Es stimmt, ansprechende und anregende Fassaden egal ob „Modern“ oder „Historistisch“ sind heute eine Rarität.
Das gezeigte BSP für Frankfurz ist m.M.n eher ein akzentschwaches, heimatloses Investneutrum.
Das Angebot für die BS liegt zwar weit über der üblichen bauhäuselnden Plattitüden und Scheissegalkisten die sich bisher über den Bereich der hist. Berliner Mitte ergossen haben, aber über verzagte, Mittelmäßige, Stangenware kommen die Entwürfe für den Wieder-Aufbau der breiten Straße leider trotzdem nicht hinaus.
Besonders traurig ist die gedrückte, völlig uninspirierte Formulierung der Erdgeschosszone, die sich über alle 5 Fassaden-Variationen zieht- hier hat man sich wohl gedacht ein paar Schaufenster sind als anregende Vor-Leistung für die Augenhöhe der Passanten genug, Athmossphäre und Unterhaltungswert soll dann wohl dem glücklichen Zufall, sowieso seltener, kreativer Schaufensterauslagen anheim fallen.
Zudem kauft man dem Ensemble, die Konstruktion einer heterogenen Fassadenarchitektur für eine städtische Blockrandzeile aus einzelnen Gebäudeindividuen einfach nicht ab - die klägliche Simulation wird auch Dank der belanglosen Gestaltungsmittel die man über ein Standardgerüst mit Einheits-Geschosshöhen für fünf Gebäude geworfen hat nur zu deutlich.
Sichtbare Elemente zur städt. Bedeutung und hist. Identität des Ortes werden m.A.n. durch die prämierten Entwürfe nicht angeboten.
Die Entwürfe hier wirken trotz einiger Bemühungen in ihrer ästhetischen Logik vorgekauter bauiindustrieeller Arrangements, wie gewöhnlich unpersönlich, billig, beliebig und schablonenhaft.
Von Diesen 5Losen geraten f.m.schließlich mindestens 3, mit dem Versuch simplifizierte, klassizistische Phrasen mit größerem, effizienzbetontem Geschossbau zusammenzubringen, in eine unappetitliche Nähe der hist. Architektur regider kollektivistischer Normensysteme.
Von dieser arch. Umweltgestaltung hat Berlin nach 2Diktaturen m.A.n. zu genüge und es
scheint mir auch nach dem vielversprechenden entgiften des Raumes durch das Abräumen der impotenten Apparatschikarchitektur auch täppisch, nicht etwa an die untergegangene Ära der bürgerl. Gestaltungshoheit über die Stadt sondern ausgerechnet an Solche toxischen Top-Down-Bau-Traditionen zu erinnern.
Der Bereich gehört zum Entwicklungsgebiet Hauptstadt Berlin Parlaments und Regierungsviertel und soll „Urban“ und Nutzungsgemischt entwickelt werden.
Die angedeutete herausgehobene Bedeutung dieses Gebietes als repräsentativer, publikumswirksamer Hauptstadt-Stadtraum wird hingegen f. m. mit diesen BVs leider nicht sehr überzeugend vermittelt und könnte genausogut aus Huths ambitionierten Invesmentportfolio für das Tegeler Zentrum kommen - das aufgrund seiner synthet. Wirkung und gestalt. Defizite als trister Unbegabter Stadtsimulant erfolgreich erfolglos ist.
Da die Ökonomie als Prinzip ins Zentrum der architekt. Formfindung gerückt ist, braucht man sich auch hier über den piefigen, flachen Gestaltungshorizont der Architektur mit ihrem sichtbaren Mangel an Eloquenz und Kreativität gegenüber der städtebaul.Aufgabe nicht wundern.
Dass es besser gehen sollte beweisen eine Vielzahl an Beispielen die Zweckähnlich sind und m.M die Aufgabe deutlich weniger trocken, aufgeweckter und einfühlsamer gelöst haben.
Z.b Riemers Hofgarten, die Behnischbauten in Weißensee oder Köhns Bauten für den BeamtenWohnungsVerein verstehen sich bestens auf eine vorzeigbare, stimulierende Architektur für eine städt. Wohnanlagen-Adresse.
Warum man für diesen bedeut. Städtebaulichen Rahmen, sich nicht die deutlich. passenderen Anregungen aus der Zeile historischer und historisierender Bauten des nahen Märk. Ufers geholt hat und damit eine plausible und attraktiv bestückte stadträumliche Verzahnung des Tourist. Zentrums mit dem bisher städtebaulich und architekt. gecancelten Märkischen Ufer weiterhin mit einem Loch aus Industriewurschtigen Kisten hintertreibt, bleibt mir ein Rätsel.
Der wohltuende Rückbau der Straße, deren Verbreiterung für einen vulgären Anmarschweg zu einem unwirtlichen „Demonstrations(Park)Platz“ das städtebauliche Trauma hier Überhaupt verursacht hat, findet für mich durch diese nun entwickelte Bauzeile leider keine adäquate Fassung.
Mindestens 6 barocke Bürgerhäuser wurden für die Verbreiterung der Straße abgerissen.
Die Möglichkeit als repräsentative Geste nun auf die ungenierte die Zerstörung wichtiger Zeugnisse des bürgerlichen Baukulturellen Erbes, wie das letzte Freihaus oder das Ermelerhaus baul. als heilsame Stadtreparatur zu reagieren wird leider nicht mal im Ansatz erwogen.
Stattdessen bleiben die Verweise auf die hist. Kondition -lediglich als unsichtbares trümmerromantisches Archäologieloch im Keller.
Die Anliegerbebauung war hist. in ihren Dimensionen sehr heterogen, die Dachlandschaft ein Gebirge aus unterschiedlichen Breiten,Höhen und Tiefen. Die Fassaden ob dezent oder üppig boten spätestens ab der Eingangssituation bei noch so kleinen Gebäuden anregende Details.
Diese Mischung der Formate hätte man für eine interessante Neubebauung nutzen, und unter dem Aspekt ausgleichender Mischkalkulation ökonomisch vertretbar anwenden können.
Stattdessen gibts nun den uninspirierten technokratenlook aus
Einheits - Flächen und Gebäudehöhen mit Geschmacksretouche aus der Dose.
Es gibt nichts an den Gebäuden dass Um Interesse und Aufmerksamkeit für seine Adresse beim Beschauer buhlt und ihm arch. Bedeutsamkeit im Urbanen Kontext verleiht.
Die priorisierung kostengünstiger Mieten müssen m.M auch nicht zwangsläufig in uniformen Etagen münden, es gibt über die Wege der Staffelung in den Geschosshöhen ganz traditionelle Mittel verschiedenste Ansprüche und Bedürfnisse in einem Gebäude unterzubringen.
Das Gebäude wird gegenüber den Arbeits- Wohnungs- Expressions- und Repräsentations-Ansprüchen angebotsreicher und es liest sich auch ein spannenderes Fassadenbild ab.
Wenn nach einer Wettbewerbsbemühung für das hist. Kernzentrum Berlins an einer solch breiten Straße, die, die Gesamtheit der Wahrnehmung des Gebäudes einfordert, nur solche Ergebnisse im Sinne anspruchsvoller Baukultur aufs Tableau kommen, sollte man sich fragen ob man sich solche Architekten-Wettbewerbe nicht langsam schenken kann und gleich ne KI für eine kostenbewusste Stadtimmitation nutzt.
Noch mal, es fehlt ausgerechnet für diesen Ort unverhältnismäßig an Raffinesse und Höhepunkten für die Gebäudeinheiten, eindeutig an glaubwürdiger hist. Referenz und die Harmonien sind teilweise durch die instabile Rhytmik gestört. Eine für die Dramatik hilfreiche Staffelung der Etagenhöhen gibt es bei Los 2 und 5 gar nicht und es entstehen die leidigen öden Rasterkäfige.
Schon die Entscheidung für ein leicht Varierendes sichtbares Steigendes Dach pro Fassade hätte zudem einiges an Tristesse hier eingedampft und die Gebäude würden völlig anders Wahrgenommmen. Künstlerische, Ornamentale Details die einen gebäudeindividuellen Fokus setzen, gibt es erst gar nicht. Aufenthaltsrelevante und repräsentative Qualitäten werden mit dieser Gebäudezeile die Stadtraum eigentlich. reparieren und aufwerten soll, nicht hergestellt.
Ich würde hier sagen das Thema ist für mich trotz Wettbewerb verfehlt.