Beiträge von nenntmichismael

    Also, ich kann anhand von Luftaufnahmen nicht wirklich erkennen, dass Buchenbühl viel ungünstiger liegt als das geplante Neubaugebiet. Das mag beim Landeanflug von Ost nach West so sein, aber beim umgekehrten Startvorgang von West nach Ost sieht´s z.B. andersrum aus. Ich habe noch nie bei einem Flughafen gewohnt, fliege aber relativ häufig und kenne insofern das Umfeld von Flughäfen. Meinen Wunsch, mich jemals in Flughafennähe niederzulassen und dort allabendlich zur Ruhe zu betten, steigert das jedenfalls nicht.


    Wenn man Wohnbebauung im Nürnberger Norden schaffen möchte, dann wäre das aus meiner Sicht bei Wetzendorf oder westlich des Marienbergparks geeigneter. In Flughafennähe sollte man eher Gewerbeflächen vorsehen (und dafür zentrumsnähere Gewerbeflächen sukzessive in Wohngebiete umwandeln).

    Würde der Rundbau so mir nichts dir nichts mitabgerissen werden, liefe das auf einen Skandal hinaus, bei dem man eher an osmanische Baumafia als ans biedere Nürnberg denken würde. Ich glaube da (bis auf Widerruf) auch noch nicht daran. Im Gegenteil: Gut, dass es jetzt endlich losgeht. Ehrlich gesagt freue ich mich auf den an dieser prominenten Stelle entstehenden Komplex - jedenfalls dann, wenn die Bauten 1:1 so umgesetzt werden, wie das die Entwürfe hoffen lassen.


    Nichtsdestotrotz stimme ich mit den Vorschreibern völlig überein, dass a) die Stadt etwas transparenter kommunizieren und b) die Nürnberger Presse etwas gezielter nachfragen könnte.

    Wozu richtet man die Stadtmauer aufwendig her, mit Sandstein, Türmchen und allem drum und dran - wenn man es dann zulässt, dass unmittelbar dahinter ein lebloser, abweisender, blinder Kommerz-Klotz hochgezogen wird?!


    Man sollte die Nürnberger Bauverwaltung und die Untere Denkmalbehörde dicht machen. Schlimmer kann´s bau-ästhetisch nicht werden. Und das Geld kann man sinnvoller ausgeben.

    Auch mir gefällt der erste Entwurf deutlich besser als der zweite. Der erste wirkt hochwertig und urban. Der zweite wirkt trist und hat nur Lagerhallen-Baumarkt-Charme.


    Was mir aber bei den Visualisierungen immer wieder auffällt: Mit vielen grünen Bäumchen wird da jeweils eine angenehme Atmosphäre geschaffen.


    Nur in der Realität gepflanzt werden sie selten...


    Gerade vor so einem Koloss wie dem Seelevel-Areal wären sie aber mehr als nötig, um die Wucht der Architektur etwas auszugleichen.

    Die Entwürfe gefallen mir ziemlich gut! Modern, hell, überraschend abwechslungsreich und wie man so eigenartig sagt: "wertig". Dazu in angenehm grünem Umfeld. Wäre schön, wenn das so realisiert würde.


    Die Uni-Pläne müssten dem gar nicht mal im Wege stehen. M.W. ist es doch so, dass die geplante Universität nicht das komplette Areal in Beschlag nehmen würde, sondern nur einen Teil.

    Der Ensembleschutz, als eine Unterart des Denkmalschutzes ist ein wirksames Instrument, das Ortsbild zu schützen. Nur leider scheint es nicht für alle zu gelten, denn das Luitpoldhaus war einst ein stattliches Gründerzeitliches Wissenschafts- udn Museumsgebäude, und war ganz sicher Umbau- und erweiterbar. Hier half aber der Ensembleschutz wohl nichts, die Stadt wollte hier unbedingt ein Fanal der Moderne draus machen und hat das wiederherstellbare Gebäude völlig verunstaltet.


    Du sagst es. Den Nürnberger (insb. in seiner Ausprägung als Politiker) scheint in seiner Seele eine gewaltige Panik anzutreiben, man könnte ihn für unmodern oder spießig oder rückwärtsgewandt halten. Deswegen lässt man lieber alte Schätze verkommen, als dass man sie selbstbewusst wiederherstellt. Deswegen baut man zwanghaft Neues, ohne dabei auch nur einen Hauch Gespür für Ästhetik oder menschenadäquates Bauen zu entwickeln.


    Das Luitpoldhaus ist ebenso wie das Pellerhaus ein besonders eklatantes Beispiel hierfür.


    Neulich war ich in Potsdam. Da entsteht im 21. Jahrhundert ein komplettes "neo-preußisches" barock-klassizistisches Stadtzentrum wieder. Nächstes Millionenprojekt dort ist der Wiederaufbau der kriegszerstörten und in der DDR gesprengten Garnisonkirche, nachdem schon das Stadtschloss aus dem Nichts wiederauferstanden ist.


    In Nürnberg hingegen macht man gerne selbst das wenige noch platt, was noch da ist, oder hintertreibt jedwede Teilrekonstruktion selbst dort, wo noch genügend historische Substanz vorhanden wäre. Ein Trauerspiel.

    Ich bin ein bekennender Nicht-Freund der Wiederaufbau-Architektur, auch wenn ich zugestehe, dass stadtbildprägende Bauten und solche mit historischer Bedeutung erhaltenswert sind.


    Was aber immer wieder und umso mehr schmerzt, ist, wenn die mäßig überzeugende Ästhetik der Nachkriegsbauten durch sie ersetzende Neubauten nochmals unterboten wird. Und das ist hier eklatant der Fall.


    „Himmelherrgott!“ (im wahrsten Sinne des Wortes) – was soll denn das für ein Kirchenneubau sein? Der sieht ja aus wie eine LIDL-Filiale im Industriegebiet!! Und das an so einer markanten Stelle der sog. Altstadt, unmittelbar neben dem Henkerssteg und direkt gegenüber dem ambitionierten Augustinerhof-Projekt.


    Ich bin fassungslos.


    :Nieder: :Nieder: :Nieder:

    Das Gebäude ist August 2008 eröffnet worden.


    Ich freue mich also das ein Besitzer einer empfindlichen Fassade das ganze auch schick hält.


    Klar. Lieber schick halten als verschmuddeln lassen. Aber wenn ein Eigentümer die Fassade alle ca. 9 Jahre instandsetzen muss, hätte er auch von Beginn an etwas wertigeres - und attraktiveres - verwenden können. Glasfronten lassen sich abwischen. Naturstein sieht noch nach Jahrzehnten gut aus.


    Ich jedenfalls hoffe auf eine baldige Dämmungs-"Dämmerung".

    Kleiner Nebeneffekt der angesprochenen abweisenden Gestaltung zur Straße hin: Solche öden Straßenfronten tragen nochmal extra dazu bei, dass a) sich niemand auf der Straße aufhalten möchte (wo man zu meiner Zeit z.B. noch mit dem Fußball rumgebolzt hat) und dass b) der durchkommende Autofahrer nochmal extra aufs Gaspedal drückt, weil die Straße wie ein "Tunnel" wahrgenommen wird. *bretter*


    b) verstärkt dabei nochmal zusätzlich a) und a) verstärkt umgekehrt zusätzlich b).

    Also, wirklich zu Ende gedacht kommt mir dieses Konzept nicht vor. Da stimme ich nothor völlig zu. Sowohl die Marienstraße als auch die Bahnhofstraße sind „Rennpisten“, auf denen tagsüber die Verkehrslawine rollt und bis spätabends gerne das Partyvolk die entsprechenden Lokalitäten ansteuert – bzw. noch später wieder verlässt. Dass da ausgerechnet Kinder und Senioren wohnen sollen (Lärm, Abgase, Unfallgefahr), ist doch absurd. Naja, die allgemeine Wohnungsnot macht´s wohl möglich.


    Noch ein Wort zur Fassadenaufmöbelung am Motel 1: Da ich nicht in Nürnberg lebe und nur gelegentlich zu Besuch bin, ist das Hotel für mich gefühlt drei Jahre alt. Wahnsinn, dass da jetzt schon was gemacht werden muss. Wer allerdings erwartet, dass eine weiß gestrichene Styropor-Dämmwand an einer so verkehrsreichen Straße recht viel länger als diese wenigen Jahre ordentlich ausschaut, dem ist kaum mehr zu helfen. Zu hoffen ist auf jeden Fall, dass das verwendete Material von höheren Sicherheitsstandards ist als beim Grenfell Tower in London. Man sollte diese ganze Dämmerei, bei der m.E. reines Kosten-Nutzen-Denken die Entscheidungen bestimmt, ohnehin nochmal auf den Prüfstand stellen: unter Sicherheits- wie aus Energiespar-Aspekten und nicht zuletzt auch unter dem Aspekt der Ästhetik.


    (Wie die Öko- und die Sparbilanz aussieht, wenn man notwendige Sanierungen alle paar Jahre einbezieht, kann man sich schon fragen.)

    "Gestaltungssatzung": völlig richtig.


    Und dabei ginge es keineswegs um "Butzenscheibenromantik". Es geht um die Herstellung eines Anforderungs-Minimums - oder auch: einer roten Linie - bei der optischen Selbstpräsentation der Stadt. Vor vielen Jahren hat mich während eines Sprachkurses in dieser Hinsicht Salamanca nachhaltig beeindruckt. Innerhalb der Unesco-geschützten historischen Altstadt gab es eine ganze Reihe von öffentlichen wie privaten Bauten teils mit extravagantesten Formen. Aber es gab ein verbindendes Element: Das verwendete Fassadenmaterial war der für die Stadt typische hellgelbe Sandstein. Durch diese ganz einfache Maßnahme harmonierten schlichte mittelalterliche Bauten, aufwendige Barock-Fassaden und hypermoderne Gebäude miteinander und stellten sich als stimmige Einheit dar - ohne dass damit gestalterischer Kreativität Grenzen gesetzt gewesen wären.


    Es muss ja nicht das Material sein. Es könnten auch bestimmte Formen sein. Oder Erfordernisse an (hier fehlt mir der Spezialausdruck) die Gesamtmasse der Gebäude. Aber irgendeine Linie muss in Nürnberg endlich her. Zumindest in der sogenannten "Altstadt". Dass so gut wie alles erlaubt ist und dass dabei dem gestalterischen Anspruchsniveau nach unten keine Grenzen gesetzt sind, ist in Bezug auf des ehemaligen Reiches ehemaliges Schatzkästlein schon wirklich erschütternd.

    An die Eleganz und Ausdrucksstärke ehemaliger Prestigebauten am Altstadtring wie den Württemberger Hof oder - noch eindrucksvoller - den Kulturverein kommt heutige Profanarchitektur nicht mehr ansatzweise heran, jedenfalls nicht in Nürnberg, auch nicht in Bauklötzchen-Deutschland. Uns ist fast jegliches Gespür für Ästhetik abhanden gekommen oder aberzogen worden. Bloß nicht auffallen, bloß nicht prahlen, und auf gar keinen Fall mit öffentlichen Geldern. Außer der Elbphilharmonie hat Deutschland seit Jahrzehnten kein einziges Gebäude von architektonischem Weltrang zustande gebracht (erlaube ich mir laienhaft zu behaupten). Wer heutzutage geniale Architektur sucht, der findet sie an Orten, an denen sie kaum einer vermuten würde.


    Hier mal drei Beispiele, die ich auf Reisen selbst in Augenschein nehmen konnte, auch wenn die verlinkten Photos nicht von mir sind, sondern frei verfügbar aus dem Netz:


    Kulturzentrum, Baku, Aserbaidschan:


    Bürger-Service-Zentrum, Tiflis, Georgien:


    Hauptbahnhof, Lüttich, Belgien:


    Alle drei Städte, insb. die beiden Kaukasus-Hauptstädte haben übrigens sehr schöne historische Altstadtkerne, die aufwendig herausgeputzt werden/wurden, und sind für Architekturbegeisterte jederzeit eine Reise wert.


    Aber ich schweife ab. Den Entwurf für den AOK-Neubau finde ich ehrlich gesagt gar nicht mal so schlecht. Er kommt an das m.E. sehr gelungene Neubaukonzept für den Hauptpost-Kopfbau am Bahnhofsplatz nicht heran, aber er gefällt mir mit seiner klaren Schlichtheit eigentlich ganz gut. Etwas sehr viel Extravaganteres würde auch nicht passen zu einer gesetzlichen Krankenversicherungsgesellschaft. Außerdem gefällt mir, dass die Dimensionen sich wieder mehr in die allgemeine Blockbebauung am Altstadtring einfügen. Den bisherigen AOK-Bau habe ich immer als überdimensionierte Beton-Wucherung empfunden. Gut, dass das Ding weg kommt. M.E. wird es stark darauf ankommen, was für Material für die Fassadenverkleidung genommen wird. Ich hoffe inständig auf Naturstein. Die Verwendung von Naturstein sollte sowieso innerhalb der Altstadt und entlang der Stadtmauer zur Pflicht gemacht werden, um jenseits der Formensprache ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen.

    Ja, insb. die Station am Klinikum Nord ist wirklich chic geworden.


    Was ich beim Nürnberger U-Bahn-Bau aber nie verstehen werde: Wozu braucht es eigentlich diese "Aufgangsbauwerke". Die gibt es in keiner Stadt, die ich kenne. Nicht in Brüssel, nicht in London, nicht in Paris, nicht in Berlin usw. usw. Überall geht man einfach hinab ins Zwischengeschoss. Aber in Nürnberg stehen diese Kästen an jedem U-Bahn-Ausgang. Was erreichen Sie? Bestensfalls, dass der Fahrgast 10 Meter früher im Trockenen oder 10 Meter später im Regen ist. Dazu verschandeln sie teilweise noch die Umgebung, wie etwa am Friedrich-Ebert-Platz.


    Würde man darauf verzichten, die Stadt könnte ein hübsches Sümmchen Geld sparen. Und zum Schaden des Stadtbilds wäre ein Verzicht auch nicht.

    Du hast recht, der Bestellbau ist ein Werk des Grauens. Dass darin (m.W.) ausgerechnet die Architektur-Studenten ihr Handwerk lernen, kann ich mir nur didaktisch erklären: So lernen sie gleich, wie man es bitte bitte nicht machen sollte...


    Allerdings liegt der ästhetische Mangel des Bestellbaus m.E. nicht an der Reißbrett-Planung, sondern wohl daran, dass zur Bewältigung rapide steigender Studierendenzahlen schnell und effektiv ein Gebäude hochgezogen werden musste. Die übrigen jüngeren Bauten der Technischen Hochschule, nicht zuletzt auch das entstehende neue Informationszentrum, empfinde ich hingegen als gelungen. Recht viel mehr als (hoffentlich gute) Zweckarchitektur würde ich mir von den Uni-Bauten ohnehin nicht erwarten. Der Freistaat wird das Geld sicher prioritär in Personal und Ausstattung stecken. Zumal auch die Lage des Areals Brunecker Straße es städtebaulich nicht als zwingend erforderlich erscheinen lässt, dort Prestigebauten hochzuziehen. (Natürlich alles unter der Voraussetzung, dass die Uni auch wirklich kommt.)


    Mein Gedanke mit der Planung am Reißbrett bezog sich aber auch ja noch gar nicht auf die Qualität oder Schönheit etwaiger künftiger Uni-Bauten, sondern zunächst einmal auf ein durchdachtes Raum- und Entwicklungskonzept für das Areal als solches.


    [Exkurs: Öffentliches Bauen in Deutschland scheint ohnehin fast schon vom Panik-Gedanken geleitet zu sein, bloß nicht zu protzig daherzukommen und den Steuerzahler zu verärgern, wie denn sein Geld verschwendet worden sei. Bescheidenheit ist oberste Pflicht staatlicher Bauherren. Selbst absolute Vorzeigebauten wie der Berliner Hauptbahnhof, der neue Hauptstadtflughafen, der Flughafen München, die Abgeordnetenbüros des Bundestags usw. usw. sind ja von einer kaum fassbaren Langeweile. Man schaue zum Beispiel mal nach Baku in Aserbaidschan, wie dort Flughäfen, Hochhäuser oder Museen ausschauen! Einzige die Elbphilharmonie nährt bei mir die Hoffnung auf eine vorsichtige Trendwende auch in Deutschland.]

    Max"palais"

    Dass sich so ein Bunker "Palais" nennen darf, wird man baurechtlich wohl nicht verhindern können.


    Aber dass sich die Schöpfer dieser steingewordenen Trostlosigkeit mit ihren müden Gucklöchern wirklich erdreisten, mit einer solchen Bezeichnung auf den Markt zu gehen, macht einfach fassungslos.

    Ich bin hier ebenfalls der Meinung von Dexter: Das Areal Brunecker Straße ist der vorzugswürdige Standort für den Aufbau der geplanten Universität. Das wichtigste Argument: Das auszuwählende Areal muss nicht zuerst unter Stadtentwicklungsaspekten passen, sondern in allererster Linie geeignet sein im Hinblick auf die Entwicklung der Universität selbst. Die Universität soll ja schließlich nicht nur das umliegende Viertel beleben, sondern durch ihren "Impact" an Know-how die gesamte Stadt voranbringen. Dazu braucht sie ideale Entwicklungsperspektiven. Die Standorte AEG oder Quelle im Westen sind zu eingeengt. Hochschulbauten haben außerdem spezielle Bedürfnisse, etwa an Brandschutz oder Statik, gerade bei technischen Fächern. Die vorhandenen Gebäude im Westen könnte man nicht ohne weiteres umnutzen. Das weitläufige, unkompliziert freigeräumte Gelände an der Brunecker Straße bietet hingegen die Chance zur Planung am Reißbrett und (bei guter Konzeption) die flächenmäßige Möglichkeit eines Universitätsausbaus über die erste Stufe der jetzt in Aussicht gestellten 6000 Studienplätze hinaus.


    Auch für "studentisches Leben" würde ich im Süden der Stadt nicht schwarz sehen. Für Pausen im Grünen zwischen den Lehrveranstaltungen gäbe es den Volkspark Dutzendteich. Dort gibt´s auch Fußball, Eishockey, Rockfestivals und Autorennen. Für alternativ-kreative Kulturangebote ist da der Z-Bau. Sollte sich jemand für Hochkultur interessieren, sind Meistersingerhalle und künftiger neuer Konzertsaal in Laufreichweite. Bis die Uni in wohl erst 15 Jahren dann tatsächlich startet, kann sich im Bereich der ja wohl weiterhin geplanten Wohnbebauung bereits eine Infrastruktur mit Einzelhandel und Gastronomie etablieren. Und schließlich ist man mit der U-Bahn auch nur 10 Minuten von der Lorenzkirche entfernt. (Für gelegentliche studentische Besäufnisse ist zudem der Volksfestplatz günstig fußläufig gelegen. ;) )

    Vor einigen Wochen wurde hier noch geklagt (und nicht zu Unrecht) über das Trauerspiel "Auf AEG". Umso mehr sollte man doch jetzt mal auf die sehr überraschende und uneingeschränkt positive Wendung eingehen, die die ganze Geschichte genommen hat.


    Statt irgendwelcher mehr schlecht als recht mit der Universität Erlangen-Nürnberg verbundener hochschulischer Einrichtungen soll jetzt nach dem öffentlich unzweifelhaft verkündeten Willen der Staatsregierung Nürnberg eine eigene Universität bekommen. Das ist eine Strukturentscheidung von - ich sage das als bekennender Nicht-Euphoriker - gigantischer Bedeutung für die Stadt. Die Auswirkungen auf die gesellschaftliche, wirtschaftliche, soziale und auch kulturelle Entwicklung der Stadt kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Mit der künftigen Universität kommen hochqualifizierte Arbeitskräfte und mit ihnen Know-how nach Nürnberg. Es entstehen Stellen in verschiedensten Beschäftigungsbereichen - vom Haustechniker bis zur Professorin. Es entsteht ein ganz neues "Ökosystem" in der Stadt. Vom Imagegewinn für die dann tatsächliche Universitätsstadt Nürnberg gar nicht erst zu sprechen.


    Bis zur tatsächlichen Gründung werden natürlich noch Jahre vergehen, das ganze erfordert ein aufwendiges Konzeptions-, Planungs- und irgendwann auch Bauverfahren. Aber DASS die Universität kommt, daran bestehen für mich keine Zweifel. Sie ist strukturpolitisch sinnvoll, sie ist im Zuge der Akademisierung der Gesellschaft folgerichtig - und sie kann der Stadt Nürnberg (partei)politisch nicht mehr länger vorenthalten werden. Von dem Versprechen kommt die Staatsregierung nicht mehr herunter. (Man erinnere sich an den belächelten Eintrag Seehofers ins Goldene Buch der Stadt Augsburg "Die Uniklinik kommt!" Tja, auch wenn viele es nicht wollten: Sie kommt tatsächlich. Und so kommt es auch in Nürnberg.)


    Mich freut´s!


    Zur Abrundung des Themas noch ein schöner Beitrag von Herrn Przybilla aus der SZ:
    http://www.sueddeutsche.de/bay…-grosser-moment-1.3509337