Beiträge von Arwed

    Die Bebauung dieser Ecke ist richtig toll. Das ist ein sehr schmerzhaftes Loch. Die Höhe geht für mich in Ordnung, allerdings wäre es für mich ein Muss, die Höhe zu den Nachbarn herunterzustufen und das nicht erst mit der Brandwand zu machen. Im Detail ist der Entwurf arg grobschlächtig und die Farbe furchtbar. Ich hoffe aber, dass da noch etwas passieren wird.

    Ja, das ist sicher richtig. Besser ein Kompromiss als Stillstand. Es wäre nur erträglicher, wenn es irgendwo in Dresden mal anders laufen würde (siehe Postplatz, Lingnerstadt, Packhofviertel, Hafencity, usw.)

    Wenn überhaupt etwas dort passiert, wird das sicher genauso werden. Aber ist das die hohe Schule des Städtebaus, ein halbgarer Kompromiss? Auf der einen Seite stehen die Platten bei denen eigentlich nichts mehr ist wie bei ihrer Errichtung. Auf der anderen Seite kommen (natürlich blockweise gebaut) Neubauten und dazwischen einige Rekonstruktionen. Die Straße bleibt so breit wie sie jetzt ist, weil die Radwege den Platz der eingesparten Straßenbreite übernehmen.

    Abgesehen davon, dass einige Leute in Dresden um jeden Meter Straßenbreite kämpfen, als würde das Abendland davon abhängen, geht es ja bei weitem nicht nur um die Straße. Es gibt Akteure, die wollen im Prinzip die Planung aus den 70ern beibehalten und möglichst nicht einmal die Bebauung südlich der Straße zulassen. Andere wollen soviel Barock wie möglich und werfen immer wieder die Tunnellösung in den Raum. Die DVB will keine gemeinsame Spur mit der Straße zulassen und will auch bei den Haltestellen keine Kompromisse zulassen. Die Reihe kann man endlos fortsetzen.

    Dazu kommt noch ein personell extrem schwach aufgestelltes Stadtplanungsamt, die Dresdner Verkehrsbetriebe, Akteure wie der Neumarktverein und das Landesamt für Denkmalpflege.

    Der Neustädter Markt hätte das Zeug ein ganz wunderbarer Stadtraum zu werden, aber was das bedeutet, daran scheiden sich schon die Geister.

    arnold, ich muss jetzt leider mal sarkastisch werden: Dresden macht städtebauliche Wettbewerbe grundsätzlich nur für die Galerie. Ob irgendetwas aus diesem Wettbewerb tatsächlich umgesetzt wird, ist leider aus Erfahrung extrem ungewiss.
    Am Neustädter Markt zerren so viele Interessengruppen herum, dass da leider nichts Gutes entstehen kann.
    Es ist absolut OK, dass das Hotel hier erstmal los legt. Eine Realisierung irgendeiner Bebauung, ob als Rekonstruktion oder als moderner Entwurf, ist in weiter Ferne. Sollte es da doch mal los gehen, wird man die Einfahrt aber schon integrieren können.

    Der Kritik an den Fassaden stimme ich komplett zu. Was für den ersten Bauabschnitt im Rieseninnhof ja noch annehmbar war, das war es für die Fassaden an einer der wichtigsten Straßen der Stadt definitiv nicht mehr (nutzungstechnisch ist das Problem einer Straße fast ohne Eingänge ja noch viel schlimmer). Aber wie sollte man die ECE dazu bringen hier auch nur einen Euro zu investieren. Die verlegen eher neue Bodenplatten in der Galerie.

    Bei den Chemnitzer Industriedenkmalen kommt mir die Hartmannhalle an der Fabrikstraße etwas zu kurz. Nachdem da wohl nicht alles ganz glatt lief (ob die Dachkonstruktion von Anfang an erneuert werden sollte), geht’s da jetzt sichtbar voran. Anfang der Woche wurde die historische Kranbahn wieder in die Halle gehoben und dann mit dem Bau der neuen Sheddachkonstruktion begonnen. https://www.mdr.de/nachrichten…kulturhauptstadt-100.html

    Falls nicht allgemein bekannt: Die starken Abplatzungen und die roten Verfärbung des Sandsteins sind sehr deutliche Spuren eines Feuers. Ich vermute, dass man sich bewusst dafür entschieden hat, diese Spuren der Zerstörung zu belassen. Natürlich ist in Dresden insgesamt der Krieg erkennbar, an Hochbauten aber eigentlich gar nicht so oft. Ich kann es also gut nachvollziehen, wenn das so bleiben soll.

    Der Büroteil am Platz sieht super aus und wird im Zusammenhang mit dem Rathaus ein schönes Ensemble ergeben. Der Hotelflügel mit seinen niedrigen Geschosshöhen ist eher mittelmäßig. Ich hoffe, dass die entwerfenden Architekten KLM auch die Ausführungsplanung machen konnten. Auf deren Homepage steht, dass die nur die Vorplanung gemacht haben. Hoffentlich sind die nur hinterher bei der Aktualisierung. Wenn das jemand anderes weiter geplant hat, ist das meistens eher nicht förderlich.

    Richtig, insbesondere in der Johannstadt wurde ja das einst regelmäßige Straßenraster der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Straßen beraubt. Auch die benachbarte Arnoldstraße musste erst wiederhergestellt werden. Die Johannstadt ist städtebaulich und architektonisch weitgehend eine Katastrophe. Da stimmt nicht viel. Als Gegenbeispiel für eine gut funktionierende Plattenbausiedlung möchte ich Gorbitz nennen. Hier gibt es die Erschließungsringe für die Wohnblöcke und mittendrin die Höhenpromenade als Fußgängerbereich. In der Johannstadt fehlt das aber. Hier gibt es aber die Chance, da etwas draus zu machen.

    Prima, können wir das Forum also dicht machen?

    Nein, können wir nicht. Es ist nicht alles gesagt. Im winzig kleinen Denkhorizont einiger Foristen hier (Stadtträumer gehört da zweifellos dazu), gibt es nur schwarz und weiß. Differenzierung ist da nicht drin.

    Wie wäre es z.B. mit der Überlegung, dass die Wohngebäude der WiD auf kostentreibende Bauteile verzichten (Tiefgarage, große Balkone), die normalen Investoren mit ihren Gebäuden aber einen anderen Weg gehen? Ist es zu viel verlangt, nicht einfach alles an Neubauten einfach nur ohne Differenzierung als Würfel abzutun?

    Den neuen Namen der Straße kannte ich noch nicht, den B-Plan dem Grunde nach hingegen schon. Das Prinzip, die im westlich angrenzenden Wohngebiet vorhandenen Erschließungsstraßen und -Wege nach Osten über das Plattenbaugelände fortzuführen und an diese Struktur dann Gebäude zu setzen, halte ich für sehr gut. Nach Süden Richtung Gerokstraße sollten diese höher und mit Mischnutzung versehen sein, nach Norden Richtung Gymnasium eher niedriger und mit reiner Wohnnutzung. Eine Großstruktur wie das Carolahaus braucht es hier aber ganz bestimmt nicht.
    Meine Frage war aber grundsätzlich, ob es nun endlich dort mal losgeht. Den Plan gibts ja schon ewig.

    Ich bin gespannt, ob die Wiederherstellung der Stephanienstraße (wie auch immer sie dann heißen wird) zu einer Bebauung des Plattenwerkgeländes führen wird. Diese Fläche ist perfekt erschlossen, liegt zentral in der Stadt, schlummert aber beharrlich vor sich hin.

    „Würfelhusten“. Dieser Kommentar ist ähnlich kreativ wie die Gebäude. Geht das in einem Architekturforum nicht mit etwas mehr Tiefgang und ohne die endlose Wiederholung der gleichen Phrasen? Interessant wäre doch mal eine Analyse darüber, warum diese Gebäude so aussehen. Liegt es an fehlender Kompetenz der Planer, am Renditedenken der Bauherren oder was ist es? Klar, man kann aber auch einfach das Wort „Würfelhusten“ hinrotzen. Das geht schneller.

    Das ist echt schade, aber irgendwie auch wieder konsequent. Es gab mal ein VOF-Verfahren für einen Erweiterungsbau des MTZs. Da war zusammen mit einem Neubau das gesamte ehemalige Fabrikgebäude inklusive des damals noch vollständigen Torhauses einbezogen (https://www.szengler.de/work/mtz-2-dresden/). Keine Ahnung, warum dann später doch der Abriss beschlossen wurde.

    Der Altbau mit seinem schönen Giebel und dem Torhaus hätte saniert toll zwischen den ansonsten zumeist hochwertigen Neubauten gewirkt. Schade darum.

    So ein Unsinn! Da weiß ich fast gar nicht, wo ich mit dem Widerspruch anfangen soll:
    Das Residenzschloss brannte 1945 fast vollständig aus. Die Räume des Grünen Gewölbes, die Paraderäume, die Gewehrgalerie wurden im Detail rekonstruiert, die Gewölbe der Schlosskapelle und die Fassaden des Großen Schlosshofes wurden teilweise Jahrhunderte nach ihrer Zerstörung rekonstruiert. Im Zwinger war der Grottensaal schon ewig verschwunden. Ja, der wurde nicht rekonstruiert, dafür ist man an der Rekonstruktion des Marmorsaales. Das Palais im Großen Garten wurde im Äußeren detailliert rekonstruiert, der Saal wartet noch auf seine Wiederherstellung. Die Zerstörung der Ruine der Sophienkirche war ein riesiger Verlust. Verdammt ja, diese Ruine würde ich verehren. Immerhin gibt es die wunderbare Gedenkstätte für die Busmannkapelle und die Nachzeichnung des Grundrisses der Kirche als kleinen Trost. Im Lipsiusbau stellen junge Künstler sehr moderne Kunst aus. Da passen die rohen Wände wirklich gut.
    OK, sonst noch was? Die „roten Socken“ und „ihre Geisteskinder“?! Wes Geistes Kind meinst Du denn zu sein, Stadtträumer? Ganz sicher denkst Du da an ganz andere Leute als ich.

    Seufz! Die Zeilenbauten in den Vorstädten Dresdens verströmen leider keinerlei urbanes Flair. Trotz allerbester Vermarktungsaussichten entwickeln die zumeist genossenschaftlichen Besitzer dieser Zeilen kaum Initiativen zur Verdichtung ihres Bestandes. Eine in meinen Augen sehr gute Planung für die Seevorstadt-West basierte auf einem städtebaulichen Wettbewerb, den das Büro Trojan + Neu vor vielen Jahren gewonnen hatte. Damit sollten die verfügbaren Flächen mit winkelförmigen Gebäuden bebaut und die bestehenden Zeilen entsprechend ergänzt werden (siehe hier: https://www.dresden.de/de/stad…projekte/wiener_platz.php). Realisiert wurde davon leider gar nichts. Warum das so ist, kann ich auch nicht sagen. Vermutlich ist es den Genossenschaften zu anstrengend, sich mit ihren zumeist betagten Altmietern herumzustreiten. Hier kann man nur auf den natürlichen Lauf der Zeit hoffen.