Ich halte Denkmalschutz für essentiell wichtig für den Erhalt des Erscheinungsbilds von gewachsenen Städten. Dass es dabei auf den historischen und architektonischen Wert ankommt und nicht auf Gefälligkeit oder Zeitgemäßheit, ist mir bewusst. Trotzdem wundert es mich immer wieder, wie viele Bauten gerade aus der Nachkriegszeit mit dem Denkmalstatus "geadelt" wurden. Es scheint mir, dass sich die Generation, die für den Wiederaufbau verantwortlich war, gleich selbst ein Denkmal gesetzt hat, indem sie ab den 1970er Jahren großzügig den Denkmalstatus an Gebäude aus den 1950ern verliehen hat. Besonders ärgert es mich, wenn solche Denkmäler flugs geschützt werden, wo sie auf dem Grundriss früherer jahrhundertelang Stadtbildprägender Bauten entstanden sind wie bei der Hauptmarkt-Nordseite oder beim Pellerhaus.
Um zum Plärrer-Hochhaus überzuleiten: Man wundert sich schon, dass dem historisch vielschichtigen Kopfbau am Hauptbahnhof keine Denkmaleigenschaft zukommt (wobei mir die dortigen Neubaupläne sehr zusagen), dass aber gleichzeitig der reine Zweckbau des Plärrer-Hochhauses, den jedenfalls ich als äußerlich extrem uninspiriert empfinde, noch für Generationen an seinem Platz "zementiert" wird.