Beiträge von nenntmichismael

    Danke für das Update! Was mir gefällt, ist, dass man beim Park offenbar tatsächlich nicht mit Bäumen geizt. Die Bäume werden schon relativ groß sein, bis das umgebende Modul I von Lichtenreuth voll bebaut sein wird. Das wertet das Viertel schon frühzeitig auf. Gute Entwicklung!


    Und noch eine kleine Frage: Auf dem letzten Photo ist der Beginn von Bauarbeiten zu erahnen. Konntest Du ersehen, ob es sich da um das Baufeld direkt am Park handelt, auf dem eine KiTa entstehen soll, oder um eines der privaten Wohnungsbauprojekte?

    ... Ich vermisse jedenfalls ein klares Statement dazu, dass die Oper als Opernhaus saniert werden soll, "basta!", denn das ist m.E. allesentscheidend, was das Interim angeht. ...


    Ich verstehe Deine Zweifel nicht ganz, nothor . Diese Entscheidung, dass das Opernhaus als Opernhaus saniert wird, ist getroffen und von niemandem ernsthaft angezweifelt worden - außer vielleicht von wichtigtuerischen Hinterbänklern von Splitterparteien im Stadtrat und ein paar spekulativen Zeitungsartikeln. Die Opernhaussanierung ist offizielle Beschlusslage im Stadtrat wie in der bayerischen Staatsregierung. Auch dass es dafür einen (überobligatorischen) Landeszuschuss geben wird, ist ebenfalls entschieden und beschlossen.

    Schau in den aktuellen Haushaltsplan des Freistaats Bayern, dort S. 112 unten zum Staatstheater Nürnberg.

    https://www.stmfh.bayern.de/ha…5/haushaltsplan/Epl15.pdf


    Man muss nicht mehr basta sagen, weil man schon basta gesagt hat.


    Eine alternative Nutzung für das Opernhaus ist ohnehin Illusion. Welche Nutzung würde das denn sein, bei einem denkmalgeschützten Gebäude mit Zuschauerraum mit 1400 Plätzen, zwei Rängen, Bühne, Hinterbühne, Probenräumen, Orchestergraben, Foyer etc. pp? Und inwiefern wäre eine hypothetische anderweitige aber immer noch denkmalgerechte Sanierung denn günstiger zu haben? Inwiefern würde eine solche hypothetische anderweitige Nutzung auch nur annähernd den Zuschauerzuspruch generieren wie das Staatstheater, das für Oper und Ballett pro Jahr zwischen 150.000 und 200.000 Besucher ins Opernhaus lockt? Das Interim in der Kongresshalle hat gerade einmal gut die Hälfte an Sitzplätzen und wird deswegen für Oper und Ballett, die das altehrwürdige Opernhaus bei jeder Vorstellung zu gut drei Vierteln auslasten, nicht die Dauer-Heimat sein.

    Mir gefällt dieser Ansatz eines begrünten Kulturtempels in der Ödnis des Nazi-Torsos ebenfalls gut und der Anbau im Innenhof der Kongresshalle macht vor allem in seinem eigenen Inneren einen guten Eindruck.


    Den Gedanken, dass sich der Saal einfügen und weder die Speer´sche Bombast-Archtektur noch den sie durchdringenden Pfeil des Domenig´schen Dokumentationszentrums übertrumpfen soll, halte ich prinzipiell für verständlich. Dass sich aber der Konzertsaal und die sonstige kulturelle Nutzung der Kongresshalle dem Domukentationszentrum unterordnen soll, ist für mich nicht zwingend. Aus meiner Sicht muss man dem Nazi-Bau gleichberechtigt von beiden Seiten her zuleibe rücken - einerseits durch die Aufarbeitungsarbeit des Dokumentationszentrums und andererseits durch neue, moderne, lebendige Kultur und Kreativität.


    Ich hätte mir also auch etwas optisch noch Selbstbewussteres vorstellen können als einen begrünten viereckigen Kasten. Aber dazu wäre wohl keine Totalunternehmer-Ausschreibung nötig gewesen, sondern ein echter offener Architektenwettbewerb. Und das wiederum hätte vermutlich das Preisniveau potentieller Siegerentwürfe in derartige Höhen getrieben, dass es für die nominelle Interimsauslagerung der Oper während deren Sanierung nicht zu rechtfertigen gewesen wäre (selbst wenn der neue Saal mit Sicherheit mehr als nur ein 10-Jähriges Sanierungsinterim bleiben wird).


    Unter Abwägung aller Gedanken finde ich das Ergebnis und die Entscheidung des Stadtrats jedenfalls richtig und erfreulich.

    Pfastern ist nicht das Allheilmittel, vor allem nicht für stadtstrukturelle Probleme grundlegender Art. Aber auch ich empfinde die Wirkung dieses neuen Pflasters als erheblich aufwertend. Beim Besuch einer Stadt ist der Boden einfach unheimlich viel Fläche, die man bewusst oder unbewusst wahrnimmt. Und da macht es einen Unterschied, ob man über großzügig und großstädtisch gepflasterten relativ einheitlichen und nun geschmackvoll historisierend gestalteten Untergrund schlendert - oder wie bisher und viel zu lange über eine Flickschusterei aus verschiedenen Pflasterungsphasen von altem Kopfstein über 70er-Jahre-"Stäbchen" (Ihr wisst, was ich meine) bis hin zu schiefen Betonplatten und gekrönt von asphaltierten Schneisen nach diversen Kabelverlegungen.


    Was zwischen Rathaus und Sebalduskirche, am Nägeleinsplazu oder in der Luitpoldstraße neu gestaltet wurde - gerade eben auch mit Sitzgelegenheiten und relativ viel zusätzlichem Baumbestand, geht genau in die richtige Richtung. Ich hoffe, die Stadt macht weiter so.


    Ich finde das ist bereits jetzt ein beeindruckend, aber auch skurriles Viertel geworden, das ich mir so aber eher am Wöhrder See gewünscht hätte anstatt der Autohäuser dort, und nicht da draußen am Waldrand. Es lohnt sich aber definitiv das mal in Augenschein zu nehmen. Vielleicht kommt dort ja noch mal ein Café oder sowas hin, wo man einkehren kann. Denn aktuell ist dergleichen dort noch nichts vorhanden.


    Genau dieses Fazit trifft es exakt! So war auch mein Eindruck.


    Auf dem Milchhof-Areal wäre dieses Viertel ideal gewesen. Als das damals bebaut wurde, war aber noch die Hochzeit der tristen Schaumstoffkisten, so dass ich insgesamt froh bin, dass dieses Quartier erst jetzt entstanden ist und einen nun prominent bei der Einfahrt nach Nürnberg begrüßt, wenn man von Südosten kommt.


    Und stimmt. Für die etwas verdrucksten fränkischen Verhältnisse wirkt es fast schon skurril. Am noch nicht fertiggestellten Innenhof entlang der Regensburger Straße gibt es noch serienweise diese kleinen runden Einzelbakone wie auf Deinem einen als "großstädtisch" beschriebenen Photo mit der vertikalen Begrünung. Da wartet man regelrecht auf die eine oder andere neapolitanische Wäscheleine.


    Wie die Nürnberger Nachrichten bezugnehmend auf eine Pressemitteilung der Stadt berichten, geht es mit dem großen und anspruchsvollen Wohnbauvorhaben auf dem Areal der Lederer Kulturbrauerei und des Aldi an der Reutersbrunnenstraße offenbar voran. Der Stadtplanungsausschuss hatte sich mit den von den Architekten vorgelegten Plänen befasst:


    https://www.nordbayern.de/regi…rtier-entsteht-1.14136205


    https://www.nuernberg.de/presse/mitteilungen/pm_22898.html


    Ich empfinde das als außerordentlich gute Nachrichten. Hier könnte tatsächlich ein Wohnviertel entstehen, dass aus seiner Lage direkt am Pegnitzgrund etwas macht. Auch dass der relativ alte Baumbestand des ehem. Biergartens als Stadtteilpark im Süden des Geländes erhalten bleiben soll, ist hocherfreulich.

    Letzte Erkenntnisse von meinem Streifzug am vergangenen Wochenende: Das Regensburger Quartier nähert sich der Fertigstellung, nur am Hochpunkt und der daran anschließenden Zeile scheint noch voll gearbeitet zu werden. Die Farben, die Fassadentextur, die Faschen, die abgerundeten Balkons, die verschachtelten Innenhöfe - mir gefällt das alles richtig gut. Es wirkt freundlich, fröhlich, offen und licht. Ein nennenswerter Teil der Wohnungen ist auch schon bezogen. Wenn im Frühjahr hoffentlich dann schon die Bäume gepflanzt sein werden und die Sonne scheint, lohnt sich da sicher eine wochenendliche Photoexkursion (vielleicht bei guter Laune, also am besten noch vor einem Club-Spiel im nahen Stadion :) ).


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    Was mich bei diesem Schnappschuss bewogen hat, die Laterne noch mit draufzunehmen, ist mir nicht mehr erklärlich. Aber so wissen wir nun auch, wie sich das (vorläufige?) Lampendesign in diesem Viertel darstellt...

    ^ Ich habe nicht gezielt und bewusst auf die IKON-Fläche geschaut, kann es also nicht mit Gewissheit sagen. Mein Eindruck war aber, dass diese Fläche noch voll von der Baustelle für das Güterwerk belegt war. Zusätzliche Aktivitäten habe ich nicht wahrgenommen. Ich würde daraus jetzt aber positiv wie negativ noch keine Schlüsse ziehen.

    Ergänzend eine (perspektivisch etwas verzerrende) Panorama-Aufnahme. Es ist tatsächlich interessant, über das überraschend zugängliche Areal zu schlendern, auf dem die Straßen und damit auch die Form des Parks sich bereits abzeichnen. Der Wohnbau-Riegel zum südwestlichen Abschluss hin ist deutlich weniger eintönig als befürchtet. Die tiefgezogenen Fenster, sowohl nach Norden als auch nach Süden, lassen die Wohnungen recht großzügig erscheinen.


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    Bei der "Neuen Mitte Thon" sind am Hochhaus inzwischen erste Fassadenteile montiert und die eigenwillige und für Nürnberger Verhältnisse kreative Gestaltung mit den terrakottafarbenen Arkadenbögen und den sich darüber aufbauenden gleißend weißen und streng rechtwinkligen Fenstern wird erahnbar. Ob´s mir wirklich gefällt, weiß ich noch nicht, aber Tristesse kann man dem Projekt jedenfalls nicht vorwerfen. Im hinteren, der Erlanger Straße abgewandten Teil des Areals wachsen inzwischen die flacheren Bürobauten ebenfalls in die Höhe.


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    Das "Güterwerk" ist inzwischen äußerlich weitgehend fertig. Es ist nahe am ursprünglichen Entwurf geblieben und bleibt damit auch der Linie des Gesamtareals Kohlenhof treu, die Neubauten im "Industrial Flair" zu designen, auch wenn es sich um Büroarbeitsplätze handelt. Zusammen mit dem GfK-Bau und dem instandgesetzten alten Bahnhofsgebäude ergibt sich nun schon ein kleines Ensemble.


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    In Ergänzung zu nothor s weithaus höherwertiger Abschlussdokumentation hier noch ein schneller Schnappschuss aus dem realen Leben, aufgenommen aus der Straßenbahn in komplett abgerüstetem Zustand sowie im Verbund mit dem ebenfalls äußerlich fertigen WGB-Nachbargebäude.


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    In der Gesamtwirkung finde ich das Ergebnis für´s Stadtbild wirkich gut, selbst der letztgenannte Gebäudestummel fügt sich ein. Die Bebauung wirkt auf mich jedenfalls bei vorbeifahrender Betrachtung (und so werden die meisten sie sehen) abwechslungsreich durch die unterschiedlichen Farben und Fassadenmaterialien. Was mir nach wie vor aufstößt, sobald man etwas länger hinsieht, sind allerdings die v.a. entlang der Ostendstraße identischen Fensterformate. Die konterkarieren die "Adressbildung" der einzelnen Hausnummern. Da hätte ein bisschen mehr Varianz schon gutgetan, siehe die ungleich bessere Wirkung des Luitpold-Viertels. Trotzdem: Im Vergleich zu den Jahrzehnten mit dem tristen Coca-Cola-Versandareal und dem anschließenden Leerstand ist das natürlich ein großer Sprung vorwärts.

    Da wird ein beeindruckendes Tempo vorgelegt. Beim Betrachten der Photos habe ich allesdings den Eindruck, als wäre der urspr. Entwurf in seiner Fassadengestaltung erheblich verändert worden. Die Fenster wirken auf mich jetzt nicht mehr so tief gezogen und großzügig. Erinnert mich jetzt eher an die 1970er Jahre und den Norikus mit seinen immer ziemlich zerquetscht wirkenden Fensterbändern. Immerhin hat dieses zur Begrünung vorgesehene Zwischengeschoss überlebt. Mal sehen, wie die Gesamtwirkung am Ende sein wird.

    Nüchtern betrachtet sehe ich das wie Lieblingsfranke . Eine Strecke von der TU Nürnberg zur Messe hätte kaum einen nennenswerten Effekt auf den öffentlichen Nahverkehr, zumal man diese Strecke zu Fuß fast schneller zurücklegen könnte als mit der Schwebebahn. Offenbar geht es hier aber eher um ein politisches Hosenträgerschnalzen. Und vom Image her passen moderne Verkehrstechnologie, eine Universität, die innovativen Modellcharakter haben soll, und die dynamische Nürnberg Messe schon gut zusammen.


    Ob die alternative Überlegung des Baureferenten von einer etwaigen Strecke vom Nordostbahnhof nach Fürth einen viel größeren Nutzen bringt, erscheint mir aber auch nicht unbedingt zwingend. Wer will denn schon aus Schoppershof nach Fürth und wer will aus Fürth nach Schoppershof?


    Man könnte aber ja auch von der Uni über die Messe bis zum Südklinikum fahren - mit Anschluss an einer neuen U-Bahn-Haltestelle TU Nürnberg zwischen den Stationen Hasenbuck und Bauernfeindstraße.


    Aber mal sehen, ob dieses Luftschloss überhaupt je kommt.

    Das neue Technikum der TH Nürnberg Georg Simon Ohm auf dem AEG-Nordareal wird in seiner Wirkung erahnbar. Kürzlich wurde Richtfest gefeiert. An der Südfassade sind inzwischen die Fassadenteile in den Obergeschossen montiert. Auch hier würde ich wieder sagen: keine „große Architektur“, aber ein gelungener Funktionsbau mit gut geschnittenen Proportionen und aus der Nähe nicht uninteressanter Struktur. Was ich gar nicht gedacht hätte: Von Süden her aus dem bestehenden AEG-Areal gibt es eine direkte Blickachse zum Technikum, so dass die südlich gelegenen Einrichtungen von Friedrich-Alexander-Universität und Ohm-Hochschule mitsamt dem gemeinsamen EnergieCampus eine Verbindungslinie zum Ankergebäude auf dem neuen Nord-Areal aufweisen.


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    Auf der Instagram-Seite von Schulz und Schulz Architekten ist das Vorhaben der Grundschule in Lichtenreuth mit einem Rendering aufgetaucht. Der Architektenwettbewerb hat schon in 2022 stattgefunden. Der gezeigte Ausschnitt kommt mir ein wenig wie "Stangenware" vor. Durch die offenbar geplante Fassadenbegrünung zur Straße hin könnte es dennoch recht angenehm und freundlich wirken.


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    (c) Schulz und Schulz


    Das Gebäude wird sich ganz im Norden des Moduls I von Lichtenreuth an die westlich davon bereits im Entstehen begriffene Wohnbebauung anschließen:


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    (c) Schulz und Schulz

    Denke ebenfalls, dass dieser Komplex einmal ganz lebendig wirken dürfte, wenn erst mal die Studenten und sonstigen Mikro-Bewohner eingezogen sind. Immerhin hat die Fassade zudem eine klare, wabenartige Struktur und auch mir gefällt, dass das Gebäude voll dem öffentlichen Raum zugewandt ist. M.W. werden drumherum noch einige Bäume gepflanzt. Auch das wird die urbane Wirkung nochmal steigern und homogener wirken lassen.

    Zufallsfund: Bauwerke Liebe und Partner planen in der Camerariusstraße 12-14 / Ecke Dietzstraße einen Neubau als Lückenfüller. Bisher ist das eine unansehnliche Ecke in einer unansehnlichen Gegend einen Steinwurf vom Kohlenhof entfernt. 30 Wohnungen sollen gemäß Projektseite dort entstehen, sogar ein "Penthouse". Für Letzteres könnte ich mir zwar reizvollere Gegenden vorstellen, aber für Tafelhof ein weiterer Schritt vorwärts und aufwärts. Mir gefällt, dass auch die Nürnberger Bauwirtschaft zunehmend wiedererkennt, dass man aus Gebäudeecken, sei es mit Balkon oder mit Erker, durchaus gestalterisch etwas machen kann und dass - revolutionär! - sogar Rundungen infrage kommen.


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    (c) Bauwerke Liebe + Partner


    Gemäß Google-Straßenschau sieht die Ecksituarion derzeit folgendermaßen aus:

    https://www.google.com/maps/@4…!7i16384!8i8192?entry=ttu