Beiträge von Endell

    Ich finde es wohltuend dass man für die Fassaden des komplettierenden „Holz“-Neubaues an der Glinkastrasse scheinbar auf die sonst obligatorische signallyrik aus ästhetisch instabiler Astlochromantik verzichtet hat und vordergründig wirklich an der optischen Wiederherstellung des markanten Ensembles interessiert war.


    Die Detailsorgfalt für die Fassadengestaltung erscheint mir trotz des ungewöhnlichen Fassadenmateriales schon sehr beachtlich.

    Die Idee schafft elegant den Spagat sowohl innovativ zu sein, als sich auch als Teamplayer innerhalb des barocken hist. Bestandes zu begreifen.


    Ein wenig frag ich mich noch wie sich die Fassadenverkleidung aus Brettsperrholz in der Realität wirklich darstellen wird.

    Die Hist Fragmente der westlichen Aussenmauer sind wohl in die Fassade integriert - der Sockel der Westfassade dürfte also noch Gemauert und verputzt sein.

    Aber spätestens ab 2. Etage frag ich mich wie genau sich da das Verkleidungsmaterial Holz erleben lässt.


    So wirklich schlau werd ich aus den bisherigen Eindrücken noch nicht - kommt da ein Netzgewebe mit Putz drüber, wird da gedämmt oder wird das Holz einfach getüncht?


    Meine Begeisterung Zur Sanierung des Haus Friedrichstadt hält sich dagegen eher in Grenzen - schön dass es gemacht wird aber das anhängige Verwertungskonzept für ein hist. Geschäftshaus ist auch nur ein weiterer Sargnagel für die Friedrichstraße - ein weiteres officebuilding mit toten Schaufenstern ist so ziemlich das letzte was die ewig bejammerte Schlagseite der Einkaufsstraße hier gebrauchen kann. Nichts ist giftiger für die Attraktivität von Innenstadtlagen und das urbane Flair als rein introvertierte Gebäudefunktionen mit Publikumsimmunisierter Erdgeschosszone -

    Irgendwie passen in der Visu diese nostalgischen, putzigen Backsteinsteinpfeiler mit dem beklebten Schild für den Biergarten für mich nicht so recht ins Bild und verpassen dem Design der Anlage eher eine Delle.


    Die Pfeiler mögen zwar im Material und Stil zum historischen Bestand der Bötzowbraurerei passen - aber die optische Verknüpfung ist mit den abschirmenden Chipperfield- Neubauten in Sichtbeton überhaupt nicht herstellbar.


    Die Pfeiler holen hier plötzlich das 19Jhd in eine ihm gestalterisch völlig wiedersprechend definierte Situation, das ergibt hier m.M überhaupt keinen Sinn.

    Das Schild wirkt obendrein für seine Umgebung nahezu ramschig.


    Ein simpler Hinweis- Titel wie „Biergarten“ in wertiger Ausführung und in klassischer Textschrift. wäre n.M.n schicker.

    Für die sowieso schwer einzubringende Ästhetik der Werbung der Augustiner-Brauerei reicht meiner Meinung der Fahnenmast.


    Hätte Chipperfield sich nicht auch um dieses Tor im Sinne der bisherigen Mentalitität der Anlage kümmern können?


    Vielleicht ein Pylon aus Beton, Stahl oder einen Bogen aus Menhiren - etwas was mit dem Monumentalen, Kühlen und Kühnen der Architektur und der wunderbaren Freitreppe mit Wasserlauf mithält?

    Bei der Decke geb ich dir recht erst recht wenn die wirklich abgemetert über die Position der Säulen hinweggehen - so dass die tragende Funktion der Stütze in Frage gestellt wird - das ist einfach mal ne schwache Leistung - das Interieur wirkt nicht wirklich repräsentativ, weder Edel noch behaglich eher miefig allerdings ist das Scraffito und die Farbigkeit der. Säulen ein lichter Moment - mit einem besseren Raumausstatter kriegt man da vielleicht noch was hin.

    Die Situation mit der Backsteingefassten Treppe sieht wirklich einnehmend aus.


    Ich seh besonders im höheren Bau aber eher einen Widergänger des Palazzo della Civilta.


    So richtig passt diese betonsichtige Anmutung mit ihrer Schwäche fürs monumentale aber hier für mich nicht recht ins Milleu.


    Farblich wird er sich mit dem geplanten, f.m. Zweifelhaften Entwurf, des hellen Putzbaues gegenüber eher beißen.


    Die Fassade hätte in Voll-Klinker oder auch Putz u. Klinker expressionistischer wirken können und würde dann auch nicht so sehr wie eine Doublette ital. Staatsarchitektur der 30er wirken.

    Zudem hätte der Bau m.M.n. damit besser mit den Bestandsbauten harmoniert und würde bei aller gestalterischen Autonomie ergänzender und weniger selbstreferenziell zum Flair des Ortes passen.


    Meine Befürchtung zu dieser Sichtbetonfassade ist, dass diese in unseren Breitengraden wie an einigen Bsp bekannt, schrecklich altern und dann über die Zeit bei der Vielzahl an Öffnungen und Fugen, witterungsbedingt, recht verheult aussehen wird.

    Man denke nur mal an das BuKaA, das wirkt mittlerweile wie ne schmuddelige olle Waschmaschine aussieht.

    Ich weiß nicht ob dann das Wonnige, tropischer Assoziationen, dann so noch greift.

    Danke für die Eindrücke.

    Den Fotos nach, ein angenehmes Lichtdesign, dieses stimmungsvolle Glühen.


    Nur geht da abends kaum einer Spazieren.


    Im Dunkeln sind die Linden, abseits spezieller Events am Pariser Platz, dort sowieso völlig ausgestorben.

    Und für so ne Lichtshow läuft da auch keiner hin.


    Was soll man auch da.

    Um sich lediglich ne nette Putzfrauenbeleuchtung aus irgendwelchen Steintapezierten Bürokisten anzugucken braucht es keinen Abendspaziergang unter den westl.Linden.


    Ich denke schon, dass man hierzu, das Personal der vergangenen Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung, und die Senatsbaudirektion mit in die Verantwortung nehmen kann.


    Sowohl architektonisch als auch in der Funktion sind die Linden hier als Prachtboulevard völlig unbrauchbar entwickelt.


    Genauso wie Kleemann und Jakubeit ihrerzeit, mit der Glasfassade der ADK am Pariser Platz, ihre eigene alte Gestaltungssatzung für die Linden sichtlich ignoriert haben, sind auch die wenigen Neu und Um-Bauten unter den Linden aus den letzten 14 Jahren sehr großzügig mit der Auslegung der neuen Gestaltungssatzung umgegangen.

    Personell gab es über die versch. Legislaturen hinweg, hier nur eine wirksame Konstante.


    Lüscher war seit 2007 - 2021 sowohl Senatsbaudirektorin, als auch Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

    Die Änderung der Baugestaltungsverordnung erfolgte in 2009.

    Es wäre seltsam wenn sie qua Funktion keinen Einfluss darauf gehabt hätte.


    Sie wurde vom BDA mit allerlei Hinweisen und Verbesserungsvorschlägen sogar persönlich angeschrieben, als es um die Veröffentlichung der neuen Baugestaltungsverordnung zu den Linden, durch Reyer kam.


    Man darf also schon annehmen, dass Sie als Ansprechpartner und Autorität für die Auslegung, Forderungen und Formulierungen innerhalb der Baugestaltungsverordnung von dieser einflussreichen Organisation angesehen wurde.

    Zudem wurde von ihr das sogenannte Baukollegium bereits 2008 entwickelt - dass meinte eine gewisse Baukultur für die Stadt sicherstellen zu können.

    Die bevorzugten Tendenzen dieses Gremiums unter dem Vorsitz Lüschers wurden recht schnell deutlich und die Projekte zeigten wenig Varität im Stil.


    In der Folge entstand ein Klima von vorauseilender opportunistenarchitektur das sich sehr auf eine Neumoderne Kennung limitierte und damit doch sehr auf die Person Lüscher zugeschnitten war.


    Zeit ist Geld und wer bauen möchte, verrennt sich nicht in ästhetischen Coloraturen die dann dem Bekannten Gusto einer vorgeschalteten Geschmackspolizeilichen Gremiums sowieso zuwiderlaufen.


    Für die poln. Wahl zur Architektur der. Botschaft dürfte das mittelbar nach einem bereits abgelehnten Entwurf, der sehr wohl ein Steigendes Dach und künstlerische Applikationen in Metall bereit hielt, erst recht unter dem Eindruck wachsender finanzierungsschwierigkeiten nicht unbedeutend gewesen sein.


    Der vorangegangene Entwurf zur polnischen Botschaft wurde noch ästhetisch bemängelt, u.a galten Metall-Applikationen als den Gestaltungs-Regelungen für die Linden von 1997 zuwiderhandelnd und wurden durch den Senat abgelehnt - Aus heutiger Sicht hatte der Entwurf aber m.M mehr mit den Forderungen der Verordnung gemein, als der heutige Bau der sich nicht mal mehr um ein Staffelgeschoss bemüht, das als Alternative mit Distanz im Neigungswinkel auch weiterhin gültig gefordert gewesen wäre.


    Mit dem Neuen Entwurf war dann wie beim Selbertbau und dem Entwurf zur Komischen Oper alles ganz toll - alles Projekte für die Linden in der Amtszeit Lüschers, die ihrer persönlichen ästhetischen Präferenz und ihrem dogmatischen Abwehren von Bezügen zu einem historischen Stadt- Bild der Vorkriegszeit, entsprechen.

    Die Begründung des Preisgerichtes zum Selbertbau liest sich schon Bezugnehmend auf die Einschätzung der Stadtentwicklung, sehr verbogen.


    Nur als Bsp., das in der Baugestaltungsverordnung geforderte Stehende Fensterformat soll demnach in den nahezu quadratischen Fensterformen, die wunderbar zur poln. Botschaft aufschließen, durch die geteilten Fensterflügel erreicht werden.


    Das ist doch hanebüchen.


    Wer von der Stadtentwicklung kommt zu so einer Einschätzung und wer hätte beim Entwurf der neuen Pol. Botschaft hier wie bereits beim vorangegangenen Entwurf nach Position und mit seiner fachl. und Expertise insistieren können?


    Sicher sind selbst mit hist. Referenz nicht alle Bauten Dachsichtig gewesen - ein steigendes Dach und stehende Fensterformate hatten trotzdem alle. Die Anrainerbauten der Linden waren zudem in ihrer Gestaltung trotz ihrer Individualität -durch die ästhetischen historischen Codes und dem gemeinsamen Nenner der Fraktalen unterhaltsamen Fassadenbilder, untereinander beziehungsfähig und boten damit einen genussfähigen harmonischen Anblick, der im Gesamteindruck der Linden als Repräsentative Laufmeile überzeugen konnte.


    Diese harmonische Pluralität und für einen hist Boulevard passende Opulenz ist mit der regiden Traufhöhenbegrenzung und dem puristischen Begabungen der zeitgenössischen Architektur kaum mehr vergleichbar herzustellen - weswegen der Verweis auf die hist. Konstitution hier gar keinen Sinn macht.


    Zudem dienen die Bauten in ihrer einem „Prachtboulevard“ wiedersprechenden Reduktionsästhetik überwiegend distanzierten Zwecken, so dass selbst die eingeforderte Schaufensterzone bei umsetzung dort- zwar Boulevardgerecht tut aber einen überschaubares Brauchbares Angebot bereithält.

    Die Schaufenster von Selbertbau sind eher reines Feigenblattbproforma und

    bedienen wenn überhaupt auch nur schwache Partikularinteressen.

    Die Zielgruppe des Flaneurs der spontan und genussorientiert irgendwo einkehrt, existiert für diese Angebote hier gar nicht.


    Zudem frag ich mich welche Prioritäten der Denkmalschutz der sich ja auch in der Gestaltungsverordnung auslebt - hier verfolgt. Während an der KO pedantisch die Originale Steinverkleidung aus den 60ern. Wiederhergestellt wird, nahm man den Abriss des denkmalgeschützten Wiratex und zuletzt der Abriss der polnischen. Botschaft eher hin.

    Es fand sich auch kein vergleichbarer skandalisierender Widerspruch von Seiten best. Architekten und Stadt-Planer.

    Die Truppe die sich äußerst bemüßigt fühlte, gegen den Abriss des nicht mal denkmalwerten Düttmanbaues an der Urania zu demonstrieren blieb bei den Abrissen bestehender Denkmalwerte merkwürdig stumm.


    Der Umgang mit den Linden und ihre Entwicklung war seit der Jahrtausendwende doppelzüngig und völlig gegenläufig zu den Urbanen Anforderungen die ein lebensfähiger Boulevard und seine Umgebung brauchen.


    Eine Verbesserung im Angebot der Linden ist mit dem Bau der Pol. Botschaft nicht zu erwarten - die hist. rel. junge funkt.Tradition hier, hätte man n.M.E.nicht weiterführen müssen/dürfen- und wäre im Tiergarten genauso gut aufgehoben gewesen.

    Stattdessen setzt man mit ihr. hier einen weiteren wenig Aussenwirksamen Zweckbau der überhaupt keine ausreichende, sinnvolle Attraktion für die Retour des Boulevards darstellt.


    Das städtische Gefüge ist hier in der ästhetischen und funktionalen Qualifizierung derart aus den Angeln geraten dass man sich nicht wundern muss wenn nicht nur der Boulevard nicht mehr überzeugt weil das Publikum mächtig sinnfrei umherstrolchen muss und außer der Eventlocation und Knipser vorm BBT keinen Mehrwert mehr vorfindet, sondern auch die Friedrichstraße dahinvegetiert.

    Das ist das Ergebnis einer völlig fehlgeleiteten Stadtentwicklung und einer hier völlig ungeeigneten weil der Absicht eines „Pracht-Boulevards“ widerstreitenden nihilistischen neomodernen Architekturauffassung.

    Die knalligen Plastikmöbel wirken hier wie Strandgut das angeschwemmt wurde - die Ankern sich hier an gar nichts und wirken wie willkürlich abgeladener Müll - in Wien knüpfte man die Objekte noch als Ereignis an schattenspendende grüne Inseln das fehlt hier. Mag ja gut als Gelegenheit angenommen werden aber Man fragt sich was als Nächstes kommt um die herbe Freiflächengestaltung Zu möblieren knallbunte Flaschenkontainer und wertstofftonnen Oder plastikwindräder, und Gartenzwerge in den Rabatten? Die sind ja auch bunt und genug um das triste preisgekrönte Umfeld mit dem Publikum zu versöhnen.

    Sicher richtig Prioritäten zu setzen - es gibt Rekonstruktionen wie die der BA, die für ihre Umgebung dringlicher und ergiebiger wären.


    Der Akademiebau am Gendarmenmarkt wäre aber im Rekoaufwand jedoch m.M relativ überschaubar.


    Die Gestaltung des Neobarocken Baues nach Kieschke stand von Anfang an unter keinem Guten Stern.


    Schon bald nach Fertigstellung 1903, regte sich Protest gegen die Fassade und sie sollte abgemildert werden.

    Man warf ihr vor, mit ihrer Üppigkeit und dem verlagerten Hauptzugang an den Gendarmenmarkt, in Konkurrenz zum Schauspielhaus von Schinkel zu treten.


    Bereits 1915 wurden dann Fassadenelemente abgenommen.


    Bei Vergleich historischer Aufnahmen, dürften bis zur Fassaden-Rasur in den 30ern, im früheren Vorfeld bereits Dachreiter und Gauben weggefallen sein.


    Das barocke Domestikenhaus von Wiesend wurde 1901 für das heutige Akademiegebäude als Neubau der preußischen Seehandlungsgesellschaft (ab 1918 preußische Staatsbank) abgebrochen.

    Der markante Spenggiebel des Baues in der Jägerstraße, tauchte als Schmuckmotiv dann aber interessanterweise an den Risaliten des Baues als Referenz wieder auf.


    Zudem wurden originale Teile der Fassade aus dem 18.Jhd. in die Fassade der Hofseite integriert.


    1939 wurden diese Spolien dann genauso vernichtet wie der überwiegende Teil der Neobarocken Dekorationen einschl. der Risalitgiebel.


    Wiesend galt als einer der wichtigensten Baumeister der nachschlüterschen Barock.


    Nach dessen Stilvorgaben und unter dessen Aufsicht wurden an die 300 Wohngebäude in Berlin errichtet (vergl. Palais Graf Schwerin=Reichspräsidentenpalais Wilhelmstraße 73).


    Er ist heute nahezu unbekannt und völlig unsichtbar - sein Domestikenhaus wurde bereits durch Gilly (von dem auch nicht viel mehr als ein Mausoleum in Polen existiert), modifiziert, indem er u.a. die Attikafiguren entfernen ließ und einen Triglyphenfries unter das Traufgesims der Risalite klemmte.


    Bei einer Purifizierung, können Gestaltung und Tektonik des Baues selten soweit getilgt und überformt werden, dass das Ergebnis als autonome Baukünstlerische Leistung gelten kann- eine ästhetische Verbesserung bleibt bei einer vulgarisierung sowieso aus.

    Es entstehen z.T. Herbe Widersprüche und Missverhältnisse so dass sie zu nichts weiter führt, als zur Verhässlichung.


    Das fällt prominent auch bei der Deutschen Bank, dem Hotel Windsor oder dem Gebäude der Nordsternversicherung auf. Die Requalifizierung dieser Fassaden wäre hier wirklich zu begrüßen.


    Was sich hingegen heute besonders störend an der Schlichtung des Akademiegebäudes ausnimmt, aber äußerst effektiv und einfach zu beheben wäre - ist der verlust der Dachgauben und der barockisierenden Sprenggiebel auf den Avantcorps.


    Das Gebäude besitzt stilistisch schlüssig, ein

    riesiges ziegelrotes Mansardendach für einen Neobarocken Prestigebau.


    Seit Lascot od. mntwg. Mansart, sind aus guten Gründen, Giebel und Gauben für diese Dachform typisch. Sich hier nur noch auf Dachluken zu beschränken wirkt für die Dachform dieses Gebäudes inadäquat bis trampelhaft und improvisiert


    Zudem fehlt mit den Giebeln, eindeutig die Klammer zwischen Fassade und Dachzone.


    Für ein repräsentatives Gebäude mit Vollansicht, ist die jetzige reduzierte Situation der Dachzone unschlüssig, weil die vertikalen Strukturen der Fassade keine entsprechende Reaktion mehr in der Dachzone erfahren sondern mit Beginn der Dachzone abreißen.

    Dadurch sieht das Gebäude einfach aus als hätte es den Falschen Deckel bekommen obwohl das Dach sich zur ehemaligen Gestaltung eigentlich stimmig verhielt.


    Erfuhr der Bau der Akademie in seiner Entstehungszeit noch herbe Kritik für seine Fassadengestaltung, hat sich die Perspektive hier seit den 30ern, heute doch weitaus kritischer entwickelt.


    Die Bebauung der Platzkannten besteht abseits geringster Reste der Vorkriegsbebauung aus der vorletzten Jahrhundertwende, zum größten Teil aus verschrobenen Stilplatten, der Postmoderne und der doch sehr lauten Eunuchenarchitektur der Nachwendezeit.


    Gerade Diese verschafft dem sogenannten schönsten Platz Berlins, durch Dudler, M8 und Kollhoff noch mal eine herbe Breitseite.


    Die kahlen Bullybauten mit Staffelgeschoss stehen deutlich mehr in Konkurrenz zum Schinkelbau als der Bau von Kieschke. Eben weil sie sich in ihrer neomodernen Reduktionsästhetik dem Schauspielhaus andienen und sich dabei mit ihrem Vorgehängten Edelfliesenlook wie bigotte, auftrumpfende Türsteher am Gendarmenmarkt verhalten.


    Sie zerschiessen das postmoderne Konzept der Umbauung aus DDR Zeiten.

    Die versuchte in der Entwicklung der seit dem Krieg löchrigen Platzkannten, einen historisch orientierten Rahmen für die Zentralarchitekturen zu setzen, der die barocke Gründung des Platzes rekapituliert.


    Mit geneigten Dachformen und Ornament versuchte man sich in einer vielfältigen aber konsistenten historisierenden Platzfassung, die sich wie ein Passepartout um die Gontardkirchen und das Schauspielhaus legt.

    Das wurde als Konzept von den Verursachern der Neubauten der Nachwendejahre überhaupt nicht verstanden.

    Im Gegensatz zum Akademiegebäude muss man nun bei den Bauten der 90er wirklich froh sein wenn man sie mit Blick auf die Schauseite der Zentralbauten im Rücken hat oder sie von diesen ausreichend verdeckt werden. Außer für Büroanzeigen sind diese Bauten im Umfeld des Gendarmenmarktes ästhetisch völlig unbrauchbar.


    Ob man bei einer Reko der Akademie unbedingt den Zustand von 1903 erreichen muss sei mal dahingestellt - den

    markanten Bronze-Merkur zb. bräuchte ich hingegen nicht so sehr, weil die hochgestellte Sockelung der Figur mit Baldachin in der hierzu genutzten konkaven Ecksitiuation m.M auch recht merkwürdig manieriert wirkte.


    Als Emblem für die Preußische Staatsbank macht der Gott der Diebe und des Handels zudem vielleicht noch Sinn, für den heutigen Sitz der Akademie der Wissenschaften sollte man sich wenn überhaupt eher was anderes Einfallen lassen.

    Ich finde der Rückbau im Inneren von St.Hedwig stellt überhaupt gar keine Verbesserung dar.


    Wenn man das ganze jetzt neue alte barocke Raumgefühl halbwegs ernst nehmen soll - wäre mind die Rekonstruktion der Kapitelle an den umlaufenden Doppelsäulen unverzichtbar gewesen- jetzt sieht die Kirche in ihrer klinischen vollreduktion sehr nach protestantischer Gefängniskirche aus.

    Das ist bestenfalls ne traurige Athmosspäre für n improvisierten - therapeutischen Stuhlkreis, von Lebenslust und feierlicher Inszenierung und barocker Festlichkeit überhaupt keine Spur. Die Etagere hatte vordem ja wenigstens noch einen ungewöhnlichen u. dramatischen Raum-Effekt - den hätte man dann auch belassen können wenn man nichts besseres angeboten bekommt als wenig inspirierende leblose Nüchternheit. Und ja die Kuppel wirkt weiterhin sowohl in der Form als auch ohne Laterne völlig unstimmig, da wäre eine Revision sinnvoller gewesen.

    Für die Gelegenheit - beim Wiederaufbau des Klosterviertels - mit den Ersten Umbau u. Bauvorhaben in der Klosterstraße, den großen Einstand in ein lebenswertes, zur Stadt zurückgekehrtes Quartier zu finden, ist das Trocklandvorhaben völlig unbrauchbar.


    Die einst bedeutende, hist. Straße, reichte einst vom Rathausforum bis zum Rolandufer.


    Mit einer Vielzahl von Adressen, einer architekt. u. funktional stark diversifizierten Anliegerstruktur -aus wohnen, Handel und Institutionen, in gemessener und vielfältiger Körnung, hat sie bis heute nichts mehr zu tun und bleibt auch mit dem bV von Trockland weiterhin in der hinterhöfischen Situation, in die sie hier die beschlossene urbane Erosion des 20JHD. katapultiert hat, stecken.


    Besonders mit dem Erhalt der Ostmoderne bleibt es ein

    mit größter Willkür größtenteils dekonstruiertes Städt. Gefüge, dass mit Grossstrukturen aus Büros und Institutionen, die hierzu, viel zu kleine, intime Strasse deutlich überfordert und kann kaum mehr als qualitativer Lebensmittelpunkt mit urbaner Expression für irgendjemanden funktionieren.


    Die Straße ist nunmehr nur noch ein Stummelabschnitt - der Anschluss an das Rolandufer ist durch die Verkehrsführung und die verrutschte Achse nicht mehr erkennbar.

    Der mittlere Bereich der Klosterstraße Strasse wird durch die Aufgeblasenene Bebauung an der Kreuzung Stralauer zusätzlich zur Kappung an der Gertraudenstrasse völlig isoliert.


    Der Bereich bis zum Rolandufer wurde damit zum entvölkerten Wurmfortsatz der Klosterstrasse, ohne städt. Relevanz.


    Die Kreuzung Stralauer zeigt sehr eindrücklich wie das gesamte 20JHD. Par ordre du mufti, Anteil an der entvölkerung und Zerstörung gewachsener städt.Strukturen hatte und letztlich gänzlich die Verdrängung des traditionellen bürgerlichen Lebensraum-Modells hier zu verantworten hat.


    Es ist sichtbar dass sich das durch Denkmalschutz und den mehr ausweichend vorgeschobenen Erhaltungsfetisch zur grauen Energie auch nicht ändern wird- von einer positiven, heilsamen Entwicklung kann ihr also keine Rede sein. Interessanterweise kommt das eifrige Argument der Erhaltung grauer Energie nur bei sonst belanglosen aber gravierenden Bauten der Nachkriegszeit zum tragen - haben Bauten der Vorkriegszeit keine graue Energie oder ist deren Aufwand durch die ältere Beständigkeit abgegolten?


    Mit dem Trocklandvorhaben wird der mangelhaften modernen Entwicklung der Strasse nicht widersprochen, und es stellt auch keinen Beitrag zur Rekonvaleszenz der Strasse dar.


    Im Gegenteil, der Neubau bestätigt den völlig unpassenden Bau der Klosterstraße 44 sogar noch. Sowohl in Funktion als auch architektonisch und selbst im Namen des Projektes würdigt es noch die verhängnisvolle Ära der 60er für die Altstädtischen Bereiche des Ostberliner Zentrums.


    Die 44 bleibt formal, funktional, in Dimension und in der Platzierung ein regelrechter Störbau für eine positive, städtebauliche Entwicklung.


    Die Architektur ist belanglos, der Überhang der Fassade über der Erdgeschosszone ist viel zu tief und dunkelt die Passage unangenehm und uneinladend ab, den Rest besorgt die dunkle Wandbekleidung dort.


    Das neu eingesetzte Fenster ist hier als öffnende Geste völlig wirkungslos.


    Der Bau legt sich grobschlächtig in seiner tristen Architektur über mehrere hist. Parzellen und bietet weder opt. noch in Funktion irgendwas an Aussenwirksamkeit für die Belebung der Strasse an.


    Dieses Gepriesene Tor ist für die Wirkung der Architektur völlig belanglos.

    Es ist weder sonderlich durch die Gestaltung der Architektur inszeniert, noch essenzieller Teil dieser - sondern eine zu vernachlässigende Dekorative Addition.

    Genauso könnte man den Wert von Blumenkästen am Plattenbau als architektonische Delikatesse feiern und daraus Rückschlüsse über die außerordentliche Qualität der Architektur ziehen. Zum Vergleich lässt sich der Abriss des Hist. Gebäudes der Achardschen Stiftung heranziehen von 1865 an der frz. Straße heranziehen - hier wurde ein architektonisch wesentlich brisanteres Detail wie das denkmalgeschützte Treppenhaus in den ersetzenden Neubau integriert.


    Die sogenannte Ostmoderne an der Kreuzung zur Stralauer setzt mit dem Öffnen der Erdgeschosszone sicherlich ein gutes strassenzugewandtes Zeichen - aber was soll da wirksames rein?

    Außer ner Cafeteria für Büroangestellte, ergäbe hier ja nichts wirklich Sinn- weder gibt es in Menge unmittelbar anziehende Tourist. Destinationen mit hohem Publikumsverkehr noch einen nennenswerten Wohnanteil, Handel oder stark frequentierte Unterhaltungsinstitutionen weit und breit.

    Es bleibt ein büroklopper in einer reizlosen publikumsabgewandten Umgebung - ich sehe hier nicht die geringsten Anzeichen für einen mentalen Wandel der Klosterstraße und damit auch keine heilend, wirksame Korrektur - dazu hätte man sich der dominierenden, unpersönlichen und abstrakt genutzten Grossstrukturen stärker entledigen und die Flächen neu und breiter mit hohem Wohnanteil und architektonisch interessanter, rhythmischer und kleinteiliger bespielen müssen.

    Die Buddestrasse 13, nahe dem S-Bahnhof Tegel, wird saniert - der Bau von 1901 beherbergte einst einen großen Fest und Tanzsaal, der 1919 in ein Lichtspieltheater umgebaut wurde.


    Dieses bestand immerhin bis 1965 und wurde dann erst zum Tegeler Discount Center bevor Edeka die Räumlichkeit übernahm.


    Der Saal wurde weitgehend durch Aus-Ein- und Umbauten der Nachkriegszeit verunkenntlicht und soll nun durch das Büro Janiesch Architekt wieder als solcher aktiviert werden.

    Stuckaturen und Bogenfenster werden wieder freigelegt und der Saal erhält auch wieder eine umlaufende Galerie.


    Auf der Webseite des Büros, gibt es einige interessante Visus zu dem Projekt.

    Leider wird im Zuge des Sanierungsvorhabens die Fassade in der grotesken Verstümmelungsfassung von 1958 belassen und nicht wieder bestuckt.


    Bis auf den Balkon entlang der Bogenfenster an der Buddestrasse, ist das architektonische Herzblut für die Fassadengestaltung eher dürftig und begnügt sich mit dem auffrischen des defizitären Ist- Zustandes.

    Weder werden die Wohnungsbalkone wieder angebracht, noch der bereits 1928 entfernte Turmaufbau rekonstruiert.


    Ich hätte bei dem Aufwand zur Saalfreilegung, eine entsprechend ambitioniertere Haltung zur Fassadengestaltung erwartet.


    Das mangelnde Interesse an der Aussenwirkung und am Adressenbewusstsein durch Investor und Architekten finde ich hier trotz der spannenden Reaktivierung des Saales sehr bedauerlich.


    [mod]Warum verlinkst du die Quelle nicht? [/mod]

    Man muss wohl froh sein dass es dieser manierierte Klumpen ADHS mit seiner übersteuerten Plastizität nicht geworden ist.


    Dieser Entwurf verhielt sich völlig übergewichtig zu seiner Umgebung wäre hier nur als greller Fremdkörper mit unangenehmer Dominierung seiner Nachbarschaft aufgefallen.


    Der neue Entwurf verhält sich nun dagegen erst ma deutlich gemessener und integrierter, was im Rückgriff auf eine banale Rasterstruktur auch keine große Leistung ist.

    Ein bis auf die wenig originelle Plattenverkleidung reizloses Gebäude ohne nennenswerte gestalterische Persönlichkeit die selbst den Vermarktern aufgefallen sein muss, weil sich über die hervorzuhebende Spezialität in der Architektonische Gestaltung eben kaum etwas erwähnenswertes finden lässt. Weder ist der Bau besonders an städtebaulicher Wirkung noch an charismatischen Detaillösungen interessiert.


    Es steht halt im öffentlichen Raumbild als üblicher Investmentzombi - ein gerasterter Kasten, der so an jeder Ecke stehen könnte.


    Schon mit einer Abgeschrägten Ecke zur Einmündung in die Bernhardstrasse hätte das Gebäude mehr Interesse an seinem Standort gezeigt.


    Mit dieser Geste hätte es nicht nur den an der einmündenden Straße gelegenen Gründerzeitlichen Altbau gespiegelt, sondern sich auch zum compagnion für eine echte städtebauliche Reparatur gemacht, in dem es sich als Partner bei der Wiederherstellung der vorgegebenen Gründerzeittypischen Torsituation gemacht hätte.


    Stattdessen brettert sich der Kasten stumpfsinnig an die Straße ohne sichtbar über seine Teilhabe am bestehenden Gefüge nachzudenken.

    Den Sockel mit der Verblendung aus Glasierten Klinkern finde ich toll - wäre es nicht eine Überlegung wert gewesen das Farblich akzentuierte Verblendung-Thema komplett über die Fassade zu legen?

    Diese konsequente farbliche Prachtmeierei wäre in ihrer Opulenz doch stimmiger für Ein Gebäude dass sich „Gold Palais“ nennt als dieser überbesonnen und knausrig wirkende, hässliche WDVS -schick ab 1Stk. der sich für ein Palais so gar nicht goldig ausnimmt

    Sicher mag der Kleihues Entwurf in Teilen kritikwürdig sein- aber ich könnte mit Blick auf das gegenwärtig gebotene Alternative Angebot, mir den Bau noch am Ehesten dort vorstellen.


    Ich bin auch nicht von allen Detaillösungen auf der Visu überzeugt - kann z.B die Irritation über die unterschiedliche Gestaltungs- Lösung bei der Gallerie/Loggia von Turm und sockelbau durchaus nachvollziehen.


    Die in der Visu dargestellte Ausführung der Turmspitze bietet mir für eine Einschätzung zu wenig Information.

    Die Ermangelung eines sichtbaren Abschlusses und der Vergleich mit einer Bauruine kann ich hier schwer nachvollziehen. Ich find Kleihues widmet sich dem deutlich mehr als man es heute gemeinhin gewohnt ist und das sehr plastisch und verspielt mit seiner MCEscher -gleichen ewig getreppten Brüstung/Attika.


    Auf eine Verwandtschaft zum Leibinger käme ich im Leben nicht - der Bau ist weder ideenarm noch hat er dessen belehrende Frigidität.


    Ich würde sogar sagen im Vergleich zum Leibinger wirkt Kleihues schon frivol.


    Kleihues Ansatz ist sicher eher klassisch und retrospektiv, ist aber gerade deshalb auch für mich erfolgreicher.

    Er nutzt es in Material und Fassadenstruktur sowohl für Kompatibilität und Bezüge zur bestehenden prägnanten Bebauung und entwickelt trotzdem seine Eigensinnigkeiten gegenüber diesen, mit denen er das Repertoire an Angebot gegebener Gestaltungsmuster am Platz angenehm ausweitet.

    Mit der Fülle an eingebrachten Componenten, seinem Fassadenkonzept aus plastischen und planar Sequenzen, dem brechen des monolithischen Turmes, durch die intersektive Stufung und das partielle aufweichen perpetueller Fassaden-Muster zeichnet er wie Camondo schon schrieb sich eher durch einen postmodernen Ansatz aus.


    Auch die Eingliederung des Anbaues durch den Schwung und die Einschmelzung seiner Fassadenstruktur in den Turm gelingt m.M ganz elegant.


    Der Entwurf mag auf den ersten Blick als zu wenig eingewoben ins Umfeld erscheinen weil er mit seiner konzentrierten Vielfalt, die bisher gewohnte Reizdichte in der Fläche übersteigt- ich halte das aber diesen Mangel für einen Allgemeinplatz weil die Entwicklung mehrerer individueller Hochhäuser an einer bestehenden Platz-Struktur die bisher andersartig baulich geprägt war perse erst mal eine triumphalistische Irritation gegenüber dem bestehenden Gefüge darstellt -das kann man dann bestenfalls mit einer Art Sockelarchitektur moderieren. Die bietet sich konsequent aber nicht in jedem Falle räumlich und ästhetisch an.


    Die harmonisierende Einbindung und Vermittlung ist nicht nur aber auch Aufgabe der Umfeld/Freiflächengestaltung. Architektonisch hingegen leistet m.M Kleihues mit seinem Entwurf hingegen deutlich mehr Vorleistung als seine Mitbewerber.

    An sich ein schönes traditionell orientiertes BV für den Blockrand aber die Visualisierung hierzu macht mich doch etwas ratlos und präsentiert einen für mich eher inkonsistenten, unverständlichen Entwurf von Nöfer.


    Weder erklärt sich mir warum man den Zahnfries unter der Traufe nicht am zurückspringenden seitlichen Gebäudeteil fortsetzt, noch wie die doch prominente Balkonachse, zu dieser eigenwilligen Metamorphose der einzelnen Balkondecken mit diesen sukzessive merkwürdig verschobenen Höhen u.Tiefen kommt


    Ich hab’s erst für ne opt. Täuschung einer vielleicht unglücklichen Perspektive gehalten, aber je mehr ich draufschaue desto mehr scheint mir diese Erklärung unzureichend.

    Die Kassettierung dieser Merkwürdigen Balkonbaldachines knickt zudem unschön ab / wenn die Flanken der Gefangenen Balkone so elegant ausschwingen lässt, warum stottert man dann an den Flächenbetonten Balkondecken plötzlich so rum?


    Unerklärlich find ich zudem diesen etwas unschön hineingestöpselten eigentlich überflüssigen Schlusstein über dem Linken Eingangsbereich den man bei seinem Pendant dann plötzlich weglässt. Warum sabotiert man hier unnötig die selbst aufgestellte Symmetrie ?


    Und nachdem man soviel gestaltende Energie in die Fassade gesteckt hat - warum dann plötzlich bei einem Steigenden Dach eines eher traditionell orientierten repräsentativen Hauses diese billig und proletenhaft wirkenden Monitorfenster?


    Man hätte an der Schauffassade die Balkonachse ganz klassisch auch mit einem Risalit vorbereiten und mit einem Giebel abschließen lassen können, wenigstens Gauben aufs Dach setzen können oder beides.


    Ich bin gespannt wie dieses BV am Ende aussieht aber die Gestaltung wirkt bisher leider ausgerechnet an der Schaufassade selbst für die Version eines gründerzeiltenden Zeitgenössischen Baues mit expressionistischer Marotte unzulänglich.

    Kaum zu glauben dass das von Nöfer kommt.

    Mein Favorit wäre auch Kleihues - der schultert sich wunderbar mit den prägnanten Behrensbauten obwohl er deutlich mehr Temperament an den Tag legt.

    Die Vielansichtigkeit und Komplexität erscheint mir hier äußerst reizvoll und ist wirklich erfrischend.


    Diese reichhaltige Assemblage aus einem Pool von verschiedenen Ideen wirkt überlegt arrangiert und gut konzertiert, ich finde z.b die Fassadenmetamorphose am Ende Turmes der das plastische Fassaden-Thema des Sockelbaues wieder aufgreift sehr raffiniert.

    Die in der Visu schwer erkennbare Architektur hinter der Loggia im Turm versteh ich allerdings noch nicht so richtig-das sieht da irgendwie nach ner gestürzten Pyramide aus auch von gläsernen Brüstungen halte ich generell wenig, scheint mir aber hier die eleganteste Option zu sein.


    Der Leibinger erscheint mir im Vergleich zum Kleihues dagegen sehr gewöhnlich und identitätsarm.

    Die Bindung zum Sockelbau wirkt auch eher uninspiriert additiv, zudem kauf ich der Visu das vor Helligkeit strotzende Transparenzgehabe nicht ab - ich pers. muss den Bau am Alex nicht unbedingt stehen sehen.


    Der exaltierte Knautschtütenlook mit Lametta von Gehry passt für mich gar nicht in das Umfeld - der Sockelbau hätte vielleicht mit seinem Spektakel noch gut in die Umgebung des Fernsehturmes gepasst oder als exponat in einer weitläufigen Landschaftsgestaltung.

    Am Alex wär diese künstlerische Stararchitektur vielleicht auch ein interessanter Eyecatcher, ich denke aber er würde in seiner gestalterischen Hysterie den Raumeindruck als Showroom für Gehry uneinholbar dominieren. Dann müsste man den Alex fast in Gehryplatz umbenennen.

    Das Ding wird sich sicher als Objekt seine Architekturpreise aus den entsprechenden Bubbles abholen - ich finds auch nicht unansprechend- aber- das Bauhaus Archiv ist eben aber auch als Museum für Gestaltung ausgewiesen - von daher finde ich das einfordern, entsprechend kommunizierender Signale in der Aussen- u. Freiflächengestaltung nicht unberechtigt.


    Die Publikumsneigung scheint mir durch den Alten Bauhausarchivbau nicht sonderlich ausgeprägt- die Scheddachskulptur mag zwar als Icon super funktionieren aber insgesamt wirkte die Anlage eher hermetisch u. abweisend als einladend.


    Das mag für einen, einst eher abseitig gelegenen Archivbau ganz in Ordnung gehen aber mit der veränderten städt. Situation nach der Wende hatte sich unabhängig von der eingebrachten Qualität der Umgebung das bisherige Konzept eigentlich überlebt.


    Mit dem BV sollte das BHA eigentlich auf veränderte Situation und Erfordernisse reagieren.

    Wie sehr das gelingt wird sich zeigen - ich halte es bisher eher für ausbaufähig und es macht trotz und mit dem Neubau einen nicht ganz runden, konzeptionellen Eindruck auf mich.


    Die Gesamt-Anlage wirkt weiterhin eher sehr kryptisch und reserviert, auch wenn man da jetzt dieses luftig, transparente Türmlein eingepflanzt hat.


    Der nunmal sehr filigran, wirkende Turm an sich, den ich mit seiner Stützenstruktur eher stilistisch in die leicht verdauliche Moderne der 50er hineinassoziere als in das gestalterische Vokabular des Bauhauses, hätte sich hier vor dem Hintergrund der massigen Betonskulptur der Archivbaues besser behaupten können wenn er den Mut zur intensiven Farbigkeit gehabt hätte.


    Ich hätte pers. hätte es auch toll gefunden wenn man die Grünfläche mit riesigen farbigen Designikonen ausstaffiert hätte.


    Brands Teekanne, Rietfeldstuhl oder Wagenfeldleuchte hätten hier den Aussenbereich möblieren können.


    Vergleichbar mit der aberwitzig vergrößerten Schinkel- Laterne „Lesser“ am Breitscheidplatz von Olaf Nicolai.

    Etwas weniger Ernst stünde dem Gelände der Einrichtung ganz gut.


    Die Gegend um das BHA ist jetzt aufgrund der entwickelten Strukturen und Angebote nicht unbedingt der angesagte Frequenzraum für Passanten, daher wäre es glaube ich nicht schädlich wenn sich das BHA etwas schwellenloser und heiterer an seine Besucher wendet und auch mehr Facetten des Bauhauses preisgibt, als mürrischen Purismus.

    Schön dass es etwas konkreter wird - die Visu sieht nach Kongresshalle aus - und hat mit dem Lüdersbau eigentlich für mich nicht sonderlich viel gemein - was ich merkwürdig finde weil man sich vom kooperativen Ensemble Gedanken nun doch entfernt was ich pers nicht weiter tragisch finde.


    Umso schöner gerät die Integration mit den Hist Ziegelbauten - landschaftlich macht die ufertreppe ebenso etwas her - auch wenn’s mir n deja vue zur Treppe am HF gibt.


    Mich würde interessieren wie sich das Ganze nun nach dem Grundstücksschacher, letztlich auf den nicht denkmalgeschützten Bau von Verdi auswirkt. Auf dem Modell steht ehr freigestellt noch etwas einsam rum - und fällt wohl in die Verantwortung des städtebaulichen Wettbewerbes.


    Zuvor wurde der Bau in einer ganzen Reihe von Entwürfen sowohl integriert als auch gnadenlos abrasiert.


    Sollten die Letzten Reste der Hist. Bebauung am Schiffbauer Damm im Zuge der städtebaulichen Entwicklung unter die Räder kommen hätte man ja eigentlich auch beim Entwurf von Kusus u Kusus bleiben können.


    Die Absage des Entwurfes war ja überwiegend der hoch pokernden Widerborstigkeit Verdis geschuldet.


    Mir persönlich war dieses BDB Konzept vom Politischen Bürobalken der sich bis zum BH Friedrichstraße in die Stadt gräbt, von Anfang an unsympathisch für die städt. Entwicklung.

    Ich sah auch keine Notwendigkeit dieses Vorhaben in seiner bisherigen Konzeption durchzuhalten oder auch nur zu einem konzeptgerechten, vorzeitigen aber Organ. und Repräsentativen Abschluss zu bringen der sich sowieso nur aus luftiger Höhe wirklich erschließt.


    Der Lüdersbau funktioniert m.M als Abschluss Ausreichend.

    Trotz des überraschend angenehmen Entwurfes hadere ich immer noch mit der Nutzungseigenschaft.

    Die anhaltende invasive Inbesitznahme städtischen Raumes, für einen äußerst fragwürdig hohen Büroflächen-Bedarf des Bundestages - leuchtet mir überhaupt nicht mehr ein und ist bisher einer der größten Treiber die zur Verödung und schiefen antiurbanen Entwicklung der hist. Quartiere entlang der westlichen Linden beitragen. Für mich ist das Maß hier schon längst deutlich überschritten - da der Entmischungseffekt sowieso nichts weiter als eine Burgenmentalität hervorruft hätte der Flächenbedarf sich weitgehend auf die Entwicklung im Regierungsviertel auf dem das Gebiet des alten Bezirkes Tiergarten beschränken sollen- dessen Bevölkerungszahl allein seit 1925 von 283.581 bis 2000 auf 88491 geschrumpft ist und dementsprechend eigentlich ausreichend Flächen zur Bundesnutzung anbieten müsste.


    Die an die Entwicklung des Luisenblockes geknüpfte Argumentation, Wonach verstreute Büroräume des Bundes hier dann gebündelt werden sollen kann ich so erst mal nur zur Kenntnis nehmen weil schwer auszumachen ist welche dependancen damit gemeint sein könnten- Ich denke nicht dass es da zu wünschenswerten Umsiedelungen aus der näheren Umgebung kommen wird.

    Dieser monolithische Riegel ist wie das Ganze Viertel - dass sich nun mitten in Berlin befindet und nahegelegen großen Bahnhof für seine Gäste hält, für mich einfach nur zum Weglaufen. Als hätte man das architektonisch grässliche Proraexperiment ins Berlin des 21.transformiert. Ich geb dem Eck emotional keine 20jahre dann steht’s als weitere Drohkulisse für gescheiterte Stadtentwicklung in der Berliner Denkmalliste.

    Ich halte die caprizierung auf soz. Wohnungsbau In dieser Lage auch für absurd.


    Es besteht bedauerlicherweise auch keine Aussicht darauf dass, mit dem hier, eigentlich als selbstverständlich und notwendig geäusserten Willen ein eher mischgenutztes Ensemble zu schaffen, auch die Erkenntnis reift, dass es für eine gesunde Mischung und eine gelungene Architektonische Qualität, einer Vielfalt sowohl bei Bauherren, als auch eine große Spannbreite der Sozialstruktur bedarf.


    Die Bewältigung der BAuaufgabe durch einen Einzelnen kommunalen Bauherren

    , dessen eigene Standards, Prämissen und Kondition bei der Umsetzung besonders berücksichtigt werden müssen und die festgelegten Vorgaben der Bauleitplanung - machen wenig Mut dass da selbst mit Wettbewerb noch irgendwas zu reißen ist.


    Die öffentliche Ansprache hatte bisher hier, wie auch am Klosterviertel, leider eine eher polit. getriebene, stark paternalistische Schlagseite, die ich hier für einen ästhetisch gelingenden, städtebaulich und soz. funktionierenden Quartiersauftrag, eher für schädlich halte und die ich auch im Widerspruch zu einer natürlichen Rückkehr in die resilienz Individual geprägter Städtischer Strukturen sehe.


    Die Zielgruppe wird bereits mit dem Willen in erster Linie ein mietengedeckeltes Wohnviertel zu bauen, eigentlich klar definiert und schließt die Idee der soz. Mischung nach unterschiedlicher Situierung eigentlich von vornherein aus.


    Die Gelegenheit einer Vervielfachung der Ansprüche und Mittel zur Steigerung der Möglichkeiten innerhalb der Bauaufgabe - wie sie an solch zentraler Stelle mit Nähe zu bedeutenden Tourist. Ankern nur wünschenswert wäre - wird m.M damit großzügig verschenkt.


    Die Schaffung eines städt. Quartiers von eigentlich residenzunabhängiger breiter bürgerl. Identifikation auf diesem Teil der „alten Mitte“ scheint mir unter diesen Vorraussetzungen kaum noch realisierbar.


    Die Diffusion verschiedener Sozi. Schichten werden wenn überhaupt hier im städt Begegnungsraum nur durch Touristen stattfinden und ob das überhaupt der Rede wert sein wird, ist mit dem zu erwartenden, architektonisch geleisteten Flair eines eher dirigistischen kommunalen Planviertels, eher unwahrscheinlich.


    Da wird auch die Fiktion von

    von eher sekundär in Erscheinung tretenden versteckten archäologischen Schaufenstern als zugkräftiges Tourist Argument kaum reichen.


    Die Leute pilgern ja jetzt schon nicht in Scharen zur Grünanlage mit überdachter Mittelalterlatrine der nahegelegenen WBM-wohnanstalt.


    Die Mittel für eine angemessene, hochwertige vielfältige Bau-Ausführung sind durch die starke Wohlfahrtsorientierung begrenzt und überwiegend gleichrangig über Parzellen und deren Etagen gestreut, das wird erwartbar, baulich zu recht linearen Ergebnissen führen - wie sie durch die Bindung an die WBM als einzigen Bauherren sowieso schon herausgefordert werden.


    Ein repräsentatives Kernstadtquartier, von dem sich wie auch schon beim klosterviertel, der Fischerinsel, oder dem Fischmarkt eigentlich alle Berliner und Gäste der Stadt, angesprochen fühlen sollten, weil es als kulturell und hist. Bedeutsames Bürgerliches Gelände der Stadt Berlin mit den umliegend verstreuten Attraktionen sowohl in den Wege- als auch Sichtbeziehungen Verknüpft ist, wird so kaum erreicht werden.


    Dem von der Stadtplanungsstelle genauso mitverursachten tristen Wohlstands- und Bürokratenghetto auf dem Werder nun ein genauso exclusives stark reglementiertes Kümmererquartier entgegenzusetzen halte ich daher für einen Irrweg.


    Die im 20JHD. vertriebene und zerstörte jahunderte prägende Bürgerliche Tradition des Ortes wird auf eine archäologische Annekdote reduziert.

    Hingegen wird der bisher ungünstig überformte Verfügungs -Charakter der Gegend auch nach der architekt. Neuordnung und funktionalen Umwidmung - als ebenso kollektivistische Programmplanung, praktisch bestehen bleiben.


    Hinzu kommt dass die WBM bisher eher als bräsiger, unsentimentaler Bauherr von schlichtem, technokratischem Gemüt in Erscheinung trat - dem wir bereits eine ganze Reihe eher dumpfer, hässlicher Schliesfächer unweit der Bebauungsfläche zu verdanken haben, die man sich gar nicht ansehen kann, ohne dass man über diese Ignoranz, Unwillen und Taktlosigkeit gegenüber dem hist. Ort, seiner repräsentativen städt. Lage und Bedeutung, schlechte Laune kriegt.


    Der Wettbewerb für die Parzellen zeitigt vielleicht ein gewachsenes Bewusstsein zum verantwortungsvolleren architektonischen Auskleiden sensibler städtischer Bereiche schafft es mit gutem Willen vielleicht auch ein besseres Ergebnis zu generieren als bisher, aber schon die Aufteilung in 4 gleich große Parzellen, das Erfüllungskorsett, Zielgruppenfixierung und die strenge letztlich auf Standardisierung und Reduktion abzielende Budgetierung, lassen eigentlich nicht sonderlich viel Spielraum für Flair und opt. Delikatesse.


    Wir werden weder am Ende einen schicken städtischen Boulevard, pittoreskes hist. Flair auf. Potsdamer Niveau noch einen peppigen pulsierenden magnetisierenden Innen-Stadtraum erwarten dürfen, sondern wie gewohnt eher lethargische, kleinherzige Vorstadtware die sich mit ihren dürftigen Mitteln am Anspruch gegenüber dem Ort erfolglos abkämpfen wird.


    Der Drops scheint mir hier unter den Bedingungen eigentlich gelutscht egal wie der Senatsbaudirektor heute oder Morgen heißt und welches Büro letztlich welche der 4 unisono Parzellen mit Staffelgeschoss interpretieren darf.


    Es wäre schön eines besseren belehrt zu werden aber sämtliche verwirklichten senatsbetreuten städtebaul. Projekte der letzten 20 Jahre erscheinen mir bisher als ein einziges Desaster und machen eigentlich keine Lust mehr auf MEHR.


    Ich steh dem BV Hafenplatz auch eher skeptisch gegenüber - ich finde es generell schwierig wenn für ein ganzes sogenanntes lebhaftes Innenstadt-Quartier, mit hoher Verdichtung nur ein einziges Büro betraut werden soll für mich schließen sich Ziel und Glaubhaftes Ergebnis unter solchen Voraussetzungen eigentlich aus.


    Die Bemühung von MVRDV, mit Staffelungen, fraktalen Fassaden und verschiedenen Farbigkeiten - dem Quartier, Lebendigkeit einzuhauchen sind sicher ein löblicher Versuch und sieht f.m. nach einem richtigen Weg aus.


    Sichtbar wird für mich aber auch, dass der geäußerte Ideenpool einer einzelnen Handschrift hier stark limitiert ist.

    Dementsprechend erscheint das ganze, zwar vordergründig attraktiver gestaltet als übliche vergleichbare Stadträume wirkt aber wenn man sich nicht stärker einer detailbewussten ausdifferenzierung der Gebäude widmet genauso perpetuell und wenig stimulierend wie herkömmliche modernistische Raumbilder für Großwohnsiedlungen.


    Larson mit seinem ästhetisch schwierigem Rezept aus dem letzten JHD. Ist für mich überhaupt keine Option.


    Das ganze stößt schon durch seinen, spröden Industrienorm-Rationalismus völlig ab und kann im Ausdruck, den Gedanken an einen freundlich orientierten, empathischen und sozialen Stadtraum überhaupt nicht bedienen.


    Für So etwas die tristen Betonbauten abzureißen, is für mich eher Satire.


    Frei Nach Heine braucht es hier entsprechend jenes „hölzerne pedantische Volk, den rechten Winkel in jeder Bewegung und im Gesicht“ - das zu dieser Architektur am besten passt.


    Larsens Vision steht damit in der besten Tradition der dominanten sauertöpfischen Sittenlehre eines längst schrumpelig und unglaubwürdig gewordenen Modernismus, der mit dem Induviduum nie wirklich was anzufangen wusste, weil es nie eine Größe war der man sich in seiner sozialen und emotionale Wirkung gegenüber verantwortlich fühlen musste.


    Es ging eher um produktiongefälligkeit Rationalität, Effizienz und ihr Horizont taugt lediglich zur schaffung nüchterner Apparatearchitektur die sich mit ihrer Funktion als effektive verstauungsmöglichkeit für ein maschinisiert betrachtete Subjekte zufrieden gibt.


    Diese Vorstellung Agglomeration von sterilen Rasterwürfeln, wirkt jetzt schon eher wie die nur zu bekannte schlechte Angewohnheit, flächeneffizient Wohnraum in nüchternen Grosseinheiten zur Deckung von Basisbedürfnissen zu installieren.

    Eine Anonyme, stimuliarme, deprimierende Wohnraumstapelei die das Problemviertel für mich bereits in den Genen hat.


    Irgendwie sollen da dann bei aller Impuls- und Unterhaltungsarmut gefälligst positive Stimmungen und Schwingungen aus dem bedachten soz. Milleu erwachsen, gibt ja schließlich noch den Grünflächenanteil

    der die Flucht aus der klinischen Monotonie, in die architekt ausgelagerte Abteilung - fürsorglich bereitgestellter soz. begegnungsraum darstellen soll.


    Schon Soziologen und Evolutionsbiologen haben zur Wirkung dieser Architektur mit geringster Individualität und Expression zu bedenken gegeben dass sie aufgrund des geringen Stimulations- kommunikations- und informationswertes die selben alarmierenden und nervösen Reflexe beim Individuum hervorrufen wie bei einer drohenden Gefahr.


    Das kann und sollte nicht das gewünschte Ergebnis von Architektur sein die den Lebensraum von Menschen primär beschreibt.