Beiträge von Ziegel

    Laut Presse bekamen die ZILA Freie Architekten den Zuschlag für das Baufeld 7 (Büros) des Löwitzquartiers.

    Das war 2022. Erst durch eine Werbung für die Expo Real bin ich darauf aufmerksam geworden, dass es seit 2023 neuere Visualisierungen von ZILA gibt:


    o7ly79dq.jpg


    bthqmbj6.jpg

    https://www.instagram.com/zila.cc/


    Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Es ist detaillierter als bei der Wettbewerbs-Visualisierung, aber immer noch extrem bieder und verströmt starke DDR-Vibes. Zum Vergleich der Stand 2022:


    evqme4xu.jpg

    https://www.leipziginfo.de/akt…er-loewitz-quartiers-aus/


    Ist es denn wirklich so schwer, mal etwas extrovertierter zu entwerfen, an einer Stelle, die das wirklich gut vertragen könnte?

    Fragen und Antworten zu dem Bau und ein Foto vom sehr schönen Rosetten-Fenster (bereits abgerüstet) gibt es hier zu lesen und weiter unten zu sehen:


    https://www.bistum-dresden-mei…inariat/propst-beier-haus


    In diesem Stil hätte doch auch die Stadt Dresden ihren Verwaltungsbau auf dem Ferdinandplatz errichten können, ne?


    Der Baupreis je Quadratmeter liegt beim katholischen Verwaltungsbau bei 4.071 Euro.

    Beim Stadtforum errechne ich 4.298 Euro (144 Millionen dividiert durch 33.500 m²). Aber da waren natürlich auch riesige Glasscheiben und ein klaffendes Loch notwendig.

    Hm, ich hatte eigentlich gehofft, dass es nicht wieder ein roter Belag wird. ich empfinde den als aufdringlich. Zumal es so ein langes Hin und Her wegen des Belages gegeben hatte, was meine Skepsis noch befeuert. Heute entspricht der Zwinger nicht mehr dem Erscheinungsbild aus der Bauzeit (damals war der Sandstein hell lasiert und partiell vergoldet, die Dächer blau und ebenfalls mit Vergoldungen versehen). Daher kann der archäologische Befund nicht das einzige Entscheidungskriterium sein. Heute "knallt" die Architektur des Zwingers eben weniger und hat es damit schwerer, gegen einen dominant roten Belag zu bestehen.


    Vielen traditionell gesinnten Dresdnern wird wohl gefallen, dass es wieder so ist wie früher.


    Ich hatte noch im Hinterkopf, dass die rote Farbe den Kunstsammlungen schade. Aber es war wohl nicht das Rot, sondern die harte Beschaffenheit des alten Belages:

    https://www.tag24.de/nachricht…ehrlich-zerfressen-269536


    Ob die Färbung des Wassers wieder verschwindet, ist noch unklar. Ich hoffe es.

    https://www.mdr.de/nachrichten…aualgen-nachweis-100.html

    Die evangelische Zeitung zitiert Kulturpolitiker/innen von Union, SPD und Grünen, die sich für die Fertigstellung der Wippe aussprechen. Katrin Budde, Vorsitzende des Kulturausschusses hatte dem Deutschlandfunk zuletzt noch gesagt: "Das kann man nicht mit immer mehr Geld lösen. Es kann nicht alle zwei Jahre etwas obendrauf geben. Das wäre ein Problem, auch für andere Projekte".


    SPD-Kulturpolitiker Helge Lindh sieht die Schuld stattdessen bei Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Offensichtlich habe das Projekt dort „nicht ganz oben auf der Prioritätenliste“ gestanden. Deren Sprecher lässt ausrichten, das Projekt "befinde sich sich im Zeitplan". Lustiger geht es ja kaum. Dem Magazin Kreuzer teilt der Sprecher mit: "Die Entscheidung über den Insolvenzplan wird im 4. Quartal dieses Jahres erwartet." Auch das ist eine seltsame Formulierung, wir befinden uns im zweiten Monat des vierten Quartals, in sechs Wochen ist Weihnachten.


    Der kulturpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Erhard Grundl, pflichtet Roths Forderung nach mehr Geld bei: "Ein Kostenlimit festzulegen, mache keinen Sinn." Dass Christiane Schenderlein (CDU) hingegen von der "offenen Frage der Kostenübernahme“ spricht, zeigt, dass die Milliönchen eben nicht einfach durchgewunken werden. Aktuell haben wir ganz andere Probleme mit dem Bundeshaushalt, da zweifle ich etwas, ob die Wippe auf der Prioritätenliste nach oben rutscht.


    Die 2017 beschlossenen jährlichen Unterhaltskosten von jährlich 200.000 Euro sieht man heute vielleicht auch kritischer. Es bleibt jedenfalls spannend und ich tippe, dass die aktuellen Verwerfungen sich auch auf die Wippe auswirken.

    Sind die Empfehlungen der Jury irgendwo zu lesen?


    p64lmjcz.jpg

    © Stadt Land Fluss/Renderwolf

    Stadt Land Fluss


    Die Nachnutzung der ehemaligen LVB-/Bahn-Gebäude für Ateliers, Kultur und "Co-Working" (rechts oben im Bild, gelb und blau) wird sicherlich spannend und kann einen sehr guten Impuls geben.


    Die Kleinteiligkeit der Gebäude in diesem Bereich (unten, rot markiert) finde ich auch gut. Die Anordnung der mittleren Wohnquartiere (rot) überzeugt mich nicht so recht, ist aber auch nicht schlecht. Die Höfe sind halböffentlich, wofür es eigentlich keinen Bedarf gibt, da rundherum genug öffentliche Grünfläche besteht. Private Gärten hätte ich besser gefunden.


    Die Schule finde ich gut eingeordnet. Der Hof öffnet sich zur Straße und wird von den Schulgebäuden gut eingefasst. Andererseits könnte man argumentieren, dass der Schulhoflärm ungehindert zu den gegenüberliegenden Wohnbauten schallt.


    Der Block Philipp-Reis-Straße mit Supermarkt im Erdgeschoss, "Sonderwohnen" darüber und Garage Richtung Park und Bahnanlagen ist ok. An ungefähr dieser Stelle steht aktuell ein NORMA-Markt, nachdem NETTO vor einigen Jahren aufgegeben hatte und leer stand, was auch nicht so oft vorkommt. Allerdings hätte ich das Parkhaus lieber Richtung LVB-Gleisschleife als am Park angeordnet.


    Ganz blöd finde ich das (optionale) Eckgebäude Georg-Schwarz/Philipp-Reis-Straße. Wenn das so gebaut würde, wäre die Chance dahin, dieser städtebaulich prominenteren Ecke eine angemessene Fassung zu geben. Die Dominanz der Gleisschleife mit einem weiteren Parkhaus in deren "Auge" würde sogar noch verfestigt.


    Was ich auch unmöglich finde, ist die Fixierung auf Flachdächer. Das Viertel ist durch Schrägdächer geprägt! Lediglich die LWB-Neubauten und die LVB-Gewerbebauten machen hier Ausnahmen. Wie wurde bei der Infoveranstaltung auf die Bürgereinwände, welche die dichte Bebauung durch die LWB kritisiert hatten, reagiert:


    "Bei der Darstellung der Wettbewerbsaufgabe und der Beurteilung der Entwürfe wird in starkem Maß der Charakter der unmittelbaren Umgebung berücksichtigt. [...] Aus ggf. Fehlern bei der Umsetzung von Vorhaben in der Vergangenheit kann grundsätzlich nicht auf eine unmittelbare Fortsetzung in der Gegenwart geschlossen werden."


    Man mag heutzutage ja blind geworden sein für Charakterzüge wie Schrägdächer. Sie gehören trotzdem dazu! Besonders wenn die LEWO baut, die nicht durch besonders gelungene Architektur auffällt, sind solche architektonischen Vorgaben wichtig. ich hoffe, hier wird im B-Plan noch nachgesteuert.

    Das würde aber bedeuten, dass es anfangs sehr wohl Stau auf diesem Teilabschnitt gibt, wenn die Spuren wegfallen. Das klingt erstmal naheliegend, aber ist ja nicht immer so. Bei der Carolabrücke in Dresden gab es zum Beispiel einen Verkehrsversuch (der dann sehr plötzlich abgebrochen wurde...), bei dem die Reduzierung auf eine Spur Richtung Innenstadt zu keinen Staus führte. Anders beim Blauen Wunder.


    Leider wurde wohl, wie ich aus den Augenwinkeln beobachtet habe, vonseiten einiger Politiker in Dresden gegen das Instrument Verkehrsversuch grundsätzlich polemisiert. Ich finde es aber schon interessant, wie unterschiedlich die Erfahrungen mit solchen Versuchen sein können.

    Ich gebe zu, das verstehe ich nicht. Welche Kapazitäten davor/danach sind gemeint? Du meinst, bei einer Spur weniger würden einige Menschen früher oder später als bisher am Tag mit ihrem PKW fahren, um die "rush hour" zu vermeiden? Genau das ließe sich doch mit einem Verkehrsversuch belegen, ob sich der Verkehrsstrom zeitlich entzerrt oder es zu übermäßigen Staus kommt.

    So profund wie ihr kann ich nicht mitdiskutieren, aber im Grunde ist es doch eine ganz einfache Frage: kann je eine KfZ-Spur pro Richtung den Verkehr in ausreichender Form aufnehmen? Dies lässt sich mit einem Verkehrsversuch leicht klären. Hat ein solcher schon stattgefunden?

    alexsb73, ich finde deinen Tonfall und deine drastischen Unterstellungen unangemessen. Kannst du deine - durchaus interessanten - Argumente auch ohne persönliche Angriffe vorbringen? Die anderen schaffen das (meistens) doch auch.


    Es ist natürlich richtig, dass es politische Entscheidungsgremien geben muss und Expert*innen eine wichtige Stimme in Entscheidungsprozessen haben müssen. Aber macht es nicht das Wesen der Demokratie aus, in diese Verfahren auch als Laie einzugreifen und Kritik zu üben? Nach meiner Wahrnehmung wurde in diesem Strang durchaus sachorientiert diskutiert. Dass wir hier nicht alle Details sofort präsent haben, tut dem keinen Abbruch. Die Argumente, die im Protokoll des Baukollegiums vorgebracht werden, wurden hier im Strang jedenfalls schon vor Monaten genannt und beleuchtet, insofern ist der Erkenntnisgewinn des Links in Bezug auf den CentralTower nicht so groß.


    Es ist ein nicht aufzulösender Widerspruch,

    • den "historischen Kirchtürmen, dem Roten Rathaus und dem Alten Stadthaus", auch dem Fernsehturm eine Bedeutung als in ihrer Höhenwirkung schützenswerte "Landmarken" zuzusprechen und gleichzeitig
    • der "grundsätzlichen Idee einer Konzentration der herausstehenden Hochhäuser am Alexanderplatz" anzuhängen.

    Denn am Alexanderplatz sind neue Hochhäuser mit bis zu 150 Metern den genannten Denkmälern ebenso nah oder sogar näher als an der Jannowitzbrücke. Somit relativieren sie deren Wirkung als "Dominanten" mindestens ebenso stark. Daher wäre von Interesse, welche "wichtigen Sichtachsen" denn an der Jannowitzbrücke beeinträchtigt würden. Auch ist mir nicht klar, welche Beeinträchtigung ein Turm von 90 Metern darstellen soll, die ein Turm von 70 Metern nicht darstellen würde (S. 14). Auch die Befassung mit den anderen eingangs aufgelisteten Fragestellungen ist in dem Protokoll mindestens oberflächlich. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie das Kollegium zu seinen Schlüssen gelangt ist.


    Davon abgesehen bleibt der Fakt bestehen, dass Herr Gothe den 115-Meter-Entwurf höchstselbst präsentiert hat, ihn dabei überschwänglich gelobt und dabei die Höhe und die Einpassung ins Umfeld explizit angesprochen hat. Und dann wenig später im Baukollegium und gegenüber der Presse das glatte Gegenteil und dabei auch noch so tut, als hätte er es nie anders gesehen. Das ist einfach nicht wegzudiskutieren.

    Das neue Denkmal bezieht sich nun einmal auf 89, da darf es dann nicht wundern, wenn die Zeitzeugen sich zu Wort melden und das auch mit emotionaler Involviertheit. Das indirekt als "Fluch" zu bezeichnen, ist arg. Ich habe es schon geschrieben: wäre es einfach ein "Denkmal für die Meinungsfreiheit", würden die Kosten immer noch kritisiert werden, die städtebauliche Einordnung und das Design diskutiert werden, aber inhaltlich würde es kaum jemanden jucken.


    Beim Nikolaikirchhof stimmten Ort, Symbolik, künstlerischer Entwurf und Entstehungsgeschichte. Die Bevölkerung war zu Spenden aufgerufen und spendete auch. Dein in #843 erhobener Einwand, die Nikolaisäule sei "ein eindeutig christlicher Verweis und daher unzureichend", ist vollkommen konstruiert. Damit hat doch niemand ein Problem, und das wäre auch extrem albern, schließlich spielten die Kirchen in der DDR eine entscheidende, vielleicht sogar die wichtigste Rolle.


    Hingegen gab und gibt es beim neuen Denkmal viele grundsätzliche Fragen, Zweifel, die bewusst übergangen werden. Damit fängt man sich dann eben andauernde Kritik ein.

    bei diesem Freiheits- und Einheitsdenkmal geht es nicht in erster Linie um den Herbst 89, sondern um die Selbstermächtigung als demokratisches Element

    Das wäre glaubwürdiger, wenn es einen "Bottom-up"-Prozess für dieses Denkmal gäbe. Ich sehe nur politische Beschlüsse mit dem hauptsächlichen Motiv, in einer unsinnigen Konkurrenz zu Berlin etwas für Leipzig herauszuschlagen. Gleichzeitig wird behauptet, es gehe nicht um Leipzig, sondern um den ganzen Osten und ganz Europa oder sogar um die ganze Welt. Man veranstaltet dies und das und freut sich über die tollen Beteiligungsmöglichkeiten mit dem Charakter von Feigenblättern. Wenn dann bei der Ausstellung im Paulinum viele Leute ihre grundsätzliche Ablehnung auf die Zettel schreiben, die für einen anderen Zweck dort lagen, und in die Box der Stiftung einwerfen, wird das mit dem Satz "das ändert nichts mehr" quittiert. Vielleicht ist es bei diesem Thema wirklich mal an der Zeit für Selbstermächtigung.

    Wie wurde Dorothee Dubrau vor 4,5 Jahren in der Pressemitteilung der Stadt zitiert: "Damit das Projekt realisiert werden kann, müssen nun noch Förderer für Music Lab und Appartements gefunden werden. Ich wünsche mir, dass diese Hürde bald genommen werden kann."


    Der aktuelle Baubürgermeister Dienberg hatte einen Baubeginn ja bereits in Aussicht gestellt. Insofern hoffe ich, dass nicht nur für das Wohnheim, sondern auch bereits "Music Lab" und Kindergarten finanziert sind.

    Ich war beim Lichtfest auch eine ganze Weile im Paulinum und habe mehrere Leute aktiv angesprochen. Es war niemand, niemand in Reichweite, der den Siegerentwurf überzeugend gefunden hätte (oder auch einen anderen). Zufällig habe ich auch die Leute von der durchführenden Stiftung Friedliche Revolution belauscht, wie sie sich darüber unterhalten haben, dass sie auch "fast nur negative Rückmeldungen" erhalten hätten. Sie wirkten erschöpft und ratlos. Man redete sich Mut zu, dass man ja nicht wisse, welche Haltung jene Besucher hätten, die sich nicht geäußert hätten, vielleicht würden von denen einige die Sache positiver sehen. Ich bin mit den Stiftungs-Menschen dann auch noch ins Gespräch gekommen und habe meinen Eindruck bestätigt bekommen. Thomas Dienberg und Landeskonservator Alf Furkert sind gemeinsam durch die Ausstellung gegangen und Dienberg meinte, das demokratische Lager im Stadtrat müsse jetzt einfach mal zusammenhalten (oder so ähnlich). Vielleicht verläuft der Unsinn doch noch im Sande, es wäre vernünftig.

    Ich bin mir recht sicher, dass über das Schulprojekt im obigen Beitrag (nahe Bayrischer Bahnhof) hier schon früher berichtet wurde, finde aber nix. Daher nun ggf. nochmal die Stadt Leipzig zitiert und die Visualisierung der Fassaden an der Bauhofstraße (von Arcadis Germany) eingebunden:


    e978jycf.png


    "Das unter Denkmalschutz stehende Schulgebäude in der Glockenstraße ist einer der ältesten Schulstandorte in Leipzig. Bisher fanden lediglich Instandhaltungen einzelner Bauteile statt. Nach der langen Nutzungszeit bedarf das Schulgebäude einer grundlegenden Modernisierung. Um den Ansprüchen und den Raumanforderungen einer zeitgemäßen 3-zügigen Schule gerecht werden zu können, werden die WC-Anbauten aus den 60iger Jahren zurück gebaut und ein neuer Gebäudeteil im Bereich der Bauhofstraße errichtet. Aus dem bisher dreiseitigen Gebäudeensemble entsteht ein geschlossenes Schulgebäude mit einem Innenhof.


    Dier [sic] Stadt Leipzig investiert an diesem Standort: 23.035.200 Euro."


    https://www.leipzig.de/jugend-…/schulen/schulbauprogramm

    Meines Wissens ist die Georg-Schumann-Schule (Glockenstraße 6) noch etwas älter (Baujahr 1861).

    Das stimmt, aber die Rede war von der ältesten noch in Betrieb befindlichen Schule in Leipzig. ;)


    Hier einige aktuelle Bilder von der ehem. Georg-Schumann-Schule, in die nach der Sanierung die Petrischule einzieht. Die Schumann-Schule ist nicht nur ausgezogen, sondern in Caroline-Neuber-Schule umbenannt worden und hat ihren dauerhaften Sitz nun auf dem Franz-Campus. Alles etwas verwirrend. 🙂


    https://www.leipzig.de/newsarc…le-zieht-auf-franz-campus


    jqc83ylk.jpg


    Der Neubau schließt den Hof des Altbaus. Vor Beginn der Bauarbeiten habe ich auch Bilder gemacht, diese aber gerade nicht parat.


    ww72wm98.jpg

    (eigene Bilder)

    Wir wäre neu, dass hier Fragen der Umweltverträglichkeit oder der Verkehrsplanung irgendein Problem darstellen würden und auch, was die Denkmalschutzbehörde damit zu tun haben könnte. Kann das bitte mit Bezug auf das Projekt Central Tower erläutert werden?

    Vielen Dank für diesen qualifizierten Kommentar!


    Die Dresdener Markthalle ist kein Industriegebäude, sondern seit ihrer Erbauung 1899 eine Markthalle. Der architektonische Glanz der Bauzeit wurde durch Restaurierungen und Rekonstruktionen auch für unsere Zeit bewahrt. Von einst 229 Händlern ist deren Zahl auf heute nur noch 16 geschrumpft. Dennoch könnte sich Leipzig mehr als glücklich schätzen, eine solche Markthalle zu haben!


    Besitzer, Betreiber und wirtschaftlicher Kern der Halle ist der Dresdner Konsum. Das wird in Leipzig wohl ganz ähnlich laufen, zumindest war es so im Gespräch. Die obere Etage wird für ein Fitnessstudio und für Antikmärkte genutzt. In Leipzig werden dort VHS und Musikhochschule angesiedelt sein.


    Wenn konkrete Ideen vorhanden sind, wie man in Leipzig die Architektur und Nutzungen von Markthallen wie in Dijon, Narbonne oder auch Béziers etablieren kann, gern her damit! Ich vermute, der Leipziger Bedarf an derartigem ist durch u. a. Macis, Gourmetage und Wochenmärkte bereits gedeckt. Und zu einem Flair wie 1890, das ganz wesentlich Kunden und damit Händler anzieht (siehe Macis, Gourmetage), sind Wettbewerbsbüros und Architekturjurys auch 2025 nicht in der Lage, sorry.

    leipziger: Ich hatte nicht behauptet, dass das Thema Papier das Hauptproblem sei. Aber ich bin auf diesen Teilaspekt ausführlich eingegangen, weil das digitale Antragsverfahren zur Sprache kam.


    Ebenso habe ich nicht behauptet, dass die Anträge nicht gelesen würden. Im Gegenteil kann ich bestätigen, dass sich auch an Kleinigkeiten aufgehangen wird und Details bei gleichzeitiger Aus- und Überreizung der Fristen zu endlosen Nachforderungen führen können. Aber der rein mengenmäßig größte Anteil eines solchen Antrags ist repetetiv und inhaltlich ziemlich uninteressant und wird sicher nicht gelesen.

    Das Datum hatten wir schon im April diskutiert.


    Es wird doch daran gearbeitet, die erhoffte Einkaufskultur zu stärken, insofern verstehe ich die Kritik nicht so ganz. Was machen die genannten französischen Städte denn besser, außer dass ihre Markthallen vielleicht nicht zerstört wurden und keine sozialistische Diktatur zu bewältigen war? Dresden hat seit etlichen Jahren eine Markthalle, die interessantere Einkaufsstadt ist es trotzdem nicht.


    Immerhin gibt es nun ein in Teilen noch etwas vages Bauherren-, Betreiber- und Finanzierungskonzept. Das komplette Gebäude soll in städtischer Regie gebaut und wohl auch betrieben werden. Für ersteres ist das Kulturreferat verantwortlich, das mir schon jetzt mit einigen seiner Aufgaben überfordert scheint. Auch Dienberg hat in dessen Richtung schon Kritik geäußert, weil es nicht mit der Konzeption für das "Forum für Freiheit und Bürgerrechte" vorankommt. Umgesetzt wird laut Vorlage der komplette Bau dann von der LWB.


    Betreiber sollen dann sein: LWB (Wohnungen), LGH Leipziger Gewerbehof GmbH (Musik- und Volkshochschule) und Marktamt (Markthalle). Für letzteres käme auch eine private Firma infrage.


    Ein Architekturwettbewerb soll nächstes Jahr abgehalten werden. An die versprochene "herausragende Architektur" glaube ich ohnehin erst, wenn ich sie vor mir sehe, in dieser Gesamtkonstellation aber noch weniger.


    Der Stadtrat muss diesem Vorgehen zustimmen. Ich würde mir durchaus wünschen, dass die Wirtschaftlichkeit und die erzielten Effekte hinterfragt werden. Wenn man sich aber entscheidet, das ganze durchzuziehen, dann gehen keine halben Sachen. Dann muss wirklich rangeklotzt werden.

    Es ist hier schon geschrieben worden, aber auf Bild 1 ist noch einmal deutlich zu sehen, wie sehr der Verwaltungsneubau mit einem roten Schrägdach und ohne Loch gewonnen hätte und wie sehr beides die Integration ins Stadtbild stört. Ich kann nicht aufhören, mich darüber zu ärgern, denn es wäre wirklich eine Kleinigkeit gewesen, es gut zu machen. Es nachträglich zu ändern, scheint hingegen fast unmöglich, zumindest brim Dach.


    Dass die Dächer der beiden Hotels offenbar im Bauprozess als verschiedene Teilabschnitte behandelt werden, nährt in mir die leise Hoffung, dass darauf (rote!) Dachziegel in zwei unterschiedlichen Farbtönen oder Formen verlegt werden. Da die Firsthöhe die gleiche ist, wäre eine Differenzierung über das Material sehr wichtig.

    Mir persönlich ist nur wichtig, dass ein hübscher Turm gebaut wird. Eine Mischnutzung, die möglichst vielfältige Interessen bedient, wäre ein Sahnehäubchen. Der Investor möchte ein wirtschaftliches Projekt umsetzen, das ist verständlich.


    Um diese drei Komponenten unter einen Hut zu bringen, mag die Höhe einen Unterschied machen. Das kann ich letztlich nicht - kann niemand einfach mal so - beurteilen. Der Investor hat mit 115 Metern geplant und behauptet, mit weniger Höhe müssten auch die anderen Stellschrauben nachjustiert werden. Wahrscheinlich würde die Schönheit leiden, weil ganz einfach die Gebäudekrone wegfiele. Die Wettbewerbssieger ließen sich leicht stutzen.


    Man kann natürlich auch gängige Verfahren kritisch hinrerfragen und deshalb ist auch nicht alles in ganz Berlin und Deutschlad schlecht. Viele Prozesse dauern schon recht lange, zu lange.