Beiträge von Endell

    Unweit vom Kirchenstummel der Bethanienkirche steht auch ein wunderbares Gemeindehaus im Jugendstil.


    Grundsätzlich freue ich mich über diese Mühen um das Turmfragment - das Detail mit den durchbrochen Klinkerflächen gefällt mir sehr und wirkt auf mich im Zusammenhang mit der Ruine sogar tiefgründig.


    Was mir leider gar nicht gefällt, ist unabhängig von den Fassadendetails, die doch sehr schnöde Lösung als generische Staffelgeschosskiste beim Anbau.


    Die zerstörte komplexe Dachlandschaft der Kirche wirkte schon skulptural und war durchaus für das Gesamtbild am Platz und für den Bau bedeutend.


    Leider findet Dies, anders als beim Engagement um den Giebel der sich dem Gemeindebau zuwendet, keine kritische Würdigung.


    Der Komplex wirkt dadurch auch mit dem besonderen Turmhelm und dem Restdach in seiner nahezu intakten hist. Platzumbauung äußerst unharmonisch.


    Das Konzept wirkt auf mich dadurch inkonsequent und der Neubau eher wie ein selbstbezogener Störbau der schon durch sein Volumen das Thema am Ort hintertreibt.

    Ich bin nicht sicher ob das Projekt der Wohnungsgenossenschaft„ Neues Berlin „ zum Ausbau, Nutzung und Restaurierung des Schlosses in Alt Hohenschönhausen schon mal Vorgestellt wurde. Ich Verfolge das Geschehen um das Gebäude unregelmäßig seit fast 12jahren.


    Der heutige dezente Bau geht auf das Jahr 1690 zurück und wird seit Erwerb in 2008 durch den 1998 gegründeten Förderverein Schloß Hohenschönhausen, mit zähen Mitteln langwierig restauriert und bespielt.


    Größere Massnahmen der Sanierung und Restaurierung erfolgten 2015-18, der äußere Anschein blieb jedoch in der Sanierung stecken.


    Mit dem Verkauf an die Wohnungsbaugesellschaft geht es nun sichtbar zügig und vielversprechend voran.


    So wird derzeit eine neue Mauer-Fassung aus Flächen und Pfeilern für Schloß und Park -aus buntem Ziegelverbund errichtet.


    Ob und wie das Giebelfeld, Terasse,Treppe und Fassadengestaltung rekonstruiert werden lässt sich f.m. noch nicht genau einschätzen.


    Die alten Grafiken des Fördervereines gehen diesbezüglich unter dem Projekt „Bürgerschloss“ noch von einer historisch orientierten Rekonstruktion aus.


    Die „Neues Berlin“ will vom Open Air Konzert und Märkten im Schlossumfeld bis zum Kiezzentrum und Ausstellungshaus ein weites Angebot für die Öffentlichkeit in dem Bau realisieren.

    Auch wenn die anonyme Moderation, mit frotzelndem Kommentar wie „ bischen mehr Niveau war nich drinne wah“ sich zum canceln einer weniger enthusiastischen Betrachtung dieses Bauvorhabens bemüßigt fühlt, sehe ich die Perspektiven für dieses Projekt trotzdem längst nicht so Rosig wie von einigen hier im Treat herbeiimaginiert.


    1. Bauträger der neuen Wohnungen, mit Verpflichtung zum unteren Miet-Preissegment - ist die kommunale WBM.


    Jene Wohnungsbaugesellschaft die wie schon schon an der Fischerinsel ersichtlich, Stadt-und Lebensräume eher technisch entwickelt und betrachtet und bisher eher wenig Sinn für urbane Dynamiken oder ästhetische Räume zeitigt.


    Man braucht sich nur mal den verheerenden Leerstand, Sanierungsstau und die verräterischen Hinweistafeln in den Schaufenstern der Arkade am Nikolaiviertel in der Rathausstrasse anschauen - ein echtes Bild des Jammers mitten im Zentrum, ausgerechnet an einem touristischen Hotspot.


    Was soll man da ausgerechnet bei einer zu recht gering geschätzten, architektonischen Hinterlassenschaft wie dem HDS, die baukünstlerisch anspruchslos, städtebaulich problematisch und historisch unbedeutend ist, eigentlich Großartiges erwarten.


    M.W. hat man hier ja nicht mal ne hist. Latrine ausgegraben die man flexibel in den Hof hätte eindekorieren können um sich irgend eine Bedeutsamkeit des Ortes einzureden.



    2. Hier sollen persp., neben preiswertem und entsprechend gestalteten Wohnraum, Räume für Bürokraten und Finanz-Beamte das Milleu prägen. Welchen Input gibt diese Mischung eigentlich einem sehenswertem urbanen Quartier?

    Welches Leben wird hier in den Betonhof projeziert ? Bleibt das Ganze Attraktionsangebot jenseitig von der vorhandenen und ausgebauten Architektur bei den politisch gepamperten Kunstraumaneignern?

    Die können sich nun zukünftig mit der gebotenen arch. und soz. Inspiration aus dem umgebenden Umfeld aufs fruchtbarste auseinandersetzen ?


    3. Das scheint nach meinem langjährigem Eindruck ein eher äußerst unattraktiver Stadtraum aus geringstattraktiver architektonischer Kondition mit übersichtlichem inhärentem Verweilangebot zu sein, der durch die Verkehrssituation und die Konkurrenz des Alex als Verkehrs und Einkaufsknotenpunkt in seiner Insellage und seinem sterilen Aufputz schwerlich außenstehende magnetisieren wird.


    Das ist meine persönliche Einschätzung eines für mich völlig fragwürdigen Projektes mit einer ganzen Reihe von Geburtsfehlern mit dem man nun ohne Zweifel leben und arbeiten muss. Das einzige was mich an dem ganzen Baul. Rahmen überhaupt entzückt ist die Rückkehr der kaffetasse. und der Abriss des Hotels

    Das Rheingau ist sicher nicht das gelbe vom Ei aber immer noch besser als der übliche klobige, charakterlose Augenkrebs ohne Dach, den irgendwelche abstrakten Investoren und deren Architekten dieser Stadt bisher ständig zukommen lassen.


    Stilistisch passt es auch besser in die Bautradition vor Ort, als die anspruchslosen Gestaltunfälle aus den 90ern und frühen 2000ern in der Umgebung.


    Die Dachlandschaft ist zuerst mal interessant, wenn auch vielleicht

    an einigen Punkten

    gestalterisch inkonsequent.

    Ich störe mich da eher am Rhythmus der Zwischengeschosse - da wäre eine echte Höhenstaffelung besser gewesen.

    Auch diese ewige Mogelei mit den nichtsnutzigen französischen Balkons nervt, zudem hätte ein Stockwerk weniger und mehr Varianz in den Etagenhöhen dem Kasten sicher besser gestanden.


    Die Säulen wirken vielleicht etwas kitschig und bemüht. Pfeiler wären hier möglicherweise hier auch für das Fassadenbild harmonischer gewesen.


    Beim Bildlabor am Kleistpark,

    bin ich von der Hoffnung auf einen interessantem Stadtraum nicht zu überzeugen.


    Der Bau dieser Nettigkeit ist zuerst mal ein Überaschungsei von dessen Inhalt am Ende sowieso nur eine sehr begrenzte Klientel profitiert.


    Da dräut m.M nicht viel mehr als eine weitere tote Alibi-Öffentlichkeit, für eine sich selbst streichelnde Kulturblase.


    Statt weiter komfortable Stadträume exklusiv für diese Klientel zu reklamieren, wäre es vielleicht auch den Ambitionen der Stiftung gegenüber, deutlich effektiver gewesen einen bereits etablierten,der Kultur gewidmeten Städt. Raum anzureichern oder sich eben dort zu gründen wo sich zahlreiche Menschen vom heutigen Kulturbetrieb unangesprochen fühlen.


    Sicher schön, wenn sich Private und Stiftungen kulturell engagieren, ob es dabei neue Stadtraumsphären wie ausgerechnet diese privilegierte braucht, wage ich zu bezweifeln.


    Ich frage mich immer wieder warum werden nicht die randständigen, kulturell unterentwickelten Räume und dort vorhandenen arch. Recourcen dieser Stadt für solche Wohltaten in Erwägung gezogen.

    Erst recht wenn sie Barieren gegenüber der gehemmten, entfremdeten oder desinteressierten Rest-Gesellschaft abbauen möchte und sich selbst als zugewandtes Kommunikationskonzept begreift.


    Warum stell ich also mein Angebot dann aber als schwadronierende Überzähligkeit in so eine privilegierte Umgebung?

    Das Konzept ist wenn überhaupt nur für einen mikroanteil der Bevölkerung interessant - die Aufgabenstellung mit den gängigen Kunst-Museen letztlich sogar identisch. Ich erkenne da jetzt keine so bedeutende didakt. Innovation wie kolportiert.


    Hässlich ist dieser Bau für mich obendrein auch noch.

    Erinnert stark an ne Eiswürfeldose mit Baugerüst

    Ich bin nach wie vor der Meinung der Berliner BDA sollte sich des ICCs annehmen- und hier seine beispielhafte Vision zum Umgang und zur Nutzung des schwierigen Erbes an moderner Architektur und Städtebau entwickeln.


    Hier könnte man sich in manifesten Ideen zu zukunftsrelevanten Fragen der Stadtentwicklung äußern, ohne von Vormodernen Strukturen, deren Rekonstruktionen oder nostalgischen und sentimentalen Bedürfnissen an historisch repräsentativen Identitätsräumen belästigt zu werden.


    Man muss sich dann auch nicht mehr am Klosterviertel, Schinkels BA oder der Schlossfassade abarbeiten, sondern kann sich ganz selbstkritisch auf die angerichteten Defizite der modernen Stadtcharakteristik in Verkehr, Architektur, Umwelt und Sozialleben konzentrieren.


    Vielleicht wäre auch der Erkenntnisgewinn für den Nachwuchs an Architekten und Stadtplanern der Berliner Hochschulen auch ungleich höher, wenn sie aus einem derart desolaten Milleu heraus über die Stadtwerdung und ihre Tapzierung sinnieren müssten.


    Kann mir jedenfalls gut entsprechende Fakultäten dort vorstellen.

    Ich sehe das anders und hab gehofft dass diese angedrohte blöde 0815 Büro-Kiste mit Ökoplakette sich eben nicht zum markanten Theaterbau dazugesellt.


    Leider wäre es unanständig bei der angespannten Wohnungslage auch den hässlichen Betontrümmer daneben abzureißen.


    Die Aufwertung wird durch die kommende Architektur nicht über ihren Neuwert hinauskommen.

    Die Gestaltung ist viel zu öde, und steuert kein wirklich interessiertes aufwertendes Adressenbild bei. Diese Adressen zum vergessen gibt’s überzählig, die Nutzung ist zudem wie beim Theater wenig aussenorientiert.


    Da entsteht Nutzungsbedingt eine furchtbare Vervielfachung der hermetik und Langeweile die ich nun nicht als Aufwertung hin zu einem gelungenem Stadtraum begreife.


    Der ästhetische Schulterschluss findet zudem auch eher mit den hässlichen Nachkriegsbauten als mit dem expressiven neoklassizistischen Repräsentationsbau statt.


    Diese Präferenz der Bauverursacher wird ja schon mit dem liegend orientierten Raster der Fassade, dass sich an den Sozialbau anbiedert, deutlich genug kommuniziert.


    Der Nolli war mal wirklich eine ansehnliche auch gärtnerisch wertige Adresse aber allein schon die verdorbene städt. Flächen-Situation am gegenüberliegenden SuUBahnhof hält hier den Ball flach.


    Die Dauercamper am nutzlos gewordenen stillgelegten Brunnen und das wurschtig-diffuse und hilflose Platz-Straße -Grünflächenkonzept mit integriertem openair-wc tut sein Übriges.


    Dem Platz ist nicht mehr zu helfen und schon gar nicht mit ner weiteren tristen hyperflexiblen, biederen Bürokiste die genau 0 Standortqualifizierenden Wert hat und über das Charisma eines internationalen Baumarktregales gar nicht hinauskommt.

    Für mich die derzeit furchtbarste Gestaltung Innen wie Aussen, die die Kirche je hatte.

    Das Ding ist als barocke katholische Stadtkirche nicht mehr zu erkennen und könnte genauso n Bürokratenauditorium in nem fantasielosen Politneubau sein. Jede protestantische Gefängniskirche hat mehr Athmossphäre als diese trostlose nichtssagende Raumschöpfung . Ich frage mich was hier überhaupt zu einem Umbau motiviert hat- ein besserer Ort ist’s dadurch jedenfalls nicht geworden

    Mit Verlaub die Dachzone ist ein einziges zerklüftetes Gebirge und wird gegenüber der schönen jugendstilfassade unverhältnismäßig wichtig.


    Es wäre besser gewesen, man hätte wie beim Nachbarn, den begierigen Ausbau für die Erhöhung der Flächenausbeute etwas dezenter ausgeführt.

    Das Ergebnis sieht für mich in dieser Form wenig elegant, substanzlos wichtigtuerisch und beschissen aus. Dem Altbau hat man hier wahrlich aufs Dach gesch….ssen

    Ich find das Ding auch sehr dunkel und die großen Fensterlöcher spielen dem Gesamteindruck auch sehr in die Hände.

    Das Gebäude wirkt schon im Stil recht verhärtet und hat eine sehr düstere und depressive Attitude.


    Allerdings wirkt es auch schon jetzt durch diese Farbigkeit sehr patiniert und überspringt für mich die sowieso kurzlebige und mit cleaness und Helligkeit gleichgesetzte verlogene Freundlichkeit.


    Von der Textur der Fassade bin ich hingegen positiv überrascht, die gibt den Gebäude auch im Wechsel aus Schattenrelief und Farbnyanncen innerhalb der Verkleidungselemente doch eine wertige, individuelle Lebendigkeit die monochrome Tunke über diesem Flächenbetontem Gebäude gar nicht herstellen hätte können.

    Es stimmt, ansprechende und anregende Fassaden egal ob „Modern“ oder „Historistisch“ sind heute eine Rarität.

    Das gezeigte BSP für Frankfurz ist m.M.n eher ein akzentschwaches, heimatloses Investneutrum.


    Das Angebot für die BS liegt zwar weit über der üblichen bauhäuselnden Plattitüden und Scheissegalkisten die sich bisher über den Bereich der hist. Berliner Mitte ergossen haben, aber über verzagte, Mittelmäßige, Stangenware kommen die Entwürfe für den Wieder-Aufbau der breiten Straße leider trotzdem nicht hinaus.


    Besonders traurig ist die gedrückte, völlig uninspirierte Formulierung der Erdgeschosszone, die sich über alle 5 Fassaden-Variationen zieht- hier hat man sich wohl gedacht ein paar Schaufenster sind als anregende Vor-Leistung für die Augenhöhe der Passanten genug, Athmossphäre und Unterhaltungswert soll dann wohl dem glücklichen Zufall, sowieso seltener, kreativer Schaufensterauslagen anheim fallen.


    Zudem kauft man dem Ensemble, die Konstruktion einer heterogenen Fassadenarchitektur für eine städtische Blockrandzeile aus einzelnen Gebäudeindividuen einfach nicht ab - die klägliche Simulation wird auch Dank der belanglosen Gestaltungsmittel die man über ein Standardgerüst mit Einheits-Geschosshöhen für fünf Gebäude geworfen hat nur zu deutlich.


    Sichtbare Elemente zur städt. Bedeutung und hist. Identität des Ortes werden m.A.n. durch die prämierten Entwürfe nicht angeboten.

    Die Entwürfe hier wirken trotz einiger Bemühungen in ihrer ästhetischen Logik vorgekauter bauiindustrieeller Arrangements, wie gewöhnlich unpersönlich, billig, beliebig und schablonenhaft.


    Von Diesen 5Losen geraten f.m.schließlich mindestens 3, mit dem Versuch simplifizierte, klassizistische Phrasen mit größerem, effizienzbetontem Geschossbau zusammenzubringen, in eine unappetitliche Nähe der hist. Architektur regider kollektivistischer Normensysteme.


    Von dieser arch. Umweltgestaltung hat Berlin nach 2Diktaturen m.A.n. zu genüge und es

    scheint mir auch nach dem vielversprechenden entgiften des Raumes durch das Abräumen der impotenten Apparatschikarchitektur auch täppisch, nicht etwa an die untergegangene Ära der bürgerl. Gestaltungshoheit über die Stadt sondern ausgerechnet an Solche toxischen Top-Down-Bau-Traditionen zu erinnern.


    Der Bereich gehört zum Entwicklungsgebiet Hauptstadt Berlin Parlaments und Regierungsviertel und soll „Urban“ und Nutzungsgemischt entwickelt werden.


    Die angedeutete herausgehobene Bedeutung dieses Gebietes als repräsentativer, publikumswirksamer Hauptstadt-Stadtraum wird hingegen f. m. mit diesen BVs leider nicht sehr überzeugend vermittelt und könnte genausogut aus Huths ambitionierten Invesmentportfolio für das Tegeler Zentrum kommen - das aufgrund seiner synthet. Wirkung und gestalt. Defizite als trister Unbegabter Stadtsimulant erfolgreich erfolglos ist.


    Da die Ökonomie als Prinzip ins Zentrum der architekt. Formfindung gerückt ist, braucht man sich auch hier über den piefigen, flachen Gestaltungshorizont der Architektur mit ihrem sichtbaren Mangel an Eloquenz und Kreativität gegenüber der städtebaul.Aufgabe nicht wundern.


    Dass es besser gehen sollte beweisen eine Vielzahl an Beispielen die Zweckähnlich sind und m.M die Aufgabe deutlich weniger trocken, aufgeweckter und einfühlsamer gelöst haben.

    Z.b Riemers Hofgarten, die Behnischbauten in Weißensee oder Köhns Bauten für den BeamtenWohnungsVerein verstehen sich bestens auf eine vorzeigbare, stimulierende Architektur für eine städt. Wohnanlagen-Adresse.


    Warum man für diesen bedeut. Städtebaulichen Rahmen, sich nicht die deutlich. passenderen Anregungen aus der Zeile historischer und historisierender Bauten des nahen Märk. Ufers geholt hat und damit eine plausible und attraktiv bestückte stadträumliche Verzahnung des Tourist. Zentrums mit dem bisher städtebaulich und architekt. gecancelten Märkischen Ufer weiterhin mit einem Loch aus Industriewurschtigen Kisten hintertreibt, bleibt mir ein Rätsel.


    Der wohltuende Rückbau der Straße, deren Verbreiterung für einen vulgären Anmarschweg zu einem unwirtlichen „Demonstrations(Park)Platz“ das städtebauliche Trauma hier Überhaupt verursacht hat, findet für mich durch diese nun entwickelte Bauzeile leider keine adäquate Fassung.

    Mindestens 6 barocke Bürgerhäuser wurden für die Verbreiterung der Straße abgerissen.

    Die Möglichkeit als repräsentative Geste nun auf die ungenierte die Zerstörung wichtiger Zeugnisse des bürgerlichen Baukulturellen Erbes, wie das letzte Freihaus oder das Ermelerhaus baul. als heilsame Stadtreparatur zu reagieren wird leider nicht mal im Ansatz erwogen.


    Stattdessen bleiben die Verweise auf die hist. Kondition -lediglich als unsichtbares trümmerromantisches Archäologieloch im Keller.


    Die Anliegerbebauung war hist. in ihren Dimensionen sehr heterogen, die Dachlandschaft ein Gebirge aus unterschiedlichen Breiten,Höhen und Tiefen. Die Fassaden ob dezent oder üppig boten spätestens ab der Eingangssituation bei noch so kleinen Gebäuden anregende Details.


    Diese Mischung der Formate hätte man für eine interessante Neubebauung nutzen, und unter dem Aspekt ausgleichender Mischkalkulation ökonomisch vertretbar anwenden können.

    Stattdessen gibts nun den uninspirierten technokratenlook aus

    Einheits - Flächen und Gebäudehöhen mit Geschmacksretouche aus der Dose.


    Es gibt nichts an den Gebäuden dass Um Interesse und Aufmerksamkeit für seine Adresse beim Beschauer buhlt und ihm arch. Bedeutsamkeit im Urbanen Kontext verleiht.


    Die priorisierung kostengünstiger Mieten müssen m.M auch nicht zwangsläufig in uniformen Etagen münden, es gibt über die Wege der Staffelung in den Geschosshöhen ganz traditionelle Mittel verschiedenste Ansprüche und Bedürfnisse in einem Gebäude unterzubringen.

    Das Gebäude wird gegenüber den Arbeits- Wohnungs- Expressions- und Repräsentations-Ansprüchen angebotsreicher und es liest sich auch ein spannenderes Fassadenbild ab.


    Wenn nach einer Wettbewerbsbemühung für das hist. Kernzentrum Berlins an einer solch breiten Straße, die, die Gesamtheit der Wahrnehmung des Gebäudes einfordert, nur solche Ergebnisse im Sinne anspruchsvoller Baukultur aufs Tableau kommen, sollte man sich fragen ob man sich solche Architekten-Wettbewerbe nicht langsam schenken kann und gleich ne KI für eine kostenbewusste Stadtimmitation nutzt.


    Noch mal, es fehlt ausgerechnet für diesen Ort unverhältnismäßig an Raffinesse und Höhepunkten für die Gebäudeinheiten, eindeutig an glaubwürdiger hist. Referenz und die Harmonien sind teilweise durch die instabile Rhytmik gestört. Eine für die Dramatik hilfreiche Staffelung der Etagenhöhen gibt es bei Los 2 und 5 gar nicht und es entstehen die leidigen öden Rasterkäfige.

    Schon die Entscheidung für ein leicht Varierendes sichtbares Steigendes Dach pro Fassade hätte zudem einiges an Tristesse hier eingedampft und die Gebäude würden völlig anders Wahrgenommmen. Künstlerische, Ornamentale Details die einen gebäudeindividuellen Fokus setzen, gibt es erst gar nicht. Aufenthaltsrelevante und repräsentative Qualitäten werden mit dieser Gebäudezeile die Stadtraum eigentlich. reparieren und aufwerten soll, nicht hergestellt.


    Ich würde hier sagen das Thema ist für mich trotz Wettbewerb verfehlt.

    So wie fast alle „top highlights“ die ihren Ereignisrahmen über die Technik generieren. Ich erinnere hier gern ma an die Rostwippen im Tilla Durieux Park - Während diese Stadt nicht mal mehr den ungestörten Betrieb für Fahrstühle und Rolltreppen an den Öffis wie In Spandau, Rostkreuz, Landsberger etc. So richtig hinbekommt, die repräsentativen Brunnen der Stadtplätze die meiste Zeit trocken stehen - wird’s bei der Einigungswippe -aber dann sicher anders.

    Auch wenn mir die Uferwand trotz der Autentizität immer noch nicht recht gefallen mag und ich dort eine Gelb- Klinkerverkleidung für schöner und passender gefunden hätte, das aufbereitete Geländer sieht wirklich toll aus und ist in jedem Fall ein schöner stimmiger Akzent für die adrette Promenade.


    Wenn man sich vor Augen führt wie wüst die Ausgangssituation sich hier einst dargestellt hat - ist das Ergebnis schon schwer beeindruckend. Da komm ich dann auch über die graue Ufermauer hinweg.

    Für mich machen die Farbdarstellungen und die Verheißungen von Oberflächen und Materialmix die Entwürfe auch nicht besser.


    Im Detail sind die Fassadenvarianten für mich sogar über die Blockige Plumpheit hinaus richtig schlecht gestaltet.


    Die Fenster-Achsen und Formen springen und variieren teilweise hin und Her, die Bullaugenfenster von Los 3 wirken völlig launig ohne Feldkonzept in die Fassade gebohrt, die grüne Riemchenverzierung von Los 1 ist in dem Verbundkonzept nahezu hässlich und erinnert an verlegene, billige Mattendekorlösungen aus den 60ern, Los 2 sieht in der Ornamentvermeidung und den gedrückten Etagentürmungen aus wie ne schlechte armseligere Variante für die Stalinallee und für Los 5 gabs wohl für die massenhafte Verwurstung von Kannelierten Fenstereinfassungen, Rabatt. Es fehlen völlig augenschmeichelnde Akzente, Fraktale Elemente und rythmische Inszenierungen was an Bauelementen und Fassadenapplikationen dekorhaft verarbeitet wird hat überhaupt keine unterhaltsame Pointe. Für mich wirken die Entwürfe mühsam und austauschbar - da wird nicht viel mehr geboten als am Wohn-ghetto rund um die Mercedes Benz Arena -

    Sehen mir auf Anhieb, wenn auch nicht alle primitiv zu nennen sind, doch recht beliebig aus.

    Aufenthaltswürdiges Flair lässt sich mit den recht generischen ökonomierastern sowieso nicht herstellen.

    Für mich Architektur bei der es egal ist ob se hier oder woanders steht und die man hier wirklich entbehren kann.

    Wenigstens passt diese Wettbewerbsanstrengung zum hässlichen Wirosozialpalast.


    Die Bauten unterbieten noch eher die Ödnis am Schinkelplatz - aber wenigstens gibts ne Schaufensterzone im Erdgeschoss und es ziehen echte Menschen ein.

    Die Alte Mitte bleibt aber weiterhin mit ihren Neubauangeboten aus der penetranten Schachtelmottenkiste im geleisteten architektonischen Erlebniswert für mich bei null.

    Wäre sicher schön wenn der Wiener Schmäh wieder bei der Komischen Oper herausträte und der Bau seine düstere Einsargung loswürde- allerdings glaube ich nicht dass der Denkmalschutz für die 60er Jahre Hülle hier aufgehoben würde nur um dann Platz für die Auferstehung von schwülem u. unernstem aber sicher für die Funktion des Hauses treffenderem KuK Barock zu schaffen.

    Schon gar nicht in Zeiten in denen gerade von den üblichen, wirkmächtigen Verdächtigen aus Expertokraten und Branchen-Lobbyisten allen Ernstes über die Ambition „künstlerischer“ Derangierung der Barockfassaden des HF schwadroniert wird und die mehrheitlich geforderte Rekonstruktion der Fassade der Schinkelschen BA selbstgerecht ins Nirvana geschossen wird.

    Ich würde das Ergebnis auch überhaupt nicht über den Klee loben. Die Leistung ist gegenüber dem Vorzustand sicher bequem besser zu nennen - aber eher engherzig umgesetzt.

    Die Hoffnung auf etwas mehr Ehrgeiz in der Gestaltung der Erdgeschosszone nach der schlappen Aufhübschung der Restfassade - hat sich leider nicht erfüllt.

    Mit einer plastischeren Bossierung hätte man dem Gebäude wenigstens etwas von seinem üppigen bauzeitlichen Gründerzeitcharakter wiedergeben können.

    Die Pilasterkapitelle zwischen den Fenstern sind viel zu tief und verhalten damit sich völlig unharmonisch zum drunterliegenden Blendpfeiler. Das wirkt für eine wertige Fassadenarbeit völlig unprofessionell wenn nicht gar unfähig. Äußerst ärgerlich sind auch die enthauptet belassenen Säulen im prominenten Eingangsbereich der Ecke - war es hier nicht im geringsten möglich mit Hilfe eines Stuckateurs wieder so was wie ein Kapitell herzustellen? Auf mich wirkt das Ergebnis des Gründerzeitlichen Eckbaues leider völlig provinziell - der Diamant ist auch eher ein gernegrosses Statement von eher schlichten Gemütern.

    Das es sich beim gesamten Invest-Komplex um eine Agglomeration von Bauten unterschiedlicher Epochen und Stile handelt ist auch nach dem Versuch den entstellten Fassaden wieder ein Gesicht zu geben weiterhin nicht erkennbar. Dafür ist der Gestaltungsanspruch für die Individuen viel zu linear und bis auf die hist. Fragmente rel. pointenarm so dass alles unter einer einheitlichen, erkennbar gleichgültigen investmentsaucigkeit abgewickelt wird.

    Für mich bleibt die Glasgloche unorganisch auf den Altbau gesetzt - die alten und neuen Gebäudeteile fallen optisch völlig auseinander und man bemüht sich auch gar nicht darum, einem Gebäude dass sogar unter einem Namen wie „Schicklerhaus“ eine ganzheitliche Gebäude -Identität kommuniziert - irgendwie beim mod. Dach-Ausbau gerecht zu werden.

    Da wird Stumpfsinnig und egoman eine Glas-Blechkiste über die gesamten Fassadenlängen gelegt ohne mit den Höhen und Sprüngen der Fassade konsequent mitzuschwingen.

    Es entsteht der unangenehme Eindruck dem Gebäude unbedingt ein scheinbar effizienteres Flachdachbild als Fassadenabschluss aufzuzwingen und sich für den eigentlichen Markenwert des hist. Basisbestandes eigentlich gar nicht zu interessieren. Für mich bleibt die Aufstockung ein ästhetischer Misserfolg.

    Im Innern entstehen nach der Sanierung rund 7000qm Büro von einer anderen Nutzung des Gebäudes ist überhaupt keine Rede. In die Schaufensterzone wird da zwar wohl kaum ein Bandvorhang runtergelassen aber auch kaum so was wie Kempinskis Wein und Feinkost wiedereinziehen. Das wird bestenfalls launchig wie vom Investor illustriert und damit dürfte die Relevanz für das Leben auf der Straße eigentlich eher untertourig und auf die Mietklientel beschränkt bleiben - für eine belebende Dynamik der Friedrichstraße erscheint mir das eher unnütz.