Beiträge von Endell

    Heute gab es im Tagesspiegel einen Interessanten Beitrag zum Pergamonmuseum von Nikolaus Bernau.

    Gegenstand ist die Kostenexplosion, Zeitverzögerung und und die addierte Ungersarchitektur- und eigentlich das sich erlauben eines Überdenkens dieser Architektur.


    Dem Beitrag Bernaus zum Kritisierten Ungersbau stimme ich auf ganzer Linie zu.


    Der Entwurf von 1999 wird bis zur neuesten Prognose der Eröffnung ins Jahr 2040 hinübergeschleppt und gilt heute schon als mental veraltete Exzellenzarchitektur, wenig einfühlsam und reflektierend im Bestand - und einem entwerferisch völlig aus der Zeit Gefallenen rücksichtslosen, kunstbemühtem Haltung die vielleicht in den 70ern gerade Mode war.


    Die monumentale Ausdruckswesenheit der Architektur Messels wird von Ungers missachtet oder eher geringgeschätzt und mit recht gerümpeligen Additionen verunklart - für mich war der Ungersentwurf von Anfang an eine Missliebige unreife Dreingabe die dem Hof des Pergamonmuseums überhaupt nicht steht - vielleicht hat der vollendete Entwurf in 2040 ja ein gnädigeres Echo - weils dann wieder Retro ist - oder die Übung in wachsenden Ansprüchen und modernen Baumängeln besorgt ein weiteres Bauvorhaben in ansprechenderer zeitloserer Optik von nem anderen Architekten.

    Dieses Ensemble zum sozialistischen Städtebau ist doch längst in der Revision und hätte auch nur mit dem Alex und Rathausforum sein Charisma voll entfalten können.


    Der Alex setzt aber mit den Neubauvorhaben längst neue Raumkanten und versucht damit den fast 100 Jahre anhaltenden städtebaulichen Murks dem ein eilfertiger schonungsloser Abriss für eine letztlich unvollendet gebliebene ehrgeizige Stadtfigur zu Grunde liegt - endlich zu beenden.


    Damit schottet sich der Alex aber auch neben der Überbreiten Schneise einmal mehr zur Alexanderstrasse ab und verändert auch die raumfassenden Konturen.


    Der Erhalt des wesentlich markanteren Baues, das man als Haus der Elektroindustrie kennt, ist weiterhin ungewiss und ist schon länger Überlegungen zum Abriss für Turmbauten ausgeliefert.


    Die Unversehrtheit des soz. Stadtbildes ist also besonders an der Verkröpfung von Alex zu KMA gar nicht mehr gegeben und als einzelne Insignie sind das HdL und das HdbV hier als baukulturelle Leistung und Attraktion deutlich wichtiger.


    Bis heute finde ich den Abriss des Alextreffes für die hässliche Cubix Kinogruft gravierender für die verunklarung des soz. Stadtbildes im Zentrum, als es ein unbeeindruckter Umgang mit dem der nichtssagenden austauschbaren Kopfbau des HDS je hätte sein können.


    Eine Modifikation zu etwas ansehnlichem oder ein Neubau wäre an dieser Stelle bei dieser scheußlichen Banalität vertretbar gewesen und mir ist unbegreiflich wie man an so prominenter Stelle ein sprödes langweiliges Volumen nicht nur unbedingt erhalten wollte sondern auch noch in seiner Gestalt verfälscht und im Dekor abgerüstet zu einem wichtigen Baustein der soz. Städtebaulichen Impression an dieser Stelle hochstilisiert.


    Der Druck auf den Molkenmarkt wird trotz des HDS trotzdem bestehen bleiben - da sollte man sich nichts vormachen.


    Hier wird sicher kaum eine ideelle, städtebauliche und architektonische Alternative zum HDS entstehen.


    Angedacht ist eher

    ein noch deutlicheres Modellprojekt, bei dem die Stadtwerkstadt, die sich schon ums HDS bemüht schon personell begründet, tonal dieselbe Musik anstimmt, nur eben noch ökologischer und am besten mit viel Wald, Holz, Schwammspeicherpflaster, lokaler Energieversorgung und Petersilie aufm Dach und an der Fassade.


    Warum taugte das HDS Vorhaben nicht schon für so einen Signaltrutz?


    Da hätte man auch gleich sehen können wie sich das ganze umsetzen lässt und bewährt.


    Die Möglichkeiten das durch die entsprechende äußerliche Gestaltung zu kommunizieren und als Attraktion in Stellung zu bringen hat man hier leider nicht genutzt.


    Stattdessen soll das Molkenmarktprojekt mit all seinen historischen und Querverweisen zur einstigen städtebaulichen Relevanz zurückkehren, zu einer restaurativen Morphologie die mit dem Gestaltvokabular, der Adressierung und den Nutzungsprioritäten gar nicht vereinbar ist.


    Der Rahmenplan mit verschobenen Grundstücksgrenzen wird schon jetzt als Argument gegen historisierende Erwartungen genutzt und mit verve polterte man bisher bereits erfolgreich gegen jede Erwartung von Rekonstruktionen und Hochbauten mit klar historischer Attitüde.

    Man drängelt eher auf effektive Formate für wohneinheiten und die deutliche Wohlfahrtsgesinnung für den Quartiersduktus, also das was dem HDS auch schon zu eigen ist. Die Breite soziale Mixtur wie sie schon Hobrecht für gesunde Stadtquartiere verfolgt hat, wird so kaum erreicht werden.


    Das ganze soll ästhetisch demonstrativ Gegenwartsbezogen bis Max kritisch hist. Reflektierend umgesetzt werden.


    Das wird dann aber m.M nix mit überzeitlichen Architekturschönheiten und dem hist Bezug.


    Historizität soll man laut Kahlfeldt aber mit Stereotypen Standards irgendwie trotz allem intuitiv Ahnen können.


    Da lügt man sich also jetzt schon in die Tasche und es könnte sein dass dieser Jargong nicht ganz unbeeindruckt von den Katzbuckeleien mancher Stakeholder zu dem Projekt ist.


    Wie sich deren Visionen zum Molkenmarkt verhalten, sieht man am WBM Elend und den ganzen anderen Kopfnüssen die man sich entlang der Gertraudenstrasse ausgedacht hat.


    Mit den bedeutsamen Einflussgrössen aus Stadtwerkstadt, dem BDA, Teilen der Politik und den stadteigenen Wohnungsbaugesellschaften sind die Messen für den Molkenmarkt eigentlich gesungen und es wird wohl kaum eine Art Tudor-City entstehen geschweige denn so was wie eine für die historischen Restbestände -Kompatible und überzeugende Altstadtversion. Das wird eher die aktualisierte Neuauflage des HDS Themas.

    Das Ding war als reiner nüchterner Verwaltungsbau auf großer Fläche konzipiert, und bot als solcher immer einen unbehaglichen Eindruck/ das weglassen der vertikalen Blechbänder auf der Längsseite verschärft die Tristesse die der Bau ausstrahlt um so mehr, weil damit sowohl die hilflose Trickserei optisch den Bau in mehrere Flächen zu zerlegen wegfällt, als auch das einzige plastische Element das überhaupt irgendeinen Schauwert in dieser monumentalen Langeweile anbot.


    Ich denke da haben sich einige von der Abbruchpatina blenden lassen.

    Stahlskelettbau ist das unweit hässliche Memi übrigens auch, sieht aber trotzdem aus wie Platte - das sind n.M eher völlig spitzfindige sekundäre konstruktive Details wenn der äußere Eindruck dem Sammelbegriff gar nicht widerspricht.


    Für die Mehrheit derjenigen, die sich überhaupt für den Bau interessieren - dürfte die Aussenwirkung gar keine Rolle spielen, da introvertierte pragmatische Nutzfantasien im Vordergrund stehen und eine Interaktion mit der Außenwelt eher als Nebensache betrachtet wird.


    Aus meiner Sicht ist an dem Projekt überhaupt nichts Urban auch wenn sich das Projekt gern darum bemühen mag.

    Es bleibt eher ein klientelbezogenes, Inselereignis

    ohne wirkliche Attraktion.


    Das könnte man zwar genauso von der Wagenburgattitude des Holzmarktes behaupten, aber der bietet wenigstens eine in seiner unkonventionellen schelmischen Pippi-Langstrumpf-Architektur gestalterische Attraktion die neugierig macht und ist eingeklinkt in die Tourimeile Ostbahnhof, Eastsidegallery, Arena und oberbaumbrücke - ein vergleichbares Strecken-u. umfeldangebot gibt es hier einfach nicht-


    Das HdS ist überwiegend eingekesselt von Breiten Verkehrsschneisen und anonymisierenden Massenbehausungen.

    Die Lebendigkeit des Verkehrsknotenpunktes Alexanderplatzes erreicht diese Seite der Alexanderstrasse/KMA überhaupt nicht - die Perspektive der Nutzung als Atelier/ Behörden und Schlafbau sind n.M. eher introvertiert.


    Die Expression von individueller und struktureller Vielfalt sowie funktionaler Mannigfaltigkeit und verknüpfung mit einer stadtgesellschaftlichen Dynamik ist an diesem Ort kaum gegeben- sondern steuert in der anstehenden Nutzungskonzepten eher auf eine Art burgenromantik für Verwaltungsbeamte und Künstler mit angeschlossener Vorstadtapathie zu - das ist für mich überhaupt nicht urban.

    Die herbeigewünschte urbane Attraktion ist eher limitiert und mehr Zielgruppenorientierte Scheinöffentlichkeit.


    Das ist damit eben nur sehr begrenzt ein Bewegungsraum für spontane soz. Begegnungungen in der unterschiedliche Motivationen und Interessen aufeinandertreffen die sich aus der gewachsenen städtischen Vielfalt und den günstigen Wege-Strukturen ergäben.


    Lage, Angebot und ästhetischer Charakter dürften für urbane Publikumsbewegungen eigentlich völlig uninteressant bleiben.

    Es bleibt ein gestopftes Orchideenprojekt für seine Initiatoren und Nutzer, mit zwar pragmatischer aber stadträumlich zu vernachlässigender urbaner Ausbeute.

    Ich bin erstaunt dass es auf dem Gelände überhaupt noch aktuell Vorkriegsbebauung gibt. Der Industriebau aus der Gründerzeit hat wirklich Charme und könnte ein Highlight werden/ vielleicht färbt die Mühe ums Quartier auch auf die äußerlich verstümmelten Reste der hist. Blockrandbebauung ab.

    Ich wünsche dem löblichen Vorhaben zum Bechsteincampus wirklich ne

    Wow bin ich froh da nicht wohnen zu müssen - mal wieder ein weiteres willkommen zurück in den Sechzigern nur ohne breite Straßen und riesige Parkplätze.

    Nachdem man schon reichlich versorgt mit Bauhausvettern für retromoderne Stadt-Quartiere ist, wärs mal spannend wenn man mal was anderes versuchte - ein sinnliches und opulentes Retro wär doch auch mal erfrischend. Warum nicht mal Jugendstil, Art Deco oder Expressionismus für ein ganzes Quartier.

    Über den Entschluss für die Treppe kann man sich durchaus freuen das sie m.A die stärkste, überzeugendste und innovativste Zeichensetzung in der ganzen gegenwärtigen Umfeldgestaltung darstellt und sich trotzdem harmonisch in den hist. Stadtraum einfügt.


    Zum Einheitsdenkmal:

    Für eine, wie jetzt angedachte, Überprüfung von möglichen Risiken aufgrund der Beweglichkeit der Wippe als Einheitsdenkmal, fänd ich’s sehr spät.

    Diese Beweglichkeit ist doch Wesentlichkeit, des ganzen spaßigen Andachtskarussels?!

    Andernfalls hätten wir ja nur ne große angedätschte Badewanne aufm Sockel.


    Es wäre ein Witz wenn für son-Zinnober, die bestehende Denkmalsubstanz, völlig umsonst nachhaltig beschädigt, deklassiert und überlagert worden wäre.

    Als lediglich abstraktes Andachts-Stehrümchen zur verordneten Heiterkeit gäbe das Ding zudem noch mal deutlich weniger her.


    Der buttrig gestrichene Betonsockel für das Objekt wirkt bisher auch eher schäbig.


    Möglicherweise findet sich noch eine kryptische Künstlerische Rechtfertigung Für diesen „brut“ Look - an diesem gesamtgesellschaftlich sollrelevantem Objekt, das für seine Bedeutung ein merkwürdig gering verfolgtes Interesse u. Engagement in der breiten Öffentlichkeit erfährt.


    Das dürfte unter anderem daran liegen dass diese Denkmalgeste als dekretiert und in der Abstraktion völlig abgehoben, ein elitäres Schaustück geblieben ist - das sich einer eigentlich notwendigen gesamtgesellschaftlichen Einflussnahme und Diskussion um seine Form weitgehend entzogen hat.

    Frei nach chipperfield ist es eher ein Denkmalobjekt dass der Gesellschaft eher zustößt und man recht leidenschaftslos mehr als „per ordre du mufti hinnimmt“.

    Es ist m.M nie wirklich aus seinem recht selbstbezogenen Kreis der Initiatoren herausgetreten und

    interessiert bis heute bestenfalls eben diese und diejenigen die meinen mit der Herstellung des Objektes Ansehen oder Geld verdienen.


    Interessant dass man die Umfeldgestaltung des HF gerade zur Wahl für diesen merkwürdigen Berliner Architekturpreis aufgestellt hat und sich zeitgleich öffentlich ernsthafte Gedanken zur Gestalthebung, Qualifizierung und Hebung der Aufenthaltsqualität der Südseite macht.


    Dass das Brunnenoriginal von Begas nicht zurückkehren soll und seine Geschichte innerhalb des Rathausforums weiterschreibt muss man wohl akzeptieren- es macht eigentlich wenig Sinn noch weiter über den Standort zu streiten, der wie ich finde in beiden Optionen seine historische Berechtigung und seine Standortvorteile hat.


    Der jetzige Standort ist ein nicht zu unterschätzender aufwertender Präsentierteller der dem Objekt Großzügig Raum gibt und ihm vielleicht sogar mehr Bedeutung zukommen lässt als man es der künstlerischen neobarocken Delikatesse im heutigen Künste-Wertesystem zutraut.


    Ganz anders verhält es sich bei Rossebändiger und Königskolonnaden die sich m.A am Jetzigen Ort eigentlich sehr untertourig und verklemmt zu ihrer Künstlerischen Bedeutung präsentieren und eher wie eine schlecht inszenierte Randerscheinung dahindümpeln-mit allen negativen -Effekten die sich aus dieser unangemessenen Standortsituation heraus ergeben.

    Die Kolonnaden sind derzeit unwürdig mit gGrafitti zugeschmiert und werden sowohl von den unvorteilhaften Flanken aus voigts Germaniafantasie und Pauls neusachlicher Sprödigkeit in die Zange genommen.

    Es fällt schwer die künstlerische und Stadthistorische Bedeutung der Kolonnaden zwischen diesen städtebaulichen Trümmern überhaupt noch ernst zu nehmen, die einstige Exzellelenz der Grünanlage ist im Laufe des 20. jhd durch Neubestimmung der Funktion, erhebliche Flächenverkleinerung und veränderte Stadträumliche Einbindung völlig eingedampft.

    Bis in die 80er war der Park noch schützend für die Objekte eher schwer für die Öffentlichkeit zugänglich, die Rossebändiger fanden sowieso nur aus Verlegenheit ihren Standort hier mit deren Aufstellung auch der jetzt mit der Sanierung der Parkanlage gewürdigte Gartengestalter Georg Pniower schon haderte und sie als zu klein empfand. Es gibt für diese Objekte also eine im Gegensatz zum stark repräsentativ aufgestellten öffentlichkeitswirksamen Neptunbrunnen gänzlich andere Tradition.


    Da wohl leider kaum eine Kopie mit originalen Abmaßen der Schale aufgestellt wird, und eine wenn auch hier irgendwie konsequent erscheinende Doppelung der Anlage auf kurzer Distanz sowieso reichlich absurd erscheint könnte man evtl. darüber nachdenken sich an dem am jetzigen AufstellungsOrt etwas schlecht gelittenen Wrangelbrunnen von Hugo Hagen ausm Gräfekiez zu orientieren .


    Mit den Personifikationen der 4 Flüsse ist auch die hist Verwandtschaft zum originalen figurativen Thema des Begasbrunnens gegeben.

    Zwar ist die Bildsprache längst nicht so schwül und expressiv, neobarock wie von Begas aber der elegante Spätklassizistische Brunnen harmoniert m.M auch ganz gut zur Strenge der barocken Fassade.

    Die Version böte nicht nur eine hist. Verbindung zum Begasbrunnen sondern auch auf künstlerische Weise immer noch selbst bei Stillgelegtem Betrieb mehr Programm als eine simple Brunnenschale.

    Diese stünde m.A doch, wenn auch sehr typ. für unsere Zeit, eher eher als techn. kompromisshaftes versöhnliches Neutrum da, was mir aber immer noch harmonischer, verlässlicher und zugänglicher in diesem Umfeld erscheint als eine riskante Erfindung aus dem aktuellen Kunstverständnis, die sich gewöhnlich an allem in der Umgebung reibt und deren Zugänglichkeit sich meist elitärem Geschmack vorbehalten bleibt.

    Aus dem ZLB Thread hierhin verschoben, da es nun wirklich zu sehr abschweift und nichts mehr mit dem Thread-Thema noch den Galeries Lafayette zu tun hat.


    Es ist völlig egal was man hier in der Friedrichstasse anstellt um diese Gegend als Einkaufsstraße am Leben zu erhalten - der Niedergang ist mit dem der falsch abgebogenen Entwicklung Nutzungsumgebung einfach vorgezeichnet.

    Weder stellt die neubauliche Leistung, noch das gegebene Angebot eine ausreichende magnetisierende Wirkung dar.


    Die herbeifantasierte Funktion als attraktive Einkaufsstraße ist hier mit den meist nüchternen Grossstrukturen und den weitläufig geringen Attraktionen In der Erdgeschosszone schon sabotiert - hinzu kommt eine m.M.n zu schwache und unproportionierte Mischnutzung und eine für flaneure uninteressante funktionale Entwicklung an den Zuläufen / weder die Seitenstraßen, noch die Enden aus Zimmerstrasse und Linden bieten hier eine Organisches, vitales Entree - abseits der Künstlichen Spots die sich auf stop & Hop des Touristischen Programmes wie Checkpoint Charlie kapriziert existiert da keine wirkliche urbane Energie und die präsente Geschäftigkeit kann auch vom Angebot der Friedrichstraße dort nicht angemessen aufgegriffen werden weil sich da lieber geballt sterile Büros, Praxen und Institutionen oder abstrakte Repräsentanzen breit gemacht haben die das erleben der Friedrichstraße als Bummelmeile schon in ihrer gesamten Ausdehnung immer wieder als Attraktionslöcher verderben.

    Die Idee der Stärkung durch Gastronomische Aufrüstung ist ein toter Gaul - weder bietet das Flair Anlass genug sich als Passant das anzutun noch kann ein solches Rezept heute überhaupt allein schon aufgrund des massiven Fachkräftemangels der Branche überhaupt angemessen bewirtschaftet werden. Die Gäste die bereit sind saftiges Geld für ein schlechten unqualifizierten Service in öder Umgebung zu bezahlen dürfte überschaubar sein.

    Sorry aber die Holzmarktstrasse 66 ist mir ein Graus - die Organisation im Innern, die da visualisiert wird - sieht erst recht mit der Gitterbrüstung und den Kacheln wie ne Einrichtung für den Maßregelvollzug aus - ist das Absicht?


    Äußerlich wirkt dieser historisierende in die 60er verliebte retrobau zum Umfeld hin ja stimmig aber die Typologie und Ästhetik im Inneren finde ich trotz Petersilie hier eher daneben.


    Ob das Grünzeug so üppig anschlägt wie visualisiert - wag ich mal zu bezweifeln - für die gedeihlichen Topfpflanzenbecken greift man dann wohl besser auf anspruchslose Sukkulenten wie Sanseveria, Monstera oder Gummibaum zurück - is ja dann auch wieder sehr stimmig zum Retro.

    Das doch eher schmale gebrochene Oberlicht oberhalb der 5. Etage dürfte m.M nicht so viel Licht bis ins Grundgeschoss abgeben wie man hier mutig visualisiert.

    Der Bürobau am Ostkreuz ist Leider bisher einer der wenigen wirklich ansprechenden Neubauten auf der Ecke - die Gerundeten Scheiben, die Gliederung, das Volumen und die opt. Variierung der Geschosshöhen find ich sehr gelungen - der rote Wohnriegel is da eher so mäh und mogelt sich durchs rot in die Bedeutsamkeit während der Walkadaver von Barkow Leibinger sich leider so überhaupt nicht ignorieren lässt und einfach nur wie n umgefallener Wolkenkratzer die Stadtlandschaft trotz Fassadenvariierung aufs ödeste dominant zumüllt.

    Na 18 Jahre für betonstehlen die seit ein paar Jahren bröseln und teilweise mit Metallmanschetten umringt werden mussten damit sie nicht auseinanderspringen find ich pers. in Sachen Beständigkeit nicht sehr überzeugend.


    Die Sanierung war wirklich überfällig - ich war über den Zustand, bei meinem letzten Besuch, mit Gästen aus dem Ausland, Doch etwas irritiert.


    Es ist wohl eines der für mich eindrucksvollsten und intelligentesten Mahnmale dieser Stadt- und ich frag mich mich ob die sich äußernde geringe Halbwertzeit des Betons vielleicht Teil eines zu sehr um die Ecke gedachten unter-Konzeptes über Vergänglichkeit sein könnte.

    Die Römer haben es verstanden Beton von enormer Langlebigkeit herzustellen - hatte man Dauerhaftigkeit als Ziel hier nicht im Sinn?

    Ist das Pfusch im Guss, ungeeignete Konstruktion oder schlechtes Material.

    Beton hält doch in der Regel frei bewittert um die 70 Jahre - das ist jetzt zwar kein Jahrtausendbeton wie bei den Römern - aber man rührt den Beton heute auch nicht mehr mit Vulkanasche an.

    Der Bau ist die ehemalige AEG Glühlampenfabrik - errichtet von 1904 - 1912 und Baudenkmal.

    Die Gestaltung geht auf Johannes Kraaz zurück - von Behrens ist da eigentlich nichts - der war leitender Aechitekt der Turbinenhalle in der Berlichingenstraße/Huttenstraße, um die Ecke


    Der Bau soll durch die Nutzung stark kontaminiert sein und m.W wollte die Arbeitsagentur den Bau sanieren und für sich als Standort nutzen.


    Irgendwie scheint sich das ja sehr zu ziehen.


    Selbst wenn die AA nicht mehr einzöge,

    Allenthalben investiert man in den Bau öder Bürokästen und son Loftlikebau Soll da keine Attraktion von höherem Markt-Wert darstellen??


    Vielleicht sollte man sich endlich der Architektur einfach mal widmen und ausbauen - dabei könnte man auch gleich die entfernten markanten Zinnen und der versprossten Fenstereinbauten rekonstruieren.


    Der Bau an sich könnte eine attraktive Adresse sein und eine positive Dynamik in die doch eher trostlose Ecke bringen. Um die Ecke befindet sich die eindrucksvolle Classic Remise - Da ist so viel Potenzial auf der Ecke das hier bisher regelrecht verschnarcht wird - ich hoffe die Entkernung und und das vorgetragene Desinteresse als Mietobjekt ist nicht das Hintertürchenargument das einen Abriss vorbereitet- wenn’s so weit käme - wäre ein Originalgetreuer Wiederaufbau ja nach der geschaffenen jur. Präzedenz um das deutlich banalere denkmalgeschützte Scheringkesselhaus ja mal ne beeindruckende Reaktion.

    Na momentan wirkt ausgerechnet der Schlüterhof eher wie ein unaufgeräumtes Kinderzimmer - das würd ich nicht unbedingt automatisch mit einer bodenständigen Athmossphäre und Nahbarkeit gleichsetzen.

    Befristet hält man das sicher auch mal aus, ein solcher Look als Dauerzustand wäre allerdings bedauernswert.


    An der Idee den Hof als Ereignisraum zu nutzen ist vieles zu begrüßen und ich finde die Planung der Restauration an der modernen Westseite des Schlüterhofes völlig sinnvoll, die Unruhe der Bestuhlung wie erwogen vor das architekt. Schaustück zu schieben, kann man eigentlich nicht wirklich wollen und es ist eben aus der jetzigen Perspektive am besten möglich, das Highlight Schlüterhof und sein Flair zu genießen.


    Hingegen beim Essen auf die Stellawand zu gucken, erscheint mir da selbst mit Unterhaltungsprogramm im Vergleich zur aktuellen Lösung deutlich weniger reizvoll.


    Die jetzige Organisation des SH erklärt vielleicht auch die nicht wirklich ansprechende Schrägstellung der derzeit hässlichen Version von Bühne.


    Ich gehe mal davon aus dass man sich beim Programm im Schlüterhof nicht allein auf irgendwelche DJ Festivals beschränkt - da erwarte ich eigentlich eine größere Bandbreite die sich auch in einer themengerechten kreativeren Ausstattung äußern könnte.


    Da ließe sich bestimmt einiges temporär installieren, was abseits einer zukünftig hoffentlich geschickter und wertiger ausgesuchten Zweckausstattung vorstellbar wäre.


    Ich denke da an innovative Licht und Medieninstalationen an übertriebene barocke od türkische Zeltarchitekturen, an retrofuturistismus und exotismus etc.


    Der Schlüterhof ist nun wirklich architektonisch einer der angenehmsten öffentlichen Raumschöpfungen der letzten Jahrzehnte.


    Die Gleichzeitigkeit von öffentlicher Durchlässigkeit und Intimität, der hohe architekt. Unterhaltungswert, die Möglichkeit diesen auch gastronomisch gestützt zu genießen, begründen längst eine hohe Aufenhaltsqualität.


    Als Ort der Performance macht er durchaus Sinn / das Programm ist aber eher nur die Kirsche auf der Torte, da sich der Ort n.m.A auch so tragen würde.


    Die Gediegenheit und ehrwürdige Erscheinung der Architektur ist hier m.M kein Defizit, das gebrochen werden muss, sondern der Trigger der den Raum trotz seiner Neuwertigkeit zu einer stimulierenden und zugänglichen Attraktion macht.


    Strenge, Fremdkörperhaftigkeit und cleaness würd ich diesem Raum nicht attestieren - diese Eigenschaften finden sich eher an der Ostseite und die kann m.M eine Brechung ihres Charakters wirklich gebrauchen.


    Ausgerechnet die Spreeseite, wo die Möglichkeiten so vielseitig und unverstellt sind, der Raum nach Attraktion hungert, die Reichweite über die Spree hinweg reicht, wird als Projekt- und Ereignisort bisher nicht genutzt.


    Das scheint mir zwar mit dem angebotenem Charme der Architektur erklärlich, der ja trotz jeder Menge Fenster, einladender Flächen, mobiler Sitzgelegenheiten und Bewegungsfreiheit eine derartig abgehobene, unnahbare und unbehagliche Ausstrahlung zu haben scheint, dass die Frequenz bis heute doch eher bescheiden ausfällt.


    Aber gerade hier müsste man eigentlich performen um dem geschaffenen Angebot Ortes auch zu mehr Resonanz zu verhelfen und der hier architekt. geschaffenen räumlichen Eskapade auch einen Sinn zu geben auch wenn man sich mit der Athmossphäre vielleicht schwer tut.


    Man kann nur hoffen dass sich das irgendwann ändert und


    Mit der anstehenden Gestaltung des MF reicht es dank der eingeplanten Sitzgelegenheiten aber vielleicht auch, sich zukünftig am poetischen Anblick des einsamen Weidleins vor der kecken Verschmelzung von Rampe und Mauer im wohlgeschliffenen blassen Sandstein zu erfreuen und über die aufregenden Farbschattierungen einzelner Steine zu sinnieren.


    Vielleicht weiß man auch das aufregende Repetitio frommer Fassadenkunst, dass sich an der unmissverständlichen Bildgewalt seiner applizierten ehernen Grotesktypen bricht noch zu schätzen.


    Von der gegenüberliegenden Uferseite aus scheint man jedenfalls mit seiner Vorhaben-Planung ganz anders wertend auf die Ostseite zu reflektieren als es sich in der Praxis am HF bisher darstellt.

    Lieber Architektenkind - der helle Sandsteinsockel für das Modell des HF im Kontext zur Fassade ist für mich ja durchaus noch schlüssig, funktioniert aber für mich hingegen beim Sanchitor überhaupt nicht.


    Das ist hier ein recht autonomes, architektonisches Inselereignis im Schlossumfeld, dass sich eben farblich, stilistisch und in seiner Eigenschaft als ausgestelltes Exot. Kulturfenster für mich völlig vereinzelt.


    Auch wenn ein Bezug zu Inhalt und Funktion des HF gegeben sein mag, bildet es opt. für mich eine eigenständige Domäne.

    Es schert aus dem „Gestaltungsrahmen“ des barocken HF komplett aus, tritt optisch sogar in Konkurenz zu diesem und eine Verknüpfung zur Fassade über einen Minibeistand aus hellem Sandstein herstellen zu wollen wirkt auf mich reichlich bemüht.


    Ich gebe zu ich war nie glücklich über den Aufstellungsort des Sanchi.


    Die Aufstellung in einem optisch weniger herausfordernderem und neutraleren Umfeld hätte m.M

    dem Tor besser gestanden und hätte eine respektablere Wirkung als Ausnahmeerscheinung gehabt, als abgestellt zwischen den üppigen barocken Fassaden des Domes und HF.


    Der Bezug zur Schlossfassade ist gar nicht herstellbar weil er hier für mich überhaupt nicht gegeben ist.


    Nun pilzt aber dieser Sandsteinhocker in der Weite des Schlossumfeldes mal so eben neben dem Sanchi auf - ich hätte es schlüssiger gefunden das Bronze-Objekt auf dem selben Sandstein wie den des Sanchi zu Sockeln und die Einheit von Skulptur und Sanchi damit opt. eher zu stärken - das Objekt verhält sich doch eh thematisch und räumlich eher wie ein Satelit des Sanchi


    Der von dir genannte Bezug zum Sandstein der Schlossfassade hingegen ist schon aus der Distanz gar nicht mehr herstellbar.


    Zudem liegt dazwischen die Fassung der Schlossterasse aus mattem hellen Granit - der man oh Wunder, wiederum einen blank polierten Granit für den Ubahnzugang gegenübergestellt hat.


    Zusammen mit dem zahlreichen Gerümpel aus verzinkten Fahrradständern, sandfarbenen lackierten Sitzmöbeln, der schwarzen Bestuhlung des Restaurantes, den lackierten Strahlersäulen, Papierkörben, Fahrstuhlhäuschen, Pollern und Fahnenmasten ergibt sich für mich überhaupt gar kein planvolles Bild des Schlossumfeldes, geschweige denn der Eindruck einer wohl überlegten Konzertierung des ganzen.


    Warum bleibt man nicht ganz neutral auch bei den Sockeln der Plastiken, od den Ubahnzugängen beim Granit von Terasse Poller und Sitzsteinen des Schlossplatzes? Auf mich wirkt das Gemenge hier nicht sehr überlegt ausgesucht und ziemlich verzettelt.

    Die mögl. korporativen Ansätze werden wenn, dann nicht Durchgehalten, unnötig vervielfacht oder sie werden durch weitere „IDEEN“ zusätzlich verunklart.

    Is ganz nett - aber hätte man nicht für den Sockel den roten Sandstein vom Sanchi oder wenigstens Granit in der Farbe des Pflasters nehmen können?


    Mit dem Roten Sandstein wäre wenigstens eine Einheit zum eh umherfremdelnd abgestellten Sanchi hergestellt worden - nun hat man noch ein sich vereinzelndes Abstellgut im Schlossumfeld - gibts da kein corporatives Konzept dass diese Wundertütenumfeldbestückung ein wenig zusammenhalten würde?

    Danke Backstein für die Eindrücke.

    Das Projekt gefällt mir in der Umsetzung sogar besser als auf den Visus

    Der Wow-Effekt für so ein Nobelprojekt bleibt bei mir aber völlig aus.


    Der „Diamant“ wirkt längst nicht so kitschig wie befürchtet und die hist. Konsole die das Fenster im Erkerbalkon teilt ist eine nette Entdeckung die es wohl über die Zeit geschafft hat und ich gar nicht aufm Schirm hatte.

    Diese war in den Visus auch nicht sichtbar.


    Es wäre schön, man stellte die Kapitelle der Säulen, des Portales an der Ecke wieder her, das wäre sicher ohne Probleme machbar, passt aber vermutlich nicht ins Konzept.


    Das Weglassen der auf der Visu angedeuteten Rahmungen, der Fenster finde ich bedauerlich.

    Da man leider nicht vorhatte über den Fenstern wieder eine Verdachung auszubilden, wie man es wenigstens im oberen Fassaden-Bereich des kleineren Lichtgrauen Altbaues gemacht hat und auch keinerlei schmückende Stuckaturen wiederhergestellt worden sind, wirkt die Fassade, trotz der Gliederung für ein prominent gelegenes grosses Gebäude der Gründerzeit, doch etwas sehr flächig und unbeschäftigt.

    Auch eine Putzquaderung hätte man wenn auch ahistorisch erwägen können.


    Es wäre zu begrüßen wenn gerade die Erdgeschosse der Altbauten hier optisch etwas mehr anbieten.


    Mit den ebenfalls eher zurückhaltend detaillierten Fassaden der sanierten hist. Nachbarbauten wirkt das Ensemble leider insgesamt bisher etwas kleinherzig und kraftlos auf mich.


    Auch wenn mir die Neuschöpfung einer Gliederung und das fein ausgebildete

    Traufgesims der Nachbarn sehr positiv auffallen - wirkt besonders der Mittelteil der Fassaden bisher eher stiefmütterlich gestaltet.


    Die für die Gliederung wichtigen Gurtgesimse, Fensterbankgesimse und Verkröpfungen an den Erkern sind alle in simple Putzbänder übersetzt.


    Ich vermute mal dass man konsequent im Medium Putz bleiben und eine gestalterische Mischung mit Stuck vermeiden wollte.


    In das aufwändigere, wiederausmauern kräftiger Gesimse wollte man aus Kostengründen vielleicht auch nicht investieren.

    Ich finde man hätte sich das , gönnen sollen.


    Das Gesims an der Traufe ist bestechend und wie ich vermute weitgehend original, die eigentliche Schau-Fassade rutscht hingegen mit der jetzigen Einfachlösung im Niveau aber plötzlich deutlich ab.


    Ich weiß nicht ob es das ein gewolltes Stilmittel ist, es überhaupt ein Bewusstsein dazu gab oder dem Denkmalschutz im Sinne der lesbaren hist. Genese damit ein Gefallen getan wurde.


    Ich denke aber der Mehraufwand hätte sich gegenüber den einfacheren Putzsimulationen, sowohl optisch als auch in der Lebensdauer gelohnt.


    Auch das Hohe Fenster im Erker des mittleren Baues aus den 1870ern hätte man wie ich finde durchsetzen sollen - die Vereinheitlichung der Fensterhöhen bei Beibehaltung der unterschiedlichen Faschenhöhen find ich irritierend und sieht mit dem Ergebnis sinnfreier Restflächen sehr nach Sparen am falschen Ende aus.


    Bei aller Kritik - muss man aber sagen dass das Ergebnis immer noch wertig umgesetzt erscheint, und sich respektabel dem zerstörten Fassadenbild genähert wurde auch wenn die Gebäudeidentitäten etwas an den vereinfachten und sehr linearen Gestaltungskösungen für die Fassaden kränkeln.

    Auf dem täglichen Arbeitsweg, durfte ich heute erstaunt feststellen - dass sich neben dem Bau ein ungewöhnliches Kunstwerk von ca 20m höhe emporreckt, eine schwarze, schmale Wand mit einem Durchschlagenden Einkaufswagen zur obersten Kannte- es war interessant zu sehen wie der Schatten des Gestells seinen von der Wand verschluckten Teil - ergänzte.


    Ich frag mich nur wie lang das blankpolierte Metall als solches erhalten bleibt - dass ja wesentlich zur Wahrnehmbarkeit des filigranen Objektes vor dem dunklen Hintergrund beiträgt. Die Höhe schützt zwar vor Vandalismus aber verhindert kaum den Einfluss der Witterung - Verschmutzt und Durchgerostet wär der Clou ja über kurz oder lang trotzdem dahin - erst recht eine Gitterstruktur dürfte trotz etwaiger Imprägnierung da anfällig sein.

    Camondo

    Lieber Camondo, ich verstehe meiner Ansicht nach, den Projektitel nicht „Nicht“, sondern einfach nur etwas anders.


    Man muss aber auch nicht in allem, einer Meinung sein. Erst recht nicht bei einem launigen Vermarktungstitel der scheinbar so viele Deutungen zulässt.


    Ich hab mich dazu hinreißen lassen, zu erwägen, dass man mit diesem kecken Titel „Light & Shadow“ (und nicht etwa Light @ Schadow[strasse]), die Absicht hatte a Point ein raffiniertes, durchdekliniertes Konzept für das Bauprojekt zu beschreiben.


    Das nahe Haus eines fremden Baumeisters, als Lebensmittelpunkt Schadows, und die Straße, die ihm von Amts wegen gewidmet ist, sind vielleicht willkommene Begleiter aber dabei eher sekundär.


    Die darin enthaltene Quell-Domäne als Motiv für den Neubau, steht f.m. dabei eigentlich als Elefant aufm großen Onkel und ich hoffe sehr dass Schadow, falls wenn schon nicht dem Bauherren, wenigstens dem Architekten ein Begriff ist.


    Schadow, Begründer der im 20jhd. verendeten, bedeutenden und variantenreichen Berliner Bildhauerschule, dessen Quadriga quasi um die Ecke aufm Brandenburger Tor parkt, der zahlreichen Bauschmuck für die bedeutendsten Architekten des klassizistischen Berlin, wie Langhans, Gilly und Schinkel lieferte, ist so ein Aufhänger für ein architekturbezogenes Projekt, dass ich wirklich nicht davon ausgehen möchte - dass der Projekttitel sich mit seichtem wortklamauk zur ört. Situation begnügt.


    Ich erwarte auch gar kein Marmorpuppenkarussel mit Schadowfigürchen- eher Interpretation, eine glaubhafte Auseinandersetzung mit dem Thema und eine Plastizität, die über das bemühte Stapeln von Betonplatten mit Verschattungen hinaus geht.


    So was findet sich als Effekt in allmöglichen Zweckrational entwickelten Betonwürfeln - die es bis zum erbrechen in dieser Stadt gibt und ich sage bitte nicht noch mehr davon und schon gar nicht hier.


    Das Wortspiel, light und Schadow, bietet n.m.V das plastische und Skulpturale als Leitmotiv unter der Prämisse Schadow an.

    Da erwarte ich eine nachvollziehbare, angewandte erkennbare Auseinandersetzung und keinen Plattenbau.


    Ich denke da an die Spannung, die sich aus dem Statischen und Leblosen mit der sensuellen Stimulation aus der lebendigen Textur eines

    Reliefs ergibt, das erst aus der Akkumulation von Licht und Schatten seine Tiefe und plast Würze erhält.

    An Schadow als Erkennbare Referenz, für die so nicht mehr in Erscheinung tretende, selbstverständliche Bedeutung der bild. Kunst für die Gesprächigkeit, Ausstrahlung und Vervollkommnung von Architektur.


    Die Balkonierte Ecke des Neu- Baues könnte man sehr wohlmeinend als Skulptural bewerten.

    Die durch die Etagen regelmäßig, abklappende Anordnung der Wände um eine Achse geriert sich für mich jedenfalls so.


    Das ganze bleibt aber,

    für mich wenig originell und in diesem Betonplattenstaccato auch nicht besonders neu und kreativ.


    Der Rest des Gebäudes ist simples Raster das auch nicht durch die in der Visu angedeuteten Schattenfugen auf mich plastischer wirkt.


    Von Zafari kenne ich bereits das mir als äußerst unangenehm und befremdend erscheinende Gebäude in der Waisenstrasse/Klosterstrasse, mit seinen hässlichen abwehrenden Vergitterungen im Erdgeschoss.


    Dieser formale und ästhetische Snobismus, der seinen eigenen elitären Anspruch in der Umsetzung nicht durchhält, wäre im Tiergarten hinter Busch und Borke wohl besser zu ertragen gewesen, als ausgerechnet in der historizitären Beschaulichkeit, kleinbürgerlicher Enge die man als altberliner Stadt- Preziose in der Waisenstrasse vorfindet.


    Zur allgemein, eher matten Wahrnehmung der Denkmalwerte und strukturellen Randständigkeit mitten im hist. Zentrum fällt einem nichts besseres ein als diesem noch mal eine grelle Millionärsfinka in billiger WDVS-Decke zur Seite zu stellen.

    Dieses Gemisch aus Kalkweißer Wand und Gefängnisgitter, hiebt jeder urbanen Logik die man sich für die Innenstadt- Entwicklung wünschen würde, gekonnt erst mal ne klatsche ins Gesicht.


    Ich pers kann auf weitere solcher

    Eindrücke in Mitte sehr gut verzichten und sehe auch in dem jetzt geplanten Gebäude von Zafari, keine wirkliche ästhetische und bautypologische Errungenschaft für die Schadowstrasse.


    Wie so ziemlich jeder Neubau auf der Ecke, ist auch das ein Baustein, der die sterile Ödnis und athmossphärische Erschöpfung dort, auf Jahrzehnte mitformt und die dortige katastrophale Stadtentwicklung zu einem autistischen, Exclusivdistrikt von geringem sozialen Wert bestärkt.


    Es wird wohl Taktik sein sich in der Nähe eines der Prominentesten Wahrzeichen der Republik, in funktionaler Armut und ästhetischer Tristesse einzuigeln, damit sich der Plebs für diesen Teil der Stadt geringstmöglich interessiert und urbane Regungen abgewehrt bleiben.


    Mit dem Otto Wels Block, dem Selbertbau, und dem neuen Bundestagsbürokratenbau zur Dorotheenstraße, ist die Bannmeile praktisch schon jenseits der Wilhelmstraße auf die Schadowstrasse vorgezogen - das bleibt auch durch die 2 monofunktionalen Apartementbauten unbehelligt die wohl kaum eine Klientel unterhalten, die in diesem Umfeld ihren schnöden Lebens-Alltag organisieren müssen.


    Vielleicht erklärt sich daraus dann auch der von mir gescholtene uneloquente Look des Bauvorhabens mit dem Charme eines Beton-Parkhauses aus den 70er, 80er Jahren.


    Mich berührt der Bau nur negativ und ich sehe dann im Titel auch nur eine sophistische marketingblase mit viel heisser Luft.


    Tragisch dass man heute mit Schadow so wenig anfangen kann.

    Ich hab eher gehofft das Projekt fällt, wie so viele andere Projekte derzeit untern Tisch - Das Objekt sieht ja aus wie ne Frostform für Eiswürfel in Beton und gefällt mir überhaupt nicht.


    Auf mich wirkt der spritzige Projekttitel fast zynisch.


    Schadow, als Schöpfer eleganter und sinnlicher Skulpturen in kühlem Marmor krieg ich mit solch vulgären, groben Holzhammer-Ausdrucksformen in der Architektur überhaupt nicht zusammen.

    Ich glaube das BDB hält die Auffüllung gut aus - wenn die Dimensionen sich an der SB orientieren und sich architektonisch anders ausdrücken als es die Bundesbauten dort tun.


    Die für mich völlig überzogene Idee das BDB bis zur Friedrichstraße fortzuführen ist „Gott sei dank“ Geschichte.


    Das schwappen des BDB in die Friedrich Wilhelm Stadt zeigt eigentlich, dass es sich schon allein durch seine Dimensionen in einer umbauten Umgebung mit kleinerer Körnung behaupten kann.


    Für diesen Politprotz musste schon damals einiges an denkmalrelevanter Substanz der Vorkriegszeit abgeräumt werden.


    Wie die Beräumung der Ruine des neobarocken Tattersalls und eines hist. Zinshauses für das Marie Elisabeth Lüders Hauses auf der rechten Spreeseite.


    Auch wenn Ich das von Braunfels neu geschaffene räumlichen Ereignis an der Spree als gelungen betrachte, empfinde ich diese BDB Entwicklung auf der rechten Seite als eher unnötige und ansiedlungspolitisch schädliche Aneignung. Eine gemäßere Entwicklung, zu einem gesunden mischgenutzten städt. Sozial und Begegnungsraum wurde damit eigentlich dauerhaft unterbunden.


    Eine, wie ursprünglich geplante, weitere Fortführung des Bandes wäre fatal und würde den hist. Stadtraum noch stärker funktional veröden, das Gebiet - Städtebaulich zerschneiden und jede natürliche soz.urbane Bestimmung ein weiteres Mal negieren.


    Diese für mich leidige Kopfgeburt des BDB findet ab Luisenstraße, ein hoffentlich dauerhaftes Ende.


    Es ist überhaupt nicht Einzusehen das bei ewig beklagter Raumnot für Ministerien und Parteien ausgerechnet das grosszügige Flächenpotenzial auf der linken Spreeseite unbebaut bleibt während sich allemöglichen Regierungsbauten und Sitze aus Wirtschaft, Politik und Diplomatie im historischen eigentlichen Stadtfeld breit machen.


    Die daraus resultierenden Vergiftungserscheinungen wie Abwesenheit städt. Wirksamkeit und unverhältnismäßiger Leblosigkeit sind hier schon länger spürbar - Brandenburger Tor, Gruselstrecke Zimmerstraße, Holocaustmahnmahl und Reichstag sind zum Glück wenigstens touristisches Ablatschpflichtprogramm und erhalten sich oberflächlich, einen Rest an Urbanität, sonst gäbe es ungefähr so viel Betriebsamkeit wie am Spreekanal vorm AA oder am Kapelleufer des „Regierungsviertels“


    Die westliche. Friedrichstadt, Dorothenstadt und Friedrich Wilhelmstadt sind bereits als Teil eines urbanen Stadtkörpers kaum noch zu gebrauchen, weil alles mit Büros, Vertretungen und Ministerien übersäuert ist.


    Die SB ist eine, schon durch die Landschaftsplanung vor Ort, übriggebliebene hist. Randerscheinung die selbst im Verband mit Ähnlichen neu geschaffenen Strukturen keinen Eindruck auf das BDB machen kann.


    Man wird sicher in der Nachbarschaft der SB nicht mehr das mondäne Flair der Vorkriegszeit aus palaisartigen Gebäuden erreichen - geschweige denn die Botschaft als noble Adresse an einer eleganten Platzanlage wie anno d.


    Ich sehe aber auch keine Bauten die sich in Stil und die Dimension dem BDB annähern - das würde das BdB dann wirklich anzweifeln und verunklaren.


    Hochhausbauten brächten ebenso eine störende Konkurenz und passen auch nicht so recht in die Gesellschaft der SB - damit sollte sich für mich automatisch eine deutlich gediegenere kleinere Körnung ergeben die sich zum BDB eher kontrastierend verhält und den Ort eher landschaftlich aufwertet.


    Bisher steht das BDB einfach auf nur landschaftsästhetisch ungemütlich, in bester monumentalistischer Tradition auf einem Sockel - diesen Duktus durch bauliche Reaktionen zu hintertreiben wäre n.M. sogar wünschenswert. Den schönsten Ausblick aufs unterbaute BDB soll man vom Kapelleufer aus haben - nur will man da nicht unbedingt hin.


    Unschöne Textumbrüche entfernt.

    Das sieht furchtbar nach billiger 70er Jahre Vorstadtplatte aus, gerade zum Wasser hin und mit den Resten hist. Städtischer Bebauung im Rücken hätte sich was anderes anbieten können als son hässliches Hellersdorfer Schliesfachghetto 2.0.