Rhinefire
Uff, ich weiß nicht so ganz, wie man deinen Post einordnen soll. Die Schaffung einer kleinen Fußgängerzone und besseren Anbindung der Innenstadt an den Hauptbahnhof/Busbahnhof wird als Idee der "Autohasser-Lobby" bezeichnet. Das sind ja mal echte Stammtischparolen. Alle Parkhäuser sind weiterhin erreichbar und werden es auch immer bleiben. Autos haben nunmal (noch) die Eigenschaft, dass diese Lärm und schlechte Luft verursachen. Will man Innenstädte retten, muss man den Kfz-Verkehr reduzieren, Stichwort: Aufenthaltsqualität. Wo die Kfz-Belastung sinkt, wird es sicherer und angenehmer für den Rad- und Fußverkehr. Wenn man es dem Autoverkehr etwas unbequemer macht, werden sich manche Wege auf andere Verkehrsmittel verlagern. Leute stellen fest, dass die Verbindung nun mit dem Rad oder ÖPNV angenehmer und schneller ist, als mit dem Auto und hinterfragen, wie sie ihre Mobilität im Alltag organisieren.
Oftmals wird von Gewerbetreibenden überschätzt, wie viel Kundschaft mit dem Auto kommt. Dabei wird meistens nicht erkannt, dass die Innenstadt am enormen Platzverbrauch sowie den negativen Effekten des Autos leidet. Am Anfang von verkehrlichen Projekten wird es immer ein bisschen Chaos geben, bis sich alles einpendelt. Und in zwei Jahren wird man sich fragen "Wie, hier sind mal Autos gefahren? Unvorstellbar!". Und ja, wahrscheinlich wird es ganz wenige Menschen geben, die sich nun durch ihre starke Identifikation mit dem Auto gekränkt fühlen und die Stadt boykottieren, weil sie eine Durchfahrtsperre eingerichtet hat. Andererseits wird es durch diese und weitere Maßnahmen, die kurz vor der Umsetzung stehen, auch Leute geben, die sich in der Stadt nun wohler fühlen, dort mehr Zeit verbringen, öfter kommen oder mehr ausgeben.
Man kann von Autohasser sprechen, man kann aber auch Freunde der Alternativen sagen: Fuß, Rad, ÖPNV. Diesen Umweltverbund zu stärken ist auch eine große soziale Maßnahme, denn nicht alle können (und wollen) mit dem Auto unterwegs sein. Oft sind die Personengruppen den negativen Effekten des Autos am stärksten ausgesetzt, die sich keines leisten können.