Beiträge von SgtHakunaMatata

    Ich kann die unterschiedlichen Meinung schon nachvollziehen. Die Überarbeitung des Entwurfs polarisiert. Genau deshalb begeistert mich der neue Entwurf!


    Es stimmt, dass die Ästhetik im herkömmlichen Sinne etwas gelitten hat und einiges an Unruhe in die Fassade gekommen ist. Die Aufzüge wirkten im ersten Moment wie Fremdkörper auf mich. Dass der Bogen der PPH nicht mehr so konsequent durch die Formgebung der Türme aufgenommen wurde, ist wahrscheinlich auch ein Umstand der zu betrauern wäre.


    Ich habe mir dennoch etwas Zeit genommen, die Eindrücke auf mich wirken zu lassen. Inzwischen ziehe ich die Überarbeitung dem Ursprungsentwurf klar vor. Zum einen hat man sich der Kritik aus der Öffentlichkeit angenommen und vermittelt ganz klar Erschließbarkeit für alle. Zum anderen fällt der Entwurf, für Münchner Verhältnisse, gänzlich aus dem Rahmen. Die Türme haben nun etwas Lebendiges. Die neue Fassadengestaltung finde ich deutlich ansprechender und weniger steril. Und genau dieser Punkt lässt mich daran zweifeln, dass man bei HdM nun nicht mehr an die Realisierung des Projekts glauben möchte. Das sieht nicht nach Verlegenheitslösung aus - auch wenn tunnelklick damit explizit die Aufzüge meinte.


    Es ist streitbar, was das Projekt - meinen Augen - besonders spannend macht. Wird es gebaut werden, werden es die Menschen schon sehr bald nicht mehr missen wollen. Das ist meine ganz persönliche These zum neuen Entwurf.

    Mir für meinen Teil gefällt der sich zurückhaltende Entwurf um Längen besser als die Glasversion und ich bin eher positiv überrascht, dass sich so ein schlichter und ins bestehende Ensemble integrierender Entwurf heutzutage noch durchsetzen kann. Meiner Wahrnehmung nach geht die Tendenz nämlich eher in die andere Richtung: Stets etwas aus der Reihe fallend, so wie der Ursprungsentwurf.

    Findest du? Also zumindest an München scheint dieser Trend vorbei gegangen zu sein.


    Gerade was den Bereich innerhalb des Rings anbelangt fällt mir spontan kein Beispiel für deine These ein. Vielleicht noch der Königshof, aber selbst dieser Entwurf erscheint mir im Jahr 2020 nicht sonderlich rebellisch. Persönlich finde ich das schade, da progressives Denken, bzw. architektonische Weiterentwicklung oder Ergänzung mantraartig ausgesperrt werden. Nicht falsch verstehen, ich bin selbst dafür dass man Fingerspitzengefühl walten lässt. Mir geht es aber in jenen Momenten zu weit, in denen umliegenden Bauten in ihrer Erscheinung eine homogene Langeweile diktiert wird.


    Die Geschmäcker sind da freilich verschieden.

    Der neue Entwurf sieht natürlich langweilig aus. Grundsätzlich ist diese Vorgabe aber sinnvoll. Da können die Glashersteller behaupten was sie wollen, im Sommer werden all diese Glaskisten zu Treibhäusern, die runtergekühlt werden müssen.

    Das stimmt natürlich. Aus den Erinnerungen meines eigenen - unvollendeten - Studiums kann ich bestätigen dass der Energieeinsatz pro Quadratmeter in Glaspalästen zwei, drei Mal so hoch ist.


    @Architektator

    Ich frage mich jedoch, ob es nicht auch eine Alternative zu dieser, beinahe komplett verglasten, Variante gegeben hätte. Mich stört, dass diese Diskussionen so häufig in der "Entweder-Oder-Kategorie" geführt werden.


    Rücksicht auf die Kirche zu nehmen, leuchtet mir ebenfalls nicht ein. Bis dato war ich zwei Mal in der Kirche und bin als Münchner gefühlte tausend Mal daran vorbei gelaufen. Konkrete Merkmale bleiben aber nicht viele im Gedächtnis hängen. Die rote Fassade bildet da die Ausnahme. Und selbst wenn sie so ausgefallen und bemerkenswert wäre, warum soll der Sendlinger-Tor-Platz nicht auch durch weitere Schätze geziert werden? :)