinosaurier sahen interessant aus und es deutet sich auch pflanzliche Bestückung an die dem ganzen etwas Palmenhausartiges geben würden.

    In Verbindung mit den sich verjüngenden Stahlstützen, der hist. Architektur und den überspannten Besucherbrücken ergäbe sich ein vielversprechender athmossphärischer Ausstellungsraum.

    mit dem Ziehharmonika - Staffelgeschoss kommt vielleicht etwas Bewegung in die sonst üblichen Steinschachteln von Dudler - aber für die Fussgängerperspektive ist das kaum von Belang.


    Die Fassade bietet nur abweisende puritanische Trostlosigkeit mit scharf geschnittenen Fensterfaschen.

    In der Fernwirkung teilt der der Bau störrisch das tradit. variantenreiche Dächermeer.


    Mir mag das Projekt hier einfach nicht gefallen - ich halte den Bau im Bestand hier nicht für Anschlussfähig auch wenn er das in Material und Dimension vordergründig sein sollte - der Purismus und die damit verbundene eher verhärmte düstere und züchtige Mentalität wirkt in der Umgebung eher ziemlich einsam und verzickt.


    Die Gestaltung erscheint mir für die Umbauung merkwürdig hohlherzig und Kartonhaft, Ebenbürtigkeit zu seinen Nachbarn sehe ich da keine und auch keine geneigte Ansprache an den Beschauer, Flaneur od eben Passanten.


    Der Unterhaltungswillen ist eher limitiert und als stilistisches Kontrastmittel zur Umgebung funktioniert es wiederum durch die eher anbiedernde charakterliche und farbl. Materialwahl auch nicht wirklich. Das Ding ist in der Umgebung weder wirklich Teamplayer noch n Star - und eher der beigefarbene Tintenklecks im Schriftbild der Fassaden.

    Das scheint das Büro Dudler in der Visualisierung womöglich durchaus bewusst zu werden - Die Marke Dudler mit ihrer begrenzten Gestaltrhetorik kommt hier m.M an ihre Grenzen ohne zu glänzen da muss man möglw. schon auf athmossphärische Perspektivtricks zurückgreifen damit der stumpfe, müde Look nicht von schnöden Farb Dächern übertrumpft wird.

    Wie befürchtet sprechen die Gebäude in der Adalbertstrasse die Sprache der unappetitlichen, baulichen näheren Umgebung des NKZ und nehmen ganz nebenher die beiden typischen Vertreter der hist Ursprungsbebauung noch mal mit ihrer Betonretorte in die Zange.


    Die strassenseitigen Fassaden zerfallen gestalterisch in ein anspruchsloses, langweiliges Bürorenditeraster ab dem ersten Obergeschoss und in ein Erdgeschoss mit dem Charme einer Hinterhofwaschküche mit dieser merkwürdig konfusen Ansammlung von Öffnungsformaten im Sockelgeschoss.


    Das ganze ist eine chimäre aus Varianten, hässlichster Gewöhnlichkeit und

    wirkt als hätte man 2 Gebäudefragmente die sich sowieso abseits jeder Bemühung um Baukultur bewegen, als billigen Rohbau zusammengeschraubt. Ich finde diese Gebäude und das was sich hier repräsentiert einfach grässlich.

    Ich denke das Museum wird das Kulturforum mit Sicherheit anreichern ob es das Ganze Sinnvoll bereichert, sieht sicher jeder anders und hängt sicher auch davon ab ob jemanden der Bau und was durch ihn angeboten werden soll irgendwie berührt.


    Ich pers. finde man hat bereits eine Menge Destinationen für die Zurschaustellung moderner Kunst und sehe, ohne die Idee als solches bezweifeln zu wollen, die Dringlichkeit dieser neu gebauten Einrichtung in dieser Form an dieser Stelle überhaupt nicht.


    Der Hamburger Bahnhof schließt mit den Exponaten der Berliner Nationalgalerie zeitlich zur Kunst der Moderne der Neuen Nationalgalerie, ab den 60ern bis heute auf, die Berlinsche Galerie widmet sich der Moderne von 1870 bis heute.


    Es ist fast bedauerlich das die Fläche von einem weiteren herkömmlich funktionierendem „Kulturbau“ vereinnahmt wird.


    Man verpasst auch mit diesem Bau eigentlich wiedermal seine Urbanisierung und damit nützliche Heranführung des Forums an die Stadt - funktional bereichern oder korrigieren tut man mit diesem Bau jedenfalls m.M nichts und selbst an die Architektur sind keine posit. Erwartungen geknüpft.


    Statt die schädliche funkt. Monothematik des Forums aufzubrechen und zu einem partizipierenden Teil städt. Lebens und ihrer Dynamik zu machen verstetigt man diesen architekt. und stadtplanerisch gestützten Authismus im großflächigen Horten von Einrichtungen für die Hochkultur, die noch dazu in ihren einzelnen Ausdrucksformen kaum selbst zueinander finden können und wundert sich über das scheinbar unauflöslich zerrüttete Verhältnis zur Reststadt und die geringe Akzeptanz.


    Das Gelände ist und bleibt so in seiner funktionalen Spezialisierung städt. einfach amputiert und unterscheidet sich zu anderen ähnlichen neuen kernstädtischen Bubbles wie dem Großteil des Politdistriktes darin, dass man die Bürgersteige wenigstens tagsüber nutzt, weils als Kulturzirkus eine Touristische Stadtmarke ist und damit nicht gänzlich zum Gespensterort mutiert.


    Die Investion in ein neues derartiges Gebäude wird die Situ des KF kaum ändern und erscheint mir völlig lässlich - erst recht

    während an anderer Stelle keine füllenden Ideen für riesige leerstehende Objekte fruchten - z.b der Flughafen Tempelhof oder das ICC oder neuerdings auch der Mäusebunker - für den man ebenfalls eine Idee entwickeln muss die sich trägt.


    Es entsteht neben der Neuen Nationalgalerie die sich bereits der Modernen Kunst und Malerei des 20.jhd bis in die 60er widmet ein weiterer Bau für moderne Kunst des 20.jhd.


    In einer zu erwartenden Form die viele bis heute nicht abholt,

    für eine Kunst die in Interesse und Zugänglichkeit eher auf privilegierte Millieus reflektiert und sowieso oft nur noch mit dem Beipackzettel des Künstlers od. der Kunst-Kritik verstanden werden kann.


    Ab den 60ern erweitert sich der Kunstbegriff, der bis dahin gültige traditionelle Werkbegriff verliert an

    Bedeutung.


    Die Möglichkeiten sich künstlerisch zu äußern vervielfachen sich enorm und lösen überdies die Kontur der Begriffe von bildender Kunst und Darstellender Kunst zunehmend auf.


    Vor allem an den 60ern u.a. mit Beuys rückt das Bild von der grundsätzlich kreativen Veranlagung des Individuums in den Vordergrund, es wird konzeptioneller, esoterischer und transzendenter, freier aber auch willkürlicher und unabhängig von trad. messbarer Qualität und Begabung.


    Alles wird Kunst wenn man es als solche betrachtet oder auch nur benennt, selbst die polit und soz. Aktion, entscheidend bleibt wer das als solches bewertet und das wird in der Regel durch einen hermetischen, elitären Kunstbetrieb entschieden der sich gesellschaftlich weder rechtfertigen noch erklären muss und mod. Kunst mehrheitlich als Spekulative Marktware und als Mittel zur soz. Distinktion anbietet.


    In diesem Sinne sind meiner Meinung auch viele großzügige Schenkungen zu verstehen, da mit der Präsenz und dem Kuratieren durch Museen, der Wert einer oft sehr ätherischen „künstlerischen“ Sache „professionell“ bestätigt wird was den Wert von Künstlern am Kunstmarkt wiederum stabilisiert.


    Einem überbordenden Teil dieses bis heute aktuellen neuen Kunstbegriffs, widerspricht m.M ein tradit. geschlossenes Ausstellungs-Haus und es kann den abschließenden umfassenden Überblick über die Kunst des 20jhd. In dieser Form gar nicht fassen.


    M.M wäre es allemal interessanter gewesen wenn Kunst- mit individualisiertem Lebens- und Wohnraum in dem Gebäude zusammengefunden hätten.


    Das wäre möglicherweise sogar die richtige Antwort auf das Leiden am KF.


    Mit dem Bauprojekt entwickelt man nun aber ein konventionelles Ausstellungshaus wie seit dem 19.jhd. das für mich nicht wirklich zur Weitläufigkeit des Erweiterten Kunstbegriffes passt.


    Ebenso gut hätte man sich auch darum bemühen können formal und funktional eine Verknüpfung mit der Nationalgalerie zu suchen statt

    ein weiteres egozentrisches, eigenblöderisches Haus ans KF zu würfeln.


    Einem Ort der viele als städtebaul. Gebinde nicht anspricht oder in seiner Isolation und konfusen Entwicklung gar abstößt, und trotz allmöglicher generationenübergreifender Überlegungen und Interventionen bis heute eigentlich versagt.


    Ein Ort an dem, die an sich lang überlebte Idee Von der Verlandschaftlichten Stadt genauso gescheitert ist, wie die autogerechte, sozial, kulturell und funktional entmischte Stadt der Moderne.


    Der Ort taugt n.M nur noch als Austellungsort einer fetischisierten Architektur und

    Mahnmal für die begrenzte Haltbarkeit und das Versagen von politisch ambitionierten städtebaulichen Hirngespinsten.


    Man sollte dieses leidige Konzept

    vom KF in dieser Form m.M entgültig beerdigen.

    Umwidmen, abreissen, verlagern, neubauen, streuen, neu ordnen und vor allem mehr zulassen als eine Ansammlung von Institutionen.

    Ateliers für Künstler, Designer, Musiker etc. Studentenappartements, Wohnungen, m.w.n neues Pfarrhaus etc. wären hilfreicher fürs KF gewesen als noch n begehbares Mausoleum für überkommene also eigentlich tote Kultur an diesem Ort.

    Ich finde solche Zündholzstäbchenfassaden normalerweise Schrecklich - da sie meist reiner Greenwashinglook sind.


    Hier passiert aber n.M etwas besonderes - die Fassade ist veränderlich in Interaktion mit dem Nutzer.

    Es gerät, als wäre die Fassade einziger Fensterladen - ich finde diesen Ansatz wirklich erfrischend und spannend.


    Durch die Erker, Balkone und die leicht wogende Struktur wirkt das Ganze sehr lebendig, steigert die Plastizität der Fassade und sucht damitdie Nähe zur Schaufassade des angrenzenden Altbaues.


    Einziger Wermutstropfen ist das Sockelgeschoss - da fehlts plötzlich völlig an kreativer Energie und Großzügigkeit die sich auch mit ner durchgehenden Glasfront nicht herstellen lässt.


    Diese Zone scheint durch die zu geringe Höhe für die bewegte Fassade sehr verschattet - das Entre flüchtet nach hinten und macht sich noch kleiner und dunkler.

    Bin nicht sicher ob das überhaupt denkbar ist, aber ließe sich das nicht als Kunst am Bau deklarieren?


    Es gilt doch die Verpflichtung bei staatlichen Bauprojekten zur Förderung der Baukultur einen gewissen Prozentsatz der angefallenen Baukosten in Kunst am Bau umzusetzen - und es ist doch ein staatlich genutzter Bau.

    Beim hist. Bundesratsgebäude hat man etwas annäherndes mit den Plastiken auf der Attika ja irgendwo auch gemacht.


    Es wäre zwar jetzt hier keine abgefahrene, Innovative Kopfkunst die man irgendwo abstellt oder aufhängt, aber im großzügig gedachten Sinne doch immer noch Kunst am Bau - wenn es auch unüblich geworden ist diese als Komplementären und/oder tekt. Bestandteil der (Fassaden) Architektur zu nutzen. Aber vermutlich legt man dazu den Kunstbegriff dann sehr eng aus und der Staat fällt wohl dann auch eher als Mäzen der Handwerkskunst als der der individuellen Künstlerpersönlichkeit auf.

    In der Größe erschlagend, beliebig und langweilig - die Fortsetzung des Grundrasters auf einer Höhe und Geschossebene bei den angrenzenden Bauten und die symmetriesierung der Gebäude hebt die Bemühung um Gebäudeindividualitäten quasi wieder auf und macht daraus einen einzigen Super(G)(b)au - ich finde das ganze schrecklich.


    Bei derart großen Bauvorhaben schlägt die mangelnde tektonische Varität und die geringe Detailwidmung sofort durch und gibt sich als aufgeblasene Retorte zu erkennen.

    Das Eckgebäude gibt sich neusachlich und wildert hierzu in stereotypen Vorbildern von Mendelsohn, Poelzig etc das gerät in der Umsetzung auf diesem Volumen viel zu oberflächlich und ist n.M.n. Nichts als schlechter Historismus. Einzig die 2Etagenhohe Sockelzone gibt sich etwas Mühe.


    Zum Vergleich in der Landsberger Allee 42, dem Hotelbauvorhaben der Sanus Ag - entsteht ein vielversprechender m.M gestalterisch entwickelterer, weniger schematischer Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit. Hier bemüht man sich sogar um gerundetes und versprosstes Glas-

    Lieber Camondo - Wie bereits erwähnt - ist es äußerst schwierig den Grad der Zerstörung nachzuvollziehen, weil das zwar Erwähnung findet aber weder genauer Beschrieben noch Bildlich dokumentiert zu sein scheint.


    Meiner Einschätzungen ging die Umgestaltung der DB über eine bloße Reparatur /Ertüchtigung schon hinaus.


    Das Kostenargument ist sicher nicht von der Hand zu weisen und hat auch heute gerade bei Steinarbeiten - Gültigkeit.


    Das Augenmerk in dieser Zeit lag nachvollziehbar nicht auf der Rekonstruktion Irgendwelcher Schönheiten fürs Gemüt, und das zweifele ich auch gar nicht an.


    Trotzdem kann man Ehrlichs Leistung hier kritisch betrachten und die damalige Haltung und Bewertung der historistischen Architektur des 19.jhd. und der sehr lange Umgang mit ihr gehört m.M in das Ergebnis dieser Umformung eingepreist.


    Eine fortschrittliche Bauleistung im Sinne von , Hell und Gesund kann ich hier nicht erkennen.


    Mit der Angleichung der Fensterachsen an Stelle der großen Bogenfenster im 1. Obergeschoss dürfte es ja eher lichtärmer im Inneren geworden sein und auch sonst sind die Rythmen und Strukturen weitestgehend beibehalten worden und stellen gar keine architektonische Neuerung dar.


    Dem Rückschluss auf eine abgehobene westl. Sichtweise kann ich hier nicht ganz Folgen.

    Der Umgang mit solchen Bauwerken war im Westen doch nicht viel anders.


    Die Idee dass sich die DB für eine äußerliche Teilrekonstruktion der Anlage engagieren könnte klingt zwar verlockend - aber irgendwie Abwegig.


    Nicht nur weil der sehr spezielle Denkmalschutz in Berlin dem wohl als erstes Widersprechen dürfte sondern auch weil das Gebäude nun zu den Liegenschaften des Bundes gehört und zukünftig das Gesundheitsministerium beherbergen wird.

    Das Interesse der Politik für eine recht verfänglich wirkende Zuwendung zur Verschönerung eines Ministeriums durch ein Wirtschaftsunternehmen dürfte gegen 0 tendieren.


    Die DB hat seit der Wende trotz der hist Bedeutung der Anlage für die Unternehmensgeschichte kein Interesse an dem Komplex erkennen lassen.


    Dabei wäre hier die Unterbringung der Unternehmenseigenen Kunstsammlung ein schöner Anlass gewesen sich auf diesen Bau zu besinnen.


    Stattdessen zieht die KunstHalle der DB sogar aus dem Gebäude unter den Linden aus und mietet sich DB bei Springer in Paulicks Version vom Prinzessinnenpalais ein um ihre Kunstsammlung zu präsentieren.

    –„ es ging um die allgemeinere Frage, ob weniger Schmuck per se eine "Degeneration" von Architektur darstellt (was m.E. bei Endell anklang).


    *Bezogen auf die Bank halte ich den Begriff der "Entstuckung" allerdings trotzdem für fragwürdig – er bedeutet ja, dass von einer intakten Fassade der Schmuck entfernt wird. Hier wurde der Schmuck einer starkt beschädigten Fassade nicht wieder hergestellt.

    Ob weniger Bauschmuck perse eine Degeneration der Architektur darstellt lässt sich sicher nicht so einfach mit ja od. Nein beantworten weil es für mich eng mit der Art und Form der Architektur, ihrer Umgebung, der Qualität der Schmuckformeln, der Gliederung und einer Gebäudegerechten Dramaturgie in Zusammenhang steht.


    Bezogen auf den Wiederaufbau des Bankenkomplexes würde ich das bejahen.


    Ich konnte leider keine Aufnahmen vom Nachkriegszustand der DB ausfindig machen um einschätzen zu können wie stark die Aussenmauern von den Einwirkungen des Krieges in Mitleidenschaft gezogen wurden und ob das angebotene Ausmaß der Reduktion und Veränderungen wirklich derart notwendig war.


    Ich könnte mir vorstellen dass das ein eher vereinfachendes Argument für die Modifikation ist, das sich mangels bilddokumenten weder stützen noch widerlegen läst.


    Somit lässt sich nur das Resultat nach Entwurf Ehrlichs unter Berücksichtigung der noch immer sichtbaren verwerteten, vorkriegsstrukturen und bewerten.


    Einfließen lassen sollte man beim modifizierenden Umgang mit der DB hier wohl auch, das eigentlich bis heute anhaltende von Geringschätzung geprägte Verhältnis zum Historismus im Architekturbetrieb.


    Die Epoche widerspricht in Ihrer Pluralität, Opulenz, Individualität und Motivfindung im Vergangenen so ziemlich in in allem den Grundsätzen des neuen Bauens seit den 20ern und dem Zielpunkt eines aufs nützliche optimierten Menschenbildes innerhalb einer Kollektivistischen Gesellschaftsform seit den 30ern sowieso.


    Der scheinbare Widersinn wie sich die Eliten in den Wiederaufbaujahren im Umgang mit wilhelminischer Architektur verhielten, während man zeitgleich faschistische Bauten scheinbar problemlos ohne größere Deformationen adoptierte existierte eigentlich gar nicht.


    Ideologisch wäre die Opt. Dekonstruktion durch den Architekten im Sinne seiner Prägung plausibel, hinzu kommt noch die möglicherweise Nutzerinteressierte bastionierung eines Gebäudes, das eben fürs Ministerium des Innern an der deutsch/deutschen Grenze gedacht war.

    Das erklärt vielleicht auch die wenig schmeichelhafte Wendung der offenen, einladenden Erdgeschosszone an der Front zur Mauerstraße, hin zu einer öffnungsungeneigten Sockelbetonung.


    Final, unterbietet das neue Fassadenbild von Ehrlich die vorangegangene Komplexität und plastische Qualität der Fassade nicht nur deutlich, sondern stellt in seiner Art, unter Mit-Verwendung bestehender Baukörper, Strukturen und Dekors eine kognitive Dissonanz her - was bei den meisten Menschen eher als unangenehme Gestalteigenschaft wahrgenommen wird.


    Die Fassade schafft es nicht die Genetik des Baues ausreichend zu überlagern und weckt damit Erwartungen die sie nicht einlösen kann, will und soll.


    Die Bauten wirken damit bis heute unbefriedigend unfertig und erst recht mit der letzten Politur wird eben ausgerechnet jener Eindruck noch mal bestätigt.


    Der Bau sieht also auch nach über 70 Jahren zwar heller aber immer noch deklassiert und sch.. aus.

    Markenzeichen ist nicht das neue Fassadensystem von Ehrlich sondern

    die verstümmelten Säulen und Pilaster, nutzlos gewordenen Postamente und wenigen überkommenen Dekore an denen man opt. hängen bleibt.


    Die Rückabwicklung der ehemals fein ziselierten Details die mit der Architektur verzahnt sind hin zu eher formalen grob gehaltenen Elementen empfinde ich hier nicht als reife kulturelle und ästhetische Leistung menschl. Begabung.


    Vom Komplex mit

    seiner festlichen, repräsentativen, kunstfertigen Fassadenvielfalt, im klassischem Kanon mit hoher Kommunikationsfreude nur noch eine überwiegend, trutzige, simplifizierte vereinheitlichte Baumasse im verrohten, maschinisierten Reichsklassizismus übrig zu lassen führt für mich eher geradewegs zurück in die Höhle.


    Die geringfügige Eigenleistung zu den Details für die Fassade sind völlig schematisch geraten und derart runtergebrochen dass sie gar keinen Schauwert mehr darstellen.

    Deren dekorativer Sinn erscheint mir eher verfehlt und die Aufwendung obsolet.


    Deutlich wird das für mich vor allem an diesen merkwürdigen Pastillen unter den Fenstern - die völlig uninteressante, nutzlose Akzente setzen. Was man hier geboten bekommt ist eine bastardisierte, verunansehnlichte Architektur die den Raum bestimmt.


    Ich hätte es besser gefunden man hätte die Gelegenheit zur Sanierung genutzt einige wichtige getilgte Elemente wiederherzustellen.


    Besonders die getilgten Kapitelle, die Verdachung über den Seiteneingängen in der Mauerstraße und das gliedernde Fassadengesims das in die schöne Brücke einläuft und damit diese wieder organischer an die Architektur knüpft, sähe ich für die Architektur als vorteilhaft erstrebenswert.


    Das eigentliche Fassadensystem Ehrlichs an der Mauerstraße wäre davon unberührt geblieben und könnte seinen Denkmalwert weiter behaupten.

    Franz Ehrlich entwickelte für den Bankkomplex bei Reparatur und Wiederaufbau ein anderes Fassadensystem - die Fassadengestaltung der Blöcke von Renaissancepalast bis Barockpalais - wurde weitestgehend beseitigt - nun sieht’s eher stümperhaft und grob aus - weil die Gebäudeform und der Großteil der gliedernden Elemente zwar beibehalten wurde aber alle Details wegfrisiert wurden.

    Das tut optisch besonders bei den Säulen weh - die nun Kopf und Fusslos aussehen wie Ofenrohre, und auch der Strichcodelook in Verbindung mit starker Plastizität und diesem merkwürdigen steinknöpfen unter den Fenstern sieht einfach nur rabiat und unelegant aus.

    Erst recht wenn man die feinen Reliefs über dem Hauptportal mit ins Auge bekommt - oder die Figurative Brücke mit den Elementen, wirkt das ganze ärgerlich ungenügsam und weist einen noch mal stärker auf die architekt. degeneration

    hin.

    Plattenbauten sind wohl eher der trockene Pizzaboden als das Sahnestück in der Architektur - und mit etwas Tunke wirkt das ganze sicher appetitlicher.


    Das ist Basisarchitektur als Massenprodukt, die überhaupt keinen künstlerischen Wert besitzt aber dank ihres modularen Aufbaues komfortabel geeignet sein dürfte, es hin zu einem Wertvollen baukünstlerischen Ereignis zu modifizieren.


    Dieses Potenzial sollte man wenn dann, an dieser Stelle lieber ausschöpfen, als blos mit etwas Farbe rumzuhantieren.


    So richtig erwärmen kann ich mich für die Idee von Fassadenbildern wie in Marzahn an dieser Stelle jedenfalls nicht.


    In diesem Fall, würde die Platte mit ihrer farbigen Travestie die Umgebung aus Barockfassaden an die Wand spielen und eine schrille Hierarchie installieren, in der jede Verhältnismäßigkeit verrutscht ist.

    Trafohäuschenkunst kann man da nicht wirklich wollen.


    Aus Lichtenberg kenne ich Beispiele die mit arkadischen Motiven oder gründerzeitlichem Fassadenmimikri arbeiten - man läuft dann mit so etwas schnell mal in eine umherlüftelnde Kitschfalle, wie man sie von Vergnügungsparks und Jahrmärkten her kennt.


    Der opt. Bruch

    macht in seiner möglichen liebevollen Ironie innerhalb der großen Plattenbauschluchten durchaus Sinn - weil die Annonymisierung aber in diesem Kontext hier?


    Das ist sicher auch eine Frage des pers.

    Geschmackes, aber

    Irgendwie stößt mir die Vorstellung, einer Einheit aus bunt bemalter Plattenbaufassade mit den eleganten plastischen Barockfassaden der Umgebung sauer auf.


    Bisher nehmen sich die Bauten ja in ihrer tonigkeit eher zurück, stehen opt. zu recht in 2ter Reihe und es fällt leichter sie zu ignorieren - mit einer Bemalung wären die Bauten ungleich präsenter und werden als Architektonische Leistung plötzlich unverhältnismässig wichtig.


    Dann lieber gleich „Hundertwasserbau“ draus machen.


    Das demolierte Zentrum in Magdeburg hat davon enorm Profitiert.


    Eine solche Gestaltung passt m.M auch ganz gut zur barocken Bebauung des Stadtraumes hier und stellte in seiner handwerklich und künstlerisch durchdrungenen architekt.

    Individualität eine Augenhöhe zu den Traditionsbauten her, die mit mit einer lediglich oberflächlichen Illustration eher den Charme einer abwaschbaren Maskerade hätte.


    Im Kontext zu den wertigen barocken Fassadenindividuen und dem Bemühen darum Potsdam wieder seinem durch die Eskapaden des 20.jhd entwertetem Raumbild nahe zu kommen, gerät so ein Einfall für Plattenbauten an dieser Stelle für mich eher zynisch.

    60 Jahre von 1891 -1951 stand der Brunnen auf dem Schlossplatz, von 1969 bis heute auf der Fläche im „Park am Fernsehturm“ , ich denke auch dass der Brunnen an seiner historischen Stelle in seiner auferstandenen Umgebung in seiner ursprünglichen Dimension eine bessere Figur machen würde, da er dort speziell für diesen als Teil einer dekorativen und repräsentativen Platzerfahrung entwickelt wurde.


    Das trifft so noch nicht einmal für die Rossebändiger zu.


    Nun steht der Brunnen aber seit etwa 52 Jahren mit einem größeren ikonischerem Bildgedächtnis als zuvor, am bekannten Ort und ist dort stark mit Motiven, wie Fernsehturm, Marienkirche oder Rathaus verknüpft.


    Generationen haben sich bis heute an diesen Eindruck vor Ort gewöhnt, der eben nicht nur irgendeine Ecke in irgendeinem Park dekoriert sondern einen prägnanter Teil des Repräsentativen Zentrums Ostberlins darstellt.


    Dass man sich mit der Aufhebung dieses Motives schwer tut - scheint mir mehr als verständlich - da dieser Brunnen längst zu einem markanten Bestandteil der Identität des Ortes und zu den wenigen Erbaulichkeiten der größenwahnsinnigen Städtebaulichen Idee gehört.


    Das lässt sich nicht so einfach wegnehmen und der Widerspruch ist verständlich.


    Einer der wenigen guten Einfälle Lüschers war, den Brunnen zu kopieren - mit der hochnotwendigen Sanierung des Brunnens kann man überlegen ob die Originalpkastiken ihren historischen Bestimmungsort wieder einnehmen und eine robuste Kopie auf dem Forum ihren Platz findet oder anders rum.


    Da das Forum sowieso insgesamt neu gestaltet wird, fände ich auch eine offene zugängliche Brunnenanlage ohne Beckenbarriere nicht unattraktiv, auch eine Fassung im Pflaster wäre vorstellbar.

    Die Brunnen- Anlage wäre freier und korrespondierte stärker mit der Weitläufigkeit des Forums.

    Der Brunnen verlöre seine Möbelhaftigkeit und ginge in der Landschaftsgestaltung auf.


    Die wegbare Neukonzeption macht aber m.M nur bei einer reformierten Kopie der Anlage wirklich Sinn.


    Künstlerischen Neuschöpfungen am Schlossplatz hingegen, würde ich misstrauen.

    Das wird schnell peinlich oder ein verkopftes Gewürge - wie der Bleistift am Busbahnhof zeigt.

    Dann lieber blos ne Brunnenschale mit Fontäne, fertig

    Die architektonische Aufstockung des Schicklers find ich bisher wenig überzeugend auch wenn ich diese Feingliedrigkeit in Stahl und Glas

    an sich nicht schlecht finde.


    Nur liegt das Blech hier eher wie n Kaffewärmer auf dem Gebäude.


    Der Bau wurde beim Wiederaufbau schon völlig deformiert, die Symmetrie der Hauptfassade an der Stralauer Straße wurde nach dem Krieg vermutlich, absichtlich gebrochen und das Gebäude damit optisch in mehrere Gebäudefassaden zerlegt.

    Nun pfropft man aber diesem Gebäude mit gesplitteten sich Vereinzelnden Fassadenbereichen nen Einheits- Bürodeckel auf und stärkt damit noch mal die Frankensteinisierung des Baues.


    Wenn man die Symmetrie der Fassade nicht wiederherstellen wollte hätte man wenigstens die Aufstockung mit den nun unterschiedlichen Fassadenmustern individualisieren und mitschwingen lassen können.


    Dass die Stahl - Glas - Architektur

    sich am Eckturm plötzlich mit nem völlig anderen Rhythmus über die zugegeben verhässlichten Turmstümpfe legt scheint auf den ersten Blick pfuschig und wenig nachvollziehbar.

    Bedauerlich finde ich auch dass die bestehende Betonung der Ecken durch eine Turmarchitektur in der Aufstockung völlig aufgeht und sich in den Blechetagen verliert.


    Der weitere Turmstumpf, der ebenso Teil der noch vorhandenen Fassaden Symmetrie in der Littenstrasse ist wird widerum ganz anders behandelt als der Stumpf zur stralauer, das wirkt auf mich hier völlig willkürlich und lässt eigentlich eine unangenehme Geringschätzung der Altarchitektur und ihrer Fassadengestik erkennen.


    Ich finde das Ergebnis mehr als platt und mit Hinblick auf die historische Grund- Architektur und Fassadengestaltung ignorant.


    Der ganze Anblick des Schicklergebäudes wirkt auf mich nur in seiner Gebrochenheit bestärkt nun mit dem Ausbau noch fahriger als vorher.


    Die Ecke hatte mit dem SovD schon ein für das enorme Potenzial aus Zentrums- und Wassernähe eher unglückliches und uninspiriertes Neubaugeschick.


    Scheinbar gilt den Beteiligten hier der Erwerb von Jodeldiplomen mehr, als das konstruktive Reparieren zusammenführen und ergänzen eines geronnenen, Stadtraumes, resp. seiner Architekturen.

    Hier wird m.M bishernur selbstvergessen gestückelt, negiert, überlagert dekonstruiert, irritiert und das ungenügende verstetigt.

    Man fragt sich warum man bei derartig geringem Interesse am Bestand nicht gleich neu woanders gebaut hat oder sich am Potsdamer Platz eingemietet hat da gibt’s leerstand -


    Das es auch anders geht beweisen viele andere Bsp. Wie die Dachausbauten auf Altbauten im Umfeld des Gleisdreieckes, am Ku’damm oder der interessante Dachaufbau beim Konfektionshaus Manheimer. Ich empfinde die Leistung hier wirklich als bedauerlich und missliebig.